Dienstag, 4. Juni 2019

Kick-off

Nun kommt offenbar die Reorg-Lawine langsam ins Rollen. Mein Chef teilte am vergangenen Mittwoch mit, dass er einer der Auserwählten ist (was für ein Wunder - sein Vorgesetzter, also mein Chef-Chef, der selbst den Posten wechselt und nach oben fällt, hat ihn selbst ausgewählt), und auch ein Mitarbeiter aus meinem erweiterten IT-Team hat einen Posten als Teamleiter bekommen.

Das heisst in der Folge auch, dass der Busenfreund vom Chef nun innerhalb eines Jahres zum dritten Mal (!) befördert und ab Juli automatisch als bisheriger Stellvertreter mein neuer Chef sein wird (im zarten Alter von 25 und damit weniger als halb so alt wie ich). Ein Schelm, wer Absicht dabei vermutet, dass ausgerechnet dieser Kollege sich im Rahmen der nun abgelaufenen Ausschreibungen nirgends beworben hat ...

Einen Stellvertreter haben wir dann also ab nächsten Monat wieder nicht mehr, was nichts Anderes heisst, als dass ich, wie jetzt auch gerade, wo Chef und Stv. gleichzeitig nicht da sind, als Vertretung herhalten muss, nur ohne Bezahlung. Also alles wie immer.

Das wird aber voraussichtlich nicht ewig so weiter gehen. Zumindest soll morgen das "Kick-off für die Due Diligence-Phase" stattfinden, so die Einladung, die ich gestern bekam. Klingt das nicht toll? :-/ Sieht allerdings in der Eile momentan eher nach Aktionismus aus, da von den neun Personen, um deren Arbeit es geht, nur sechs anwesend sein werden, der Rest (u. a. eben Chef und Stv.) ist abwesend. Was soll dieser Unsinn also? Kommt es auf die eine Woche plötzlich so sehr an?

Der Schritt ist sicher gut und richtig, die Frage wird sein, wie lange es dauert und was am Ende für uns verbleibende Mitarbeiter stehen wird. Klar ist, dass wir aufgelöst werden, doch unsere Aufgaben existieren natürlich weiterhin. Also müssen sie in irgend eine andere Form gegossen und strukturiert werden. Ob davon schon irgend jemand auch nur die leiseste Idee hat, darf bezweifelt werden. Jetzt, da noch nicht einmal feststeht, in welchem Büro mein Kollege, dessen Bewerbung zum Zuge kam, arbeiten und wofür genau er zuständig sein wird (Beginn ist ja auch "erst" am 1. Juli), hat man wohl andere Sorgen, als bestehende Prozesse anzupassen.

Alles, was da momentan läuft, wirkt leider mehr als dilettantisch. Die Kommunikation ist eine Katastrophe (trotz Ankündigung wird über die besetzten Stellen nicht kommuniziert), Aufgaben, die seit Monaten vakant sind, werden niemandem zugeordnet, das Pilotprojekt geht nicht voran, neben der Reorg will man parallel noch das gesamte Kernsystem erneuern ...

Ich brauche dringend mein Zwischenzeugnis!


Montag, 3. Juni 2019

What a great journey!

Der Alltag hat mich wieder. Kaum daheim angekommen, warteten einige unschöne Neuigkeiten, die in der nächsten Zukunft mal wieder für Ärger sorgen werden. Aber dazu in den nächsten Tagen mehr.

Heute soll es nur um unsere schöne Reise nach England gehen. Ich war bis kurz vor dem Abflug skeptisch, ob ich überhaupt fit genug sein würde nach dem schmerzhaften Rücken-Problem. Aber ich war soweit wieder hergestellt, dass ich guten Gewissens in den Flieger steigen konnte.

Und so landeten wir am Sonntag vor einer Woche auf dem Flughafen London City. Ein sehr kleiner, übersichtlicher Flughafen, den ich jedem wärmstens empfehle, der die englische Hauptstadt besuchen möchte. Nahe dem Zentrum, direkt an der Themse. Man hat das Gefühl, im Wasser zu landen. :-)

Wir blieben aber trocken und fuhren dann noch zwei Stunden mit dem Bus Richtung East Anglia. Unser Hotel aus dem 15. Jahrhundert war sehr herzig, absolut nicht barrierefrei und mit Kopf einziehen auf dem Weg ins Zimmer verbunden. Das Abendessen mit drei Gängen war meist ein Genuss, das Frühstück typisch englisch und für deutsche Verhältnisse eher bescheiden. Das "Schlimmste" war der Kaffee, der war ungeniessbar, weil so dünn, dass er als warmes Wasser durchgehen würde. Ab dem zweiten Tag haben wir stets ausdrücklich nach einem extra starken Kaffee gefragt, den konnte man dann trinken.

Von Montag bis Donnerstag unternahmen wir diverse Ausflüge quer durch die Grafschaften Suffolk, Norfolk, Essex, Cambridge. Wir besuchten wunderschöne Gärten, fanden zufällig eine uralte Kirche mit einem sehr romantischen Friedhof, machten einen Ausflug in die Uni-Stadt Cambridge mit ihren 31 Colleges, die sehr an Harry Potter erinnerte, und auch ein Besuch an der Nordsee war Bestandteil des Programmes.

Das Wetter war leider typisch englisch, obwohl die Reiseleiterin versicherte, in diesem Teil des Landes würde es selten regnen ... Na ja, immerhin kam auch mal zwischendurch die Sonne heraus, aber insgesamt war es eher ungemütlich, windig, kühl und eben nass.

Hier noch ein paar wenige Impressionen von den vielen schönen Eindrücken, die wir gesammelt haben.

Sonntag, 26. Mai 2019

Kurzurlaub

Ich bin noch nicht restlos wieder hergestellt, aber ich hoffe, dass ich die Reise und die Ausflüge in die schönen Gärten ohne größere Schmerzen überstehen werde. Gestern habe ich mich gut geschont und brav meine Medizin genommen, die mir zwar Magenschmerzen bereitet, aber die sind leichter zu ertragen als Rückenweh.

Und so werden wir heute Mittag Richtung London City abheben, und falls sich England von seiner guten Seite zeigt und den Regen mal ein paar Tage lang zurück hält, werden wir sicher viele schöne Eindrücke mitnehmen können.

Am kommenden Freitagabend sind wir wieder zurück, und danach gibt es natürlich ein paar Impressionen der Reise hier auf dem Blog.

Bis dahin eine schöne Woche - danke Himmelfahrt/Auffahrt wird sie ja für die Meisten relativ angenehm.

Donnerstag, 23. Mai 2019

Schwein sein gewünscht

Es geht mir heute Morgen ein wenig besser. Immerhin also eine positive Nachricht in dem ansonsten derzeit eher negativen Umfeld zwischen Scheidung bei Rosalie und meiner Arbeit. Ich bin noch guter Dinge, dass ich bis Sonntag fit genug bin, um in den Flieger zu steigen.

Die schlechte Nachricht des Tages ließ aber auch nicht lange auf sich warten. Vor ein paar Minuten klingelte mein Telefon und der Herr, bei dem ich mein Bewerbungsgespräch hatte, war dran. Es kam, was kommen musste: Meine Absage. Die Begründung diesmal ließ tief blicken. Er hätte das Gefühl, ich sei sehr geduldig. Er brauche aber eine Person, die schnell viel Druck aufbauen könne, um den Support voran zu bringen. Mit anderen Worten, Fachkenntnis und Erfahrungen im Thema zählen nicht, jetzt ist Schwein sein angesagt. Das entspricht genau der Linie des IT-Chefs, den es seit letztem Jahr gibt und dessen Auftreten dermaßen abstoßend und arrogant ist, dass es vielleicht gut ist, nicht in diesem Dunstkreis tätig sein zu müssen. Wer in jedem zweiten Satz fucking oder scheiß ... sagt, ist für mich ein rotes Tuch.

Ich hab soeben meinen Chef informiert und nun endgültig um Erstellung eines Zeugnisses gebeten. So schön, wie die Zusammenarbeit im Team und mit den direkten Kunden ist, aber bei der ungewissen Zukunft und dem Stil, der da derzeit von oben an den Tag gelegt wird, muss ich genau schauen, ob das noch meine Welt ist.

Dienstag, 21. Mai 2019

Nicht gerade jetzt!

Seit mehr als 15 Jahren habe ich mit rezidivierenden Schmerzen in der LWS zu kämpfen, zwei Mal war ich deswegen auch schon zur Reha. So richtig weiss niemand, wo die Schmerzen herkommen. Die Kassenärzte machten es sich einfach und sprachen von einer Bandscheibenvorwölbung. Auf den Bildern war und ist allerdings nie etwas sonderlich Auffälliges zu sehen.

Andere Ärzte haben ganz andere Idee, was aber nun wirklich der Auslöser ist, weiss ich bis heute nicht. Fakt ist, dass die Schmerzen immer wieder zurück kommen. Immerhin hatte ich jetzt fast 1,5 Jahre Ruhe, nachdem der Chef der Schmerztherapie hier im Hause mir zwei Spritzen in die Facettengelenke verpasste.

Aber heute Morgen waren sie plötzlich wieder da. Der erste "Stich" kam schon früh, als ich Futter in den Katzennapf tat. Vorhin stieg ich dann aus dem Auto, um ins Büro zu laufen, und der Weg trieb mir Pippi ins Auge. Nun sitze ich hier auf meinem Stuhl und überlege, ob ich mir in der Klinik eine starke Schmerztablette holen oder lieber gleich wieder nach Hause gehen soll.

Toller Moment, wo wir doch am Sonntag nach London fliegen wollen. Muss das gerade jetzt sein? Will mir mein Körper damit etwas sagen?