Mittwoch, 30. November 2016

Die lieben Kollegen (2)

Je länger ich hier im neuen Team bin, desto mehr fallen die Stärken und Schwächen auf. Und es zeigt sich, dass die Probleme letztlich die selben sind, mit denen ich mich in meinem bisherigen Team in Berlin herumschlagen musste.

Vor allem geht es um zuverlässiges Arbeiten und um das Auge für Dinge, die erledigt werden müssen. Ich erwarte eigentlich, dass jeder im Team sich darum kümmert, zum Beispiel Mails zu lesen und enthaltene Aufträge zeitnah abzuarbeiten. Aber ich stelle erneut fest, dass man sich genau darauf eben nicht verlassen kann. Die Timeline auf FB im Smartphone oder aktuelle Sportwetten sind bei den beiden sehr jungen Kollegen dann eben manchmal wichtiger als die Arbeit.

Das führt nun wieder dazu, dass es für eigentlich selbstverständliche Tätigkeiten verbindliche Aufgabenverteilungen oder Anweisungen je Wochentag geben muss, damit es funktioniert. Ich war und bin nie ein Fan von solchen starren Festlegungen gewesen, aber offenbar geht es nicht anders, selbst in so einem kleinen Team nicht: Zwei Tage lang war ich nicht am Platz, und schon wächst die Anzahl der nicht erledigten Mails bedrohlich. Das erinnert sehr an meine Zeiten in Berlin ...

Damit die Arbeit zumindest besser dokumentiert ist, habe ich beim gestrigen Teammeeting auf die Einführung eines Ticket-Tools gedrängt. Ich weiss, dass ich damit bei meinem Chef offene Türen einrenne, zumal ich langjährige Erfahrungen damit habe. Nun soll also eine solche Software endlich beschafft werden, sofern Geld dafür bewilligt wird. Da es gerade Kritik von unseren Kunden hagelt, weil Aufträge nicht oder nur schleppend ausgeführt werden, ist der notwendige Leidensdruck vielleicht gerade gross genug ...

Es ist schade, dass man sich das Arbeitsleben auf diese Weise schwer macht. Ob die heutige Jugend das (zielstrebige) Arbeiten und den Willen, etwas voran zu bringen, teilweise gar nicht mehr gelernt hat?

Dienstag, 29. November 2016

Neues vom Nachwuchs

Die Kommunikation mit meinem Sohn ist momentan etwas schwierig, nachdem ich es gewagt hatte, seine spontane Entscheidung zum Abbruch des Studiums zu kritisieren. Aber es geht ja um Unterhalt, und daher stehe ich mit meiner Ex, bei der mein Kind momentan noch lebt, in Kontakt.

Und so weiss ich, dass die Bemühungen in Richtung einer Ausbildung zum Erzieher offenbar voranschreiten. Seit einer Woche absolviert er dafür bereits ein notwendiges Praktikum, und sowohl er als auch die Angestellten sind nach Aussage meiner Ex begeistert von seinem Engagement.

Nun geht es noch darum, die passende Schule und die richtige Ausbildungsart zu finden. Das Ganze funktioniert als reine Schulausbildung oder auch berufsbegleitend. Beide Möglichkeiten stünden ihm offen und er ist im Gespräch mit verschiedenen Anbietern. Für den Weg der berufsbegleitenden Ausbildung müsste er mindestens 19,5 Stunden pro Woche arbeiten, also rund drei Mal sieben Stunden. Wenn ich dann aus dem Munde eines 19jährigen höre, sieben Stunden Arbeit am Tag wären ja ganz schön viel, läuten bei mir schon wieder die Alarmglocken, aber ich hoffe, dass er diesmal die Zähne zusammenbeissen wird. Und wählt er diesen Weg nicht, sondern macht die Ausbildung "pur" an einer Schule, muss er nebenbei arbeiten, um sich seinen Lebensstandard zu verdienen, und ich glaube nicht, dass es ihm mehr Spass bereiten wird, am Abend und Wochenende Paletten im Supermarkt zu stapeln ...


Montag, 28. November 2016

Von Fliegen, Weihnachtsdeko und Laubbergen

Ein schönes, langes Wochenende liegt hinter uns. Wir geniessen diesen Luxus, alle zwei Wochen mal einen ganzen Freitag für uns zu haben, auch wenn wir diesmal viele Stunden unterwegs waren und einen Shopping-Marathon hinter uns brachten.

Da unsere drei Linden inzwischen fast alle Blätter abgeworfen haben und die Terrasse gefühlt einen halben Meter hoch mit Laub bedeckt ist, habe ich mich am Samstag daran gemacht, die Blätterberge abzubauen. Fünf Säcke habe ich gefüllt, dann war nicht einmal die Hälfte des Laubs beseitigt. Dafür hatte ich am nächsten Tag Muskelkater - in den Oberschenkeln! Oh man, ich bin wirklich eingerostet, wenn nur schon das Bücken zu solchen Erscheinungen führt.

Rosalie hat sich in der Zeit der Fliegenplage gewidmet. Ich glaube, es hier schon erwähnt zu haben - in unserem Dachstock machen es sich jeden Winter Tausende Fliegen gemütlich. Wir haben schon alles Mögliche versucht, aber wir schaffen es einfach nicht, das Dach komplett dicht zu bekommen. Die Mistviecher finden immer neue Eingänge und krabbeln in alles, was Öffnungen hat. Der Dachboden ist übersäht mit Fliegen, und es wurde Zeit, mit dem Industriesauger die schwarzen Biester zu beseitigen, bevor es nochmal wärmer wird und die Fliegen wieder aktiv werden.

Es war eine schier unlösbare Aufgabe für meinen Schatz, und noch längst sind nicht alle Stallfliegen im Sauger. Aber zumindest kann man den Boden wieder betreten ... Bei der Gelegenheit fanden sich zumindest auch noch diverse Kisten mit Weihnachtsschmuck, sodass die Adventssaison am Samstagabend beginnen konnte. Die ersten Lämpli leuchten und ein paar Kerzen und Zweige finden sich auch bereits im Wohnzimmer. Bis Weihnachten sind wir sicher fertig. ;)

Mit meinem Muskelkater bin ich gestern noch den ganzen Tag im Haus rumgerannt, um die für Kinder lebenswichtige Versorgung mit WLAN zu verbessern: Router hier hin und da hin, Kabel verlegt, gemessen, wieder woanders hingestellt usw. Gebracht hat es .... fast nichts. Irgend etwas stört die Verbreitung der Funkwellen immer an dem selben Punkt, und das Haus ist einfach (zu) gross. ;)

Die besinnlichen Wochenenden kommen dann sicher auch noch ...


Donnerstag, 24. November 2016

Das erste Gehalt!

Gestern Morgen schaute ich eher zufällig auf meinen Kontostand und stellte erfreut fest, dass mein erstes Gehalt in Schweizer Franken angekommen ist! Wie schön! Immerhin die höchste Lohnsumme meines Lebens.

Es ist aber kein monatlicher Betrag, mit dem man reich wird, und für eine Einzelperson würde es in der Schweiz mit den Mieten, Krankenkassenbeiträgen, sonstigen Nebenkosten und dem Unterhalt, der nun wieder fällig wird, halt irgendwie reichen, aber auch nicht viel mehr.

Aber ich bin ja nicht allein, und wenn man sich Vieles teilen kann, sieht die Welt ein wenig besser aus und ich kann mir immerhin den kleinen Luxus leisten, "nur" 37,8 statt der hier üblichen 42 Stunden zu arbeiten.

Übrigens ist der Prozess für Gehaltserhöhungen anders als bei meiner Behörde in Berlin. Es gibt keinen Automatismus. Stattdessen erhält das gesamte Haus jährlich eine gewisse Lohnsumme, die auf die einzelnen Teams in Form von Gehaltsstufen verteilt wird. Der jeweilige Teamleiter hat dann zu entscheiden,  ob überhaupt und wie viel jeder im Team davon bekommt. Das passiert wohl immer im April des Jahres. Es wird spannend zu sehen sein, wie das ablaufen wird und wann ich mal zum Zuge kommen werde.

Heute habe ich frei und beginne nun das lange Wochenende mit Rosalie!

Wiedersehen

Drei Wochen nach dem Umzug wurde es Zeit für ein Wiedersehen mit meinem Vater, zumindest elektronisch. Daher habe ich mich am letzten Samstag per Skype verabredet. Es dauerte etwas, bis die Verbindung zustande kam, da Papa das Passwort mal wieder erst suchen musste, aber dann war die Freude gross, mich hören und sehen zu können. Ein paar Freudentränchen flossen auch, als das Bild endlich erschien. Es war schön, dass wir mal wieder von "Angesicht zu Angesicht" reden konnten und er sah, dass es mir auch optisch gut geht. Ich denke, das werden wir jetzt öfter wiederholen!

Eine Neuigkeit habe ich ihm noch verschwiegen: Wir haben nämlich für Ende Februar Flüge nach Berlin gebucht und werden rund eine Woche in meiner alten Heimat verbringen. Da wird er sich riesig freuen, aber ich möchte vorher noch abklären, wo wir übernachten werden, damit er sich darum keine Gedanken machen muss. Und dann werde ich zum ersten Mal die Hauptstadt als Tourist erkunden. Ich bin gespannt auf die etwas andere Perspektive und wie ich sich die Stadt mir dann präsentieren wird nach dieser Auszeit. Wie wird es sich wohl anfühlen?