Freitag, 28. Juni 2019

I didn't catch that

Das war der wichtigste Satz, den wir damals in Berlin beim Crash-Kurs Business-Englisch gelernt haben. Da wir seinerzeit viel mit Indien telefonieren und dann Englisch sprechen mussten, was man schwer verstand, war diese Phrase der Notanker ...

Das fiel mir als Erstes ein, als ich heute Morgen mit Neuseeland telefonieren musste. Mein Kollege hat nämlich einen Auftrag versemmelt und bei einem Paket an einen externen Mitarbeiter die falsche Adresse aufs Paket geschrieben. Und nachdem ich mich von Tag zu Tag gedrückt habe, nahm ich heute allen Mut zusammen und rief bei der Post in Auckland an.

Ich hatte Glück und eine sehr nette junge Dame am Telefon. Geduldig hörte sie mein dahin gestottertes Anliegen an und recherchierte dann, wo das gesuchte Paket sein könnte. Habt Ihr schon mal versucht, "Pukekiwiriki Place" auf Englisch auszusprechen? Jedenfalls hat sie mich irgendwie verstanden und konnte mir am Ende weiter helfen.

Dafür war ich dann schweissgebadet und musste erst einmal durchatmen, aber ich war erleichtert, dass ich es geschafft hatte. Englisch verstehen und sprechen sind eben doch zwei Paar Schuhe.

Donnerstag, 27. Juni 2019

Nicht bewegen

Nein, ich meine jetzt nicht das "Beamten-Mikado": Wer sich zuerst bewegt, verliert. Es ist die Hitze, die einen fast erstarren lässt. Denn jede Bewegung im Freien ist anstrengend.

Tagsüber ist das hier dank Klimaanlage gar kein Problem. Aber wenn ich dann zum Feierabend das Haus verlasse, schlägt die Hitzekeule zu. Am Auto angekommen, wartet die nächste Herausforderung. Das steht nämlich fast den ganzen Tag in der Sonne, sodass man kaum das Lenkrad anfassen kann, ohne sich die Finger zu verbrennen.

Daheim im Garten zeigen einem dann die Katzen, wie man es richtig macht: Einfach nicht bewegen!



In diesem Sinne: Einen schönen heissen Donnerstag!

Mittwoch, 26. Juni 2019

Stop or go

Gestern lief einmal mehr eine Frist ab. Zur Erinnerung: Der Ex von Rosalie ist bei der Staatsanwaltschaft angezeigt worden. Für den Richter im Scheidungsverfahren ist das ein berechtigter Grund, um dies Scheidung auszusetzen, bis der Ex entweder verurteilt oder frei gesprochen wurde.

Der Ex und sein Anwalt sind nach wie vor - zumindest öffentlich - der Meinung, man müsse sich ja überhaupt keine Gedanken machen, alles würde gut und deshalb könne man doch jetzt schnell mal scheiden und das Finanzielle auslagern und später regeln.

Das sehen Rosalie und ihr Anwalt ganz anders, denn gerade das Finanzielle ist substanziell im Scheidungskrieg und entscheidend dafür, dass bisher keine Einigung zustande kam. Schliesslich geht es um die Vermögensaufteilung, nachehelichen Unterhalt usw. Wie will man darüber befinden, wenn nicht klar ist, wie gross das Vermögen überhaupt ist und wie viel davon der Ex hat verschwinden lassen?

Gestern lief die Frist zur Stellungnahme ab. Den bisherigen Äusserungen des Richters zufolge würde ich mal davon ausgehen, dass der in diesem Fall gern Rosalies Argumentation folgt und das Verfahren sistiert, da er keine Lust auf den ganzen "Mist" hat. Wenn es dazu nun kommt, wird der Ex einmal mehr im Dreieck springen und vor Wut toben, aber das hat er umsonst. Aussergerichtliche Einigungen sind ja trotzdem zu jedem Zeitpunkt möglich, und wenn ihm wirklich daran liegt, geschieden zu werden, müsste er nur mal ein vernünftiges Angebot machen. Ich gehe aber nicht davon aus, dass das passieren wird. Und so könnte nun für Monate oder gar Jahre Stillstand eintreten. So lange, bis die Staatsanwaltschaft die Anzeige geprüft hat und entweder ein Verfahren anstrengt oder die Angelegenheit zu den Akten legt.

Dienstag, 25. Juni 2019

Smart mit Hindernissen

Vor einiger Zeit habe ich erzählt, dass das smarte Home in unserem Daheim Einzug gehalten hat. Die Katzenklappe teilt uns mit, wann die Katze nach Hause kommt oder geht, Lampen lassen sich von fern oder daheim auf Zuruf oder Knopfdruck ein- und ausschalten. Und wir bekommen Fotos von Lebewesen, die sich vor der Gartentür rumtreiben.

Alles ganz nett, aber: Für die Einrichtung sollte man schon ein gewisses IT-Verständnis mitbringen, denn der Teufel steckt oft im Detail. Es gibt immer wieder Ecken und Kanten, die einen durchschnittlich IT-begabten Nutzer zur Weissglut treiben können.

Und dann gibt es auch Momente, in denen etwas nicht mehr funktioniert und man selbst gar keine Schuld hat. Denn in der Regel braucht es für die Funktion der smarten Bestandteile einen Server, und der steht eben nicht daheim sondern irgendwo. Und wenn der nicht mitspielt, kann man daheim Tante Google anschreien, wie man will - sie wird die Lampen nicht einschalten können, weil die gerade "streiken".

Ganz ähnlich auch bei der Internet-Katzenklappe. Besitzt man so ein Gadget, möchte man natürlich auch alle Funktionen 7/24 nutzen. Dann ist der Aufschrei im Forum gross, wenn plötzlich keine Benachrichtigungen mehr ankommen.

Was ich damit sagen will? So ein smartes Home kann einem hier und da schon jetzt das Leben leichter und auch sicherer machen. Aber die Technik ist noch nicht ausgereift und sicher genug, um sich unbeschränkt darauf verlassen zu können. Daher würde ich zum Beispiel nie smarte Haustür-Schlösser verwenden wollen oder WLAN-Schalter an sensiblen Anlagen benutzen, die bei Ausfall zum Hausratschaden führen könnten.

Ich vermute, dass man in fünfzig Jahren über die heutigen Anfänge nur noch lacht, aber das war bei der Erfindung des Internets genauso. Und heute möchte es niemand mehr missen.

Montag, 24. Juni 2019

Ein Sonntag in Paris

Wusstet Ihr, dass man innerhalb weniger Minuten ganz einfach an einen weit entfernten Ort gelangen kann? Und es ist ganz einfach. Ich hab es gestern wieder mal ausprobiert:

Gegen 11 Uhr habe ich mich gemütlich auf den Korbstuhl unter unseren Linden im Garten gesetzt, ein Glas Wasser auf den Tisch gestellt, mein neuestes Buch aufgeschlagen - und kurz danach fand ich mich mitten in Paris wieder.

Meine "alte" Freundin E. hat mir zum Geburtstag den aktuellen Roman von Nicolas Barreau geschenkt. Ich hab alle Bücher von ihm gelesen, dies ist aber das erste gedruckte, das ich besitze. Die anderen Romane habe ich "nur" elektronisch gelesen. Und es fühlte sich gut an, mal wieder ein richtiges Buch in den Händen zu halten!

Eigentlich sind die Geschichten von Nicolas Barreau ja eher etwas für Frauen - romantische Liebesgeschichten, immer mit einem guten Ende, das man meist schon nach rund fünfzig Seiten erahnen kann. So richtig etwas für die Seele. Aber die Leichtigkeit, mit der er schreibt, die kleinen Details, in denen man sich immer mal selbst wieder findet, weil man sie ganz ähnlich erlebt hat - das fasziniert mich und führt dazu, dass ich das Buch kaum mehr aus den Händen legen kann, wenn ich einmal angefangen habe.

Und so waren die gut 300 Seiten kurz nach 17 Uhr durchgelesen und ich fand mich wieder neben meinem Schatz in unserem Garten unter den Linden.

Es war ein schöner Ausflug, fernab von den Sorgen, die uns zurzeit umtreiben, an einem schönen Sommertag in unserem gemütlichen Garten.