Freitag, 23. März 2018

Mal was Schönes: Sommerzeit

Bei der Kälte und der weissen Puderdecke draussen mag man kaum glauben, dass am Sonntag die Uhren schon wieder umgestellt werden und uns in der Nacht eine Stunde fehlen wird. Aber gut ist: Endlich ist es abends wieder länger hell!

Der letzte Sommer ist bei uns fast komplett ausgefallen, da die Formalitäten für die Scheidung vor allem Rosalie komplett absorbiert haben. Das soll in diesem Jahr unbedingt anders und vor allem besser werden. Ich bin gar nicht sicher, ob uns der Grill vielleicht schon gekündigt hat, weil wir ihn im letzten Jahr nur ein einziges Mal genutzt haben. Das geht ja gar nicht!

Aussderm ist der Garten in einem recht trostlosen Zustand, auch das soll sich ändern. Eigentlich hatten wir darauf gehofft, dabei einen finanziellen Rahmen zu haben, um ein paar aufwändigere Gelände-Veränderungen in Angriff nehmen zu können. Das wird nun auch in diesem Sommer nichts, weil die Scheidung nicht voran kommt. Sei es drum, dann machen wir nur das, was wir selbst bewerkstelligen können.

Ich freue mich in jedem Fall darauf, endlich wieder draussen sitzen und ein Glas Wein trinken zu können, ganz in Ruhe und ohne schlechtem Gewissen, weil eigentlich Papierberge abzuarbeiten wären. Natürlich nur, wenn der Sommer in diesem Jahr auch hält, was er verspricht.

Wir haben das Glück, über einen grossen Garten zu verfügen mit diversen gemütlichen Plätzchen zum Sitzen, je nach Lust, Laune und Tageszeit. Das war seinerzeit auch einer der Gründe, warum wir uns für dieses Objekt entschieden haben. Nun wird es Zeit, das alles auch wieder zu nutzen.

Also, liebes Wetter: Es ist Sommerzeit, bitte richte Dich danach! Danke.

Donnerstag, 22. März 2018

Henry Hasenfuß

Hier mal eine Frage an alle Fellnasen-Experten. :)

Unser Kater ist eigentlich ein großer Held. Kein Schrank ist ihm zu hoch, kein Balken zu schmal. Er klettert und flitzt im Haus umher, ohne dass man den Eindruck hat, er würde ängstlich sein.

Ganz anders verhält es sich draußen. Seit ein paar Wochen darf er ja nun - vorerst unter Aufsicht - ins Freie, aber diese Möglichkeit nutzt er nur sehr, sehr zögerlich. Wenn Herrchen oder Frauchen dabei sind, traut er sich ein wenig mehr zu, klettert mal auf einen Baum und begleitet uns durch den Garten, aber allein muss man ihn zunächst lange überreden, überhaupt mal durch die Tür zu gehen, und wenn er dann draußen ist, macht er höchstens ein paar Schritte, und beim leisesten Verdacht, es könnte eine Katze in der Nähe sein, kommt er im Schweinsgalopp zurück ins Haus.

Wir fragen uns, woher diese Angst kommen mag? Er ist mit seinen Geschwistern aufgewachsen, danach hatte er dann keinerlei Kontakt mehr mit anderen Tieren, erst recht keine negativen Erfahrungen. Warum also diese Panik? Und vor allem: Was können wir dagegen tun? Es ist doch schade, wenn er sich nicht mal bis zum Gartenteich traut, sofern wir nicht dabei sind. Okay, einerseits gut für uns, wenn er sich nicht entfernt, aber andererseits für ihn doch eine enorme Einschränkung.

Vielleicht verringert sich die Angst ja mit der Zeit von allein, wenn er öfter mit uns im Garten ist und das Gelände besser kennt. Dafür müsste es jedoch erst mal Frühling werden ... Momentan habe ich den Eindruck, man könnte mit Henry wunderbar spazieren gehen, er bleibt immer dicht beim Menschen, wie ein Hund. :)

Mittwoch, 21. März 2018

Vorsichtiger Optimismus

Nach der Horrormeldung über die schwere Erkrankung des Scheidungsanwalts von Rosalie deutet sich nun an, dass es womöglich nicht ganz so dramatisch ist, wie es zunächst von der Kanzlei beschrieben wurde. Mit etwas Glück kann der Anwalt Ende Mai seine Arbeit wohl wieder aufnehmen, liess er Rosalie per Mail wissen.

Damit müsste sich die Vertretung nur temporär mit dem laufenden Geschäft befassen, was nicht viel mehr bedeuten würde, als das Gericht und die Gegenseite hinzuhalten und mögliche Anfragen abzuwimmeln oder um Fristerstreckung zu bitten. Das sollte ja eigentlich möglich sein und keinen all zu hohen (Mehr-)Aufwand bedeuten.

Verdient hätte ihr Ex jeden Tiefschlag, der möglich erscheint. Neben der Tatsache, dass er immer wieder keine Alimente zahlt, hat er sich gerade diese Woche schon wieder eine Frechheit geleistet, die völlig stillos ist und jeden Anstand vermissen lässt. Es geht um die Beerdigung seines Vaters, also Rosalies Schwiegervater. Zwar hat er immerhin eine Todesanzeige mit Termin für die Trauerfeier verschickt, aber für das anschliessende Beisammensein mit Speis und Trank hat er lediglich Rosalies Mutter eingeladen, Rosalie selbst und ihre Schwester jedoch nicht. Er stellt also einmal mehr seine persönlichen Interessen über die anderer Menschen, in diesem Fall sogar seines gerade verstorbenen Vaters, zu dem auch Rosalie eine langjährige und gute Beziehung hatte. Das ist einfach ekelhaft.

Es bleibt die Hoffnung, dass die Gerechtigkeit irgendwann siegen wird. Aber die Wege der Justiz sind unergründlich, schliesslich ist sie ja blind ...

Dienstag, 20. März 2018

Die lieben Kollegen (19) - Verlassen

Ich hätte es besser wissen sollen. Wer sich in meinem Team auf Andere verlässt ...

Vor meinem Kurzurlaub hatte ich einen der beiden Kollegen (den ungekündigten) gebeten, am vergangenen Donnerstag ein bestimmtes Notebook zu ersetzen. Keine grosse Sache, man muss nur davon wissen, um das alte einfach gegen das gelieferte neue auszutauschen und noch ein Programm zu installieren.

Am Freitag las ich dann auf meinem dienstlichen Account (ja, ich weiss, sollte man nicht tun im Urlaub ...) die Antwort des anderen Kollegen auf ein Mail, in dem gefragt wurde, was denn mit diesem Austausch geschehen sei. Der wusste nichts davon und konnte daher nicht antworten. Ich wunderte mich zwar, ging aber davon aus, dass die beiden Team-Kollegen sich nach diesem Mail schon irgendwie verständigen würden, wenn schon am Donnerstag irgend etwas nicht geklappt hatte.

Am gestrigen Montag dann die Erklärung: Ich erhielt am Morgen ein Mail vom ungekündigten Kollegen, dass er "weiterhin" krank sei. In dem Moment hätte ich vor Wut in die Tischkante beissen können. Nicht nur über den Umstand, dass er schon wieder krank ist, sondern dass er mich weder am Donnerstag (das war sein erster Kranktag) informiert hat, noch seinen Kollegen bat, sich um das Notebook zu kümmern. Dadurch sah es nun so aus, als hätte ich das Ganze versemmelt. Aber bitte - ich kann doch nicht in böser Voraussicht, er könnte vielleicht schon wieder krank sein, das ganze Büro bitten, meinen Auftrag im Auge zu behalten. Und hätte der kranke Kollege nicht nur drei, sondern alle Personen im Büro über seine Krankheit informiert, also auch mich, hätte ich mit einem Satz auch aus Wien noch schnell den Auftrag delegieren können. Aber so ist alles daneben gegangen und ich kann nun Tage später sehen, wie ich das gerade biegen kann. Einmal mehr eine Meisterleistung.

Nicht genug damit, kam gestern Vormittag ein Mail für den kranken Kollegen an. Darin fragte die Chefin einer Klinik, wo denn die gewünschten Infos blieben und was aus dem geplanten Termin am (heutigen) Dienstag würde. Ich  hatte keine Ahnung, worum es dabei ging und wie die Vorgeschichte war, und da ich wusste, dass die Anfragende unserem Team ohnehin skeptisch gegenüber steht und auch von meinem Chef nicht viel hält, beschloss ich, persönlich im Büro vorbei zu gehen, anstatt die Frage telefonisch zu klären, wo jeder mithören könnte.

Als ich ihr dann sagte, dass der betreffende Kollege krank sei, meinte sie nur: "Sollte mich das wundern? Und warum tut Euer Chef nichts, es gibt doch Führungsinstrumente?" Fragen, die ich nicht beantworten konnte, zumal ich natürlich auch keine Kenntnis hätte, wenn dieser Schlappschwanz von Chef denn mal tatsächlich etwas unternehmen würde. Geht mich ja schliesslich als normaler Team-Mitarbeiter gar nichts an.

Sie fragte dann noch, ob man mich nicht klonen könne (oh, ein Kompliment - geht doch!) und beendete das Gespräch mit dem Hinweis, dass ich nichts unternehmen solle und wir nun warten, bis der kranke Kollege dann irgendwann wieder genesen ist.

Ich habe mir mal Gedanken gemacht, warum ich immer weniger mit meinem Chef anfangen und ihn nicht ernst nehmen kann: Er ist ein grosser Junge! Mit seinen rund 35 Jahren wirkt er wie Mitte Zwanzig, strahlt nichts aus, redet mit seinen Mitarbeitern am liebsten über Fussball oder lacht über dämliche Yout*be-Videos und wirkt in Gesprächen mit Kunden absolut nicht souverän, sondern unsicher und planlos. Schon mehrmals fühlte ich mich genötigt, bei solchen Terminen einzugreifen und das Zepter zu übernehmen, was zwar von der Kundenseite honoriert wurde, aber nicht im Sinne des Erfinders und auch nicht meine Gehaltsklasse ist.

Ein anderer Mitarbeiter fragte mich letzte Woche, wer denn künftig die Aufgaben des scheidenden Kollegen übernehmen wird und ob unser Chef mich nicht zu seinem Stellvertreter machen will. Nicht zuletzt gibt es jetzt auch wieder die jährliche Lohnrunde, bei der kleine Almosen verteilt werden. Nie viel, aber besser als nichts.

Die nächsten Wochen werden daher zeigen, wie weit es her ist mit der Wertschätzung des Chefs für seine Kollegen. Immerhin liege ich bei meiner aktuellen Beurteilung durch ihn bei über 100% Erfüllung. Dafür kann ich mir aber nichts kaufen. Und da ich hier im Team mal wieder derjenige mit dem geringsten Verdienst bin, wäre eine kleine Anerkennung durchaus eine gewisse Motivation. Bei den ständigen Fehlleistungen der beiden Kollegen wäre das dringend nötig, um weiter durchzuhalten.

P. S. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass der junge Kollege auch heute zu Hause bleibt, wie er gestern Abend per Mail mitteilte. Es ginge ihm "noch gaaaar nicht besser". Das bedeutet einerseits, dass er nun schon acht Tage am Stück daheim ist (da er mittwochs immer frei hat), und andererseits, da er seine Krankheit von Tag zu Tag verlängert, dass er bisher deswegen nicht beim Arzt war. Als Chef hätte ich bei diesem Verhalten längstens einen Krankenschein verlangt, aber das kommt hier offenbar niemandem in den Sinn. Und so macht jeder, was er will.



Montag, 19. März 2018

Nasskalte Impressionen

Das also war Wien. Was bleibt in Erinnerung? Zunächst mal Regen, Schnee, Wind und Frost. Also all das, was man als Tourist am wenigsten braucht. In der Regel waren wir froh, wenn wir uns irgendwo aufwärmen konnten, und sei es nur in einem Souvenir-Shop.

Mit gemütlichen Spaziergängen an der Donau, durch das Museums-Quarier oder am Schloss Schönbrunn wurde es daher leider nichts. Trotzdem haben wir Einiges gesehen: Natürlich den Stephansdom, das Mozart-Haus und das Haus der Musik, das Hundertwasserhaus, den Prater, Schloss Belvedere und Schloss Schönbrunn oder auch das spannenden Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch (danach ist man froh, im 21. Jahrhundert zu leben!).


Das Hotel in der Nähe vom Schwedenplatz war gut, und gut gegessen haben wir ebenfalls, auch dank Eurer Empfehlungen. Okay, ich gebe zu, wir waren auch im Figlmüller, der genauso war wie vorhergesagt: Gutes Schnitzel, mehr aber auch nicht. Eigentlich wollten wir dort für den Abend einen Tisch reservieren, aber es waren alle Tage ausgebucht! So haben wir uns gegen 14 Uhr auf gut Glück auf den Weg gemacht und mussten auch nicht einmal fünf Minuten warten, bis wir einen Tisch zugewiesen bekamen. Das Schnitzel war dann immerhin auch wirklich gut ...

Ansonsten waren wir zum Beispiel noch im Roten Bären, im Cafè Imperial, beim Italiener Da Capo (ebenfalls sehr gut!), bei Haas & Haas und im Alten Kellergwölb. Das Essen war überall ausgezeichnet und der Kaffee schmeckt generell besser als in der Schweiz oder in Deutschland. Das können die Österreicher einfach perfekt!

Auf Grund des miserablen Wetters haben wir relativ wenig fotografiert. Es hat einfach keinen Spass gemacht im Regen, und die Motive wirkten auch eher trist. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass es nicht unser letzter Wien-Besuch war, denn es gäbe noch viel zu entdecken. Aber dann wohl eher im Sommer ...