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Mittwoch, 12. September 2018

Projekt E-Bike

Wir bewegen uns viel zu wenig! Ich glaube, das können ziemlich Viele von sich sagen. Uns geht es nicht anders. Zwar erreiche ich an so manchem Arbeitstag immerhin meine 10000 Schritte, schon weil ich ein Stück bis zum Parkplatz laufen muss, aber bei Rosalie sieht das ganz anders aus. Und gerade an den Wochenenden, wo wir gemeinsam etwas tun könnten, passiert meist - nichts.

Eine gute Möglichkeit wäre ein Fahrrad ("Velo" sagt man in der Schweiz). Das Problem: Wir sind beide ungeübt, und die Hügel um uns herum würden uns den Spass wohl schnell verderben.

Aber es gibt ja Abhilfe - ein E-Bike! Sogar unsere betagten Nachbarn kommen damit noch locker bis in den nächsten grösseren Ort, also warum sollten wir das nicht auch schaffen? Mal abends mit dem Rad in die Pizzeria, anstatt sich ins Auto zu setzen, einen Parkplatz suchen zu müssen und genau zu überlegen, ob noch ein halbes Glas Wein drin liegt oder nicht? Der Weg dahin ginge durch Wälder und Nebenstrassen, also perfekt für einen abendlichen Ausflug. Oder mal im Sommer schnell an den See?

Alles machbar - wenn man denn will und das richtige Equipment parat hat. Die Auswahl an elektrischen Rädern ist inzwischen sehr gross, die Unterschiede in Sachen Qualität und Leistung allerdings auch. Es wird also eine Weile dauern, bis wir etwas für uns Passendes gefunden haben. Ganz billig ist der Spass dann auch nicht, also müssen wir noch ein bisschen dafür sparen.

Aber vielleicht kann es im nächsten Frühling losgehen - Helm auf, und dann ist kein Hügel mehr vor uns sicher! :-)


Freitag, 7. September 2018

Zu früh gefreut

Erinnert Ihr Euch? Anfang Juli hatten wir einen Grund zum Feiern. Wir konnten die Spekulanten stoppen, die gegenüber im Hang riesige Wohnhäuser billig bauen und damit den historischen Dorfkern zerstören wollten.

Die Freude ist uns nun vorgestern erst einmal vergangen. Obwohl wir es eigentlich nicht für möglich hielten, hatten wir uns gewundert, dass wir vom Gericht keine Bestätigung über die Rechtskraft des Urteils erhalten hatten. Nun wissen wir auch, warum: Einer der beiden Spekulanten hat beim Bundesgericht Beschwerde gegen das Urteil eingelegt.

Was bedeutet das nun? Der Beschwerdeführer muss einen Gerichtskostenvorschuss leisten (gut und gern im fünfstelligen Bereich - deswegen dachten wir auch, er würde verzichten), dann werden wir zur Stellungnahme aufgefordert. Dann wird das Gericht - irgendwann - entscheiden.

So weit, so gut. Unser Anwalt meinte zwar, in der Mehrheit der Urteile würde das Bundesgericht solche Beschwerden abweisen, aber es könnte eben auch ganz anders laufen. Das würde dann unter Umständen bedeuten, dass wir zur Kasse gebeten werden, um den Bauherren zu entschädigen, und dass das hässliche Gebäude schliesslich doch gebaut würde. Wir wären also doppelt gestraft.

Momentan lässt sich noch nicht sagen, wohin die Reise gehen wird. Die Anwälte müssen jetzt erst einmal den Inhalt der Beschwerde prüfen, um einschätzen zu können, wie gross die Chancen sind, dass das Urteil des Kantonsgerichtes gekippt werden könnte. Und dann müssen wir beratschlagen, wie wir weiter vorgehen.

Auch hier ist also kein Ende absehbar - und was der zweite Spekulant macht, wissen wir auch nicht. Auch dieser hätte ja die Möglichkeit, Beschwerde einzureichen. Das könnte uns im schlimmsten Fall am Ende wirtschaftlich ruinieren.

Montag, 3. September 2018

Die lieben Kollegen (39) - Töffli-Tour

Am Freitag hatten wir unseren Teamausflug von der Firma. Eigentlich war es mein freier Tag, aber den habe ich in diesem Fall gern geopfert. Schon deswegen, weil meine Anreise nicht so weit war und ich in zehn Minuten am Treffpunkt sein konnte.

Geplant war eine Fahrt mit "Töfflis", was nichts Anderes als Mofas sind. Mit 30 Sachen und viel Krach der "Keksfräsen" um den See - sehr lustig, erst recht mit einer so grossen "Meute". Ich empfing mein Team am Bahnhof. Dort wartete schon ein "Töffli-Bube" mit den Fahrzeugen, erklärte kurz, worauf es ankommt, übergab uns noch Helme, und dann ging es los. Ich muss zugeben, dass ich noch nie auf so einem Teil sass, aber nach kurzer Testphase (Gas geben, bremsen, zum Glück mit Automatik-Getriebe) bin ich gut zurecht gekommen und wir knatterten mit den Zweitaktern los.

Das Wetter war bescheiden, aber immerhin hörte es auf zu regnen, als wir die Motoren anliessen. Ich hatte angeboten, einen Abstecher zu unserem Haus zu machen, da es fast auf dem Weg lag. Und so kamen 12 Töfflis und zwei E-Bikes (zwei Kollegen haben keinen Führerschein) kurz nach dem Mittag vor unserem Haus an. Rosalie hat alles gefilmt und es war wirklich lustig zu sehen, wie die Töfflis wie an einer Perlenschnur angerauscht kamen und quietschend anhielten.

Es gab einen kleinen Imbiss auf unserer Terrasse und alle schwärmten von dem tollen Gebäude und unserem Paradies. Wie Recht sie haben. :-)

Nach etwa einer Stunde schwangen wir uns wieder auf die Gefährte und setzten unsere Fahrt fort. Teilweise mussten wir über Hauptstrassen, das war weniger gemütlich und teilweise sogar gefährlich. Aber nach knapp vier Stunden hatten wir alle sicher das Ziel erreicht.

Es ging dann weiter zu einer Weinprobe und anschliessend noch zu einem feinen Abendessen. Während das Team sich am späten Abend in den Zug setzte, wurde ich von Rosalie abgeholt und kam ziemlich müde zu Hause an.

Die Stimmung war gut im Team, aber heute Morgen dann mal wieder die Ernüchterung: Meine beiden Kollegen haben am Freitag vergessen, die Vorbereitungen für die heutigen Eintritte zu erledigen, und der eine Kollege ist schon wieder krank - er habe schlecht geschlafen letzte Nacht. Nun fällt es sogar meinem Chef mal auf, wie oft der Kerl fehlt. Da der andere Kollege auch nicht daran dachte, mal etwas früher zu kommen, sass ich mit dem ganzen Kram eine Stunde lang allein hier. Mein Frust war dann nicht zu überhören, als der junge Mann endlich in der Tür stand.

Das mit dem TEAM funktioniert also nach wie vor nicht wirklich gut, daran ändert auch ein lustiger Ausflug nichts.

Donnerstag, 30. August 2018

Mega-Frust und Trauer

Aus, vorbei, von einem Tag auf den anderen. Heute Morgen steht es in aller Schweizer Medien: Skywork Airlines stellt per sofort seinen Flugbetrieb ein und melde Konkurs an.

Es war für uns DIE Fluggesellschaft, mit der wir immer wieder bequem von Bern nach Berlin geflogen sind und für September und Dezember auch bereits wieder Flüge gebucht hatten. Die Tickets sind nun wertlos, auf den Kosten bleiben wir natürlich sitzen.

Es geht hier aber nicht nur um Kosten, es geht vor allem um Zeit. Konnten wir bisher locker in vier Stunden von Tür zu Tür reisen (sodass ich sogar am Abflugtag noch bis zum Mittag arbeiten konnte), müssen wir nun weit mehr als sechs Stunden für eine Richtung einplanen, da wir stets den Umweg mit der Bahn über Zürich nehmen müssen.

Bereits vor einem Jahr war die Finanzierung kurzfristig unsicher, aber nach drei Tagen Grounding hob Skywork wieder ab. Was mich aktuell besonders stört und nach Betrug riecht: Am Montag noch, also vor VIER Tagen, hatte man ganz gross die neuen Ferienziele 2019 beworben und Reisende zu Buchungen aufgefordert, vorgestern machte dazu eine Meldung die Runde, dass Skywork sein Aktienkapital verdoppelt hätte.

Und letzte Nacht heisst es nun, die Verhandlungen mit einem Partner seien gescheitert. Wenn am Montag also noch gar keine Finanzierung in Sicht war, wie kann man Kunden locken, ihr Geld bei Skywork aus dem Fenster zu werfen? Was läuft da, wollte man die Konkursmasse noch schnell erhöhen und seine "treuen" Kunden ausnehmen?

Wie dem auch sei, ich muss nun meinem Vater mitteilen, dass wir leider nicht kommen können ... Die Mutter meines Chefs kam gestern Abend noch mit einem der letzten Fluzeuge nach Bern geflogen. Wie sie nun wieder nach Hause kommt, steht in den Sternen. Eine Kollegin erzählte mir, dass sie am Wochenende in London sein wird und mit Skywork zurück kommt. Auch das ist nun nicht mehr möglich.

Und für uns wird es nun künftig sehr umständlich mit den Reisen nach Berlin. Sicher, in der Vergangenheit habe ich das 3,5 Jahre jede Woche gemacht. Aber die Umstände waren andere. Die Zeit ist das Hauptproblem. Rosalie muss mehr Stunden opfern von ihrer kostbaren Urlaubszeit, wir müssen aus Berlin viel früher weg, weil wir ja die Kinder vom Vater übernehmen müssen, und das geht nicht erst mitten in der Nacht, und wegen der langen Reise mit Flug und Zug kann es immer diverse Verspätungen geben, die wir kaum kalkulieren können.

Schade, dass es so endet.


Donnerstag, 9. August 2018

Und nun - das Wetter!

Es hilft nichts, wir müssen jetzt übers Wetter sprechen. Gerade schaue ich aus dem Fenster, und wieder ist der Himmel strahlend blau, die Sonne scheint, und es sollen auch heute erneut über 30°C werden. Wie lange geht das jetzt schon so? Wochen? Monate?

Und war das "ganz früher" wirklich anders? Der gute Rudi sang vor vielen Jahren "Wann wird's mal wieder richtig Sommer ... mit Sonnenschein von Juni bis September .." Ist das nicht genau DAS, was wir jetzt haben?

Gäbe es hier in der Schweiz noch ein Meer, müsste man wirklich gar nicht mehr in den Urlaub fahren. :-) Die Bademöglichkeiten hier in der Nähe sind nun aber hoffnungslos überfüllt, und ausserdem bin ich nicht der grosse Schwimmer, um mich in der nicht ganz ungefährlichen Aare wohl zu fühlen.

Dann warte ich doch lieber auf die Ferien im Oktober. Bis dahin halte ich es hier sicher noch aus. Etwas Regen wäre dann aber zwischendurch nicht schlecht. Der Rasen im Garten ist längst kein Rasen mehr, die Obstbäume ächzen unter der Last und bekommen gelbe Blätter, und im Haus wird es trotz der dicken Wände auch immer wärmer. Aufgrund der Lage kommen die meisten Regenwolken bei uns nicht an, sondern machen lieber einen Bogen um unser Dorf. Und so sieht man zwar Blitze und gestern sogar einen Regenbogen, aber der Regen dazu fehlt.


In den nächsten zwei Tagen soll es sich angeblich mal um ein paar Grad abkühlen, bevor die Temperaturen wieder steigen. Ehrlich gesagt, wäre ich in diesem Fall auch nicht unglücklich darüber, denn nächste Woche fliegen wir nach Berlin, und wir würden von dort gern einen Tagesausflug an die Ostsee machen. Da darf es dann ruhig noch einmal schön warm und sonnig werden!

Dienstag, 7. August 2018

Zum Fürchten

Es ist schon spannend, was man im Garten alles entdecken kann. Und manches erscheint ziemlich gruselig. Hier zwei Beispiele, die ich am Wochenende gefunden habe, eine Kreuzspinne und eine Wespen- oder Tigerspinne:



Ich bin nicht gerade ein Spinnenfreund, aber solange sie draussen bleiben, stört es mich nicht. Hin und wieder verirren sich aber riesige Winkelspinnen ins Haus, das ist dann nicht ganz so lustig.

Bemerkenswert fand ich auch diese Hülle, aus der kürzlich eine riesige Libelle geschlüpft ist. Es ist schon toll, was die Natur alles "kann":

Donnerstag, 2. August 2018

Von Waldmäusen und Feuerwerk

Nun ist er schon wieder vorbei, der Feiertag. Für mich hat er heute noch eine Verlängerung mit einem "Brückentag", während Rosalie wieder arbeiten muss.

Bei der enormen Hitze konnte man sich auch gestern kaum bewegen, so haben wir die meiste Zeit geschützt unter dem Blätterdach der alten Linden auf der Terrasse verbracht. Da die Wärme sich darunter, anders als bei Sonnenschirmen, nicht staut, ist es dort noch am besten auszuhalten.

Als ich dort saß und gemütlich einen Kaffee schlürte, sah ich den Kater unten im Garten, wie er mit "etwas" spielte und es in die Luft warf. Erst dachte ich, es sei ein Falter, aber es war eine Maus! Ich eilte hinzu, nahm Henry unter großem Protest hoch und wir setzen die vor Angst starre Waldmaus in unser umgebautes Aquarium.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich beruhigte, aber dann begann sie, das Gelände zu erkunden, und ein paar Stunden später entließen wir sie in die Freiheit:



Am Abend waren wir spontan zum Essen eingeladen. Von der genialen Dachterrasse aus hatten wir einen wunderschönen Blick auf das traditionelle Feuerwerk auf dem See. Und so ging ein gemütlicher Tag zu Ende.

Dienstag, 31. Juli 2018

Geburtstag

Nein, es ist nicht meiner, der liegt sechs Wochen zurück. Morgen hat die Schweiz Geburtstag! Ich habe daher morgen frei und begehe mit den Eingeborenen den Nationalfeiertag. :-)

Zumindest in den ländlicheren Gebieten sieht man überall rot-weiss geschmückte Häuser, jede Menge Schweizer Fahnen, und man gewinnt den Eindruck, dass man hier stolz ist auf sein Land. Das ist mir in Deutschland nie aufgefallen. In der DDR war man fast gezwungen, eine Fahne aus dem Fenster zu hängen, heute ist es den meisten egal, warum man frei hat - Die Hauptsache ist, nicht arbeiten zu müssen.

Ausserdem ist das hierzulande der Tag, an dem das meiste Feuerwerk in die Luft gejagt wird. Während das in Deutschland ja nur sehr streng an Silvester erlaubt ist, steht in der Schweiz bei Feuerwerk der Nationalfeiertag an erster Stelle. Leider, wie schon im letzten Jahr, gibt es vielerorts auf Grund der extremen Trockenheit ein Feuerverbot, und damit werden auch kaum Raketen am Himmel zu sehen sein. Aber da ich auch in Deutschland schon lange kein Feuerwerk mehr gekauft habe, stört mich das absolut nicht.

Und so werden wir den morgigen Feiertag ganz in Ruhe begehen. Bei erneut angekündigten 33 Grad im Schatten kann man ohnehin nicht viel mehr tun. Und da es sich anbot, nehme ich den Donnerstag gleich auch noch frei und habe damit einen fünftägigen "Kurzurlaub" vor mir.

Also: Happy Birthday, Switzerland!

Montag, 30. Juli 2018

Alter Schwede

Sie war ein Gigant unserer Generation und ist es bis heute. Jeder kennt die Melodien, kann sie mitsingen. Sie war eine der wenigen Bands, die nach dem ESC ihren Welterfolg starteten. Die Rede ist von

ABBA

Wir sind grosse Fans, ich kenne so gut wie jedes Lied inklusive der Texte. Natürlich haben wir den Film gesehen (den zweiten in Kürze) und waren in Berlin bereits im Musical.

Nun hat mir Rosalie zum Geburtstag eine Karte für das selbe Musical geschenkt, und zwar in Thun bei den Thunerseespielen. Das Besondere: Die Aufführung ist auf bärndütsch! Wir waren sehr skeptisch, wie das wirken würde ...

Interessant war schon mal das Publikum, Schnitt: 50+. Das wurde nicht zuletzt noch einmal deutlich, als zu Beginn der Veranstaltung auf das nächste Ereignis im neuen Jahr hingewiesen wurde. Dann wird das Musical mit den Songs von Udo Jürgens gespielt, und das freudige Raunen im weiten Rund liess erahnen, dass hier wohl kaum junge Menschen anwesend waren. :-)

Das Musical selbst war wirklich toll! Schon nach den ersten Minuten hat man gar nicht mehr gemerkt, dass hier Mundart gesungen wurde. Die Dialoge waren witzig, mit diversen Anspielungen auf Schweizer Themen, die Darsteller grossartig, der Sound sehr gut (und nicht zu laut), und mit dem Wetter hatten wir letztlich auch noch Glück, nachdem es tagsüber ständig regnete.

Und so war es wirklich ein schöner Abend! Und ich denke, wir werden im nächsten Jahr wiederkommen, wenn es heisst: "Ich war noch niemals in New York"

Und hier noch ein paar Bilder von Samstagabend ...

Donnerstag, 26. Juli 2018

"Frontal"-Unterricht

Gestern Abend sass ich gemütlich im Wohnzimmer auf der Couch (draussen war es mir noch zu heiss), als es plötzlich an der Scheibe klopfte. Ich war natürlich erschrocken und sah eine Nachbarin vor dem Fenster, die, nicht ganz sensibel, ins Haus schaute. Ich nickte ihr zur Bestätigung zu und lief zur Haustür. Bevor sie Luft holte, spulte ich den einzigen Satz ab, den ich halbwegs flüssig auf französisch hinbekomme, nämlich, dass ich nicht gut französisch spreche.

Offenbar war der Satz nicht verständlich oder sie hörte mir nicht zu, denn sie begann sofort, auf mich einzureden. Ich verstand kein Wort und schaute irritiert. Das muss die Dame wohl gemerkt haben und wiederholte etwas langsamer ihre Frage. Und dann schnappte ich zumindest zwei Wörter auf: chat ici. Mir dämmerte, dass sie wohl wissen wollte, ob unsere Katze im Haus sei. Offenbar hatte sie bei sich am oder im Haus eine schwarze Katze entdeckt und suchte nun den Besitzer. Und da sie weiss, dass wir ein schwarzes Raubtier besitzen, wollte sie wohl netterweise mitteilen, dass sie es gefunden habe.

Ich konnte ihr mit Händen und Füssen und ein paar Wörtern, die mir einfielen, klar machen, dass es sich nicht um unsere Katze handeln kann, da die sich im Haus befindet. Sie schien es verstanden zu haben, wir bedankten uns und wünschten einen schönen Abend.

Immerhin - ich hab erfasst, worum es ging und konnte die Angelegenheit klären. Aber gut war es nicht. Letzte Woche erhielten wir Post von der Gemeinde mit der Anfrage, ob Interesse an einem Sprachkurs bestünde. Ich sollte wohl mal antworten ...

Freitag, 20. Juli 2018

Ruhe, nichts als Ruhe

Nach dem durchaus hektischen Arbeitstag gestern (es hat alles funktioniert, besten Dank fürs Daumendrücken!) startet heute das lange Wochenende, und das brauche ich nun auch. Gut, Ausschlafen fällt aus, da ab 8 Uhr ein Miele-Techniker angekündigt wurde, der unseren schon zum zweiten Mal defekten Kaffeeautomaten zu reparieren versucht.

Kaffee gibt es heute Morgen also zunächst nur aus der Nespresso-Kapsel,  aber dafür werden Rosalie und ich uns einen gemütlichen Tag machen. Wir fahren ins Emmental, werden dort gemütlich zu Mittag essen und anschliessend durch eine Ausstellung für Wohnen, Garten und Floristik flanieren und uns inspirieren lassen.

Die Kinder sind beim Vater, also haben wir mal wieder einen Tag ganz für uns allein, ohne Hektik und ohne Blick zur Uhr. Wir können uns einfach treiben lassen. Das kam in letzter Zeit viel zu kurz.

Schönes Wochenende!

Mittwoch, 18. Juli 2018

Reiseplanung

Seit der Pleite von Air Berlin und der Übernahme zahlreicher Slots durch easyJet gibt es jede Menge günstiger Flüge aus der Schweiz nach Berlin. Das "Problem" für uns: Um von Zürich nach Tegel zu fliegen, müssen wir jeweils erst einmal bis zum Flughafen kommen. Das allein kostet uns schon mehr als zwei Stunden, dazu die nötige Vorlaufzeit von etwa 90 Minuten, um dann einen günstigen Flug nach Tegel anzutreten. Der ist dann auch nicht mehr ganz so günstig, wenn man die Kosten für die Zugfahrt hinzurechnet.

Weil es viel schneller und bequemer ist, direkt von Bern aus nach Berlin zu fliegen, schauen wir immer nach Sonderangeboten von Skywork Airlines. Wenn man die erhaschen kann, ist der Preisunterschied unter dem Strich gar nicht so gross, und wenn man die zeitliche Ersparnis dazu nimmt, lohnt es sich allemal.

Leider weiss man im Vorfeld nie genau, wann solche Aktionen laufen, daher ist es ein Glücksspiel, oder man bucht direkt nach Veröffentlichung des jeweils neuen Sommer- und Winter-Flugplans. Auf diese Weise haben wir nun zugeschlagen - einmal mit einem Super-Sonderangebot, sodass wir innerhalb von sechs Wochen gleich zwei Mal in Berlin sind (was mein Papa noch gar nicht weiss). Und dann wollte ich unbedingt noch im Dezember mit meinem Schatz in die alte Heimat, denn in diesem Monat gibt es ein Theaterstück, das mich sehr interessiert. Es spielen Jochen Busse, den wir schon einmal live erlebt und uns köstlich amüsiert haben, und Hugo Egon Balder, den man eigentlich nur aus dem TV, meist an der Seite von Hella von Sinnen, kennt.

Für diese Reise mussten wir nun die Veröffentlichung des Winterflugplans abwarten und dann nach einem günstigen Flug suchen. Das Schwierige dabei ist, dass man durch intensives Suchen die Preise nach oben treibt. Klickt man ein paar Mal hin und her, sind alle Flüge plötzlich wie durch ein Wunder 20 Franken teurer. Damit sollen die Leute natürlich animiert werden, schnell zu buchen. Haben wir aber nicht getan, sondern gewartet. Und es hat sich tatsächlich gelohnt. Nach vielen Versuchen mit verschiedenen Geräten und Netzwerken war der Preis irgendwann wieder auf dem alten Niveau und wir haben zugeschlagen.

Dann noch Eintrittskarten und Hotel gebucht, und nun starten wir auch im Dezember für einen 48-Stunden-Blitztrip inklusive Theaterbesuch nach Berlin. Wir freuen uns schon darauf, auch wenn es noch fünf Monate dauert.

Mittwoch, 11. Juli 2018

Schöne Sprache

Ich hab hier vor einiger Zeit schon einmal von der Schweizer Sprache geschwärmt. Sie wirkt ein wenig eingestaubt, aber irgendwie erinnert sie auch sehr angenehm und freundlich an alte Zeiten. Ich hab dazu einen Artikel der Polizei gefunden, den ich aus rechtlichen Gründen nur verlinken und nicht zitieren kann.

Aber sind solche Begriffe wie "Anhaltemannschaft", "Geschwindigkeitswiderhandlungen" oder "zuhanden der Administrativbehörde" nicht einfach herrlich? Natürlich darf auch die "Busse" nicht fehlen, über die ich selbst noch immer beim Lesen stolpere und die in Deutschland als Fehler angestrichen würde.

Hier gelangt man zu dem Artikel.

Ach ja - heute wird die "magische" Besucherzahl von 100000 auf diesem Blog überschritten. Leider kann ich mich aus "technischen Gründen" nicht persönlich bei dem oder der Lesenden bedanken, aber stattdessen sage ich einfach Dankeschön an alle, die immer mal vorbei kommen und vielleicht auch noch einen Kommentar hinterlassen. :-)


Donnerstag, 5. Juli 2018

Etappensieg

Neben dem zermürbenden Scheidungsverfahren (der Ex hat die fälligen Alimente noch immer nicht gezahlt, weil er angeblich kein Geld hat ...) läuft bei uns seit Jahren noch ein Rechtsstreit wegen mehrerer Bauprojekte auf dem Gelände gegenüber, deren Umsetzung den Charakter des alten Dorfes komplett ruinieren würden. Nachdem die Einsprachen allesamt abgeschmettert wurden und der Oberamtmann mit einem Handstreich die Baubewilligungen ausstellte, mussten wir das Verfahren ans Gericht weiterziehen, weil wir der Meinung waren, dass hier eindeutig falsch entschieden wurde.

Wir haben eine Menge Geld investieren müssen, ohne zu wissen, wie es ausgehen würde. Gestern nun haben wir einen Anruf erhalten mit der freudigen Botschaft, dass das Gericht die Baubewilligungen aufgehoben hat. Noch haben wir es zwar nicht schriftlich und kennen die Details daher auch nicht, aber eines ist schon jetzt klar: Der Oberamtmann ist eine Pfeife und sollte verklagt werden. Die Bewilligungen hätten nämlich gar nicht erteilt werden dürfen, da der zugrunde liegende Bebauungsplan noch nicht genehmigt wurde.

Somit basiert die ursprüngliche Bewilligung auf einer krassen Fehlentscheidung unter Missachtung der gültigen Rechtslage, die uns dazu zwang, Geld "aus dem Fenster zu werfen", nur um diesem Mann da ganz oben per Gerichtsbeschluss zu beweisen, dass er im Unrecht ist. Wie kann so etwas in einem Rechtsstaat möglich sein?? Wir werden zwar eine Entschädigung erhalten, die deckt aber bei weitem nicht die entstandenen Kosten.

Immerhin, das Feld auf der Nordseite unseres Hauses wird vorläufig  nicht bebaut werden. Wir haben Zeit gewonnen und können nun abwarten, was mit dem neuen, derzeit hängigen Bebauungsplan passiert. Und wenn wir Glück haben, verleidet es den Spekulanten jetzt das Bauen, sodass die Pläne ganz vom Tisch sind.

Wir sind erleichtert, denn mit einem anderen Urteil wären nicht nur hässliche Klötzer vor unserer Nase gebaut worden, sondern wir hätten auch noch die Gegenpartei finanziell entschädigen müssen. Das bleibt uns nun erspart.

Mittwoch, 4. Juli 2018

Von Waldspitzmäusen und Taubenschwänzchen

Etwas Gutes hat es ja durchaus, wenn unser Kater seine Beute mit ins Haus bringt: Man lernt etwas über die einheimische Fauna. So lag neulich eine junge Ringelnatter im Wohnzimmer (tot). Am "liebsten" bringt er allerdings Spitzmäuse mit.

Im Netz gibt es ein Uni-Portal, auf dem man seine Fauna-Funde melden kann. Die werden dann bestimmt und in eine Karte eingetragen. So haben wir erfahren, dass es sich bei unseren Mäusen um Waldspitzmäuse und Waldmäuse handelt. Eine läuft vermutlich noch durchs Haus, wir konnten sie nicht einfangen, nachdem Henry sie mit rein gebracht hat ...

Ausserdem wimmelt es im Garten am Lavendel von Insekten, ein tolles Bild. Und habt Ihr schon mal einen Falter gesehen, der wie ein Kolibri fliegt? Das ist ein Taubenschwänzchen, hier leider nur etwas unscharf zu sehen. Und der "Käfer" ist eine Grille ...






Da wir ein paar Frösche am Teich haben, gab es im Frühling auch Kauquappen. Damit die nicht alle von den Fischen gefressen werden, haben wir sie in ein Wasserfass umquartiert. Nun sind tatsächlich ein paar "fertige" Frösche heraus geklettert.




Donnerstag, 28. Juni 2018

Einpacken ohne auszupacken

Nun ist es also passiert, das Unglaubliche, Unvorstellbare - die Mannschaft fliegt heim. Kein Ruck, kein Wille, keine Leidenschaft. Ist das ein Spiegelbild des Landes?

Rosalie hat erst vorgestern eine deutsche und eine schweizerische Flagge in unserem Fundus gefunden und bereit gestellt für den Fall, dass die beiden Mannschaften die Gruppenphase überstehen. Die deutsche Fahne können wir nun gleich wieder einmotten bis zum nächsten Ereignis (sofern sich Deutschland überhaupt qualifiziert). So komme ich hier dem Hohn und Spott für den Gruppenletzten zuvor. ;-)

Dafür hat sich wenigstens die Schweiz durchgesetzt, und deswegen werden wir zumindest das einheimische Fähnchen draussen befestigen und es gibt noch ein Land, mit dem man ein bisschen mitfiebern kann - wenigstens bis zum kommenden Dienstag.

Wird eigentlich die Fanmeile in Berlin noch weiter betrieben oder jetzt abgebaut nach dem Debakel?

Montag, 18. Juni 2018

Wer hätte das gedacht

Ich bin ja absolut kein Fußball-Fan. Wenn meine Kollegen sich über den europäischen Fußball auslassen und Namen von Spielern, Trainern und Mannschaften erwähnen, von denen ich noch nie etwas gehört habe, dann halte ich mich vornehm zurück.

Aber was "die Mannschaft" gestern abgeliefert hat, war ja wohl zum Schämen. Hatten die keine Lust? Hat man denen überhaupt gesagt, dass das Training schon vorbei ist?

Immerhin haben es die Schweizer deutlich besser gemacht und  mit ihren begrenzten Möglichkeiten das Optimale herausgeholt. Respekt! Und wie gut, wenn man für zwei Mannschaften mitfiebern kann, dann ist die Chance auf ein kleines Erfolgserlebnis höher.

Die richtigen Favoriten haben sich bisher noch nicht gezeigt, und natürlich kann man auch die Deutschen noch nicht abschreiben. Es bleibt also spannend. Und eines steht fest: Nach der letzten WM und EM kann ich diesmal das Endspiel endlich wieder live anschauen und sitze nicht am Sonntagabend im Flieger, wo ich das Ergebnis vom Piloten mitgeteilt bekomme. :-)

Dienstag, 12. Juni 2018

Kleine Genugtuung

Kennt Ihr das? Man fährt brav auf der Autobahn und hält sich an alle Regeln. Dann kommt ein drängelnder Raser vorbei und man wünscht sich, der möge doch jetzt sofort von der Polizei erwischt werden ...

Gestern war ich auf dem Heimweg und fuhr eine Zeit lang mit 124 km/h (also eigentlich schon knapp zu schnell in der Schweiz) auf der linken Spur. Hinter mir tauchte ein schwarzer BMW Kombi auf, am Steuer ein Mann, daneben eine Frau. Mir fiel auf, dass sie bei jedem Auto, das sie überholten, ein paar Sekunden lang das Tempo drosselten, um zu sehen, wer da hinter dem Steuer sass. Ausserdem bemerkte ich ein paar ungewöhnliche Apparaturen an der Scheibe und auf dem Armaturenbrett, konnte aber nicht Genaues erkennen.

Irgendwann fuhr ich wieder rechts und der andere Wagen blieb mit einigem Abstand hinter mir. Dann tauchte auf der linken Spur ein weisser BMW auf, deutlich zu schnell. Und ich dachte mir: Jetzt bin ich mal gespannt, was passiert ...

Und richtig: Der schwarze BMW scherte aus und setzte sich hinter das weisse Fahrzeug. So ging das eine Weile, bis der weisse Wagen wieder nach rechts fuhr. Das schwarze Auto fuhr vorbei, blieb kurz auf gleicher Höhe und setzte sich dann davor. Tja, und dann blinkte im Heck eine Leuchtschrift auf: "Polizei - bitte folgen!" An der nächsten Ausfahrt fuhren die beiden BMW raus ...

Das war schön! :-)

Montag, 11. Juni 2018

Fremde Muttersprache

Am Donnerstag war ich für eine interne Weiterbildung in einem Hörsaal. Die erste Frage des Dozenten war: "Kann ich Mundart reden oder ist Hochdeutsch notwendig?" Eine Standardfrage bei solchen Veranstaltungen und eigentlich auch immer dann, wenn mein Gegenüber bemerkt, dass ich kein Einheimischer bin. Eine sympathische Geste, obwohl ja im Grunde auch hier Deutsch gesprochen wird - was man hin und wieder allerdings kaum merkt. ;-) Aber es ist schon praktisch, wenn man im Ausland mit der eigenen Sprache kommunizieren kann.

Wenn man allerdings gezwungen ist, sich im Alltag stets in einer Fremdsprache unterhalten zu müssen, stelle ich mir das deutlich komplizierter vor. Und noch einmal schwieriger dürfte es sein, wenn man sich auch noch daheim einer anderen Sprache bedienen muss, um mit seinem Partner sprechen zu können. Kann sich da überhaupt diese normale Vertrautheit einstellen? Wie gut muss man die Sprache beherrschen, um sich so ungezwungen, locker und ohne Hemmungen austauschen zu können wie in seiner Muttersprache?

Ich stelle mir das schwierig vor. Natürlich lernt man jeden Tag und mit der Zeit gewöhnt man sich daran, aber wird das jemals so selbstverständlich wie die Muttersprache? Vor allem, wenn man es erst als Erwachsener lernt?

Da bin ich doch froh, dass ich hierzulande mit meiner Muttersprache zumindest in einem Teil des Landes keine Probleme habe ...


Dienstag, 5. Juni 2018

"Fast" wie zu Hause

Am Wochenende waren wir essen und wurden im Restaurant von einer Frau um die dreissig bedient. Ich bemerkte, dass die Dame hochdeutsch sprach, aber Rosalie fragte mich irgendwann, ob sie eben ein "jut" gehört haben könnte. Möglicherweise war es mir entgangen, denn dieser Dialekt ist mir einfach zu vertraut, wenn auch nicht unbedingt mitten in Bern.

Ich hörte aber danach etwas genauer hin und fand einige verräterische Wörter wie "wat" oder "did" in den Sätzen. Also fragte ich sie irgendwann, als sie wieder an unseren Tisch kam, aus welcher Ecke rund um Berlin sie denn käme. Sie war überrascht von der Frage und entgegnete, dass sie in Potsdam geboren und in Berlin aufgewachsen sei. Sie wäre jetzt seit sechs Jahren in Bern und wolle auf keinen Fall zurück. Ich outete mich dann auch als Berliner. Wir sprachen nur noch kurz, weil der Laden brechend voll war.

Die Deutschen haben sich also nicht nur im Gesundheitswesen breit gemacht, sie sind überall in der Schweiz. :-) Berliner habe ich darunter allerdings bisher noch sehr selten entdeckt. Deshalb war es lustig, für einen Augenblick mal ungeniert und deftig Dialekt zu sprechen.

Ansonsten belasse ich es dann doch eher beim Hochdeutsch, auch wenn im normalen Gespräch die "üblichen Verdächtigen" der Berliner Sprache nicht zu überhören sind. Mein Kollege amüsiert sich dann immer darüber und versucht, mich nach zu machen, was wohl genauso lustig klingt wie mein Versuch, Berndeutsch zu sprechen. :-)