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Dienstag, 12. März 2019

Ich bin drin!

Heute Morgen hörte ich im Radio, dass das WWW schon stolze dreissig Jahre alt geworden ist. Während sich die heutige Jugend ein Leben ohne Internet gar nicht mehr vorstellen kann, war es für unsere Generation tatsächlich Neuland.

Das erste Modem mit 56K, das man nur nutzen konnte, wenn gerade niemand telefonieren wollte, die ersten Versuche, irgendwas im Netz zu finden, der erste Messenger (ICQ) ... Hach, das waren Zeiten.

Sehr schnell habe ich das Netz auch zu schätzen gelernt. Als mein Sohn 12 Wochen zu früh auf die Welt kam, war es die erste und schnellste Quelle, um sich über das Thema Frühgeburt zu informieren. Es gab zwar 1997 erst wenige Seiten dazu, aber immerhin konnte man zu jeder Tageszeit darauf zugreifen. Und da wir tagsüber beim Kind waren, wurde das Internet zu einer wichtigen Quelle für Informationen und auch schon Austausch mit anderen Eltern, wenn auch sehr langsam und mühevoll.

Und heute geht ohne das Netz nichts mehr, die Geschwindigkeit ist gefühlt Lichtjahre schneller als zu Beginn. Schön, dass es das WWW gibt, sonst hätte ich wohl auch Rosalie niemals kennen gelernt!

Montag, 11. März 2019

Es luftet

Ja, so sagt man hier in der Schweiz. Ein Begriff, den man wohl nicht übersetzen muss. Jedenfalls haben die Fensterläden ordentlich geklappert, und diverse Ziegelteile liegen nun wieder vor und hinter dem Haus.

Wir sind daher lieber drinnen geblieben, haben uns kurz über den Befehlston von Rosalies Ex geärgert, der mal wieder der Meinung war, per SMS die Marschrichtung vorgeben zu können, und ansonsten ein ganz ruhiges Wochenende verbracht. Über solche Lappalien kann man sich schon kaum noch aufregen ...

Auf Wunsch einer einzelnen Dame habe ich ab sofort den Blog auf "Moderiert" gesetzt. Nicht, weil ich unsinnige Kommentare erhalte, sondern weil Gäste, die nicht bei Blogspot angemeldet sind, mit lustigen Bilder von Hydranten, Ampeln und Fahrrädern überschwemmt werden. Durch die Moderation sollte sich das dann hoffentlich erledigt haben. Also bitte nicht wundern, wenn Eure  Anmerkungen ein wenig später sichtbar werden.

Bei unserem vorletzten Berlin-Besuch haben wir uns mit allen möglichen lustigen Kalendern für dieses Jahr eingedeckt. Einer davon ist ein Tageskalender, und der Spruch vom letzten Freitag ist so sinnlos, dass wir Beide beim Lesen lachen mussten. Daher möchte ich ihn Euch auch nicht vorenthalten:

"Wenn mir langweilig ist, rufe ich bei DHL an und frage, wann die Sendung mit der Maus kommt."

In diesem Sinne: Einen abwechslungsreichen Tag!

Dienstag, 19. Februar 2019

Wie lange noch?

Diese Frage kann einem (zum Glück?) niemand beantworten. Zumindest nicht, wenn es um den Tod geht. Ich arbeite in einem Krankenhaus, und hier wird man zwar nicht täglich mit dem Thema konfrontiert, aber auf dem Weg zum Pausenraum muss ich am "Raum der Stille" vorbei, und dort sehe ich durchaus immer mal Menschen hineingehen oder fassungslos heraus kommen.

Warum ich jetzt darüber schreibe? Gestern habe ich mal wieder meine Chat-Liste auf WA durchgescrollt, um zu schauen, wer neue Profilbilder gespeicher hat. Dabei bin ich an einem Chat ohne Bild hängen geblieben - es war der Chat mit meinem langjährigen Bekannten aus Berlin, der im November 2017 so plötzlich verstorben ist. Und wieder bekam ich eine Gänsehaut, als ich die letzten Zeilen las, die wir ein paar Tage zuvor noch ausgetauscht hatten. Damals war er nach langer Ehe recht frisch getrennt und nun gerade dabei, sich aufzurappeln. Sogar einen Besuch bei uns in der Schweiz hatte er geplant.

Daraus wurde nichts mehr. Kurz vor seiner Pensionierung war es vorbei ... Wie ich schon früher hier schrieb, hatten wir nie ein besonders enges Verhältnis, und doch gehörte er irgendwie dazu, wenn ich an Berlin, mein Umfeld, meine Vergangenheit und Gegenwart dachte. Wir trafen uns damals etwa alle acht Wochen, und nach meinem Umzug was es quasi "Pflicht", einen Abend für ein gemeinsames Essen zu reservieren, wann immer ich in Berlin war.

Erstaunt bin ich, dass mich das so beschäftigt. Vermutlich liegt es daran, dass er der erste Mensch aus meinem Bekanntenkreis ist, der "in etwa" so alt ist wie ich, mich viele Jahre lang begleitet hat, und der nun schon gehen musste. Und dann so ganz ohne Vorwarnung.

Es kann eben leider ganz schnell gehen. Also lassen wir die Zeit nicht sinnlos dahin ziehen. Und wann immer es möglich ist, erfüllen wir uns den einen oder anderen kleinen Wunsch.

Bevor es zu spät ist.

Donnerstag, 14. Februar 2019

Auf ins siebte Jahr!

Nein, ich werde das Wort "verflixt" nicht benutzen. Es gibt ja genügend Beispiele, die dieses Klischee Lügen strafen.

Am 13. Februar 2013 habe ich Rosalie zum ersten Mal getroffen. Darüber hab ich im alten Blog ja seinerzeit ausgiebig berichtet. Seit dem ist wahnsinnig viel passiert, wobei mein Umzug in die Schweiz dabei für mich sicherlich das bedeutendste Ereignis war.

Mit diesem Umzug hat sich auch unsere Beziehung ein wenig verändert. In den ersten Jahren war sie vor allem von der Sehnsucht geprägt, endlich wieder zusammen sein zu können und die Tage zwischen den Wochenenden möglichst schnell vergehen zu lassen.

Diese Sehnsucht braucht es nun nicht mehr - wir verbringen jeden Tag miteinander. Das Thema Beziehungsalltag kennt sicherlich jeder, der schon in einer längeren Beziehung gelebt hat. Wenn man nicht aufpasst, läuft man Gefahr, dass sie sich abnutzt.

Unsere grossen Sorgen (Mängel am Haus, Klage gegen Bauprojekte gegenüber, Scheidung) haben von Anfang an viel Energie und Zeit gefressen. Ich denke, die Gefahr dabei ist, dass man in einen Strudel gerät, und dieser stressige Alltag die Zweisamkeit mit der Zeit immer mehr verdrängt: Wochenenden und halbe Nächte gehörten dem Aktenstudium und dem Schreiben von Stellungnahmen, dazwischen der tägliche Ärger über immer neue Anwaltsschreiben und -rechnungen, Stress mit den Kindern, Sorgen um den Arbeitsplatz.

Die grosse Kunst dabei ist, sich davon nicht zu sehr beinflussen zu lassen und der Partnerschaft trotz allem genug Raum zu geben. Neben Vertrauen, Sensibilität und Kraft bedarf es auch einer Portion Achtsamkeit, sich selbst und dem Anderen gegenüber. Es geht nicht darum, wie Kletten aneinander zu kleben, sondern die Nähe immer wieder neu zu erobern und das Glück zu spüren, sich gefunden zu haben, reden und zuhören zu können und den Augenblick zu geniessen.

Das Wissen darum ist das eine, die Umsetzung das andere.

Gleich heute gönnen wir uns solche Momente. Schliesslich starten wir nachher zu unserem Kurz-Tripp nach Berlin. Also - bis nächste Woche!


Montag, 11. Februar 2019

Heile Welt

Wir sind derzeit dabei, unsere Urlaubspläne abzuklopfen. Ausserdem drängelt der Ex und möchte wissen, ob Rosalie seinem Vorschlag zustimmt: Kinder im Frühling bei uns und im Herbst bei ihm. Nun hatten wir ja eigentlich geplant, im Oktober mit beiden Kindern vielleicht, eventuell, nach Florida ...

Während die Tochter sofort Zustimmung signalisierte, war der Sohn unentschlossen. Da wir nun eine Entscheidung brauchten, haben wir gestern mit Beiden gesprochen. Die Tochter war weiterhin Feuer und Flamme, aber Sohnemann hat keine Lust auf Familienurlaub. Das eigentlich Interessante dabei war aber die Begründung ...

Seit Rosalies Ex eine neue Freundin hat, haben wir immer das Gefühl, sie sei ein Statussymbol für ihn und er stellt sie überall auffällig zur Schau. Als das Verhältnis zu Rosalie noch besser war, sind wir mal an einem Fest bei ihm gewesen. Damals kannten sich die Beiden rund ein halbes Jahr. Was uns sehr irritierte, waren die Fotos, die während der Party in Dauerschleife auf dem TV zu sehen waren: Vorwiegend (Zungen-)Kuss-Selfies der Beiden. Wie bei Teenagern! Und auch das Verhalten des Pärchens wirkte wie ein überzeichnetes Zur-Schau-Stellen des neuen Lebens und der Glückseligkeit. Rosalie fiel ausserdem auf, dass der Ex in Gegenwart seiner Neuen eine Rolle zu spielen schien und gar nicht er selbst war und ständig auf dem Sprung, ihr alles recht zu machen.

Nun sind das natürlich sehr subjektive Beobachtungen aus einer ganz speziellen Sichtweise. Aber genau diese Feststellungen bestätigte uns gestern ganz ungefragt Rosalies Sohn. Man war ja im vorletzten Jahr gemeinsam auf Hawaii: der Ex mit seinen beiden Kindern, die neue Freundin mit ihrer Tochter (alles grosszügigerweise vom Ex bezahlt ...). Und es war offenbar alles sooo (gespielt) harmonisch, das so tolle neue Leben wurde in jeder Sekunde betont, die neue Super-Familie gepriesen, es gab eine WA-Gruppe "Family-Team", dazu die Hektik von sieben Flügen in drei Wochen, Jetlag, täglich jede Menge Aktivitäten ... Das war dem Sohnemann offenbar zu viel.

Er mag darum keinen Familienurlaub mehr, hat aber betont, dass das nichts mit uns zu tun habe, sondern er einfach für sich sein möchte. Das müssen wir natürlich akzeptieren, stellt uns aber vor Probleme. Wir hatten angedacht, in unseren Lieblingshotel zwei Zimmer zu buchen, eines für die Kinder und eines für uns. Wenn nur die Tochter mitkommt, ist das blöd, und ein Zimmer zu dritt wäre auch keine Lösung, denn der Urlaub ist der Moment, in dem wir auch mal wirklich Zeit für uns haben (wollen) ...

Davon abgesehen ist völlig offen, wie viel Geld die Scheidung noch verschlingen wird. Es mag daher ratsam sein, kleine Brötchen zu backen und die schönen Pläne auf ein anderes Jahr zu verschieben. Das wäre zwar bitter, aber rational vielleicht eine sinnvolle Entscheidung.


Mittwoch, 6. Februar 2019

Selbstreflexion

Es gibt Menschen, die machen sich wenig Gedanken über ihr Dasein, die Vergangenheit oder die Zukunft und leben einfach in den Tag hinein. Und dann gibt es Menschen voller Selbstzweifel mit ständiger Sorge um sich und Andere.

Ich gehöre weder zur einen noch zur anderen Gruppe. Vor etwa zehn Jahren traf ich mal eine Frau, die mir schon nach kurzem Gespräch sagte, ich sei ja ein sehr reflektierter Mensch. Dieser Satz hat mich sehr überrascht und zunächst nachdenklich gemacht, weil es mir bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht bewusst war.

Aber sie hatte Recht. Nach diesem Tag habe ich mehr darauf geachtet und festgestellt, dass ich sowohl unmittelbar in einer Situation als auch danach wie aus einer Metaebene heraus prüfe, wie ich mich fühle oder gerade gefühlt habe und warum das so ist. Dabei kommt man zu spannenden Erkenntnissen über sich und seine Umwelt, und die helfen einem, bei nächster Gelegenheit, die Auswirkungen des eigenen Handelns besser voraussehen und ggf. anpassen zu können.

Vermutlich deshalb komme ich mit meiner Umwelt in der Regel so gut aus, werde oft als jemand beschrieben, der den sozialen Zusammenhalt fördert, wurde jahrelang zum Klassensprecher oder später Gesamtbetriebsratsvorsitzenden gewählt und in meinen Arbeitszeugnissen liege ich gerade bei Sozialkompetenz immer über 100%.

Diese Denkweise läuft ja automatisch ab und ist (normalerweise) keinesfalls eine Quälerei oder selbstzerstörerisch - ganz im Gegenteil. Das Hineinhören in seine Emotion und die Überlegung, was dazu geführt hat, ist eine interessante Sache und kann auch vor Fremdbestimmung schützen.

Wenn ich mir dann für bestimmte Situationen eine Vorgehensweise zurecht lege und damit auch erfolgreich bin, erzeugt das ein gutes Gefühl. Und wenn man am Abend ein positives Tagesfazit ziehen kann, schläft es sich auch viel besser.

Donnerstag, 3. Januar 2019

Auf ein Neues

Schon wieder ein Jahr um. Und ich bin schon länger als zwei Jahre in der Schweiz! Die Zeit scheint sich wie in einem Strudel zu bewegen - je näher man dem "Abfluss" kommt, desto schneller wird sie ...

Das neue Jahr haben wir ganz in Ruhe zu zweit begrüsst - mit Prosecco, einem Pfannkuchen/Berliner und natürlich ohne Knallzeug. Es war im Dorf insgesamt recht ruhig, nur ein paar "Knalltüten" haben nach Mitternacht gezeigt, was sie drauf haben. Aber nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei.

Neue Vorsätze haben wir diesmal gar nicht gefasst, frei nach dem Wochen-Motto unseres Kalenders, dass die alten Vorsätze schliesslich noch so gut wie unberührt sind. Etwas mehr Bewegung wäre in jedem Fall schon wünschenswert, vielleicht können wir zumindest das mal versuchen. Man rostet doch schneller ein, als es einem lieb ist. Mit den inzwischen bis zu vier Katzen daheim, die auch ständig am Schlafen sind, hat man kein gutes Vorbild. :-)

Heute ist mein erster Arbeitstag im neuen Jahr und ich hab mich leise aus dem Haus geschlichen, da der Rest der Familie noch frei hat und um sechs Uhr noch schlief. Und dann wird es auch noch ein langer Tag mit 10,5 Stunden. Was für ein Auftakt ... Das wird nun leider öfter mal vorkommen, da mein Team um ein Drittel kleiner geworden ist. Und irgendwie muss die Arbeit nun mal geschafft werden. Ich hoffe nur, es spricht mich hier nicht wieder jemand auf die Überstunden an. Dann könnte es etwas lauter werden.

Hier geht gerade die Sonne vor strahlend blauem Himmel auf. Ein schöner Tag bricht an. Wenn ich Feierabend habe, ist es draussen aber leider schon wieder dunkel. Doofer Winter.

Aber der nächste Sommer kommt bestimmt. Ich freue mich schon darauf.
In diesem Sinne: Ein gutes neues Jahr!

Montag, 3. Dezember 2018

Lieblingsfilm

Gestern war es mal wieder soweit - spontan und auch wegen des gruseligen Wetters draussen haben wir einen Fernsehnachmittag eingelegt. Und ausgesucht habe ich mir meinen Lieblingsfilm: Zurück in die Zukunft.

Warum das mein Lieblingsfilm ist? Zum Einen war es der erste Film, den ich damals auf VHS-Kassette besass (gibt es sowas überhaupt noch zu kaufen?). Lange Zeit war es auch der einzige Film und ich hab ihn schon deswegen damals oft gesehen, sodass ich weite Teile mitsprechen konnte.

Zum Anderen finde ich ihn noch heute ziemlich originell. Steven Spielberg hat sich so richtig ausgelebt, die Musik von Alan Silvestri ist toll, Christopher Lloyd ist zum Totlachen, und aus heutiger Sicht sind die Klamotten und Frisuren aus dieser Zeit schon fast Kult.

Und so haben wir uns gestern ein weiteres Mal köstlich amüsiert über die Gags und Wendungen, auch wenn sie natürlich nicht mehr überraschen. Aber dieser Film ist einer der wenigen, die ich immer wieder gern anschauen kann, ohne dass es mir langweilig wird.

Habt Ihr solche Filme auch?

Freitag, 16. November 2018

Was kommt danach?

Gibt es ein Leben nach dem Tod, und wenn ja - wie sieht das aus? Himmel, Hölle, Wolke 7? Und kommen wir immer wieder auf die Erde zurück?

Vor 15 Jahren hätte ich all diese Fragen mit einem schrägen Lächeln abgetan und für Unfug erklärt. Seit meiner Zeit mit E. bin ich für viele Dinge aufgeschlossener und zumindest bereit, mir andere Meinungen und Theorien anzuhören. Denn wer sagt uns, dass die Wissenschaft tatsächlich der Weisheit letzter Schluss ist? Wie viel hat man noch nicht erforscht und schiebt es allein deshalb ins Reich des Märchens?

Rosalie und ich waren gestern bei einem Vortrag des auch in Deutschland bekannten Pascal Voggenhuber. Der Typ kommt fast wie ein Comedian daher, nennt sich selbst Medium und versucht in den 90 Minuten seines Auftritts, den Menschen im Saal auf sympathische Art und Weise ein wenig die Angst vor dem Tod zu nehmen und ihnen auch zu sagen, dass es ihren verstorbenen Angehörigen auf jeden Fall gut geht und sie sich nicht sorgen müssen. Er begründet das mit durchaus interessanten Fakten und Thesen, sodass man als aufgeschlossener Mensch zumindest mal darüber nachdenken kann.

Pascal behauptet von sich, dass er in der Lage sei, mit Verstorbenen zu kommunizieren. Das "beweist" er am Ende mit einer sogenannten Live-Demo. An dieser Stelle wurde es dann doch etwas schräg. Er berichtet und beschreibt eine Person im Jenseits und bittet den Menschen im Publikum, der die Person erkennt, sich zu melden. Danach erzählt er als Medium über den verstorbenen Menschen und holt sich immer wieder die Bestätigung der Person im Publikum.

Vielleicht habe ich zu viele Filme darüber gesehen und vermutlich gibt es auch zu viele Falschspieler bei diesem Thema - ich konnte oder mochte dieser "Demo" nicht glauben. Das würde ich wohl erst tun, wenn ich jemandem gegenüber sitze, bei dem ich sicher sein kann, dass er zuvor keinerlei Ahnung von mir und meiner Familie hat. Dieser Beweis konnte hier im Saal (natürlich) nicht erbracht werden. Und so blieb das Ganze für mich sehr fragwürdig.

Trotzdem sind wir mit einem guten Gefühl und einigen Denkanstössen nach Hause gegangen. Letztlich ist die Quintessenz: Lebe Dein Leben im Hier und Jetzt und hab auch keine Angst vor dem, was danach kommt. Der Tod ist nicht das Ende.

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Verdammt lang her

Es sind nun schon fast 29 Jahre vergangen, seit die Grenzen in Deutschland verschwunden sind. Heute Morgen im Radio kamen junge Menschen aus Deutschland zu Wort, die, wie auch mein Sohn, die Teilung gar nicht mehr miterlebt haben und sich deswegen auch nicht vorstellen können, wie das damals gewesen sein mag.

Ich denke noch heute, vor allem in Berlin, öfter man daran, wenn ich die imaginäre Linie überquere, dass dies noch am 8. November 1989 unvorstellbar war. Und nun ist es völlig selbstverständlich und viele Menschen wissen nicht einmal mehr, wo die Grenzlinie überhaupt verlaufen ist.

Das ist gut so, und ich habe diesen Tagen im November 1989 auch viel zu verdanken. Sicherlich hätte ich auch ohne Mauerfall meinen Weg irgendwie gemacht, aber er wäre ein gänzlich anderer gewesen. Für meinen beruflichen Weg kam die Grenzöffnung sogar etwas zu früh und hat mir manche Chance verbaut. Aber sei es drum. Ich war nie arbeitslos, habe viel gelernt, auch fürs Leben, und so manche notwendige Veränderung, gerade aufgrund der veränderten Bedingungen im vereinten Land, war letztlich wichtig für meine persönliche Entwicklung.

Und hätte mir jemand am 8.11.89 gesagt, dass ich am 3.10.2018 in Bern sitzen und dieses Post schreiben würde - ich hätte ihn für komplett verrückt erklärt. :-)

Also, Ihr da "drüben" - dann schlaft mal aus und feiert schön für mich mit!

Dienstag, 19. Juni 2018

Kurze Zwangspause

Am Sonntag fing es schon an, gestern wurde es schlimmer, und letzte Nacht hat sie mich dann voll erwischt - die Sommergrippe. Gerade komme ich aus dem Garten - es ist wunderschön so am Morgen bei herrlichem Sonnenschein und blauem Himmel, kurz am Teich zu sitzen, während vier Katzen durch den Garten toben (unser Garten scheint sehr beliebt zu sein - liegt sicher am Hauskater ...). Allerdings ist es trotzdem recht anstrengend, wenn man ständig husten und niesen muss. Darum liege ich jetzt doch vorübergehend wieder im Bett.

Es gab Zeiten, da hätte ich mich vielleicht auch mit diesen Symptomen noch ins Büro gequält, aber wozu? Außerdem arbeite ich in einem Spital, da muss und sollte man bei solchen Symptomen noch mehr Zurückhaltung üben. Also hüte ich Haus und Bett.

Während Rosalie wieder die halbe Nacht an der aktuellen Stellungnahme fürs Scheidungs-Gericht gearbeitet hat. Es ist furchtbar - wie viele Jahre geht das jetzt schon ...?

So, Kaffee schmeckt noch, den mache ich mir jetzt und schaue mal, ob ich es damit bis auf den Balkon schaffe.

Donnerstag, 28. Dezember 2017

The Affair

Als Fan von Maura Tierney stiess ich vor einiger Zeit auf die Serie "The Affair". Jetzt, da Rosalie endlich mal ein wenig freie Zeit hat, fernab von Stellungnahmen (allerdings wartet schon wieder eine) und Scheidungspapieren, verschlingen wir gerade Folge für Folge, und einmal angefangen, kann man irgendwie nicht mehr aufhören. Die Crux im digitalen Zeitalter. :)

Ich denke, fast jeder in meinem Alter hat ähnliche Erfahrungen wie in der Serie irgendwann schon einmal selbst gemacht. Natürlich wird dort alles dramaturgisch überhöht, um den Spannungsbogen aufrecht erhalten zu können. Aber es stellt sich die Frage, ob der Mensch wirklich dafür geschaffen ist, mit der selben Person bis ans Ende aller Tage zusammen zu bleiben ...

Im Film sind es rund 25 Jahre, bis es zum Riss kommt. Job, Haus und vier Kinder können nicht darüber hinweg täuschen, dass die Beziehung nun einmal nicht mehr die selbe ist wie zu dem Zeitpunkt, als man sich das Ja-Wort gegeben hatte. Und ist das nicht völlig normal? Menschen entwickeln sich weiter, sammeln Erfahrungen, ändern ihre Schwerpunkte, Lebensziele, Wünsche. Kann man es jemandem übel nehmen, wenn der Partner bzw. die Partnerin dabei vielleicht nicht mehr die Rolle spielt wie früher? Begleiten uns Menschen nur so lange, bis wir gelernt haben, was sie uns mitgeben wollten, um dann neue Wege und Herausforderungen zu suchen?

Ich kenne in meinem Umfeld kaum eine Beziehung, in der es nicht zumindest eine grosse Krise gab oder die gänzlich in die Brüche ging. Unsere Gesellschaft sieht das meiner Meinung nach immer noch als Makel an. Aber ist das fair? Ich will hier keine Lanze brechen fürs Fremdgehen oder vorschnelles Aufgeben einer Beziehung. Aber genau so falsch finde ich es, mit aller Macht an einer Partnerschaft zu hängen, in der zumindest ein Teil längst nicht mehr glücklich ist.

Bei mir brauchte es viele Jahre, bis ich reif genug war, mir meine Wünsche, Träume, Ideale und Ziele bewusst zu machen und zu hinterfragen, ob mein derzeitiger Weg der richtige ist, um sie zu erreichen. Und dann war es ein Abend, eine Minute, an dem ich plötzlich an dem Punkt war, der mein Leben komplett veränderte. Bei allem Kummer, der damit verbunden war, bin ich trotzdem bis heute froh und glücklich, dass ich genau diesen Weg gegangen bin, den Weg ins neue Leben, wie auch mein alter Blog hiess.

Auch Rosalie ging es ganz ähnlich. Bei ihr kommt noch hinzu, dass sie sich die Frage schon oft gestellt hat, ob bereits die Heirat ein Fehler war. Eine Frage, die für mich nie relevant war, denn damals und auch bis heute war ich überzeugt davon, das Richtige zu tun. Nur haben sich meine Frau und ich mit der Zeit in ganz verschiedene Richtungen entwickelt, die irgendwann nicht mehr kompatibel waren. Ich wäre jämmerlich eingegangen in dieser Ehe.

Ich hätte mir damals, vor rund zehn Jahren, nicht träumen lassen, mal in der Schweiz zu wohnen, und hätte mir diesen Schritt auch nicht zugetraut. Nun habe ich ihn gewagt, bin glücklich, geniesse mein Leben mit Rosalie und freue mich auf das nächste gemeinsame Jahr (und die dritte und vierte Staffel der TV-Serie ...).

Mittwoch, 11. Oktober 2017

One Year ago

Gestern Abend in der Küche sprachen wir über meinen anstehenden Berlin-Besuch, und Rosalies Sohn bemerkte, dass es nach einem Jahr das erste Mal sein werde, dass wir getrennt sind. Und es stimmt! Am 26. Oktober 2016 flog ich in die Schweiz, und fortan verbrachten wir jede Nacht gemeinsam.

Nun werde ich am 25. Oktober nach Berlin fliegen. Genau ein Jahr später geht es also zurück in die alte Heimat, und wir werden uns rund drei Tage lang nicht sehen. Das wird seltsam sein - allein zurück in Berlin und mein Schatz so weit weg, wie es über drei Jahre lang normal war. Zugegeben, mein Programm für die 2,5 Tage ist restlos voll und die Zeit wird rasend schnell vergehen. Aber trotzdem wird es eigenartig sein, wieder ohne Begleitung mit dem ÖV zu fahren, dem Alltag in Berlin zuzusehen und mit Rosalie nur per Handy zu kommunizieren.

Immerhin hat sie dann auch sturmfreie Bude, da die Kinder in diesen Tagen beim Papa sind. Sie wird das Haus also ganz für sich allein haben (bis auf die Gesellschaft vom Kater natürlich!). Das ist auch eine neue Erfahrung. :)

An einem Samstagmorgen komme ich in aller Frühe zurück und wir haben das ganze Wochenende wieder für uns. Und zwei Wochen später sitzen wir schon zusammen im Flieger Richtung Hamburg.

Ich freue mich auf die kurze Zeit in Berlin, vor allem natürlich, um Papa, Freunde und Bekannte wieder zu sehen, aber auch, um mal ganz bewusst für mich allein spüren zu können, wie es sich anfühlt in der Stadt, wenn man ein Jahr lang (mit kurzen Unterbrechungen) weg war. Vom Hotel kann ich nicht viel erwarten, aber das brauche ich auch nur, um nicht auf der Strasse schlafen zu müssen. Ansonsten werde ich immer unterwegs sein und bei den vielen Termin nicht einmal gross zum Shoppen kommen ...

In genau zwei Wochen geht es los. Berlin, ich komme - kennst Du mich noch?

Donnerstag, 18. Mai 2017

Sensibles (Tabu-) Thema

Warum komme ich überhaupt jetzt darauf? Der Mann einer Freundin von Rosalie, etwa in meinem Alter, mit zwei Kindern, hat mit einer deutlich jüngeren neuen Partnerin nochmals ein Kind bekommen ...

Als ich vor zehn Jahren gegangen bin, war für mich von Anfang an Eines klar: Ich bin 41, und ein weiteres Kind kommt für mich daher auf keinen Fall in Frage. Und das war auch nicht verhandelbar!

Nun sind die Konsequenzen aber so eine Sache. Mal ganz abgesehen von ansteckenden Krankheiten ist man entweder gezwungen, sich mit Gummis auszustatten, oder man vertraut darauf, dass die Frau sich darum kümmert, dass nichts "passiert".

Ehrlich gesagt, behagt mir keine der Möglichkeiten. Ich finde es - sofern die Ansteckungsgefahr geklärt ist - einfach abtörnend, erst eine Verpackung aufreissen zu müssen, bevor man sich ganz nah sein kann. Und sich auf die Frau zu verlassen, hat ebenfalls seine Tücken.

Was bleibt also, wenn der Kinderwunsch abgehakt ist, und was ist am Sichersten, wenn man nicht alles der Frau überlassen will? Genau: eine Vasektomie!

Ich habe lange darüber nachgedacht, mich belesen, überlegt. Auch wenn es heisst, dass dieser Eingriff rückgängig gemacht werden kann, ist es doch eigentlich ein definitives Ende der Zeugungsfähigkeit.

Und was ist mit der Potenz? Fühlt es sich danach anders an, ist irgend etwas nicht mehr so wie früher? Auch für diese Fragen gibt es einige seriöse Portale von Fachleuten, auf denen ich viel gelesen habe.

Aber es dauerte noch ein paar Jahre, bis ich soweit war, diesen Eingriff zu wagen. Auslöser war meine Liebste. Mit ihr wollte ich mir um Verhütung keine Sorgen machen müssen, keine Tage zählen oder Temperaturen messen oder Gummis mit und ohne Noppen oder mit Geschmack testen.

Also habe ich mich zu einem Beratungstermin beim Urologen angemeldet. Er hat mir genau erklärt, was gemacht wird, welche Folgen es hat und was das für mich bedeutet. All das wusste ich schon, aber es war gut, das noch einmal zu hören.

Für alle, die nicht genau wissen, was da genau passiert: Es erfolgt auf beiden Seiten des Hodensacks ein kleiner Schnitt, die Samenleiter werden durchtrennt und verödet, und das Ganze wird wieder zugenäht. Dauert nur wenige Minuten. Kosten: 450 Euro (wie viele Kondome bekommt man dafür?). Nach dem Eingriff (unter Vollnarkose) sollte man vier Wochen auf Sex verzichten, damit die Nähte gut heilen. Und abschliessend muss man eine Spermaprobe abgeben, damit sicher gestellt werden kann, dass der Eingriff erfolgreich war und sich keine Spermien mehr im Sekret befinden.

Nun denn - ich hab es getan. Als ich wieder wach wurde, war unten rum alles dick eingepackt und sah ziemlich traurig aus. :) Aber die Schmerzen hielten sich in Grenzen und die Wunden heilten recht schnell. Das Merkwürdigste war die Abgabe des Spermas nach einem Monat in der Praxis und das Ziehen der Nähte durch die Schwester ... Das Ergebnis war übrigens ok, ich bin seitdem "steril".

Und wie ist es nun? Von den Nähten ist nichts mehr zu sehen und zu spüren, und der Sex ist absolut genauso wie vorher (bestätigt auch Rosalie). Alles funktioniert wie zuvor, fühlt sich an wie früher und sieht genauso aus. Mit einem Satz: Alles unverändert!

Ich kann daher jedem Mann nur zuraten, sich diesen Schritt zu überlegen. Besonders, wenn die Partnerin Probleme mit der Pille oder anderen Methoden hat und man sicher ist, keine Kinder mehr bekommen zu wollen, gibt es nichts Besseres! Und ich kann versichern, dass es der Männlichkeit absolut keinen Abbruch tut, man kann trotzdem der supertolle Hengst im Bett sein. Es ist einfach sehr entspannend, wenn man sich als Paar wegen der Verhütung keine Sorgen mehr machen muss. Warum soll man das immer der Frau überlassen?