Dienstag, 31. Juli 2018

Geburtstag

Nein, es ist nicht meiner, der liegt sechs Wochen zurück. Morgen hat die Schweiz Geburtstag! Ich habe daher morgen frei und begehe mit den Eingeborenen den Nationalfeiertag. :-)

Zumindest in den ländlicheren Gebieten sieht man überall rot-weiss geschmückte Häuser, jede Menge Schweizer Fahnen, und man gewinnt den Eindruck, dass man hier stolz ist auf sein Land. Das ist mir in Deutschland nie aufgefallen. In der DDR war man fast gezwungen, eine Fahne aus dem Fenster zu hängen, heute ist es den meisten egal, warum man frei hat - Die Hauptsache ist, nicht arbeiten zu müssen.

Ausserdem ist das hierzulande der Tag, an dem das meiste Feuerwerk in die Luft gejagt wird. Während das in Deutschland ja nur sehr streng an Silvester erlaubt ist, steht in der Schweiz bei Feuerwerk der Nationalfeiertag an erster Stelle. Leider, wie schon im letzten Jahr, gibt es vielerorts auf Grund der extremen Trockenheit ein Feuerverbot, und damit werden auch kaum Raketen am Himmel zu sehen sein. Aber da ich auch in Deutschland schon lange kein Feuerwerk mehr gekauft habe, stört mich das absolut nicht.

Und so werden wir den morgigen Feiertag ganz in Ruhe begehen. Bei erneut angekündigten 33 Grad im Schatten kann man ohnehin nicht viel mehr tun. Und da es sich anbot, nehme ich den Donnerstag gleich auch noch frei und habe damit einen fünftägigen "Kurzurlaub" vor mir.

Also: Happy Birthday, Switzerland!

Montag, 30. Juli 2018

Alter Schwede

Sie war ein Gigant unserer Generation und ist es bis heute. Jeder kennt die Melodien, kann sie mitsingen. Sie war eine der wenigen Bands, die nach dem ESC ihren Welterfolg starteten. Die Rede ist von

ABBA

Wir sind grosse Fans, ich kenne so gut wie jedes Lied inklusive der Texte. Natürlich haben wir den Film gesehen (den zweiten in Kürze) und waren in Berlin bereits im Musical.

Nun hat mir Rosalie zum Geburtstag eine Karte für das selbe Musical geschenkt, und zwar in Thun bei den Thunerseespielen. Das Besondere: Die Aufführung ist auf bärndütsch! Wir waren sehr skeptisch, wie das wirken würde ...

Interessant war schon mal das Publikum, Schnitt: 50+. Das wurde nicht zuletzt noch einmal deutlich, als zu Beginn der Veranstaltung auf das nächste Ereignis im neuen Jahr hingewiesen wurde. Dann wird das Musical mit den Songs von Udo Jürgens gespielt, und das freudige Raunen im weiten Rund liess erahnen, dass hier wohl kaum junge Menschen anwesend waren. :-)

Das Musical selbst war wirklich toll! Schon nach den ersten Minuten hat man gar nicht mehr gemerkt, dass hier Mundart gesungen wurde. Die Dialoge waren witzig, mit diversen Anspielungen auf Schweizer Themen, die Darsteller grossartig, der Sound sehr gut (und nicht zu laut), und mit dem Wetter hatten wir letztlich auch noch Glück, nachdem es tagsüber ständig regnete.

Und so war es wirklich ein schöner Abend! Und ich denke, wir werden im nächsten Jahr wiederkommen, wenn es heisst: "Ich war noch niemals in New York"

Und hier noch ein paar Bilder von Samstagabend ...

Freitag, 27. Juli 2018

Die lieben Kollegen (37) - Krise

Ich hab in meinem Arbeitsleben mehrmals die Situation erlebt, ungeplant in Positionen zu geraten, in denen ich diverse Funktionen und Aufgaben hatte, für die ich gar nicht eingestellt und auch nicht danach bezahlt wurde. Oft dauerte es Jahre, bis sich das ausglich, manchmal gelang es nie.

Was will mich das Leben lernen lassen? Derzeit entwickelt es sich wieder in die selbe Richtung. Nicht nur, dass meine Team-Mitglieder immer öfter mich fragen, was und wie sie was tun sollen, auch in dem aktuellen Projekt werde ich gerade in eine Lage gebracht, die mit meinen Aufgaben lt. Arbeitsvertrag nur bedingt zu tun hat.

Verlief die erste Etappe des Projekt-Abschlusses besser als gedacht, bricht bei der zweiten Etappe nun alles zusammen. Gestern bat mich daher die Klinikmanagerin, die Lage bei der Führungsetage zu eskalieren. Eigentlich Aufgabe eines Chefs, der aber bekanntlich durch Abwesenheit glänzt und keinen Stellvertreter hat. Also hab ich mich hingesetzt und den Bereichsleiter angerufen. Später dann noch Mails an die Chefetage geschrieben, die Lage geschildert, die Klinik beruhigt, Termine gemacht. Montagvormittag Krisensitzung mit den Chefs - und mir.

Und dann muss ich mir heute Morgen noch anhören, dass mein "Team" nicht mal in der Lage ist, bis 17 Uhr im Büro zu sein, obwohl das unsere vorgegebenen Bürozeiten sind. Soll ich das nun auch noch selbst regeln? Nein, darum kann sich der Chef kümmern. Eigentlich. Ich höre ihn schon sagen: "Das müsst Ihr unter Euch ausmachen ...."

Donnerstag, 26. Juli 2018

"Frontal"-Unterricht

Gestern Abend sass ich gemütlich im Wohnzimmer auf der Couch (draussen war es mir noch zu heiss), als es plötzlich an der Scheibe klopfte. Ich war natürlich erschrocken und sah eine Nachbarin vor dem Fenster, die, nicht ganz sensibel, ins Haus schaute. Ich nickte ihr zur Bestätigung zu und lief zur Haustür. Bevor sie Luft holte, spulte ich den einzigen Satz ab, den ich halbwegs flüssig auf französisch hinbekomme, nämlich, dass ich nicht gut französisch spreche.

Offenbar war der Satz nicht verständlich oder sie hörte mir nicht zu, denn sie begann sofort, auf mich einzureden. Ich verstand kein Wort und schaute irritiert. Das muss die Dame wohl gemerkt haben und wiederholte etwas langsamer ihre Frage. Und dann schnappte ich zumindest zwei Wörter auf: chat ici. Mir dämmerte, dass sie wohl wissen wollte, ob unsere Katze im Haus sei. Offenbar hatte sie bei sich am oder im Haus eine schwarze Katze entdeckt und suchte nun den Besitzer. Und da sie weiss, dass wir ein schwarzes Raubtier besitzen, wollte sie wohl netterweise mitteilen, dass sie es gefunden habe.

Ich konnte ihr mit Händen und Füssen und ein paar Wörtern, die mir einfielen, klar machen, dass es sich nicht um unsere Katze handeln kann, da die sich im Haus befindet. Sie schien es verstanden zu haben, wir bedankten uns und wünschten einen schönen Abend.

Immerhin - ich hab erfasst, worum es ging und konnte die Angelegenheit klären. Aber gut war es nicht. Letzte Woche erhielten wir Post von der Gemeinde mit der Anfrage, ob Interesse an einem Sprachkurs bestünde. Ich sollte wohl mal antworten ...

Mittwoch, 25. Juli 2018

Die lieben Kollegen (36) - Zahnfleisch

Irgendwie scheint das mit der Arbeitsverteilung nicht so ganz genau zu funkionieren. Während ich gestern für mein Projekt mehr als zehn Stunden im Büro verbracht habe, war mein Teamkollege gerade mal acht Stunden - und damit eine Stunde weniger als sein Soll - im Haus. Immerhin hat er vor dem Mittag mal kurz bei mir angerufen, um zu fragen, ob er etwas helfen oder Mittag machen könnte.

Ich hab dankend abgelehnt, denn im Grunde konnte er mir nicht helfen, und selbst wenn, hätte ich dabei kein gutes Gefühl. Das kann eigentlich nur schief gehen.

Und so habe ich den Teil gestern allein durchgezogen. Bis zum Mittag lief es recht gut. Aber dann kam ein Anruf mit dem Hinweis, dass ein wichtiges Programm für die Ärzte nicht funktionieren würde. Obwohl am Testgerät alles bestens lief, war auf den nun installierten PC nichts zu machen.

Dann begann die Hektik. Trotz zahlreicher Anrufe und Versuche, das Problem zu lösen, kam ich nicht mehr weiter. Selbst der Verantwortliche für die Software im Hause wusste keinen Rat. Mir blieb also nichts weiter übrig, als einige der ersetzten Computer zurück zu bauen.

Nun herrscht ein ziemliches Durcheinander, aber zumindest können alle arbeiten. Der Einzige, der jetzt offenbar im ganzen Spital helfen könnte, ist - natürlich - im Urlaub. Es ist zum Verzweifeln. Aber ich konnte nichts mehr tun und bin dann nach zehn Stunden und 15 Minuten nach Hause gegangen.

Zum Abreagieren habe ich daheim die Motorsense genommen und die Grünfläche neben dem Haus attackiert. Das hat gut getan ...

Danach war ich fix und fertig, aber erleichtert, zumal ich zusammen mit Rosalie, die gerade eintraf, das Ergebnis bewundern konnte. Am Teich bin ich dann mit etwas Alkohol zur Ruhe gekommen.

Heute geht es nun gleich weiter mit den nächsten Vorbereitungen, es könnte wieder ein langer Tag werden.