Donnerstag, 30. August 2018

Mega-Frust und Trauer

Aus, vorbei, von einem Tag auf den anderen. Heute Morgen steht es in aller Schweizer Medien: Skywork Airlines stellt per sofort seinen Flugbetrieb ein und melde Konkurs an.

Es war für uns DIE Fluggesellschaft, mit der wir immer wieder bequem von Bern nach Berlin geflogen sind und für September und Dezember auch bereits wieder Flüge gebucht hatten. Die Tickets sind nun wertlos, auf den Kosten bleiben wir natürlich sitzen.

Es geht hier aber nicht nur um Kosten, es geht vor allem um Zeit. Konnten wir bisher locker in vier Stunden von Tür zu Tür reisen (sodass ich sogar am Abflugtag noch bis zum Mittag arbeiten konnte), müssen wir nun weit mehr als sechs Stunden für eine Richtung einplanen, da wir stets den Umweg mit der Bahn über Zürich nehmen müssen.

Bereits vor einem Jahr war die Finanzierung kurzfristig unsicher, aber nach drei Tagen Grounding hob Skywork wieder ab. Was mich aktuell besonders stört und nach Betrug riecht: Am Montag noch, also vor VIER Tagen, hatte man ganz gross die neuen Ferienziele 2019 beworben und Reisende zu Buchungen aufgefordert, vorgestern machte dazu eine Meldung die Runde, dass Skywork sein Aktienkapital verdoppelt hätte.

Und letzte Nacht heisst es nun, die Verhandlungen mit einem Partner seien gescheitert. Wenn am Montag also noch gar keine Finanzierung in Sicht war, wie kann man Kunden locken, ihr Geld bei Skywork aus dem Fenster zu werfen? Was läuft da, wollte man die Konkursmasse noch schnell erhöhen und seine "treuen" Kunden ausnehmen?

Wie dem auch sei, ich muss nun meinem Vater mitteilen, dass wir leider nicht kommen können ... Die Mutter meines Chefs kam gestern Abend noch mit einem der letzten Fluzeuge nach Bern geflogen. Wie sie nun wieder nach Hause kommt, steht in den Sternen. Eine Kollegin erzählte mir, dass sie am Wochenende in London sein wird und mit Skywork zurück kommt. Auch das ist nun nicht mehr möglich.

Und für uns wird es nun künftig sehr umständlich mit den Reisen nach Berlin. Sicher, in der Vergangenheit habe ich das 3,5 Jahre jede Woche gemacht. Aber die Umstände waren andere. Die Zeit ist das Hauptproblem. Rosalie muss mehr Stunden opfern von ihrer kostbaren Urlaubszeit, wir müssen aus Berlin viel früher weg, weil wir ja die Kinder vom Vater übernehmen müssen, und das geht nicht erst mitten in der Nacht, und wegen der langen Reise mit Flug und Zug kann es immer diverse Verspätungen geben, die wir kaum kalkulieren können.

Schade, dass es so endet.


Mittwoch, 29. August 2018

Der arme Mann

Während bei Rosalie der Scheidungskrieg noch voll im Gange ist, konnte ich mich bereits vor Jahren nach relativ kurzer Zeit von meiner Gattin gerichtlich trennen. Ihren Neuen kenne ich auch, wir waren schon bekannt, als ich noch mit meiner damaligen Frau zusammen war (da lief aber noch nichts zwischen ihnen, soweit ich das beurteilen kann).

Nun haben die Beiden am letzten Wochenende geheiratet. Offiziell wusste ich davon nichts, aber es spricht sich halt rum, und das neue Profilbild meiner Ex auf WA war verräterisch ... Verstehen tue ich das höchstens aus finanziellen Erwägungen heraus - man möchte sich fürs Alter absichern. Aber ob sie wirklich aus Liebe geheiratet haben? Ich kann mich an eine Begegnung erinnern, in der der jetzige Gatte sich in einem Gespräch mit mir über die selben Macken geärgert hat, die mich damals bei ihr zur Weissglut getrieben haben.

Und das möchte er nun ein Leben lang weiterhin ertragen? Ist das Masochismus? Oder irgendeine Torschlusspanik?

Wie auch immer, ich wünsche dem Brautpaar, dass sie die richtige Entscheidung getroffen haben und bis an ihr Lebensende glücklich miteinander sein werden. Ich war nach meinem Auszug damals froh, als recht schnell klar war, dass die Beiden sich näher kommen würden und damit der Groll ihrerseits über unsere Trennung auch verflogen ist. Das Einzige, was mich noch interessieren würde, wäre die Antwort auf die Frage, welchen Namen sie jetzt angenommen hat. Ihr Mädchenname ist furchtbar, und sein Nachname wie Meier und Müller eher Sammelbegriff. Und unseren gemeinsamen Nachnamen wird sie ja wohl weder behalten haben können noch wollen ...

Dienstag, 28. August 2018

Ich will rein (2)

Ein paar Tage lang war das rote Kätzchen (ist ein Kater, wie ich inzwischen zweifelsfrei sehen konnte) verschwunden, am Sonntag tauchte es wieder im Garten auf - und blieb den ganzen Tag lang dort. Sass ich am Teich, legte es sich daneben, ging ich zurück ins Haus, kam es mir nach und wartete vor der Tür, bis ich wieder heraus kam.



Kann man da widerstehen? Das Problem: Henry traut sich nicht herein oder hinaus, solange der rote Tiger vor der Tür sitzt. Ich hab den fremden "Mann" also immer mal wieder nach vorn gelockt, damit Henry im Garten seine persönliche Tür nutzen kann.

Das hat dann auch manchmal geklappt, aber dazu geführt, dass die fremde Katze die halbe Nacht lang an der vorderen Haustür sass und so laut mauzte, dass Rosalies Sohn davon wach wurde. Und kaum macht man die Tür auf, versucht er, hinein zu kommen.

Wir überlegen nun, was wir mit dem armen Kerl anstellen sollen. Wem er wohl gehört? Rosalie hatte bereits die Idee, mit ihm zum Tierarzt zu gehen in der Hoffnung, er könnte einen Chip haben und wir würden herausfinden, wo der Kater zu Hause ist. Wir haben auf alten Fotos gesehen, dass er schon mindestens 1,5 Jahre lang durch unseren Garten tigert, aber bisher war er immer sehr scheu. Ob seine Menschen weg sind oder im Urlaub? Haben sie ihn zurück gelassen?

Auch in der letzten Nacht lagerte er wieder vor der Gartentür. Henry nutzte offenbar irgendwann eine kurze Gelegenheit, um herein zu kommen, und schlief dann zwei Stunden lang bei uns im Bett, bevor ich ihn durch die Vordertür wieder hinaus liess, da der hintere Ausgang "besetzt" war. Jetzt gerade kuschelt der Fremdkater eine Runde mit Rosalie im Garten und wir müssen uns wirklich etwas einfallen lassen. Schade, dass sich die beiden Kater nicht vertragen. Dabei sind eigentlich beide friedfertig, aber da spielt wohl das natürliche Revierverhalten eine Rolle ...




Montag, 27. August 2018

Der Krampf mit dem Apfel

Die Frage, ob iOS oder Android besser ist, gleicht einer Frage nach der Weltanschauung. Während gerade in der Schweiz viele auf die Apfel-Geräte schwören, bin ich schon immer Fan von Android gewesen. Für viele Menschen ist es sicher schön, dass beim Apfel alles so einfach und abgeschottet ist. Für mich ist diese Gängelung, verbunden mit der Hochpreis-Politik, ein No-Go.

Und ich bin einmal mehr von iOS enttäuscht, nachdem wir am Wochenende versucht haben, das neue iPhone für Rosalie in Betrieb zu nehmen. Ging das vor ein paar Wochen bei meinem Samsung-Gerät fast von allein, haben wir in diesem Fall deutlich mehr als drei Stunden dafür aufwenden müssen und waren kurz davor, die Teile in die Ecke zu werfen.

Es fing an mit dem nötigen Backup des alten Gerätes. Also iPhone an das Notebook anschliessen, iTunes starten. Irgendwann findet das Programm das Gerät scheinbar, meldet aber nichts dazu. Man erwartet einen grossen Button für das Backup, aber mehr als ein winziges Icon mit einem stilisierten Telefon als Bildchen ist nicht zu finden. Klickt man da drauf, öffnet sich immerhin das Fenster für das Backup.

Aus unbekannten Gründen, denn wir haben auf diesem Gerät noch nie ein Backup gemacht, ist der Haken für die Verschlüsselung gesetzt. Möchte man nun ein Backup erstellen, wird man zunächst nach einem Passwort gefragt. Warum das? Ich möchte doch eine neue Sicherung erstellen, was hat das mit einer alten zu tun, die womöglich mit einem Passwort gesichert war?

Nach langem Probieren erriet Rosalie das richtige Passwor und das neue Backup konnte durchgeführt werden. Das dauerte rund 45 Minuten, dafür waren dann sämtliche Fotos und die wertvollen Chats aus WA alle auf der Festplatte gesichert.

Laut offizieller Anweisung auf den Support-Seiten von Apple reicht es, das neue und alte Phone in der Nähe zu haben und mit "Schnellstart" die wichtigsten Daten zu kopieren. Schnellstart? Wurde im gesamten Vorgang nicht angezeigt. Toll. Also manuelle Eingabe. Geschafft. ID? Verbindung zum Server schlägt fehl, erst nach dem dritten Mal wird das Passwort akzeptiert.

Nun sollte man das Backup einspielen. Das geht aber nicht, da das neue Gerät noch nicht über iOS11 verfügt. Also muss man es erst einmal als neues Gerät konfigurieren. Dafür möchte es einen PIN haben, den man auf dem alten Gerät erhält. Da kommt erst nichts an, als es dann beim xten Mal klappt, wird die PIN vom neuen Gerät nicht akzeptiert. Mit vielem Klicken und "manueller Installation" funktioniert es irgendwann irgendwie doch.

Das Backup ist dann recht schnell eingespielt. Doch halt - eigentlich sollte dann eine Abfrage auf dem neuen Phone kommen, ob die Watch gekoppelt werden soll. Die kommt aber nicht und die Uhr wird auch in den Einstellungen nicht erkannt.

Also hilft vielleicht ein Blick auf die Support-Seiten. Ah, man soll in diesem Fall die Watch vom alten Phone entkoppeln. Das klappt, aber beim Koppeln mit dem neuen Telefon dreht und dreht sich dann ein Rad, um dann immer wieder eine Fehlermeldung zu zeigen. Auch hier entscheide ich mich irgendwann für eine "manuelle Installation".

Die funkioniert dann auch und das Handy ist mit der Watch nach etwa 20 Minuten endlich verbunden. Jetzt fehlt nur noch die Installation der Apps, das dauert nochmal eine kleine Ewigkeit.

Nach einem ganzen Nachmittag ist das neue iPhone endlich einsatzbereit. Bei meinem Samsung dauerte das ca. 40 Minuten, danach war alles erledigt, ohne dass ich einmal eingreifen musste. Ich frage mich, wie Menschen mit weniger IT-Erfahrung und Geduld es schaffen sollen, in endlicher Zeit ihre Daten auf ein neues Gerät zu bringen? Oder hatten wir einfach extremes "Pech"?

Rosalie ist fast soweit, beim nächsten Handywechsel auf Android umzusteigen. Zumal die Bilder meine Kamera um Längen besser sind als von ihrem iPhone. :-) Schauen wir mal.


Freitag, 24. August 2018

Ich will rein!

Wenn ich wochentags nach Hause komme, ist meist der erste Gang mit unserem Kater zum Gartenteich. Gestern war er jedoch gar nicht im Haus, also ging ich allein in den Garten, um ihn zu suchen. Statt eines schwarzen Tieres lag da ein rötliches. Eine Katze, die sich seit einiger Zeit gern bei uns herumtreibt, mit der Henry allerdings nichts anfangen kann und daher erst faucht und dann flüchtet.

Zu uns wurde das rote Monsterchen aber immer zutraulicher, und gestern nun kam es an und liess sich streicheln. Erst vorsichtig, dann immer fordernder. Allerdings führte das dann dazu, dass mir das Kätzchen gar nicht mehr von der Seite wich und mir den ganzen Nachmittag hinterher lief - bis zum Haus. Kaum war ich drin, stand es vor der Tür und mauzte herzzerreissend.

Das fand unser Kater natürlich nicht lustig, denn damit war ihm der Weg ins Haus versperrt. Also ging ich wieder raus, fand Henry, nahm ihn auf den Arm und trug ihn hinein, während er erst knurrte und dann fauchte, als er die Konkurrenz vor der Tür sitzen sah.

Und so sah das dann aus, als wir angekommen waren:






Ich bin dann wieder raus, hab mich in den Garten gesetzt - das Kätzchen daneben:



Bin ich vors Haus gegangen, kam es mir hinterher und legte sich auf die Stufen vor der Haustür. Da blieb es, bis Rosalie nach Hause kam, dann nahm es unter ihrem Auto Platz.

Wir wissen nicht, wo das Tier her kommt und wem es gehört. Und so niedlich es ist, macht es halt unserem Kater den Platz streitig. Da es offenbar gern markiert, müssen wir sehr aufpassen, dass es nicht versehentlich mit rein kommt, sonst haben wir den Gestank im Haus, und Henry dürfte auch nicht erfreut sein.

Heute Morgen war es zumindest nicht zu sehen, vielleicht ist es ja mal nach Hause gegangen und hat unserem Kater wieder das Terrain überlassen.