Montag, 7. Oktober 2019

Sorgenkinder

Momentan sind es immer die Füsse, die Sorgen machen. Bei meinem Papa geht das nun schon seit März! Wie kann es sein, dass man in einem halben Jahr keine gescheite Therapie hinbekommt und er nach wie vor mit den offenen Füssen leben muss? Seit letzter Woche mal wieder eine neue Salbe und ein neues Fussbad. Wie lange soll das jetzt noch so weiter gehen, ist er ein Versuchskaninchen für Fusspflegemittel?

Leider auch nichts Gutes von Kater Henry. Der war ja am Freitag erneut beim Arzt. Dort hat man eine Bisswunde entdeckt, gereinigt und Antibiotika verordnet. Aber leider ist es bis heute Morgen überhaupt nicht besser geworden - das Pfötchen ist dick und er kann nicht auftreten. Also muss er nun zum dritten Mal innerhalb einer Woche zum Arzt und ich hoffe, dass nun endlich mal nachhaltig Besserung eintritt, damit der arme Kerl wieder laufen kann und auch wieder raus darf. Das einzig "Schöne" ist, dass er momentan mal wieder bei uns im Bett schläft, was er zuvor seit Monaten nicht mehr getan hat. Nun ja, ich schlafe dadurch recht wenig, aber was tut man nicht alles. :-)

Gute Nachrichten aber von unserem neuen Mitbewohner. Mit ihm waren wir am Samstag beim Arzt (wir sollten über ein Tierarzt-Abo nachdenken ...), und er scheint kerngesund zu sein. Wie zu erwarten, hat er keinen Chip, ist etwa 7-10 Jahre alt, wiegt rund 5,5 kg und ist topfit. Da sich seit rund sechs Wochen niemand gemeldet hat, scheint ihn wohl niemand zu vermissen und er darf natürlich gern bleiben, zumal er ein äusserst angenehmer Kater ist. Und ihm scheint es bei uns auch zu gefallen. Während er zu Anfang fast nur zum Fressen herein kam und den Rest des Tages auf dem Dach des Schuppens verbrachte, geht er nun kaum noch raus und schläft lieber auf dem Gästebett.

Er kann unseren armen verstorbenen Kater natürlich nicht ersetzen, aber wir freuen uns, dass er uns gefunden hat.


Freitag, 4. Oktober 2019

Endlich Freitag!

Frage nach Deutschland: Schön gefeiert da "drüben"? Trotz aller Sorgen und Nöte, die derzeit das Land belasten, bin ich doch froh, dass es so gekommen ist und finde es toll, "live" dabei gewesen zu sein, damals im Jahr 1989. An die Einheitsfeier ein Jahr später hingegen kann ich mich kaum erinnern.

Aber nun bin ich ja in der Schweiz und hab daher nur am Abend für mich allein mit einem Bier angestossen. :-) Und heute geht die Woche endlich zu Ende. Leider haben wir noch immer Sorgen mit unserem schwarzen Panther, denn statt einer Besserung wird die Pfote immer dicker und sieht jetzt eher nach einem Klumpfuss aus. Darum muss der Kater heute Morgen erneut zum Arzt und dort zumindest den Vormittag in einem ollen Käfig verbringen, bis man Zeit für ihn hat.

Armer Henry.

Auch mein Auto steht ganz allein und weit weg in der Werkstatt. Dort wartet es auf seine Reparatur. In der Zwischenzeit fahre ich mit einem Nissan Micra durch die Gegend. Nicht gerade ein adäquater Ersatz, aber ein Schaltwagen - ich liebe Schaltwagen!

Mein Matschauge hat sich auch beruhigt. Es war entgegen der Einschätzung des Arztes keine Bindehautentzündung, sondern vermutlich nur ein Fremdkörper nach dem Kampfkuscheln mit Henry am Vortag. Schon am nächsten Mittag war es deutlich besser und ich bin froh, dass ich das Antibiotikum gar nicht erst in der Apotheke geholt habe. Das Auge ist wieder wie neu und ähnelt nicht mehr Karl Dall.

Nun hoffe ich, dass der Tierarzt keine schlechten Nachrichten bereit hält, und dann kann in ein paar Stunden das Wochenende beginnen. Es wird Zeit!


Mittwoch, 2. Oktober 2019

Langsam wird es peinlich

Was ist nur im Moment los? Die gute Nachricht - Henry hat sich nur das Pfötchen verstaucht, es ist also nichts kaputt gegangen. Das hat uns sehr erleichtert.

Dafür begann gestern mein linkes Auge, rot zu werden, und weh zu tun. Heute Morgen ist es ziemlich geschwollen und matschig. Kaum im Büro angekommen, fragte der Betriebsleiter gleich, ob ich damit schon beim Arzt gewesen sei. Sofern es eine Konjunktivitis sei, wäre die hoch ansteckend und ich solle lieber heim gehen.

Ich hatte damit schon gerechnet, aber ich kann doch nicht innerhalb von einem Monat drei Mal mit unterschiedlichen Krankheiten zu Hause bleiben. Das widerstrebt mir zutiefst. Aber ja, ist halt ein Krankenhaus, da sollte man mit solchen Dingen besonders vorsichtig sein. Also rufe ich um 8 Uhr den Personalarzt an und werde mal fragen, ob man sich das Musauge mal anschauen will.

Ich hasse das.

Dienstag, 1. Oktober 2019

Was wissen die Sterne?

Zm Jahresende liest Rosalie regelmässig das Jahreshoroskop für die kommenden 12 Monate. Das letzte für das laufende Jahr sah gar nicht gut aus. Und es scheint sich zu bestätigen, leider.

Rosalie hat bereits einen Menschen verloren, dem sie sehr nahe stand. Wir haben den Tod von drei Katzen zu beklagen. Mein Job sieht unsicheren Zeiten entgegen. Im November findet die erste Hauptverhandlung zum Scheidungsverfahren bei Rosalie statt, auch dort ist alles möglich.

Reicht noch nicht? Seit gestern kann unser Henry nicht mehr laufen, sein linkes hinteres Bein scheint zu schmerzen, er kann es nicht benutzen. Nun schläft er den ganzen Tag auf dem Sofa, frisst und säuft kaum. Wir müssen mit ihm heute Morgen zum Tierarzt. Wer weiss, wie schlimm es ist.

Reicht immer noch nicht? Gestern Abend auf dem Heimweg ist mir ein Obertrottel ins Auto gefahren. Kennt Ihr das, wenn Ihr hilflos eine Katastrophe herannahen seht und nichts mehr tun könnt? Ich stand im Rückstau vor einem Kreisverkehr. Mit einem Auge im Rückspiegel wunderte ich mich noch, dass das Auto hinter mir viel zu schnell war für die Entfernung. Dann sah ich, dass der Fahrer gar nicht nach vorn, sondern zur Seite schaute. Eine halbe Sekunde hatte ich noch, um zu überlegen, ob ich etwas tun könnte, aber vor mir stand ein Auto, das Lösen der Bremse wäre also keine ... Und dann knallte es auch schon.

Natürlich sprach der Portugiese im anderen Wagen kein Wort deutsch und ich kein Wort französisch. Ich meinte nur, ich würde die Polizei anrufen, das wollte er auf keinen Fall. Warum eigentlich? Zum Glück war Rosalie ganz in der Nähe und kam nach meinem Anruf schnell zu mir. Der Typ diskutierte munter weiter, meinte doch tatsächlich, ICH sei unaufmerksam gewesen und deswegen sei ER aufgefahren. Diese Kausalkette ist ja nun völlig lächerlich, aber es gibt keine Zeugen, und so war ich sehr unsicher, wie ich vorgehen sollte, obwohl die Situation ja eindeutig war.

Rosalie rief also den Notruf, doch dort wiegelte man ab. Wenn es keine Verletzten gebe, lohne ein Einsatz nicht. Wir sollten doch den europäischen Unfallbogen ausfüllen und der Versicherung einreichen.

Nach einigem Hin und Her haben wir das dann auch zum Unwillen des Unfallgegners getan. Wir haben noch zahlreiche Fotos, auch von seinen Personendokumenten, gemacht, und nach etwa 45 Minuten ist der Idiot dann mit quietschenden Reifen davon gebraust ...

Sein Schaden sah zumindest deutlich schlimmer aus als meiner. Allerdings ist die ganze Heckschürze bei mir, die ja heutzutage nur noch aus Plastik besteht, hinüber und wird ersetzt werden müssen. Auch die Einparkhilfe funktioniert nicht mehr. Schöner Schei*, und vorbei ist es mit einem unfallfreien Auto, was den Wiederverkaufswert auch massiv reduzieren dürfte.

Ich hätte mich halb so viel geärgert, wenn der Kerl wenigstens einsichtig gewesen und sich entschuldigt hätte. Aber kein Wort davon, er diskutierte und diskutierte mit Rosalie, dabei gab es gar nichts zu diskutieren.

Ich hab den Schaden nun online der Versicherung gemeldet und kann nur beten, dass alles bezahlt wird und nicht noch ein Gericht beteiligt werden muss. Hatte ich alles schon, obwohl auch damals die Situation eindeutig war: Ich hatte grün und der Gegner rot, und trotzdem war er der Meinung, im Recht zu sein ...

Es gibt leider nichts, was es nicht gibt. Und mir reicht es jetzt! Drückt bitte die Daumen, dass Henry keine ernsthaften Verletzungen hat. Rosalie bringt ihn nachher zum Tierarzt und wird ihn dort lassen. Und wenn nötig, werde ich ihn dann abholen, sobald ich das Büro verlassen kann. Momentan bin ich noch allein hier und komme nicht weg ...

Es ist ein verflixtes Jahr.

Montag, 30. September 2019

Knochenjobs

Wenn ich mich morgens mit dem portugiesischen Kollegen vom Reinigungsdienst unterhalte und er mir erzählt, dass er diese Woche wieder sechs Tage am Stück arbeiten muss und nur am Sonntag frei hat, dann klingt das erst einmal nicht besonders komfortabel, doch es ist für mich höchstens eine Randnotiz.

Aber nun war ich selbst "dran". Ich musste am Samstag einen halben Tag im Büro verbringen, um wichtige Updates zu installieren. Und ich muss sagen, dass es durchaus einen Unterschied macht, ob man einen oder zwei Tage am Stück frei hat. Auch wenn ich Samstag ausschlafen konnte und erst um 14 Uhr im Büro war, so war der Tag trotzdem eben nicht frei und ich war mit den Gedanken auf Arbeit. Es blieb nur der Sonntag zum Erholen. Und das merke ich jetzt durchaus - der eine freie Tag fehlt irgendwie.

Der erwähnte Kollege ist noch ein paar Jahre älter und muss hier körperlich deutlich mehr leisten als ich. Wenn er mir also nächstes Mal erzählt, dass er wieder am Samstag arbeiten muss, wird mein Respekt deutlich grösser sein. Ich bin froh, dass ich ein geregeltes Wochenende und sogar jeden zweiten Freitag frei habe.