Donnerstag, 31. Januar 2019

Ich höre jetzt "Kaltschläger"

Neulich hab ich bereits über die neuen Gadgets bei uns daheim berichtet. Gestern gesellte sich noch eines dazu: der G**gle Home Hub. Neben der Stimme von Tante G. bekommt man damit das Ganze auch optisch hübsch dargestellt. So kann man sich Rezepte anzeigen lassen und direkt Schritt für Schritt danach kochen, den Weg zur Arbeit erfragen, seine Beleuchtung steuern, das Gerät als Fotorahmen benutzen oder auch Antworten auf alle möglichen Fragen erhalten.

Das Problem: Aktuell gibt es das Gerät nur im englischsprachigen Raum zu kaufen. Es versteht also kein Deutsch. Das ist eigentlich kein grosses Problem. Aber da es jedes Wort ins Englische transkribiert, kann es mit dem einen oder anderen deutschen Begriff nichts anfangen.

Wir benutzen die G**gle-Geräte oft auch als Radio, das ist überaus praktisch. Hin und wieder dann auch gern mal zum Spass, um so richtig "olle Schlager" zu hören. Dafür gibt es einen wunderbaren Sender, nämlich Radio Paloma Kultschlager. Nun muss man natürlich dem Gerät sagen, was man hören möchte - und da wird es in der englischen Sprache schwierig. Mit "Kultschlager" kann das Teil nämlich nichts anfangen. Nuschelt man aber ein "Kaltschläger" ins Mikro, wird tatsächlich der richtige Sender abgespielt.

So ganz optimal ist es also noch nicht mit dem neuen Gerät, aber demnächst wird es auch die deutsche Sprache beherrschen, dann klappt es wieder perfekt mit Gitte, Mary Roos und Michael Holm. :-))

Mittwoch, 30. Januar 2019

Ich hätte da eine Frage

Es kann wirklich ein schweres Los sein, einen IT-Job zu haben. Wenn ich zu meinem Vater reise, bin ich es gewohnt, wenigstens eine Stunde meiner Zeit für die "Reparatur" der IT-Geräte im Haus einzuplanen. Und bei Familienfeiern ist es bisher auch nie ohne ein: "Sag mal, Du bist doch IT-Spezialist. Ich hätte da mal eine Frage ..." ausgegangen. Besonders "niedlich" wird es, wenn man mich nach einer ganz speziellen Funktion in einem ganz speziellen Programm fragt, von dem ich noch nie etwas gehört habe. Offenbar geht manch einer davon aus, dass ein IT-Mann allwissend und in jedem Programm der Welt zu Hause ist.

Hier auf Arbeit nehmen diese privaten Fragen nun auch zu, je mehr man mich persönlich oder zumindest meinen Namen (der am Ausweis immer sichtbar ist) kennt. Es gibt einen Mann, dem weichen inzwischen schon alle im Team aus, weil man in der Regel nie vorbei kommt, ohne eine Frage zum privaten Router, dem Handy oder Notebook gestellt zu bekommen. Der Mann lässt dann auch nicht locker und man kommt nur weg, wenn man einen Termin vortäuscht.

Vorhin beim Kaffeeholen sprach mich nun schon wieder jemand an. Das läuft meist so ab: Ganz vorsichtig pirschen sie sich heran, wenn sie einen nicht genau kennen, fragen dann vorsichtig, ob ich nicht in der IT arbeite, und dann gehen sie zum Angriff über ... Sehr lustig, auch wenn man manchmal weder Lust noch Zeit hat, um sich irgendwelche abstrusen Probleme anzuhören, die man oft aus der Ferne ohnehin nicht lösen und daher nur raten kann.

Aber ich bin ja ein netter Mensch und höre mir das Leid der Anderen gern an. :-)

Dienstag, 29. Januar 2019

Französisch kann ich gut

... aber mit der Sprache hapert es! Dieser nicht ganz jugendfreie Spruch fiel mir gestern Abend ein, als ich in dem Französisch-Kurs sass.

Schon bei der Ankunft war ich ein wenig verwirrt und schaute schnell noch mal auf die Anmeldebestätigung, ob ich auch an der richtigen Stelle zum richtigen Zeitpunkt war. Einige der Teilnehmer unterhielten sich munter auf französisch, alle wurden von den Dozenten ebenso begrüsst. Ich war verwirrt, nahm aber erst mal gespannt Platz auf den Kinderstühlen.

Als alle da waren (etwa 20 Personen jeder Altersgruppe) nahm das "Unheil" seinen Lauf. Die beiden Dozenten, ein Ehepaar, stellten sich und den Kurs vor - in fliessendem Französisch! Ich verstand meist nur Bahnhof und schaute verlegen in die Gesichter um mich herum, die mal nickten, mal schmunzelten zu einem vermeintlichen Joke der Dozentin.

Dann bat man uns, sich vorzustellen mit Name, Alter, Wohnort, was man mag, was nicht, was man in der Freizeit tut ... Wie, was? Wollen die mich hier veralbern, ist das "Versteckte Kamera"? War es nicht, und zu meinem erneuten Erstaunen konnten sich alle Teilnehmer mehr oder weniger sicher ausdrücken. Ich war zum Glück nicht als Erster dran, konnte einige Brocken von den Vorrednern übernehmen und schlug schnell zwei Vokabeln im Handy nach. Somit hatte ich diese Blamage abwenden können. Meine Rettung war, dass ich in der Vergangenheit mit der App Duolingo ein wenig was gelernt hatte und damit zumindest im ganzen Satz sprechen konnte.

Nun folgten zwei Tests, um das Niveau der Klasse einschätzen und den Kurs beim nächsten Mal in zwei Teile aufteilen zu können. Zunächst ein Hörtest. Dabei wurden Phrasen vorgelesen, die man dem entsprechenden Bild zuordnen musste. Hier habe ich völlig versagt. Das Lustige: Ich hab den Test hier am Abend Rosalie gezeigt, und selbst sie kannte zwei Wörter nicht. Und das soll ein Anfänger-Kurs sein? Aber macht Euch selbst ein Bild, und wer alles übersetzen kann, dem sei gratuliert!

Danach gab es noch einen schriftlichen Test. Hierbei musste man Antworten oder Wortergänzungen zu gegebenen Sätzen per Multiple Choice finden. Das fiel mir etwas leichter, aber bei den 20 Fragen wusste ich auch längst nicht alle Antworten.

Am Ende der Veranstaltung habe ich versucht, mit den Dozenten zu sprechen, was ziemlich schwierig war, da sie kaum deutsch verstehen. Wir hatten die Idee, dass ich nächsten Montag doch noch einmal erscheinen solle, um dann zu sehen, wie hoch das Niveau der anderen Teilnehmer in meiner Gruppe wäre. Aber ich habe grosse Zweifel, ob sich das lohnt. Ich bräuchte einen Kurs, der bei Null anfängt, mir die Grundregeln der französischen Sprache beibringt, dazu die ersten einfachen Vokabeln, Zahlen usw. Wenn das alles schon vorausgesetzt wird, fehlt mir einfach der Anschluss. Das wäre so, als würde man mit einem Formel-1-Wagen ein paar Runden drehen, bevor man überhaupt das Anfahren und Kuppeln gelernt hat. Das halte ich nicht für zielführend, denn schon bei der App hat mich gestört, dass ich keine Erklärungen bekam, warum bestimmte Wörter gerade so und in einer bestimmten Konstellation benutzt werden.

Daher neige ich dazu, der Gemeinde zu schreiben, dass sie mich bitte vom Kurs abmelden sollen, da die Zielgruppe offensichtlich nicht dem entspricht, was angekündigt wurde. Schade, aber es wäre vergeudete Zeit.




Montag, 28. Januar 2019

Wut und Tränen

Das vermutete Wut-Mail vom Ex kam dann doch noch. Und es liess einen mal wieder sprachlos zurück. Rosalies Anwalt attestiert ihrem Ex ja schon lange eine Krankheit, und wenn man dieses Mail wieder gelesen hat, denkt man sofort an eine narzisstische Persönlichkeitsstörung.

Was wir in diversen Mails bereits feststellen mussten, bewahreitete sich auch diesmal: Fakten werden einfach ausgeblendet oder so verdreht, dass sie in sein Weltbild von der bösen Ex und dem ach so armen Mann passen. Das geht soweit, dass Sätze auf Papier einfach ignoriert werden. Wenn da in einem nur siebenzeiligen Schreiben steht, dass der Richter versetzt wird und DESHALB der Termin annulliert werde, dann nimmt der Ex diesen Halbsatz und macht daraus, dass der Termin wegen Rosalie annulliert wurde. Wir haben daraufhin noch zwei Mal per Mail versucht, ihm klar zu machen, dass da doch etwas ganz Anderes auf dem Papier stehe und ob er denn nur den einen Halbsatz gelesen habe. Aber der Mann geht überhaupt nicht darauf ein, sondern behauptet einfach weiter, der Richter wäre ja bereit gewesen, nur Rosalie nicht.

Was soll man darauf noch sagen? Ein Fall für den Psychiater? Aber seine ganze Argumentation über die Jahre beruht immer nur auf Emotionen, das macht die Angelegenheit sooo mühsam. Man muss ihn jedes Mal mit Zahlen festnageln, bis er gar nicht mehr weg kommt. Dann ist Ruhe und es kommt nichts mehr. Aber das kostet sooo viel Kraft. Und es ist der Grund, warum es keine Einigung gibt. Man schüttelt den Kopf, meint, er müsse doch die Zahlen, die da schwarz auf weiss stehen, auch lesen können. Aber es geht offenbar nicht. Er bewegt sich keinen Millimeter.

Leider spannt er nun auch die Kinder zunehmend für seine Zwecke ein. Nicht nur, dass in jedem Mail steht, Rosalie solle doch - der Kinder wegen - endlich einwilligen. Nein, er zeigt ihnen auch noch seine Mails an sie (aber natürlich nicht ihre Antworten). Was das mit ihnen macht, haben wir am Wochenende leidvoll aus ihrem Mund erfahren müssen: Der arme Papa sei ja schwer krank (ganz plötzlich seit der Trennung ...) und könne nicht Fussball spielen oder Rad fahren - daher "muss" er Golf spielen (als Begründung, warum er für diesen irre teuren Sport so viel Geld ausgibt). Seine neue Freundin muss er finanziell so stark unterstützen, weil es viel zu anstrengend für sie sei, 100% zu arbeiten. Seine Ex aber, die zwei minderjährige Kinder hat, will er per Gericht dazu verdonnern, 100% zu arbeiten, damit er weniger zahlen muss! Er wirft Rosalie vor (und erzählt das natürlich so den Kindern), sie wolle ihm die Kinder wegnehmen. Richtig ist, dass es lediglich darum geht, die rechtliche Obhut zu 100% in ihre Hände zu legen, damit das Theater aufhört, wer was für die Kinder kaufen soll. An der Aufenthaltsregelung soll sich aber, und auch das steht schwarz auf weiss in einem Papier, absolut nichts ändern (und nur das ist ja für die Kinder wichtig). Das erfahren die Kids natürlich nicht.

Und so geht das immer weiter. Keine Fakten, nur Emotionen, und damit wickelt er die Kinder wunderbar um den Finger.

Bislang hat Rosalie nur im Ausnahmefall über all das mit den Kindern gesprochen, um sie nicht damit zu belasten. Nun zeigt sich immer deutlicher, dass der Papa mit dieser emotionalen und einseitigen Darstellung Rosalie massiv schadet. Er begründet diese Frechheit damit, dass sie ja fast erwachsen seien und das alles erfahren könnten. Um die Kinder nicht zu verlieren, muss Rosalie daher nun auch Ihre Seite darstellen, was aber extrem schwierig ist, da die Beiden schon viel zu lange das Gejammer vom todkranken und schwer geschädigten Papa anhören mussten. Deshalb habe ich Rosalie geraten, den Kindern das letzte Schreiben vom Gericht ohne Kommentar zu zeigen und sie ganz einfach zu fragen, wie sie den Inhalt verstehen und aus welchem Grund denn nun die Verhandlung ausfallen muss - und damit die Lüge des ach so armen Papas bloss zu stellen. Bei der Tochter führte das erst zu dem üblichen: "Ja, aber ..." und letztlich zu Tränen, beim Sohn steht das Gespräch noch aus.

Es ist eine ganz miese Masche, die Kinder mit dieser einseitigen Darstellung zu missbrauchen, und dann noch unter dem Deckmäntelchen, sie seien alt genug und würden das verstehen. Wir haben diesen Faktor lange unterschätzt, um die Kinder zu schützen. Das wird nun nicht mehr möglich sein.


Freitag, 25. Januar 2019

Prozess-Update

Wie erwartet, ist der Verhandlungstermin für nächste Woche abgesagt worden. Die Begründung des Richters klingt schwer nach Ausrede, aber egal - einen neuen Termin wird es frühestens im Frühling geben.

Wir warten noch auf den Donnergroll aus dem Hause des Ex. Bisher herrscht Schweigen. Das Gute ist, dass Rosalie keine Schuld trägt. Somit kann der Ex seine Wut höchstens beim Gericht auslassen und ihr nicht wieder vorwerfen, sie würde den Prozess blockieren.

Da er mit den Alimenten schon wieder drei Monate im Rückstand ist, dürfte der nächste Ärger schon vorprogrammiert sein. Aber das hat er sich selbst zuzuschreiben, und Rosalie wird keine Rücksicht mehr nehmen.