Dienstag, 5. Juni 2018

"Fast" wie zu Hause

Am Wochenende waren wir essen und wurden im Restaurant von einer Frau um die dreissig bedient. Ich bemerkte, dass die Dame hochdeutsch sprach, aber Rosalie fragte mich irgendwann, ob sie eben ein "jut" gehört haben könnte. Möglicherweise war es mir entgangen, denn dieser Dialekt ist mir einfach zu vertraut, wenn auch nicht unbedingt mitten in Bern.

Ich hörte aber danach etwas genauer hin und fand einige verräterische Wörter wie "wat" oder "did" in den Sätzen. Also fragte ich sie irgendwann, als sie wieder an unseren Tisch kam, aus welcher Ecke rund um Berlin sie denn käme. Sie war überrascht von der Frage und entgegnete, dass sie in Potsdam geboren und in Berlin aufgewachsen sei. Sie wäre jetzt seit sechs Jahren in Bern und wolle auf keinen Fall zurück. Ich outete mich dann auch als Berliner. Wir sprachen nur noch kurz, weil der Laden brechend voll war.

Die Deutschen haben sich also nicht nur im Gesundheitswesen breit gemacht, sie sind überall in der Schweiz. :-) Berliner habe ich darunter allerdings bisher noch sehr selten entdeckt. Deshalb war es lustig, für einen Augenblick mal ungeniert und deftig Dialekt zu sprechen.

Ansonsten belasse ich es dann doch eher beim Hochdeutsch, auch wenn im normalen Gespräch die "üblichen Verdächtigen" der Berliner Sprache nicht zu überhören sind. Mein Kollege amüsiert sich dann immer darüber und versucht, mich nach zu machen, was wohl genauso lustig klingt wie mein Versuch, Berndeutsch zu sprechen. :-)

Montag, 4. Juni 2018

Zwischen Hoffen und Bangen

Gut zehn Tage ist es jetzt her, seit die Frist für die Stellungnahme abgelaufen ist. Nun warten wir gespannt auf eine Reaktion vom Gericht zur Frage, ob der Ex-Gemahl seiner Verpflichtung zur Zahlung von Alimenten nachkommen muss oder nicht. Obwohl so eine Entscheidung eigentlich keinen Aufschub duldet, ist der Richter dafür bekannt, sich Wochen und Monate Zeit zu lassen, bis er mal zu einem Ergebnis kommt.

Das zehrt an den Nerven. Nach menschlichem Ermessen und auch nach Auffassung des Anwalts kann es zwar nur ein Urteil geben, aber man weiss eben nie, wie so ein Richter, und insbesondere der, wirklich tickt, und deshalb müssen wir mit allem rechnen. Dabei ist der Ausgang dieses Verfahrens von essenzieller Bedeutung. Ich befürchte, und auch das sieht Rosalies Anwalt genauso, dass, unabhängig von den direkten finanziellen Auswirkungen, nur ein knackiges Urteil zu Rosalies Gunsten den Ex endlich mal zum Nachdenken bringen kann. Anderenfalls wird sich seine Arroganz und Siegesgewissheit ins Unermessliche steigern, was den weiteren Prozessverlauf noch einmal massiv beeinträchtigen könnte.

Ein Mann, der sich nicht zu fein ist, die Hälfte der von ihm verursachten Müll- und Rundfunkgebühren von seiner Frau zu verlangen, nur weil sie noch im Grundbuch steht, ist so weltfremd, dass man nur den Kopf schütteln kann. Und das ist längst nicht alles, was auf seiner Liste der Forderungen steht. Man hat beim Lesen ständig das Gefühl, den Typen schütteln und aufwecken zu müssen.

Nun warten wir und hoffen, dass Justitia, die ja bekanntlich blind ist, in diesem Fall trotzdem den richtigen Durchblick hat. Alles Andere mag ich mir gar nicht ausmalen.


Freitag, 1. Juni 2018

Die lieben Kollegen (29) - Der Neue

Heute kommt er, um 8:30 Uhr nehme ich ihn am Haupteingang in Empfang: der Neue. Jung, erst 24, dynamisch, motiviert (hoffe ich). Immerhin hat er mir schon gestern Abend auf XING eine Einladung geschickt ... Wenn er immer so flink ist, kann das durchaus was werden. :-)

Da ich während der Einarbeitung sein Pate sein werde, habe ich eine gwisse Chance, ihn in "meine Richtung" zu lenken und dafür zu sorgen, dass er tatsächlich eine Bereicherung für das Team darstellen wird. Er hat zwar wohl schon rund drei Jahre in einem anderen Krankenhaus gearbeitet, aber was genau er dort gemacht hat und warum er da weg wollte (oder sollte?), weiss ich natürlich nicht.

Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, was in ihm steckt. Schlechter kann es nicht werden, also bin ich optimistisch, dass unser Team profitieren wird und der Ärger der letzten Monate bald der Vergangenheit angehören wird. Nach dem ersten Schritt mit dem neuen Arbeitsplatz wäre das ein weiterer Fortschritt.

Die Sonne lacht, ich hab gute Laune - beste Voraussetzungen für einen guten Tag und ein schönes Wochenende.

Donnerstag, 31. Mai 2018

Räumkommando

Kennt Ihr diese Filme oder Serien, in denen der Bösewicht reihenweise Leute umbringt, und sein "Team" dann anschliessend die Leichen beseitigen muss?

So kommen wir uns inzwischen daheim auch vor, wobei der Bösewicht "Henry" heisst und wir sein Team sind. In den letzten Tagen haben wir täglich eine (noch lebende) Spitzmaus gefunden, heute waren es gleich zwei, allerdings tote Tiere im Erdgeschoss. Auf dem Bildmaterial (wir lassen zwei Kameras laufen zur Kontrolle) sieht man, wie er mit den Mäuschen rein kommt und sie dann in der Luft herum wirbelt. Das machen sie offenbar nicht lange mit ...

Dabei haben wir dem Raubtier erklärt, dass Spitzmäuse keine Nagetiere, sondern Insektenfresser und damit nützlich sind. Aber das scheint ihn nicht zu interessieren. Und interessanterweise sondern sie wohl ein Sekret ab, das übel riecht, weshalb sie von Raubtieren in der Regel gar nicht gefressen werden.

Henry hat aber offenbar den Dreh raus und ein Nest gefunden, dem er nun jede Nacht auflauert. Womöglich gibt es im Haus noch irgendwo ein totes Tier. Es riecht seit zwei Tagen relativ streng im Erdgeschoss, aber trotz intensiver Suche konnten wir die Ursache nicht finden. Ob es wirklich ein totes Tier ist, kann man nicht mit Sicherheit sagen.

Der Kater hält uns also auf Trab, aber so hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Das ist halt der Nachteil, wenn das Tier seine eigene Tür hat ...

Mittwoch, 30. Mai 2018

Technisches Problem

In der Regel bin ich immer schnell dabei, auf Eure Kommentare zu antworten. Seit letztem Freitag funktioniert leider die Benachrichtigung bei neuen Kommentaren nicht mehr. Daher kann ich entweder nur den Workaround nutzen und den Haken unten am Kommentarfeld setzen, um mich selbst bei neuen Kommentaren benachrichtigen zu lassen, oder mehr oder weniger häufig ins Backend schauen und prüfen, ob es Kommentare zu beantworten gibt.

Ich bin aber nicht allein mit dem Problem, wie dieser Thread zeigt. Daher hoffe ich, dass das Problem bald gelöst ist.

Ausserdem stelle ich momentan leider fest, dass sie Spam-Kommentare häufen. Sollte sich dieses Problem akzentuieren, werde ich irgendwann nicht umhin kommen und anonyme Kommentare verbieten müssen. Momentan lösche ich die Spam-Nachrichten manuell und schaue, wie es sich entwickelt.