Mittwoch, 13. November 2019

Moderator gerettet

Was macht ein Radio-Moderator, wenn er die Zuhörer bittet, zu einem Thema anzurufen, und niemand meldet sich?

Er hat entweder einen Plan B und irgendwelche aufgezeichneten Gespräche, oder er muss improvisieren und selbst etwas zum Thema beisteuern. Oder er hat mich. ;-)

Letzte Woche gab es am Abend eine Sendung, bei der es genau zu so einer Situation kam. Es ging ums Küssen, dazu kann ich natürlich viiiiel sagen. Doch offenbar war das Thema für viele zu intim und es rief einfach niemand an. Also schrieb ich kurz ein Mail an den mir bereits bekannten Moderator, dass ich etwas beisteuern könnte.

Und nur zwei Minuten später erschien schon die Antwort auf meinem Handy: "Rettest Du mich?" Natürlich tat ich das, wir plauderten daraufhin zwei, drei Minuten im Radio, und das animierte dann wohl ein paar andere Nachtschwärmer, die gerade zuhörten, sodass die Sendung noch ein wenig ins Rollen kam.

Das war nun schon mein dritter Live-Beitrag im Radio in diesem Monat. Vielleicht habe ich ja den Beruf verfehlt? Schon zu Schulzeiten war ich immer die "Rampensau" und wurde von den Mitschülern nach vorn geschoben, wenn es darum ging, etwas vor Publikum vorzutragen. Mir hat das immer Spass gemacht, aber inzwischen gibt es kaum noch Gelegenheiten dafür. Und als ITler arbeitet man ja vorzugsweise im stillen Kämmerlein. ;-)

Dienstag, 12. November 2019

Patient entlassen

Es war eine langwierige Geschichte, nun schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen. Und die Verletzung bei Henry war um Einiges schlimmer als zuletzt am Pfötchen. Diesmal war der Schwanz ramponiert und ist es noch.

Immer wieder mussten wir deswegen zum Arzt gehen. Wie oft waren wir eigentlich da? Ich hab gar nicht mehr mitgezählt. Wunde genäht, Antibiotikum nicht vertragen, Wunde infiziert, Wunde wieder geöffnet, wieder Fieber bekommen, erbrochen ... Und während all der Tage durfte er natürlich nicht raus.

Zunächst ging das ganz gut, weil er sowieso viel zu matt war und lieber schlief. Teilweise war ihm so kalt, dass er anfing zu zittern. Wir haben zum Glück im letzten Jahr eine Heizdecke speziell für Tiere gekauft. Die hat er nun gut brauchen können. Wir haben ihn dann sogar noch zugedeckt, und irgendwann ging es ihm offenbar etwas besser und er hat wieder ruhig schlafen können.

Gestern war Rosalie ein weiteres Mal beim Tierarzt, der hat nun endlich grünes Licht gegeben, dass Henry wieder raus darf, wenn er unbedingt möchte. Heute Nacht um vier Uhr war es soweit: Henry ist wie ein Irrer durchs Haus gerast, quer über unser Bett gehüpft, durch den Flur geflitzt, laut mautzend und klagend vor der Tür sitzen geblieben. Und so bin ich aufgestanden und hab ihn nach rund zwei Wochen endlich wieder nach draussen gelassen.

Ich hoffe, der arme Kerl wird nun verschont von neuen Attacken und geht weiteren Kämpfen aus dem Weg. Er ist halt kein Kämpfer und zieht in der Regel bei solchen Rangeleien immer den Kürzeren. Glücklicherweise kommt er mit unserem zugelaufenen Kater gut klar. Der ist auch ein sehr gemütlicher Typ, wie man hier sehen kann:

Montag, 11. November 2019

Kinder als Spielball

Rosalie hat in den Jahren der Trennung immer versucht, die Kinder so gut wie möglich aus dem Drama herauszuhalten. Das ist zwar nobel und grundsätzlich wichtig und richtig, erweist sich jetzt allerdings als Nachteil.

Denn der Ex lässt seit Monaten keine Gelegenheit aus, um die Kinder einzuspannen und mit seinem Gejammer vollzulabern. Dabei schreckt er bekanntlich auch nicht vor Straftaten zurück. So wie kürzlich, als er seinen Sohn zu einer Falschaussage vor Gericht anstiftete.

Nun hat er ein weiteres Mal die Kinder benutzt, um gegen Rosalie zu schiessen. Er hat ein Schreiben aufgesetzt mit einem Vorschlag zur Gütertrennung. Den haben beide Kinder und sogar seine Mutter unterschrieben!! Ist das zu fassen? Angeblich wären sich alle einig, dass der Vorschlag eine gute Lösung sei und Rosalie doch bitte zustimmen möge.

Nun kann man den Kindern nur bedingt einen Vorwurf machen, dass sie diesen Unsinn unterschrieben haben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Ex ihnen suggeriert hat, was für ein tolles und grosszügiges Angebot er mache und dass die Kinder doch schliesslich auch eine schnelle Scheidung wollen und das der einzig richtige Weg sei. Also mögen sie doch bitte unterschreiben.

Aber mal ehrlich: Wie sollen Halbwüchsige eine hoch komplexe Güterrechtstabelle durchschauen und bewerten, noch dazu, wenn sie die Ansicht der "Gegenseite" gar nicht kennen? Der Ex hat die Kinder nur benutzt, um Druck aufzubauen und sie für sich zu gewinnen. Das ist ekelhaft und widerwärtig.

Nun ist es an Rosalie, trotz der angedachten Zurückhaltung Tacheles zu reden und den Kindern zu erklären, dass es wohl kaum fair sein kann, wenn sie für Schulden, die der Ex NACH der Trennung gemacht hat, aufkommen soll, und das bei einem Einkommen, dass in der Summe höher als das von Rosalie UND mir ist. Das ist an Arroganz nicht zu überbieten.

Es wird ein schwieriger Termin werden nächste Woche, diese Hauptverhandlung. Schon jetzt könnt Ihr gern mal anfangen, Daumen zu drücken, dass es zumindest in die richtige Richtung gehen möge, auch wenn ich an dem Tag keine Lösung erwarte. Dafür ist die Situation einfach viel zu kompliziert.

Donnerstag, 7. November 2019

Im Ernst?

Auf Grund einer Baustelle vor dem Haus steht mein Auto derzeit ungeschützt auf einem öffentlichen Parkplatz. Also ich heute Morgen zum Wagen lief, traute ich meinen Augen nicht: Alle Scheiben zugefroren! Es geht also wieder los ... Jetzt in der Sonne am Strand von Florida liegen, das wär's. Stattdessen ist Scheiben kratzen angesagt. Ich mag den Winter nicht.

Apropos Augen trauen: Gerade traf eine Abrechnung von der Krankenkasse ein. Für eine einfache Untersuchung und 5x Akupunktur darf ich 704 Franken bezahlen. Ist das zu fassen? Der Herr Doktor setzt 7 Nadeln, lässt mich 20 Minuten im Nebenzimmer liegen und kassiert dafür so viel Geld? Dafür kann ich drei Mal nach Berlin fliegen. Ich glaub es nicht ... Und genützt hat es überhaupt nichts. Wie gut, dass wir nicht im Urlaub waren, hab ich die Urlaubskasse dem Arzt hinterher geworfen.

Einziger Lichtblick: Heute ist Donnerstag und für mich Freitag. Kann ich mich am Abend betrinken, das ist billiger und hilft - zumindest stundenweise - mehr als die Akupunktur. ;-)

Dienstag, 5. November 2019

Historische Momente

Derzeit ist in den Schweizer Medien viel zu hören und zu lesen über den historischen 9. November des Jahre 1989. Während ich den Eindruck habe, dass die Erinnerungen daran in Deutschland kaum noch jemanden wirklich berühren, ist das Interesse hierzulande gross. Gerade gestern hatte ich ein Gespräch mit einer Kollegin, die mich bat, bei Gelegenheit mehr zu erzählen aus der Zeit mit Mauer und danach.

Und deswegen darf ich morgen auch im Schweizer Radio ein wenig davon berichten. Schliesslich war ich in Berlin mittendrin im Geschehen, und diese Tage damals vor nun schon 30 Jahren werde ich nie vergessen.

Von der Euphorie und Aufbruchstimmung dieser Zeit ist leider nichts mehr übrig. Menschen, die danach geboren wurden, haben keinen Bezug mehr dazu und empfinden es als normal, wie es ist, Ältere sind zum Teil aus den verschiedensten Gründen desillusioniert und enttäuscht.

Ich hab es immer als Chance empfunden und bin noch heute dankbar, dass es so gekommen ist. Wer die Geschichte hinter der Geschichte genauer kennt (ich empfehle den Dok-Film "Schabowskis Zettel"), der weiss, dass damals alles auf Messers Schneide stand und dramatisch hätte ausgehen können.

Und so werde ich am Samstag mit Rosalie auf diesen Tag vor 30 Jahren anstossen. Zum Wohl!