Donnerstag, 12. Oktober 2017

Toller Service

Kleine Anekdote aus dem Bürokratie-Alltag: Als ich Deutschland verlassen habe, hinterliess ich bei der Post einen Nachsendeauftrag für ein Jahr, weil ich sichergehen wollte, dass alle wichtigen Firmen und Personen meine neue Adresse haben.

Richtig gut hat das nicht funktioniert, mein Nachmieter war aber so nett, des Öfteren Post, die bei ihm gelandet war, an mich weiter zu schicken. Dabei war auch eine Info von einem Rententräger über mein aktuelles Guthaben (aufgrund meiner Scheidung habe ich Konten bei diversen Ausgleichskassen, die mir später unbedingt Rente zahlen "wollen" ...).

Anfang des Monats habe ich die Institution per Mail über meine neue Adresse informiert und darum gebeten, mir dies bitte zu bestätigen oder allenfalls weitere Informationen/Belege anzufordern.

Kurz darauf erhielt ich per Mail diese Antwort:

Vielen Dank für Ihre Nachricht.
Aus datenschutzrechtlichen Gründen können wir vertrags- oder personenbezogene Daten nicht per E-Mail beantworten.
Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, erhalten Sie unsere Antwort per Post. Dies kann einige Tage in Anspruch nehmen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Bei Rückfragen nutzen Sie bitte weiterhin die E-Mail-Adresse info@xxxx.de
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Rententräger


- Dies ist eine automatische Empfangsbestätigung, eine Rückantwort ist deshalb nicht möglich. -


Was soll ich nun daraus machen? Und vor allem - an welche Adresse wird diese angekündigte Antwort gesendet? Ich kann ja mal per Mail rückfragen, wie es vorgeschlagen wird, dann können wir das Spiel noch wochenlang weiter spielen. Es scheint, als müsste ich das doch telefonisch klären. Es geht immerhin um stolze 28 Euro Rente im Monat, falls ich sie denn erreiche ....

Mittwoch, 11. Oktober 2017

One Year ago

Gestern Abend in der Küche sprachen wir über meinen anstehenden Berlin-Besuch, und Rosalies Sohn bemerkte, dass es nach einem Jahr das erste Mal sein werde, dass wir getrennt sind. Und es stimmt! Am 26. Oktober 2016 flog ich in die Schweiz, und fortan verbrachten wir jede Nacht gemeinsam.

Nun werde ich am 25. Oktober nach Berlin fliegen. Genau ein Jahr später geht es also zurück in die alte Heimat, und wir werden uns rund drei Tage lang nicht sehen. Das wird seltsam sein - allein zurück in Berlin und mein Schatz so weit weg, wie es über drei Jahre lang normal war. Zugegeben, mein Programm für die 2,5 Tage ist restlos voll und die Zeit wird rasend schnell vergehen. Aber trotzdem wird es eigenartig sein, wieder ohne Begleitung mit dem ÖV zu fahren, dem Alltag in Berlin zuzusehen und mit Rosalie nur per Handy zu kommunizieren.

Immerhin hat sie dann auch sturmfreie Bude, da die Kinder in diesen Tagen beim Papa sind. Sie wird das Haus also ganz für sich allein haben (bis auf die Gesellschaft vom Kater natürlich!). Das ist auch eine neue Erfahrung. :)

An einem Samstagmorgen komme ich in aller Frühe zurück und wir haben das ganze Wochenende wieder für uns. Und zwei Wochen später sitzen wir schon zusammen im Flieger Richtung Hamburg.

Ich freue mich auf die kurze Zeit in Berlin, vor allem natürlich, um Papa, Freunde und Bekannte wieder zu sehen, aber auch, um mal ganz bewusst für mich allein spüren zu können, wie es sich anfühlt in der Stadt, wenn man ein Jahr lang (mit kurzen Unterbrechungen) weg war. Vom Hotel kann ich nicht viel erwarten, aber das brauche ich auch nur, um nicht auf der Strasse schlafen zu müssen. Ansonsten werde ich immer unterwegs sein und bei den vielen Termin nicht einmal gross zum Shoppen kommen ...

In genau zwei Wochen geht es los. Berlin, ich komme - kennst Du mich noch?

Dienstag, 10. Oktober 2017

Schwindelerregend

Seit nun fast einem Jahr lebe ich in der Schweiz, und ich denke, dass ich mich so langsam an das hiesige Preisniveau gewöhnt habe.

Am letzten Samstag allerdings schien das nicht so zu sein. Wir haben unseren ganz normalen, üblichen Wochenend-Einkauf absolviert, und wie man auf dem Bild sieht, ist der Wagen nicht mal zur Hälfte voll, nachdem wir dessen Inhalt in gerade mal zwei Taschen verpackt haben. Meist überschlagen wir vor dem Gang zur Kasse schon mal, was da auf uns zukommen könnte, aber diesmal lag sogar Rosalie ziemlich daneben.

Was würdet Ihr für einen Einkauf ohne Besonderes, also im Wesentlichen Lebensmittel und einmal Katzenstreu so vermutlich ausgeben (für vier Personen)? Als die Kassierin den Preis nannte, waren wir erst mal sprachlos und haben dann nach dem Bezahlen den Bon kontrolliert. Aber es stimmte alles ... Wenn eben Hähnchenfilets für vier Personen schon fast 20 Franken kosten, kann man sich vorstellen, wie schnell die Summe beim Scannen in die Höhe schnellt. Und so lagen wir am Ende bei (in Franken):

Da kann einem dann doch schon mal etwas die Luft weg bleiben. Fairerweise sei gesagt, dass wir in der MIGROS waren. Möchte man es noch etwas günstiger, kann man auch in der Schweiz zu LIDL oder ALDI ausweichen, was wir oft auch tun. Aber die Auswahl ist halt bei Weitem nicht so gross wie bei den grossen Ketten. Und bevor man mehrere Läden abklappern muss, um den Einkaufszettel abzuarbeiten, ist dann ein grosser Markt doch praktischer.

Auch wenn der Kurs wieder etwas angezogen hat - für EURO-Länder ist ein Urlaub in der Schweiz immer noch Luxus. Und nicht nur das - für mich würde es später, wäre ich allein, kaum finanzierbar sein, noch hier zu leben, denn die deutsche Rente reicht mit Mühe für eine Wohnungsmiete inklusive Versicherungen. Und die paar Jahre, die ich noch in der Schweiz einzahle, können dieses Loch nicht füllen. Ein Umzug in die teure Schweiz will also gut überlegt sein ...

Montag, 9. Oktober 2017

Wenn ich ...

Am Wochenende sind wir ganz zufällig bei Yout*be auf einen Beitrag gestossen, in dem es - mal wieder - um die Frage einer Reunion von ABBA ging. Der Beitrag war noch ziemlich aktuell und bis auf Frida kamen alle Band-Mitglieder zu Wort, inkl. natürlich diverser Songs und Doku-Schnipsel aus alten Zeiten.

Wenn ich die Möglichkeit hätte, die Zeit zurück zu drehen und einen Wunsch äussern dürfte, wäre ich unheimlich gern bei einem Konzert dabei gewesen, hätte die Songs, die ich bis heute auswendig kann und nach 2 Sekunden erkenne, mitgegrölt und hätte mich ein Leben lang daran erinnern können.

Leider war ich damals einerseits ein paar Jahre zu jung, andererseits hätte ich auch keine Möglichkeit gehabt, zu einem Konzert zu gehen ... Meine ABBA-Zeit begann um 1980, als die Karriere der Band sich schon dem Ende zuneigte. Ich kaufte alle Schallplatten und hörte sie 28 Stunden am Tag. :)) Bis heute drehe ich das Radio auf, wenn ein Song gespielt wird oder ein Video im Fernsehen kommt.

ABBA trat auch ganz früh mal in der DISCO mit Ilja Richter auf. Zu dem Zeitpunkt waren sie noch am Anfang ihrer Karriere und standen mitten im Publikum auf der kleinen Bühne, quasi zum Anfassen. Ob die jungen Zuschauer, die um sie herum sassen, ahnten, dass dort Weltstars sangen?

ABBA selbst sagte, dass sie nach ihrer Trennung niemals damit gerechnet hatten, dass ihre Songs über die Jahrzehnte hinweg weiterhin so einen Erfolg haben würden. Die Musik ist halt irgendwie zeitlos, genial, einmalig. Schade, dass ich sie nicht live erleben durfte.

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Die Tage werden kürzer

Es ist deutlich spürbar: Der Herbst ist da. Nicht nur, dass es draussen bunt wird, auch die Tatsache, dass ich nun wieder bei "Nacht" ins Büro fahren muss, deutet unmissverständlich darauf hin. Und wenn Ende des Monats die Uhren umgestellt werden, wird es auch auf dem Heimweg schon dunkel sein.

Kaum bin ich dann zu Hause, werden auch schon die Augen ein wenig schwer. Natürlich gehe ich um 18 Uhr noch nichts ins Bett. :) Doch bis Rosalie von der Arbeit kommt, dauert es. Oft ist es dann schon 20 Uhr oder später. Viel Zeit gemeinsam bleibt uns dann nicht, bis ich wirklich ins Bett muss, um wenigstens sieben Stunden Schlaf zu bekommen. Es reicht gerade zum Essen, ein wenig Austausch über den vergangenen Tag und den Plan für den nächsten und vielleicht noch ein Glas Wein gemeinsam auf dem Sofa.

Das ist sicher Alltag in vielen Haushalten, mir fällt es aber jetzt besonders auf, wenn es draussen schon so früh dunkel ist. Ich hab dann das Gefühl, der Tag wäre schon längst vorbei, und doch dauert es noch so lange, bis mein Schatz auch zu Hause ist. Der Kater verkürzt die Zeit schon ein wenig, aber er antwortet selten, wenn man mit ihm spricht. Manchmal ist das ja ganz gut, aber hin und wieder hätte ich schon gern eine Antwort ... :)