Montag, 27. August 2018

Der Krampf mit dem Apfel

Die Frage, ob iOS oder Android besser ist, gleicht einer Frage nach der Weltanschauung. Während gerade in der Schweiz viele auf die Apfel-Geräte schwören, bin ich schon immer Fan von Android gewesen. Für viele Menschen ist es sicher schön, dass beim Apfel alles so einfach und abgeschottet ist. Für mich ist diese Gängelung, verbunden mit der Hochpreis-Politik, ein No-Go.

Und ich bin einmal mehr von iOS enttäuscht, nachdem wir am Wochenende versucht haben, das neue iPhone für Rosalie in Betrieb zu nehmen. Ging das vor ein paar Wochen bei meinem Samsung-Gerät fast von allein, haben wir in diesem Fall deutlich mehr als drei Stunden dafür aufwenden müssen und waren kurz davor, die Teile in die Ecke zu werfen.

Es fing an mit dem nötigen Backup des alten Gerätes. Also iPhone an das Notebook anschliessen, iTunes starten. Irgendwann findet das Programm das Gerät scheinbar, meldet aber nichts dazu. Man erwartet einen grossen Button für das Backup, aber mehr als ein winziges Icon mit einem stilisierten Telefon als Bildchen ist nicht zu finden. Klickt man da drauf, öffnet sich immerhin das Fenster für das Backup.

Aus unbekannten Gründen, denn wir haben auf diesem Gerät noch nie ein Backup gemacht, ist der Haken für die Verschlüsselung gesetzt. Möchte man nun ein Backup erstellen, wird man zunächst nach einem Passwort gefragt. Warum das? Ich möchte doch eine neue Sicherung erstellen, was hat das mit einer alten zu tun, die womöglich mit einem Passwort gesichert war?

Nach langem Probieren erriet Rosalie das richtige Passwor und das neue Backup konnte durchgeführt werden. Das dauerte rund 45 Minuten, dafür waren dann sämtliche Fotos und die wertvollen Chats aus WA alle auf der Festplatte gesichert.

Laut offizieller Anweisung auf den Support-Seiten von Apple reicht es, das neue und alte Phone in der Nähe zu haben und mit "Schnellstart" die wichtigsten Daten zu kopieren. Schnellstart? Wurde im gesamten Vorgang nicht angezeigt. Toll. Also manuelle Eingabe. Geschafft. ID? Verbindung zum Server schlägt fehl, erst nach dem dritten Mal wird das Passwort akzeptiert.

Nun sollte man das Backup einspielen. Das geht aber nicht, da das neue Gerät noch nicht über iOS11 verfügt. Also muss man es erst einmal als neues Gerät konfigurieren. Dafür möchte es einen PIN haben, den man auf dem alten Gerät erhält. Da kommt erst nichts an, als es dann beim xten Mal klappt, wird die PIN vom neuen Gerät nicht akzeptiert. Mit vielem Klicken und "manueller Installation" funktioniert es irgendwann irgendwie doch.

Das Backup ist dann recht schnell eingespielt. Doch halt - eigentlich sollte dann eine Abfrage auf dem neuen Phone kommen, ob die Watch gekoppelt werden soll. Die kommt aber nicht und die Uhr wird auch in den Einstellungen nicht erkannt.

Also hilft vielleicht ein Blick auf die Support-Seiten. Ah, man soll in diesem Fall die Watch vom alten Phone entkoppeln. Das klappt, aber beim Koppeln mit dem neuen Telefon dreht und dreht sich dann ein Rad, um dann immer wieder eine Fehlermeldung zu zeigen. Auch hier entscheide ich mich irgendwann für eine "manuelle Installation".

Die funkioniert dann auch und das Handy ist mit der Watch nach etwa 20 Minuten endlich verbunden. Jetzt fehlt nur noch die Installation der Apps, das dauert nochmal eine kleine Ewigkeit.

Nach einem ganzen Nachmittag ist das neue iPhone endlich einsatzbereit. Bei meinem Samsung dauerte das ca. 40 Minuten, danach war alles erledigt, ohne dass ich einmal eingreifen musste. Ich frage mich, wie Menschen mit weniger IT-Erfahrung und Geduld es schaffen sollen, in endlicher Zeit ihre Daten auf ein neues Gerät zu bringen? Oder hatten wir einfach extremes "Pech"?

Rosalie ist fast soweit, beim nächsten Handywechsel auf Android umzusteigen. Zumal die Bilder meine Kamera um Längen besser sind als von ihrem iPhone. :-) Schauen wir mal.


Freitag, 24. August 2018

Ich will rein!

Wenn ich wochentags nach Hause komme, ist meist der erste Gang mit unserem Kater zum Gartenteich. Gestern war er jedoch gar nicht im Haus, also ging ich allein in den Garten, um ihn zu suchen. Statt eines schwarzen Tieres lag da ein rötliches. Eine Katze, die sich seit einiger Zeit gern bei uns herumtreibt, mit der Henry allerdings nichts anfangen kann und daher erst faucht und dann flüchtet.

Zu uns wurde das rote Monsterchen aber immer zutraulicher, und gestern nun kam es an und liess sich streicheln. Erst vorsichtig, dann immer fordernder. Allerdings führte das dann dazu, dass mir das Kätzchen gar nicht mehr von der Seite wich und mir den ganzen Nachmittag hinterher lief - bis zum Haus. Kaum war ich drin, stand es vor der Tür und mauzte herzzerreissend.

Das fand unser Kater natürlich nicht lustig, denn damit war ihm der Weg ins Haus versperrt. Also ging ich wieder raus, fand Henry, nahm ihn auf den Arm und trug ihn hinein, während er erst knurrte und dann fauchte, als er die Konkurrenz vor der Tür sitzen sah.

Und so sah das dann aus, als wir angekommen waren:






Ich bin dann wieder raus, hab mich in den Garten gesetzt - das Kätzchen daneben:



Bin ich vors Haus gegangen, kam es mir hinterher und legte sich auf die Stufen vor der Haustür. Da blieb es, bis Rosalie nach Hause kam, dann nahm es unter ihrem Auto Platz.

Wir wissen nicht, wo das Tier her kommt und wem es gehört. Und so niedlich es ist, macht es halt unserem Kater den Platz streitig. Da es offenbar gern markiert, müssen wir sehr aufpassen, dass es nicht versehentlich mit rein kommt, sonst haben wir den Gestank im Haus, und Henry dürfte auch nicht erfreut sein.

Heute Morgen war es zumindest nicht zu sehen, vielleicht ist es ja mal nach Hause gegangen und hat unserem Kater wieder das Terrain überlassen.



Donnerstag, 23. August 2018

Gespannte Ruhe

Als wir aus dem Urlaub kamen, lag da mal wieder ein Brief vom Anwalt. Allein mit diesen Schriftstücken könnte man inzwischen einen gewaltigen Turm bauen. Der Brief war diesmal dünn, also konnte es vermutlich keine Rechnung sein. Immerhin. Nein, es war eine Kopie des Schreibens vom gegnerischen Anwalt.

Der Ex drängelt, weil es seiner Meinung nach mal wieder nicht schnell genug geht, und bittet das Gericht erneut um Mitteilung zum Stand des Verfahrens. So ein Pech aber auch, dass der Richter einfach nicht vorwärts macht. Seit zwei Monaten liegt ihm Rosalies Antwort auf das Pamphlet des Ex vor, und es ist nun am Richter, die nächsten Schritte zu verfügen. Das kann und wird vermutlich die Einbeziehung eines Gutachters sein, der die Buchführung der liquidierten Firma prüfen soll. Bis der dann erst mal gefunden und von beiden Seiten akzeptiert ist, dann seine Arbeit aufnimmt und ein Gutachten erstellt hat, werden wieder Monate vergehen. Alles Zeit, in der der Ex Unterhalt zahlen muss, und das passt ihm natürlich überhaupt nicht.

Ein schlechtes Gewissen muss Rosalie dabei nicht haben, denn der Ex war derjenige, der das Geld in den letzten Jahren mit vollen Händen ausgegeben hat und nun behauptet, nicht mehr liquid zu sein. Hätte er nur das geringste Interesse an einer fairen Teilung gezeigt, könnte das ganze Verfahren längst erledigt sein. Aber wenn er auf dem Standpunkt steht, es gehöre alles ihm und seine Frau habe sich gefälligst zu mässigen, muss er sich nicht wundern, wenn er damit nicht zu einer Lösung kommt.

Ausserdem warten wir gespannt auf seine Klageschrift bezüglich der von ihm eingeleiteten Betreibung. Er behauptet ja im Brustton der Überzeugung, dass sich Rosalie an seinen Nebenkosten beteiligen müsse und will dies nun gerichtlich durchsetzen. Rosalies Anwalt meint, wir könnten uns gemütlich zurücklehnen und erst mal abwarten, wie der gute Mann das denn rechtlich begründen will. Es gibt schlicht kein Gesetz, dass seine Forderung stützt. Wie immer wird er jammern, dass es einen Stein erweichen könnte, aber das ergibt noch lange keinen Rechtsanspruch.

Es bleibt also "spannend", und der nächste Brief, wann immer er eintreffen mag, dürfte wieder dicker werden ...

Mittwoch, 22. August 2018

Wiedersehen

Was, sind sechs Tage schon rum? Sitze ich tatsächlich schon wieder im Büro? Die Tage waren voller Abwechslung und die Zeit verging wie im Fluge.

Am vergangenen Mittwoch sind wir gut und sicher mit der kleinen Skywork-Maschine in Tegel gelandet und haben unser Hotelzimmer bezogen. Kleiner Ärger zu Beginn: Das Bett drohte einzubrechen, die Füsse waren allesamt locker (was wohl die vorigen Nutzer da gemacht haben mögen?). Wir haben an der Rezeption Bescheid gesagt, am nächsten Tag war das Problem behoben.

Den Abend verbrachten wir im Restaurant ganz in der Nähe, das wir beim letzten Besuch in Berlin vor ein paar Monaten entdeckt hatten. Dort sitzt man gemütlich zu Alt-Berliner Ambiente und ebensolchen Speisen. Was für ein Wunder: Die Bedienung, mit der wir damals länger plauderten, erkannte uns wieder und begrüsste uns lautstark. Wir scheinen wohl einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben. :-)

Der Donnerstag stand im Zeichen meiner "alten Heimat". Nach einer kurzen Shoppingrunde fuhren wir zum "Clou", einem kleinen Center, in dessen Nähe ich bis zu meinem Umzug gewohnt habe. Zunächst umrundeten wir mein damaliges Wohnhaus und schauten nach, ob neue Namen an den Klingeln stehen. Dann setzten wir uns mal wieder aufs Dach des Centers, tranken ein Bier und sahen den in Tegel landenden Fliegern zu. Natürlich auch der kleinen Skywork-Maschine, mit der wir am Tag zuvor angekommen waren:



Zu 18 Uhr hatte ich einen Tisch in unserem Lieblings-Steakhaus reserviert. Nach über einem Jahr habe ich endlich meinen Sohn wieder gesehen! Es war wirklich ein schöner Abend, wir haben viel erzählt und ich denke, die Schwierigkeiten der letzten Jahre sollten nun überwunden sein. Wir haben auch seine Freundin kennen gelernt, mit der er seit mehr als zwei Jahren zusammen ist, und sie macht einen wirklich tollen Eindruck. Da hat er eine gute Wahl getroffen. ;-)

Das nächste Highlight wartete am Freitag. Wir liehen uns von meinem Vater das Auto und machten einen Abstecher an die Ostsee. Von Berlin aus ist das ja fast ein Katzensprung. Ich zeigte Rosalie die Insel Usedom, auf der ich als Kind jedes Jahr im Sommer meine Ferien verbrachte. Bei dem herrlichen Wetter hatten wir ein paar schöne Stunden an dem traumhaften Sandstrand, auch wenn das Wasser von den Algen recht grün war. Gegen Abend assen wir noch in Ahlbeck eine Kleinigkeit, bevor wir nach Berlin zurück fuhren.



Das Auto brachten wir am Samstag zu meinem Papa zurück und fuhren dann gemeinsam nach Lanke zu einem gemütlichen Restaurant, wo wir gemeinsam gegessen haben. Dann blieben wir noch bis zum Abendessen bei ihm daheim. Es geht ihm im Grunde gut, aber er läuft so schlecht, dass ich mir schon Sorgen mache, wie das in ein paar Wochen oder Monaten aussehen mag. Es wird der Tag kommen, an dem er die eine Etage bis nach unten gar nicht mehr überwinden kann. Und dann? Man kann mit ihm nicht reden, er blockt bei diesem Thema komplett, möchte aus der Wohnung auf keinen Fall raus, in der er seit 50 Jahren wohnt. Das wird noch ein schwieriger Fall werden, fürchte ich, und ich beneide meine Stiefmutter nicht, die damit täglich umgehen muss. Vorgestern ist er im Supermarkt mal wieder hingefallen, weil er mit seinem Rollator nicht klar kam. Zum Glück ist wieder nichts Schlimmes passiert.

Am Sonntag war erneut herrlicher Sonnenschein. Also raus an die frische Luft. Rosalie hatte die Idee, zum Botanischen Garten zu fahren. Wir verbrachten gut drei Stunden dort, aber bei der Hitze waren wir danach ziemlich müde. Fürs Hotel war es zu früh, also beschlossen wir, in unsere Lieblings-Strandbar zu fahren. Es war noch ganz leer, als wir ankamen, und so ergatterten wir einen schönen Tisch direkt am Wasser:



Bis19 Uhr ist täglich Happy Hour, die haben wir reichlich ausgenutzt ... Danach sind wir im Hotel ins Bett gefallen.

Noch ein, nein zwei Wiedersehen gab es am Montag. Zunächst war ich mit meiner früheren Klavierlehrerin verabredet. Sie hat mich irgendwann zufällig per Stayfriends gefunden und nun haben wir endlich einen Termin finden können. Etwa 23 Jahre hatten wir uns nicht gesehen! Sie schien sich riesig gefreut zu haben und liess uns kaum zu Wort kommen in den zwei Stunden, die wir zusammen sassen. Ich konnte mich gar nicht erinnern, dass sie so gern redet. :-)

Sie war mit uns zu einem Shopping-Center gefahren, weil man dort gut sitzen und Kaffee trinken kann. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, wollte ich mit Rosalie zurück in die Stadt, um dort zu einer Filiale meines Lieblings-Kleiderladens zu gehen. Rosalie fragte mich noch, ob denn in dem Center, in dem wir gerade standen, nicht auch eine Filiale sein könnte, was ich kategorisch verneinte. Und schon standen wir davor ... Und dann schaute ich in den Laden und entdeckte meine Lieblings-Verkäuferin! Sie ist eigentlich Leiterin einer anderen Filiale, hat eigentlich montags frei und war an diesem Tag zum ersten Mal in diesem Laden zum Aushelfen. Was für ein Zufall. Wir haben viel erzählt, und "nebenbei" habe ich viel Geld ausgegeben für ein Hemd, eine Lederjacke und eine Hose ...

Und schon war es Dienstag. Leider wurde kürzlich der Flugplan umgestellt, sodass im Sommer der Rückflug jetzt erst um 20 Uhr startet. Wir mussten also den ganzen Tag noch in der Stadt verbringen, was nicht so ganz einfach ist, da man ja den Koffer irgenwo lagern muss und dann auch nicht so flexibel ist. Wir haben das Beste draus gemacht und waren - shoppen. Also ein bisschen. Den Nachmittag verbrachten wir im KaDeWe ganz oben in einem kleinen Café, in dem wir Kaffee und Wein tranken, bis die Zeit ran war, um zum Flughafen zu fahren.

Überpünktlich sind wir in Bern gelandet und freuten uns auf das Wiedersehen mit dem Kater. Aber als wir ankamen, war er nirgends zu sehen. Alles Rufen half nichts und wir mussten ohne Begrüssung schlafen gehen. Erst nach 1 Uhr kam er ins Haus. Man hört oft, dass Katzen beleidigt tun, wenn ihre Menschen so lange weg waren. Bei Henry war das anders. Er schien hoch erfreut, liess sich knuddeln und wollte eine Zeit lang gar nicht von meiner Seite weichen. Erst nach mehreren Streicheleinheiten ging er wieder raus auf die Pirsch. Offenbar hat er die erste längere Abwesenheit gut verkraftet. Dabei hat er während unserer Reise die erste Ratte ins Haus gebracht, die aber schon tot war. Rosalies Sohn hatte die "Freude", sie unter dem Tisch zu finden und zu entsorgen. Ein Riesenvieh, länger als eine Hand und damit ein anderes Kaliber als die Spitzmäuse, die er bisher angeschleppt hat. Ich hoffe, das war eine Ausnahme. Ratten sind nun wirklich nicht niedlich.

Und nun hat uns schon der Alltag wieder - heute erster Arbeitstag. Wegen der Henry-Kuschelaktion bin ich ziemlich müde und froh, dass die Woche nur drei Tage hat.

In fünf Wochen fliegen wir ein weiteres Mal nach Berlin. Wir freuen uns schon, und Papa natürlich auch. Gegessen haben wir in der vergangenen Woche viel zu viel, aber das gehört ja irgendwie auch ein bisschen zum Urlaub. Und es gibt halt zahlreiche gute und auch günstige Restaurants in der Stadt, da kann man kaum widerstehen. Also bis bald, Berlin!

Dienstag, 14. August 2018

Berlin, Berlin

Heute Vormittag muss ich mich noch einmal für ein paar Stunden in hübsche blaue OP-Kluft werfen und hoffe, dass ich mit meinem Projekt wieder ein gutes Stück weiter komme, und danach ist endlich eine Woche Urlaub.

Morgen Mittag geht es in meine Geburtsstadt: Sechs Tage Shoppen, Familie treffen, gutes Essen, Relaxen. Wir freuen uns sehr auf die Auszeit und planen auch, einen Tagesausflug an die Ostsee zu machen. Das Wetter soll schön bleiben, und ich vermisse die frische Meeresluft.

Ausserdem werden wir endlich auch meinen Sohn mal wieder sehen. Zuletzt war unser Verhältnis recht angespannt, aber ich hatte die Hoffnung, dass eine kleine Pause helfen könnte. Danach sieht es jetzt aus, und so werden wir uns zu viert zum Essen treffen.

Also - bis bald, wir stürzen uns dann morgen Nachmittag ins Grossstadtgetümmel der Hauptstadt.