Dienstag, 18. Februar 2020

Wie vergrault man Kunden?

Früher hielt ich nicht viel von Kreditkarten. Aber spätestens seit der ersten USA-Reise habe ich einsehen müssen, dass diese Plastikkarten recht praktisch sein können - auch zum Bezahlen im Internet.

Nun gibt es bei den Banken sehr unterschiedliche Preismodelle. Viele der grossen Banken verlangen ziemlich happige Grundgebühren für Master oder Visa. Aber es gibt auch Unternehmen, die kostenlose Karten anbieten, wie auch die DKB. Mit der war ich eigentlich immer zufrieden, als ich noch in Deutschland wohnte. Auch jetzt bin ich noch Kunde dort, weil ich deutsche Versicherungen habe, die sich von diesem Konto Geld abbuchen.

Und so habe ich auch eine Kreditkarte der Bank, die ich bei Aufenthalten in Deutschland einsetze. Dort war und ist sie auch weiterhin kostenlos (soweit ich das überblicken kann), Doch man setzt die Karte ja auch mal im Nicht-Euroland ein. Und hier wird es nun mit der neuen Preisliste ab April ziemlich dreist. Neuerdings möchte man 2,2% des Umsatzes als Gebühr einstreichen. Bisher waren es 1,9%, was ich schon ziemlich heftig fand. Bei kleinen Umsätzen fällt das nicht mal so auf - was sind schon 2,2%. Doch wenn man mal an eine Hotelrechnung denkt, für die gut und gern mal 1000 Euro zu zahlen sein können, dann macht das schon 22 Euro Gebühren!

Wie man das beim treuen Kunden rechtfertigen will vor dem Hintergrund, dass es neue Online-Banken gibt, die gar keine Wechselgebühren verlangen (und das sogar im "Teuerland" Schweiz), ist mir ein Rätsel. Natürlich ist das Bankgeschäft heutzutage nicht leicht angesichts der fehlenden Zinsen, aber Kreditkarten sind im Ausland nun mal erste Wahl, denn wer möchte schon mit einem Haufen Bargeld herumlaufen. Und die Kunden dafür bluten zu lassen, geht mir gegen den Strich.

Also bleibt die Karte der DKB auf Reisen künftig daheim!

Montag, 17. Februar 2020

Auf Entdeckungsrunde

Wir haben uns ja vorgenommen, mehr für unsere Gesundheit zu tun. Viel Bewegung gehört in jedem Fall dazu, und weil es gestern so schön mild war, sind wir endlich mal wieder spazieren gegangen.

Dabei haben wir eine fast 2000 Jahre alte Ruine eines Tores der "ollen Römer" entdeckt. Daneben stand noch ein restaurierter Wehrturm, auf den man hinauf steigen konnte. Von oben hatte man wohl einen schönen Blick über die Gegend. Ich musste leider unten bleiben, denn die Treppe war nichts für meine Höhenangst.

Nach rund 1,5 Stunden und knapp sechs Kilometer Fussweg waren wir wieder zu Hause. Es war ein wirklich schöner Spaziergang, auch wenn der Wind ziemlich heftig blies. Mal wieder haben wir uns vorgenommen, das öfter zu machen, dann vielleicht auch mal mit einem eBike, das noch auf unserer Wunschliste steht.




Nur mein Rücken war nicht ganz so begeistert von dem Marsch, obwohl der eigentlich auch Bewegung bräuchte. Aber da führt wohl auf Dauer kein Weg an einer ärztlichen Konsultation vorbei. Von allein wird das nichts mehr.


Freitag, 14. Februar 2020

Ein neuer Gast

In unserem Tierasyl ist irgendwie immer etwas los. Nicht nur Füchse, Igel, Marder und Mäuse, vor allem natürlich Katzen gehen aus und ein im Garten. Aktuell sind vier Fellnasen bei uns zu Hause, fünf weitere von den Nachbarn kommen täglich kurz zu Besuch. Und drei Katzen, auch zugelaufen, haben wir leider schon verloren.

Seit Monaten erscheint nun ein neuer Asylbewerber. Ihn oder sie, wir haben das Tier wieder Weisspfötchen genannt, konnten wir zu Anfang nur über die Webcam beobachten, weil es beim leisesten Geräusch das Weite gesucht hat. Es kam jedoch jeden Abend und suchte gierig nach Futter.

Dann, von einem Tag zum anderen, hat es seine Scheu verloren. Ich hatte die Tür zur Terrasse geöffnet, hörte es unter der Bank mauzen und schwups - kam Weisspfötchen die Treppe hinauf und stand im Wohnzimmer. Direkt hinter der Tür stand ein Futternapf, und es frass und frass und frass ...

So geht das nun seit Wochen. Weisspfötchen kommt in der Regel erst nach Einbruch der Dunkelheit, sitzt vor der Tür und mauzt herzerweichend, bis es endlich jemand herein lässt. Dann frisst es, dreht eine Runde durch das Wohnzimmer und geht wieder.

Seit zwei Tagen hat es nun das Bett im Gästezimmer entdeckt. Als ich es neulich herein liess und kurz das Zimmer wechselte, war es anschliessend verschwunden - und hatte es sich im Bett gemütlich gemacht. Da ich es nicht vertreiben wollte, liess ich es liegen in der Hoffnung, dass es irgendwie allein mit der Katzenklappe klar kommen würde, wenn es nach draussen will. Und tatsächlich öffnete es nach zwei Stunden Schlaf die Klappe fast so, als würde es das seit Jahren machen.

Vorgestern kam die Katze wieder gegen 22 Uhr zu uns. Ich liess sie herein - und dann verbrachte sie gleich mal die ganze Nacht auf dem Bett!

Ihr Verhalten ist allerdings sehr ungewöhnnlich. Mit den anderen Katzen im Haus hatte sie zu Beginn Probleme (was ja normal ist), aber zum Teil scheinen sie sich inzwischen schon arrangiert zu haben und lagen schon zu zweit im Bett. :-) Aber mit Menschen kann das Weisspfötchen scheinbar nicht gut umgehen. Es kommt auf einen zu, mauzt einen bettelnd an, und hockt man sich hin, streicht es einem um die Beine, als wäre es immer unter Menschen gewesen. Aber wehe, man streckt den Arm aus und versucht es zu streicheln! Dann stellt es sich blitzschnell auf die Hinterbeine und man bekommt mit beiden Vorderpfoten eine gewischt, so als würde ein Mensch einem mit beiden offenen Händen je eine Backpfeife geben. Das Gleiche hat es auch schon mit meinem Bein gemacht, als ich neben ihr her lief. Dazu knurrt es dann kurz und geht nach der Attacke auf einen Meter Abstand.

Wir fragen uns, warum es sich so aggressiv verhält? Ist das Tier doch nicht an Menschen gewöhnt und hat Angst, oder hat es vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht? Wir wissen natürlich auch nicht, woher es kommt. Ich habe schon ein paar Mal beobachtet, in welche Richtung es verschwindet. Dort gibt es aber kaum Häuser und es ist fast ausgeschlossen, dass es dort "wohnt", denn wir kennen die Bewohner recht gut. Vielleicht kommt es von einem Bauernhof? Abgemagert und verwahrlost sieht es nicht aus, aber das hat ja nicht so viel zu sagen. Schaut selbst:


Donnerstag, 13. Februar 2020

Unsere Glückszahl

Für einige Menschen bedeutet diese Zahl Unglück, für uns ist sie schon immer etwas Besonderes gewesen. Daher erscheint sie bei einem ganz wichtigen Datum gleich zwei Mal: 13.02.2013. An diesem Tag, genau vor sieben Jahren, habe ich Rosalie zum ersten Mal getroffen!

Wir haben also heute einen Grund zum Feiern. Und so viel ist seit jenem Tag, den ich noch gut in Erinnerung habe, passiert. Darüber habe ich auf diesem Blog ja ausführlich berichtet. Unzählige Kilometer habe ich im Flugzeug zwischen Berlin und Zürich zurückgelegt, sodass ich mit den vielen gesammelten Meilen jetzt zumindest knapp die Hälfte des Flugtickets für unsere nächste USA-Reise bezahlen konnte.

Inzwischen bin ich auch schon mehr als drei Jahre in meiner neuen Heimat. Wo ist nur die Zeit geblieben? Mein "altes Leben" liegt gefühlt schon eine Ewigkeit zurück.

Da wir das berühmte verflixte Jahr nun überstanden haben, wird es Zeit für neue Ziele. Jetzt, wo Rosalies Scheidung endlich überstanden und auch das Gerichtsverfahren gegen die Bauspekulanten gewonnen ist, bedeutet das vor allem, uns mehr um unsere Gesundheit zu kümmern. Mich plagt immer noch der Rücken, Rosalie zwickt und zwackt es in allen möglichen Gelenken. Das muss jetzt besser werden, und das wird es natürlich nicht von allein ...

Heute Abend werden wir erst eiinmal mit einem Glas Wein anstossen und dann gemütlich ins lange Wochenende starten.


Mittwoch, 12. Februar 2020

Wie in alten Zeiten

Am Freitag waren wir bei der 80er Jahre Party - eine Disco wie aus der Zeit gefallen.

Nun gut, erst einmal war es eine Herausforderung, zu "so später Stunde", also um 21 Uhr, noch das Haus zu verlassen, wenn man schon um 5:25 Uhr am Morgen aufgestanden ist. Doch als wir uns dann aufgerafft hatten, ging es ganz gut.

Der Veranstaltungsort, ein grosser, hoher Raum in einem Hotel, mit Bühne, Bar und zwei riesigen Disco-Kugeln war ideal. Vorn zwei DJs und auf der Tanzfläche von Anfang an viel Betrieb. Spannend zu beobachten waren vor allem die Leute: Natürlich meist in unserem Alter, wobei uns schien, dass mehr Frauen als Männer dabei waren - teilweise ganz normal gekleidet, manche aber auch aufbebrezelt, als gäbe es einen Laufsteg. Männer waren zumeist in Begleitung, aber manche standen auch nur an der Seite und scannten die Tanzfläche. Eben alles wie früher, nur ohne Zigarettenqualm und Dauerwelle.

Die Musik war okay, wobei nach meinem Geschmack die besten Songs erst gegen Mitternacht gespielt wurden Ja, ganz Recht, wir hielten über drei Stunden durch, und das trotz Rücken und ohne Sitzgelegenheit! Es gab an dem Abend lediglich ein Lied (einer Schweizer Band), das ich nicht kannte. Ansonsten konnte man überall mitsummen. Dabei waren Lieder, die auch heute noch im Radio rauf und runter laufen, aber auch Songs, die ein wenig in Vergessenheit geraten sind. Und natürlich Knaller von Abba, Madonna oder Billy Idol.

Gegen ein Uhr waren wir im Bett, unsere Ohren hatten ganz schön gelitten und pfiffen, obwohl die Lautstärke im Saal durchaus noch zu ertragen war. Und ein bisschen laut muss es ja schon sein.

Es hat Spass gemacht. Leider sind wir erst diesmal auf diese Veranstaltung gestossen, die es schon seit zehn Jahren gibt. Und sie fand nun zum letzten Mal statt, da der Saal künftig nicht mehr genutzt wird. Dast ist schade, aber es war zumindest ein schöner Ausflug in die Vergangenheit.