Mittwoch, 22. November 2017

Betroffen

Gestern Abend erhielt ich per WA von meiner Ex eine Nachricht mit der Frage, ob ich fünf Minuten für ein Telefonat hätte. In der Regel geht es bei solchen Gesprächen um Geld, daher hatte ich eigentlich wenig Lust, meine Zeit zu opfern, sagte aber trotzdem zu.

Als sie mich dann am Telefon fragte, ob ich sitzen würde, beschleunigte sich mein Puls. Und die Nachricht war in der Tat erschreckend: Am letzten Wochenende ist ein guter Bekannter von mir verstorben. Bei meinem letzten Berlin-Besuch vor knapp vier Wochen waren wir noch gemeinsam essen. Vier Tage später wurde er ins Krankenhaus gebracht, ins künstliche Koma versetzt, und zweieinhalb Wochen später starb er: Multiples Organ-Versagen ...

Er wurde nur 64 Jahre alt, in einem halben Jahr wollte er in Pension gehen. Bei unserem Treffen erzählte er mir noch, was er nach dem Auszug seiner langjährigen Ehefrau nun für Weihnachten geplant hätte und dass er mich im nächsten Jahr besuchen wolle. Nun is er von einem Moment zum anderen nicht mehr da.

Wir standen uns nicht wahnsinnig nah, aber ich kannte ihn immerhin schon mehr als zwanzig Jahre. Und daher hinterlässt sein Tod schon ein eigenartige Gefühl bei mir. Plötzlich fehlt da jemand, mit dem man sich regelmässig traf und der auf seine Art Teil meines Lebens war.

Dieses traurige Ereignis bestätigt Rosalie und mich erneut darin, alles daran zu setzen, das Leben jetzt zu geniessen und sich nicht zu sehr auf das Alter und die Rente zu freuen. Es kann so schnell vorbei sein ...

Dienstag, 21. November 2017

Mittendrin, statt ...

... nur dabei, heisst es in einem Slogan. Daran habe ich gestern auf Arbeit wieder gedacht.

Bekanntlich arbeite ich in einem Krankenhaus, zwar nicht im medizinischen Bereich, aber PC und sonstige IT-Technik haben ja längst Einzug gehalten in den Krankenhausalltag, und so ist entsprechendes Personal auch in Spitälern immer mit dabei. Und natürlich stehen Geräte auch direkt im OP-Saal.

Hin und wieder wird es notwendig, im laufenden Betrieb einzugreifen und Sofort-Massnahmen an den Geräten durchzuführen, damit die OP ohne Verzögerungen durchgeführt werden kann. Und dann lässt es sich nicht vermeiden, dass ich da rein muss. Mal ganz abgesehen von offenen Bäuchen, Wunden usw. kann es durchaus passieren, dass ich einem völlig und teilweise nackten Patienten gegenüber stehe. Ich bin nicht verklemmt und hab auch schon Vieles gesehen, aber ein eigenartiges Gefühl ist es trotzdem. In dem Moment bin ich in der Regel "verkleidet", habe also die komplette OP-Ausrüstung an, sodass mein Gegenüber nicht weiss, wer ich bin und dass ich nichts mit Medizin zu tun habe. Ich denke, das ist auch gut so, es könnte sonst vielleicht eine unangenehme Situation entstehen. Das wäre fast so, als würde einen der Klempner nackt unter der Dusche überraschen. Wer möchte das schon, auch wenn es notwendig sein sollte.

Ich bin dann auch immer froh, wenn ich möglichst schnell wieder raus kann. Zum Einen störe ich natürlich den Ablauf, zum Anderen habe ich immer (unnötig) Sorge, ich könnte irgend was kaputt machen, Schläuche herausreissen oder Schlimmeres.

Gestern ist niemand zu Schaden gekommen. :))

Montag, 20. November 2017

Ungebetener Gast

Nachdem wir neulich schon in der Küche Besuch von einem hungrigen Mäuschen hatten, scheint es, als gäbe es schon wieder einen Gast im Haus.

Schon vor einiger Zeit habe ich im Schlafzimmer Laufgeräusche von der Zimmerdecke vernommen, konnte aber gar nicht genau orten, woher sie kamen. Plötzlich war dann Ruhe. Vor ein paar Tagen hörte Rosalie nun Knabbergeräusche in der Küche, ebenfalls von der Decke her, und gestern Abend bemerkte ich die gleichen Geräusche im Flur. Nachdem ich eine Leiter holte und an die Decke klopfte, hörte man einen erschreckten Sprung, danach war Ruhe.

Nun ist die Frage, um was für ein Tier es sich handelt und wie wir es aus der Zwischendecke zum Dach heraus bekommen. Akute Gefahr fürs Haus besteht ja sicher nicht, aber auf Dauer sollte der Nager da oben auch nicht bleiben. Vermutlich ist er durch die Dachflächenfenster hinein gekommen, die wir alle geöffnet haben, damit die Fliegen nicht im Dach überwintern. Dafür nun als offenbar ein grösseres Tier. Eine Maus, eine Ratte? Siebenschläfer schlafen wohl um diese Zeit schon, scheiden also vermutlich aus. Was gibt es sonst noch? Frettchen? Oder gar ein Marder? Aber der ist wohl zu gross, um durch die Ritzen im Boden zu passen.

Wir werden wohl Fallen besorgen müssen und hoffen, dass das Tier sich mal in der Nacht darin verirrt. Unser Kater ist zwar oft oben, aber er kann da sicherlich auch nicht helfen, auch wenn er die Geräusche durchaus auch wahrnimmt. Falls wir Erfolg haben sollten, werde ich das Tierchen natürlich fotografieren. :)

So ist es halt, das Leben auf dem Lande ...

Samstag, 18. November 2017

"Notruf" aus Berlin

Gestern schrieb mir mein Papa und fragte, wann er mich mal anrufen könne, er hätte grosse Probleme mit der Telekom. Ich dachte an eine technische Panne, falsche Abrechnungen oder Probleme mit dem Internet.

Am Telefon erzählte er mir aufgeregt, dass er Post bekommen hätte, in der stehe, dass jetzt alles neu werden würde und man seinen alten Anschluss kündigen wird. Er war völlig aufgelöst und beinahe in Panik. Eine Veränderung, und dann auch noch eine technische ... Geht ja gar nicht!

Ich bat ihn, mir den Brief doch mal als Foto zu schicken, ich würde mir den Inhalt mal ansehen. Das tat er dann, und es stellte sich heraus, dass es um die Umstellung des Anschlusses auf IP-Telefonie ging und man gebeten wurde, doch möglichst innerhalb von vier Wochen Kontakt für einen neuen Vertrag aufzunehmen. Also eigentlich alles ganz einfach.

Und so rief ich zurück und erklärte ihm, dass er nichts weiter tun müsse, als die angegebene kostenlose Nummer in den nächsten Wochen anzurufen und das Angebot aus dem Brief anzunehmen. Das sei schliesslich sogar noch besser als das bisherige. Da ich die Installation des neuen Routers leider nicht aus der Ferne durchführen kann, solle er auch den Service in Anspruch nehmen, den man dort anbietet.

Er war hörbar erleichtert, dass es sooo einfach sein soll. Eine Stunde später rief er mich wieder an und berichtete, dass er alles gleich und sofort erledigt habe, bevor "die Anderen" auch alle anrufen und die Nummer überlastet sei ... Und, siehe da - es war wirklich so einfach wie vermutet. Die nette Dame am Telefon hat alles aufgenommen und ihm sogar noch einen Rabatt eingeräumt! Nun kommt der Service-Mann am 16. April 2018! Was für ein Glück. :)

Wenn wir schon bei neuer Technik sind: Vor einiger Zeit schrieb ich mal über unsere geplante Anschaffung einer neuen Kühl-Kombi und das unverständliche Fehlen einer IST-Temperatur-Anzeige. Inzwischen hab ich des Rätsels Lösung gefunden:

Bei unserem und vielen anderen Geräten der mittleren gehobenen Preisklasse ist es so, dass unmittelbar nach dem Einschalten für etwa fünf Minuten die tatsächliche Temperatur erscheint, und dann springt die Anzeige dauerhaft auf die SOLL-Anzeige um. Das führt bei vielen Kunden nicht nur zur Verwirrung, sondern ist auch völlig unverständlich, denn was interessiert mich im Alltag der Wert, den das Gerät haben sollte??

Die Geräte in dieser Preisklasse haben in der Regel alle No-Frost, man muss sie also nicht mehr abtauen. Technisch bedingt müssen die Kühlstäbe aber trotzdem enteist werden. Und das ist das Problem: Beim Erwärmen der Stäbe, das automatisch passiert, erwärmt sich bei diesen Geräten auch der Kühlraum. Somit steigt die Temperatur etwa alle 24-36 Stunden im Tiefkühler innerhalb von etwa einer Stunde auf bis zu -6 Grad Celsius. Das ist völlig normal und wurde uns vom Mechaniker so bestätigt. Ich hatte mir nämlich separate Messgeräte mit Speicherfunktion besorgt, und als ich die Werte sah, den Kundendienst vor Ort bestellt. Der erklärte mir, dass nur die ganz teuren Geräte eine andere, bessere Technik nutzen, die den Kühlraum nicht erhitzt.

Ganz klar - wenn Besitzer eines Kühlschranks diese Schwankungen in der internen Anzeige sehen würden, wären Reklamationen vorprogrammiert, zumal sogar in der Bedienungsanleitung steht, dass Speiseeis schon bei -15° C zu schmelzen beginnt. Wie soll man da erklären, dass die Geräte einmal täglich noch viel wärmer werden? Dann lässt man die technisch ja durchaus mögliche IST-Anzeige lieber weg.

Es ist wie überall - es wird geschummelt, gelogen oder zumindest weggelassen, um die eigenen Unzulänglichkeiten zu vertuschen.

Donnerstag, 16. November 2017

Armer schwarzer Kater

Heute ist es soweit - unser Kater verliert seine Männlichkeit. Auf der einen Seite tut er mir schon leid, so als Mann. ;)

Aber wir merken bereits, dass er in den letzten Wochen immer unruhiger wird, mit aller Macht nach draussen möchte und oftmals sehr unruhig ist. Ausserdem fängt er plötzlich hin und wieder unvermittelt an, relativ kräftig in meine Hand zu beissen, so als sähe er mich als Konkurrent in seinem Revier. Ich nehme dann meine Hand weg und werde laut - er lässt dann von mir ab, schaut völlig irritiert und scheint von sich selbst überrascht zu sein. In Kürze würde er wohl auch anfangen zu markieren. Alles Gründe, die sicher für diesen Eingriff sprechen, ganz zu schweigen von der ungewollten Vermehrung.

Damit das arme Tier nur einmal mit einer Narkose gequält werden muss, bekommt er bei dieser Gelegenheit gleich noch seinen Chip. Bisher dachte ich, der wäre nur gut, um ihn draussen erkennen zu können, wenn er verloren gegangen ist. Aber die aktuellen Katzenklappen erkennen diesen Chip ebenfalls und lassen damit nur die richtigen Tiere ins Haus. Eine sehr praktische Sache!

Wann wir ihn dann allerdings nach draussen lassen, darüber sind wir uns noch nicht einig. Im Grunde ist es das Paradies dort und er könnte/sollte vielleicht gleich nach der Heilung in die Natur dürfen. Aber wir haben Sorge, dass ihm etwas zustossen könnte, noch dazu, wo es jetzt lange dunkel ist. Wir haben zwar ein reflektierendes Halsband gekauft, aber ob das ausreicht, falls er mal über die Strasse rennt und gerade eines der wenigen Autos vorbei kommt?

Er hat ja noch sein grosses Spielrevier unterm Dach, wo er die Balken hochklettern und toben kann. Das liebt er sehr. Und weil Rosalie derzeit viel im Bett liegt, habe ich, mutig wie ich bin, vorübergehend mein Bett zur Verfügung gestellt. :) Meist ist er gegen Mittag für den Rest des Tages müde, und die Zeit verbringt er momentan fast pausenlos auf meiner Bettdecke. Nur in der Nacht muss er vor die Tür, damit wir in Ruhe schlafen können.

Heute muss er sechs Stunden lang in der Klinik bleiben, der arme Kater. Und dann habe ich zwei Pflegebdürftige hier zu Hause.

Zumindest meinem Papa geht es besser, die Diagnose Thrombose hat sich nicht bestätigt. Ich bin etwas erleichtert. Leider kann er nach seinem Sturz vor rund zwei Wochen noch immer nicht auftreten und damit die Wohnung nicht selbständig verlassen. Nur mit Mühe und viel Hilfe kommt er ins Bad oder ins Bett. Das macht mir auch Sorgen. Was, wenn das nicht besser wird?