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Montag, 30. Dezember 2019

Besorgt statt besinnlich

Eigentlich sollten es ruhige, gemütliche Weihnachtstage werden. Schliesslich hatte ich die ganze Woche frei und bis auf einen Tag hatten wir diesmal so gar keine Termine. Doch sorgenfrei wurde es dann doch nicht.

Am Samstagabend erhielt ich eine Nachricht per WA von meiner Stiefmutter - aus der Notaufnahme. Mein Papa sei eingeliefert worden mit Verdacht auf Schlaganfall. Er konnte daheim einen Arm und die Beine nicht mehr bewegen, und anders als früher hat meine Stiefmutter diesmal schnell reagiert und den Notruf gewählt.

Zum Glück bestätigte sich der Befund nicht. Da es ihm nach ein paar Stunden besser ging, durfte er wieder nach Hause. Mir war nicht so ganz wohl dabei, aber aus der Ferne konnte ich den Zustand meines Vaters auch nicht genau beurteilen.

Meine Sorge schien aber begründet, denn am folgenden Abend passierte es wieder. Und diesmal blieb er im Krankenhaus, und da ist er nun immer noch. Es gibt Phasen, in denen er kaum ansprechbar scheint und seine Blutwerte sind offenbar im Keller, aber man findet keine Ursache. Zwei MRT haben nichts ergeben, heute folgen nun Magen- und Darmspiegelung, danach vielleich noch eine Rückenmarkpunktion.

Während der Feiertage, besonders nach dem ersten Telefonat, in dem ich ihn kaum verstanden habe, war ich schon kurz davor, mich ins Auto zu setzen und los zu fahren. Aber dann ging es etwas besser und ich war beruhigt. Doch wenn sich sein Zustand in den nächsten Tagen nicht weiter stabilisiert und man keine Ursache findet, werde ich mir wohl Gedanken machen müssen, wie und wann ich nach Berlin fliegen kann. Es wäre nichts schlimmer, als zu spät zu kommen ...

Mittwoch, 4. Dezember 2019

Flohtaxi

Wer Tiere hat, muss mit allem rechnen, erst recht, wenn sie auch nach draussen dürfen.

Unser zugelaufener Kater fiel in den letzten Tagen dadurch auf, dass er oft den Kopf schüttelte, das rechte Ohr abknickte und sich dort kratzte. Daher lautete unser Verdacht: Parasiten! Wir haben also den Kamm-Test gemacht: Mit einem Flohkamm durchs Fell gestrichen, den Inhalt des Kamms auf ein weisses Blatt Papier gegeben und mit feuchten Fingern zerdrückt. Das Ergebnis bestätigte den Verdacht, denn die schwarzen Krümelchen färbten sich rot - er hat Flöhe!

Wir fanden noch ein Spot-On daheim, dass wir ihm sofort verabreicht haben, und schon am nächsten Tag schien es ihm besser zu gehen. Aber für uns fängt die Arbeit nun erst an: Bett neu beziehen, Staub saugen, alle Decken und Kissen reinigen, am besten bei 60 Grad waschen, und die anderen Katzen im Auge behalten.

Den Kindern haben wir gar nichts erzählt, weil vor allem der Sohn sonst sofort in Panik verfallen wäre und Todesängste ausgestanden hätte. Es ist schon so, dass Katzenflöhe auch auf den Menschen gehen, wenn sie nichts Besseres finden, aber in der Regel werden sie nur durch ihre Bisse lästig. Krankheiten oder andere Parasiten übertragen sie dabei nur noch selten.

Darauf ankommen lassen muss man es natürlich nicht, also müssen nach und nach alle Schlafplätze der Fellnasen von den Mistviechern befreit werden. Die können nämlich bis zu einem Jahr überleben. Und nur fünf Prozent sind ausgewachsen, der Rest sind Eier und Larven. Das möchte man sich gar nicht genauer vorstellen ...

Mittwoch, 27. November 2019

Genuss

Man hat es als Teenager schon nicht leicht. Der Körper verändert sich, die ganze Welt um einen herum schaut "plötzlich" anders aus. Damit muss man erst einmal umgehen können.

Und dann kommen noch die Veranlagungen und Gene dazu. In dieser Beziehung scheint Rosalies Sohn so Einiges von seinem Vater mitbekommen zu haben, was nicht zu seinem Vorteil ist. Allem voran die Hektik und Ungeduld. Mal innehalten und etwas in Ruhe ansehen oder gar geniessen? Ausgeschlossen. Wunderbares Beispiel sind Zoobesuche. Auch nur 30 Sekunden vor einem Gehege stehen bleiben? Unvorstellbar. "Chommit, chommit" ist ein Running Gag bei uns. Kaum sind wir bei einem Käfig angekommen, rennt das Kind schon weiter zur nächsten Attraktion. Ein Tier beobachten oder genauer anschauen? Kostet viel zu viel Zeit ...

Daheim kann man sich auch nur im Dauerlauf vom Kinderzimmer zum WC oder von der Haustür zum Kinderzimmer bewegen. Essen ist eine Pflichtübung und muss im Eiltempo erledigt werden, und wenn noch der letzte Bissen im Munde steckt, springt man schon auf und stellt hektisch noch schnell den Teller in die Spüle. Gläser werden stets in einem Zug geleert, und nur, wenn wir drei Mal darauf hinweisen, kann man bei einem Glas Wein vielleicht mal eine Ausnahme machen.

Dieses "Kind" (18) kann einfach nichts im Leben geniessen, ist ständig getrieben, unruhig, hektisch. Wir haben uns schon vorgestellt, wie wohl ein Candlelight-Dinner mit der Freundin ablaufen würde oder gar ein intimes Beisammensein ... Ob das der Grund ist, warum die erste halbwegs "ernste" Beziehung nicht so recht vom Fleck kommt, wissen wir nicht, aber möglich wäre es sicher.

Kann man lernen, die kleinen Dinge im Leben zu geniessen und nicht immer nur getrieben zu sein? Braucht es dafür Reife und Erfahrung oder klappt das womöglich nie? Vielleicht hilft die richtige Freundin, ihn ein wenig zu erden? An der Intelligenz mangelt es ganz sicher nicht, aber der Alltag braucht halt mehr als das. "Schnell, schnell" ist da kein gutes Überlebens-Motto.

Montag, 18. November 2019

Vertrauen verloren

Einen Hausarzt hat man als erste Anlaufstelle für medizinische Beschwerden aller Art. Gut ist es, wenn man zu der Person auch ein gewisses Vertrauensverhältnis aufbauen kann und weiss, dass man sein Herz ausschütten kann, wenn es notwendig wird.

Bei dem Arzt, der jetzt mein Hausarzt ist, war das bisher nicht nötig, allerdings hatte ich bei den wenigen Besuchen auch nie den Eindruck, dass er überhaupt daran interessiert wäre, ein solches Verhältnis aufzubauen. Ja, er ist nett, hört zu, wirkt aber irgendwie oberflächlich.

Im Oktober war ich bei ihm, um mich beraten zu lassen, was man gegen die Rückenschmerzen tun kann. Wie schon geschrieben, empfahl er mir Akupunktur, zunächst fünf Behandlungen. Da ich das noch nie versucht hatte, stimmte ich zu. Nach fünf Behandlungen habe ich dann aber nicht weiter gemacht, weil ich nicht das Gefühl hatte, es würde irgend etwas bringen.

Kurzer Abzweig: In der Schweiz zahlt man je nach abgeschlossener Versicherung einen bestimmten Teil der medizinischen Kosten komplett selbst. Und so musste ich die Behandlungen in diesem Fall auch allein berappen. Ich rechnete zuzüglich der Untersuchung am ersten Tag mit etwa 500 Franken. Dann kam die Rechnung der Krankenkasse: 704 Franken!

Ich bin erst mal atemlos sitzen geblieben. Dann forderte ich von der Krankenkasse, die mir ja nur einen Betrag schickt, die Originalrechnung vom Arzt an. Und diese Rechnung hat mich dann richtig wütend gemacht. Also nahm ich das Papier und schrieb dem Arzt ein Mail, in dem ich die ganzen unklaren Positionen auflistete und um Erklärung bat.

Die kam auch einen Tag später, aber was da stand, war eine absolute Frechheit. Ich will hier gar nicht alles aufzählen, sondern nur ein Beispiel anführen.

Eine "Session" läuft so ab: Ich lege mich auf die Liege, der Arzt sticht die Nadeln. Dann liege ich 20 Minuten, der Wecker klingelt und er oder eine Schwester entfernen die Nadeln. Das alles dauert in der Regel etwa 30 Minuten - insgesamt! Nun hat der Arzt aber eine Überwachungszeit von 45 Minuten (3x15 Minuten) angesetzt. Damit war ich natürlich nicht einverstanden. Seine unverschämte Antwort: 20 Minuten wären nur die Netto-Liegezeit. Er müsse ja schliesslich noch einen Wecker stellen, und wenn der klingelte, würde er auch nicht sofort aufspringen und zu mir kommen.

Mit anderen Worten: Ich soll für seine Faulheit oder schlechte Organisation der Praxis zahlen? Ganz sicher nicht. Der Herr meint doch tatsächlich, das Stellen des Weckers und der Weg zurück zur Liege hätten jedes Mal (!) mindestens 11 Minuten gedauert, sodass er aus 31 Minuten schön auf 45 Minuten aufrunden kann. Wie unverschämt ist das denn?

Das toppt er in seinem Mail dann noch, in dem er meint, eigentlich wären die Positionen sowieso egal, es käme nur auf die Gesamtkosten an, und da würde er sich an seinen Kollegen orientieren. Mit anderen Worten - es ist ganz egal, was ich gemacht habe, aber es kostet so viel wie bei anderen auch.

Was ist das für eine Aussage? Ich hab ihm daher noch einen Link zu einem Arzt geschickt, der für 60-75 Minuten Akupunktur je nach Aufwand zwischen 90 und 130 Franken nimmt, also halb so teuer ist. Die Entgegnung meines Artzes dazu zeigt, dass seine Abrechnung nur Abzocke ist: Er hätte sich die Seite angeschaut, und es könne ja gar nicht sein, was da steht. Eine Akupunktur würde immer nur 20 Minuten dauern, und wenn da was von einer Stunde stehe, dann wären vielleicht noch administrative Dinge oder Gespräche mit dabei.

Ach so - ich bekomme also dort viel mehr Leistung und zahle daher halb so viel? Das verstehe ich. Nicht.

Ich habe hin und her überlegt, ob ich reagieren soll. Aber gerade die pampige und überhebliche Antwort auf meine Fragen hat mich dazu bewogen, den Sachverhalt der Krankenkasse zu melden und um Rückruf zu bitten. Das kann ich einfach nicht auf sich beruhen lassen. Zur Erinnerung: Man bekommt bei diesem ganzen Verfahren leider NIE die Original-Rechnung, sondern zahlt einfach die Summe, die einem die Kasse mitteilt. Ich kann daher nur erahnen, wie viele Leute er auf diese Weise schon mit völlig überteuerten Abrechnungen betrogen hat.

Ob ich jemals wieder die Praxis betrete, weiss ich nicht. Blöd ist, dass auch Rosalie und ihre Kinder dort Patienten sind. Aber vermutlich hat er längst vergessen, dass wir zusammen gehören, insofern sollte das wohl kein Problem sein.

Nun warte ich mal ab, wie die KK dazu Stellung bezieht. Sie sollte ja eigentlich daran interessiert sein, überhöhte Abrechnungen zu stoppen. Aber vielleicht knicken sie auch vor dem Gott in Weiss ein? Ich warte mal ab, noch hab ich die Rechnung nicht bezahlt.


Donnerstag, 14. November 2019

Desillusioniert

Vor ein paar Monaten rollte eine Welle von Stellenausschreibungen durchs Haus, und wie viele andere war auch ich ziemlich euphorisch und bewarb mich auf drei Stellen. Leider bin ich nirgends zum Zuge gekommen. Mal warf man mir mangelnde Erfahrung vor, mal zu viel Geduld.

Letztlich war ich schon enttäuscht, immerhin hatten es zwei Kollegen von mir geschafft, eine von 42 Stellen zu ergattern.

Meine bevorzugte Stelle im Support ist bis heute nicht besetzt, und nun ist auch noch die vorgesetzte Position zu dieser Stelle vakant. Seit Tagen bearbeiten mich die Kollegen, ich möge mich doch auf diese Stelle bewerben, aber mir fehlt die Motivation.

Das hat verschiedene Gründe. Ich sehe und höre seit dem Sommer, was für ein chaotischer Laden die zentrale IT ist und was für merkwürdige "Gestalten" zum Teil dort arbeiten. Alle sind mit sich selbst beschäftigt, von "Organisation" kann derzeit keine Rede sein. Dazu kommt, dass die bewusste Stelle eigentlich ein Selbstmordkommando ist. Als Leiter Support für das ganze Haus kann man eigentlich nur verlieren. Im Gegensatz zu der Stelle, auf die ich mich ursprünglich beworben hatte, hängt hier deutlich mehr Verantwortung dran, und ich bin ehrlich - dafür fehlt mir auch die Erfahrung.

Und ich muss mir die Frage stellen: Würde ich das überhaupt wollen? Was mich hier derzeit stört, ist die gewisse Unsicherheit über die Zukunft und die schlechte Bezahlung. Letzteres wäre dort natürlich deutlich besser, aber bei dem herrschenden Chaos und der Unzufriedenheit mit dem Support derzeit im ganzen Haus würde ich wohl Gefahr laufen, früher oder später mit Magengeschwür beim Arzt zu landen, denn ich bin kein Typ, den solche Probleme kalt lassen.

Und ist es mir das in meinem Alter wert? Oder pfeife ich auf die Kohle und freue mich, dass ich hier zum Feierabend den PC ausschalten und die Arbeit auch mental im Büro lassen, eine gewisse Gelassenheit und niedrigen Stresspegel geniessen kann?

Ich hab jetzt gerade einen ergonomischen Stuhl und einen Sitz-Steh-Tisch genehmigt bekommen. Vielleicht sollte ich mich damit begnügen und mein Wohlergehen in den Vordergrund stellen. Mit Geld kann man Gesundheit nicht kaufen.

Dienstag, 12. November 2019

Patient entlassen

Es war eine langwierige Geschichte, nun schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen. Und die Verletzung bei Henry war um Einiges schlimmer als zuletzt am Pfötchen. Diesmal war der Schwanz ramponiert und ist es noch.

Immer wieder mussten wir deswegen zum Arzt gehen. Wie oft waren wir eigentlich da? Ich hab gar nicht mehr mitgezählt. Wunde genäht, Antibiotikum nicht vertragen, Wunde infiziert, Wunde wieder geöffnet, wieder Fieber bekommen, erbrochen ... Und während all der Tage durfte er natürlich nicht raus.

Zunächst ging das ganz gut, weil er sowieso viel zu matt war und lieber schlief. Teilweise war ihm so kalt, dass er anfing zu zittern. Wir haben zum Glück im letzten Jahr eine Heizdecke speziell für Tiere gekauft. Die hat er nun gut brauchen können. Wir haben ihn dann sogar noch zugedeckt, und irgendwann ging es ihm offenbar etwas besser und er hat wieder ruhig schlafen können.

Gestern war Rosalie ein weiteres Mal beim Tierarzt, der hat nun endlich grünes Licht gegeben, dass Henry wieder raus darf, wenn er unbedingt möchte. Heute Nacht um vier Uhr war es soweit: Henry ist wie ein Irrer durchs Haus gerast, quer über unser Bett gehüpft, durch den Flur geflitzt, laut mautzend und klagend vor der Tür sitzen geblieben. Und so bin ich aufgestanden und hab ihn nach rund zwei Wochen endlich wieder nach draussen gelassen.

Ich hoffe, der arme Kerl wird nun verschont von neuen Attacken und geht weiteren Kämpfen aus dem Weg. Er ist halt kein Kämpfer und zieht in der Regel bei solchen Rangeleien immer den Kürzeren. Glücklicherweise kommt er mit unserem zugelaufenen Kater gut klar. Der ist auch ein sehr gemütlicher Typ, wie man hier sehen kann:

Donnerstag, 7. November 2019

Im Ernst?

Auf Grund einer Baustelle vor dem Haus steht mein Auto derzeit ungeschützt auf einem öffentlichen Parkplatz. Also ich heute Morgen zum Wagen lief, traute ich meinen Augen nicht: Alle Scheiben zugefroren! Es geht also wieder los ... Jetzt in der Sonne am Strand von Florida liegen, das wär's. Stattdessen ist Scheiben kratzen angesagt. Ich mag den Winter nicht.

Apropos Augen trauen: Gerade traf eine Abrechnung von der Krankenkasse ein. Für eine einfache Untersuchung und 5x Akupunktur darf ich 704 Franken bezahlen. Ist das zu fassen? Der Herr Doktor setzt 7 Nadeln, lässt mich 20 Minuten im Nebenzimmer liegen und kassiert dafür so viel Geld? Dafür kann ich drei Mal nach Berlin fliegen. Ich glaub es nicht ... Und genützt hat es überhaupt nichts. Wie gut, dass wir nicht im Urlaub waren, hab ich die Urlaubskasse dem Arzt hinterher geworfen.

Einziger Lichtblick: Heute ist Donnerstag und für mich Freitag. Kann ich mich am Abend betrinken, das ist billiger und hilft - zumindest stundenweise - mehr als die Akupunktur. ;-)

Montag, 4. November 2019

So ein Pechvogel

Die kleinen und grossen Katastrophen nehmen in diesem Jahr kein Ende.

Freitagmittag schrieb mir Rosalie per WA, dass Henry stark bluten würde. Offenbar hatte er sich mit einer oder zwei Katzen "gestritten" und ging mal wieder als Verlierer vom Platz. Der Blutfleck auf dem Boden sah beängstigend aus, und Rosalie bat mich, nach Hause zu kommen, damit wir mit ihm zum Arzt gehen können. Also liess ich im Büro alles stehen und liegen und fuhr heim.

Anschliessend packten wir nun also zwei Kater ein und fuhren zum Tierarzt. Die gute Nachricht: Dem schwanzlosen Herren geht es gut! Bis auf ein paar Flöhe hat er keine sichtbaren Probleme. Leider haben wir ihn aber in Verdacht, auf Henry losgegangen zu sein, sodass wir nun überlegen müssen, wie wir künftig damit umgehen. Schliesslich müssen wir Henry schützen. Das Haus ist zwar gross, aber so ganz können sich die Katzen halt nicht aus dem Weg gehen. Es wird schwierig.

Bei Henry fand sich eine grosse Fleischwunde am Schwanz, so gross wie ein Daumennagel. So gross, dass Henry über Nacht da bleiben musste, weil die Verletzung genäht werden musste. Nun hat der arme Kerl nicht nur ein kahles Pfötchen von der letzten Bisswunde, sondern auch noch einen kahlen halben Schwanz, und er sieht damit sehr mitleiderregend aus. Er dürfte zwar damit raus, aber wir behalten ihn noch eine Weile drin, damit er sich erholt. Ausserdem muss er schon wieder Antibiotika nehmen und scheint doch recht geschwächt zu sein, frisst wenig und schläft viel.

Ach Mensch.

Und weil im Moment alles schief geht, hatten wir am Samstag dann noch eine Sauerei im Keller. Wie schon berichtet, hatte sich das Abwasserrohr gelöst und die ganze Schei*e ergoss sich tagelang in einen grossen Trog im Keller. Man mag sich die Gerüche vorstellen, die da entstanden sind. Dem wollten wir nun ein Ende bereiten und mittels Tauchpumpe die Gülle nach draussen befördern. Wir haben uns also eine Pumpe im Fachgeschäft geliehen, stellten sie in den Trog und - nichts passierte. Pumpe kaputt.

Ist das zu fassen? Also haben wir unseren Teichreiniger genommen. Da dessen Schlauch aber zu kurz ist, mussten wir literweise die Pampe in eine kleine Regentonne pumpen, die Tonne nach draussen tragen, entleeren und wieder von vorn. Zwischendurch löste sich auch mal das Rohr, sodass sich das Abwasser im ganzen Keller verteilte ...

Es war ein "schöner" Samstagnachmittag. Aber nun ist alles trocken und sauber. Ein Problem gelöst. Ich fürchte nur, dass das noch lange nicht alles war, und meine Hoffnung ist lediglich, dass der Scheidungstermin in drei Wochen nicht der traurige Höhepunkt dieses verkorksten Jahres werden wird.

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Kann der weg?

In unserem Katzenasyl daheim ist ja immer etwas los. Unter anderem bekommen wir regelmässig Besuch von zwei Katzen aus der Nachbarschaft. Wie wir erfahren haben, steckt eine schwierige Familien-Geschichte dahinter, die zur Folge hat, dass sich kaum einer dort um die Tiere kümmert. Das ist vermutlich der Grund, warum sie gern bei uns sind.

Der eine Kater ist ein Japanese Bobtail. Er ist schon mehr als 15 Jahre alt und offenbar nicht mehr so ganz fit. Immer wieder ist er tagelang bei uns und schläft nachts in meinem Bett, ohne zwischendurch mal nach Hause zu gehen. Seit letztem Freitag ist er erneut ununterbrochen daheim bei uns.

Daraufhin hat Rosalie gestern mal mit der Besitzerin gesprochen und erfahren, dass ihn eigentlich niemand wirklich vermisst, das Tier schon seit Jahren nicht beim Tierarzt war und man dort der Meinung ist, den Kater gegebenenfalls lieber einschläfern zu lassen, sollte er irgendwie krank sein.

Geht's noch? Er macht auf uns einen noch recht vitalen Eindruck, ist unheimlich anhänglich und eigentlich sehr lieb. Nur mit vielen anderen Katzen kommt er nicht so gut klar.

Rosalie hat angeboten, dass wir das Kätzchen ohne Schwanz adoptieren könnten. In jedem Fall haben wir für Freitag einen Termin beim Tierarzt gemacht, damit man sich dort die Probleme, die er hat, mal anschauen kann. Und wenn es nichts Lebensbedrohliches ist, dann darf er natürlich auch gern seinen Lebensabend bei uns verbringen.

Wie könnte man diesen kleinen Kerl ums Leben bringen?

Dienstag, 15. Oktober 2019

Voodoo für den Rücken

Urlaub ist ja schon was Schönes - wenn man sich bewegen kann. Leider hat mich am Samstag erneut der "Schlag" getroffen und ich laufe wie ein Droide durch die Gegend.

Rosalie hat mich nun gestern zum Arzt gescheucht. Bisher hat in den 17 Jahren, die ich mit diesem Leiden zu tun habe, niemand die genaue Ursache finden können. Gern und schnell schiebt man es immer auf die Bandscheiben, aber die sind auf allen Aufnahmen unauffällig.

Auch gestern sind wir nicht weiter gekommen. Alternativ zu den Bandscheiben sind es mal die Facettengelenke, mal Überbeine, diesmal tippen wir auf das ISG. Die entscheidende Frage ist jedoch immer gleich: Was kann man tun?

Im Januar 2018 half eine Infiltration. Diese Möglichkeit hätte es gestern auch gegeben, aber so ganz ohne ist das halt auch nicht. Auf meine Frage, was denn alternativ und vor allem nachhaltig noch möglich wäre, kam der Vorschlag: Akupunktur.

Da ich zu fast allen Schandtaten bereit bin, habe ich sofort eingewilligt und durfte auch gleich mit der ersten Sitzung beginnen: Sieben Nadeln! Eine am Kopf, zwei an den Händen, zwei an den Füßen und zwei an der LWS. Einige Einstiche waren nicht besonders angenehm, andere nahm ich kaum war. Dazu noch Wärme an der Schmerzstelle, und so lag ich dann 20 Minuten lang.

Ob es etwas bringt, wird die Zeit zeigen. Vier weitere Sitzungen in den nächsten zwei Wochen sind geplant. Vorerst und parallel dazu muss ich mit den herkömmlichen Mitteln versuchen, die Schmerzen in den Griff zu bekommen, damit ich den Urlaub dann auch noch ein wenig aktiv genießen kann, anstatt nur zu liegen oder mit Schmerzen am Tisch zu sitzen. Das macht auf Dauer wirklich keinen Spaß und hat auch mit Urlaub wenig zu tun ...

Donnerstag, 10. Oktober 2019

Endlich Urlaub

Der letzte Arbeitstag vor dem Urlaub hat begonnen. Irgendwie bin ich ziemlich platt, dabei liegen die letzten Ferien erst zwei Monate zurück. Aber daheim ist man halt doch immer irgendwie beschäftigt, dann kam noch die Vorbereitung der grossen Feier dazu, der Besuch meines Vater mit zwei Mal Zürich und zurück ...

Nun werden wir auch diesmal zu Hause sein, aber ich hoffe, es wird trotzdem eine kleine Auszeit. Kurz hatten wir noch überlegt, spontan nach Berlin zu fliegen, aber die Preise in unserem Lieblingshotel sind so kurzfristig doppelt so hoch wie sonst, und ausserdem macht uns der Henry immer noch ein paar Sorgen.

Gestern haben wir ihm den Verband am Pfötchen entfernt und das Unheil mit eigenen Augen sehen können. Da muss "jemand" herzhaft zugebissen haben, die Wunde ist gross und recht tief. Kein Wunder, dass ihm das weh tut. Es wird noch dauern, bis er wieder normal laufen kann und ich bin froh, dass wir morgen nochmals einen Termin beim Tierarzt zur Kontrolle haben.

Berlin muss also bis November warten und wir werden es uns daheim so gemütlich wie möglich machen. Auch der Blog wird ein wenig ruhen, zumal ich hoffe, dass es nicht so viel zu berichten gibt. Zumindest nichts Negatives. Aber beim Ex kann man da nie so sicher sein. Er hat jetzt gerade einen "Vorschlag" zur Scheidung geschickt, der ist genauso frech und dreist wie alles Andere. Zusammengefasst: Das Geld ist leider weg und Rosalie soll die Hälfte seiner Schulden übernehmen. Der Typ merkt wirklich nichts mehr.

Also dann - man liest sich!

Mittwoch, 2. Oktober 2019

Langsam wird es peinlich

Was ist nur im Moment los? Die gute Nachricht - Henry hat sich nur das Pfötchen verstaucht, es ist also nichts kaputt gegangen. Das hat uns sehr erleichtert.

Dafür begann gestern mein linkes Auge, rot zu werden, und weh zu tun. Heute Morgen ist es ziemlich geschwollen und matschig. Kaum im Büro angekommen, fragte der Betriebsleiter gleich, ob ich damit schon beim Arzt gewesen sei. Sofern es eine Konjunktivitis sei, wäre die hoch ansteckend und ich solle lieber heim gehen.

Ich hatte damit schon gerechnet, aber ich kann doch nicht innerhalb von einem Monat drei Mal mit unterschiedlichen Krankheiten zu Hause bleiben. Das widerstrebt mir zutiefst. Aber ja, ist halt ein Krankenhaus, da sollte man mit solchen Dingen besonders vorsichtig sein. Also rufe ich um 8 Uhr den Personalarzt an und werde mal fragen, ob man sich das Musauge mal anschauen will.

Ich hasse das.

Mittwoch, 25. September 2019

Was tut man nicht alles

Wie am Montag schon angedeutet, hüte ich immer noch das Bett oder zumindest das Haus. Und ich kann Euch nur raten: Vorsicht, wenn man sich morgens im Bett streckt! Ich hab das getan, dann hat es in meiner LWS gekracht und das war es dann. Rosalie musste mir zwei Krücken, ach nein, das heißt ja Unterarm-Gehhilfen, holen, damit ich die drei Meter bis zum Bad überhaupt irgendwie bewerkstelligen konnte.

Nun ist das für mich aber nicht ganz neu, damit hab ich seit bald 20 Jahren zu tun. Insofern habe ich mich zwar geärgert, aber mir keine Sorgen gemacht. Und inzwischen bin ich schon wieder so gut drauf, dass ich wohl morgen ins Büro zurückkehren kann.

Dort ist allerdings gähnende Leere, das ganze Betriebsteam ist fort. Das wollte und konnte ich der Kollegin, die nun alles abbekommt, aber eigentlich gar nichts dafür kann, nicht antun. Und so haben wir seit Montag jeden Morgen ein kurzes Telefon-Meeting. Ich hab von zu Hause aus Zugriff auf das Büro-Netz und kann dann vom Bett aus ein paar Dinge bearbeiten, von denen die Kollegin keine Ahnung oder dafür keine Berechtigungen hat.

Ich weiß, das ist eigentlich Irrsinn und nicht nötig, aber sie ist sehr dankbar dafür und mir tut es nicht weh, eine halbe Stunde fürs Büro zu opfern. Außerdem habe ich dann morgen nicht ganz so viel zu tun, wenn ich wieder da bin.

Wenn man dann so im Bett liegt, hat man auch Zeit, mal gemütlich in Prospekten zu blättern. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Discounter am Samtag mal wieder Schwep*es im Angebot hat. Wir kaufen das zum Sonderpreis mal ganz gern, weil wir es für unsere Lieblings-Cocktails nutzen. Als ich da so blätterte, sah ich, dass auch eine andere Kette die Marke im Sonderangebot hat, und verglich die Preise. Was mir dabei auffiel? Die verkaufen doch tatsächlich beim Billig-Discounter Flaschen mit 900 ml statt 1 Liter. Habt Ihr solche Flaschen schon mal gesehen? Das gibt's doch nicht - was für ein "Betrug". Gut, es steht ja irgendwo auf der Flasche, aber die sieht aus wie immer, es sind nur 100 ml weniger drin! Da kann man natürlich munter Werbung machen und der Preis sieht auf den ersten Blick toll aus. Dass man dafür auch weniger bekommt, muss man mit der Lupe suchen.

Ist übrigens nicht das erste Mal, dass mit Flaschengrößen geschummelt wird. Bei der großen Cola-Marke hat man zu Beginn des Jahres - immerhin offiziell - die kleinen Flaschen von 500 auf 450 ml verkleinert. Natürlich zum selben Preis! Begründet hat man das damit, dass der Verbraucher diese Größe angeblich wünschen würde. Aha, ganz bestimmt, hat mich schon immer geärgert, dass ich 50 ml weggiessen musste, weil der Durst zu Ende war ... Ist das in Deutschland eigentlich auch verändert worden oder nur hier?

Man muss wirklich überall aufpassen, um nicht übers Ohr gehauen zu werden. Sind ja keine riesigen Summen, aber 100 ml hier, 20 g da - so kommt auch Einiges zusammen. Und natürlich IMMER zu Lasten der Kunden, versteht sich.

Mittwoch, 18. September 2019

Zusammen bis in den Tod

Gestern hat Rosalie in der Zeitung zufällig eine Todesanzeige entdeckt, die so in Deutschland unmöglich wäre, aber hier in der Schweiz sicherlich auch eher selten ist.

Ein Paar, Jahrgang 1944 und 1951, hat sich entschlossen, gemeinsam aus dem Leben zu scheiden.

Viel erfährt man nicht über die genauen Umstände, aber offenbar hatte der Mann Krebs, und das Paar, das seit rund 50 Jahren zusammen lebte, hat sich dafür entschieden, das Leiden zu beenden, in dem Beide diesen Weg gemeinsam gehen.

Dafür gibt es hierzulande die Vereinigung EXIT, die es ermöglicht, auf legalem Wege seinem Leben ein bewusstes Ende zu setzen.

Ich weiss nicht, ob ich in der vergleichbaren Situation den Mut hätte, so einen Schritt zu gehen. Momentan würde ich wohl doch zu sehr am Leben hängen und im umgekehrten Fall auch meiner Partnerin abraten, sich mir anzuschliessen. Es ist sicherlich ein schwieriger Weg, den Lebensgefährten nach so vielen Jahren gehen lassen zu müssen. Aber ist das eigene Leben dann gar nichts mehr wert?

Ich finde es gut, dass das hier jeder für sich entscheiden und auf Wunsch einen würdigen Tod herbeiführen kann, anstatt auf irgend eine Weise Selbstmord zu begehen. Es gibt sicherlich Situationen, vor allem bei schwerer Krankheit, in denen das Leben nicht mehr lebenswert und ohne Hoffnung auf Besserung ist. Dann kann es für einen selbst und die Angehörigen sicherlich ein tröstlicher Weg sein, den "richtigen" Zeitpunkt selbst zu bestimmen und dem Leiden ein Ende zu setzen.

Montag, 9. September 2019

Back to reality

Nachdem mich irgend so ein blöder Erreger seit Mittwoch ausser Gefecht gesetzt hat, bin ich jetzt endlich wieder halbwegs fit. Ausgerechnet die letzte Nacht hätte etwas besser sein können, aber wie das so ist nach einem Wochenende, brauchten die "Kinder" ewig, bis sie im Bett waren, und um halb Fünf war eine Fellnase der Meinung, mich wegen akuten Hungers wecken zu müssen, indem sie mit der Pfote in meinem Gesicht herum patschte. So war dann die Nacht doch ziemlich kurz.

Apropos Fellnase ... Diese komische Leere im Haus ist immer noch ausgeprägt, seit wir vor einer Woche den jungen Kater begraben mussten. Das liegt wohl auch daran, dass er einer war, der immer mal tagsüber im Haus auftauchte und uns Freude gemacht hat, während die anderen Katzen eher selten zu sehen sind und entweder draussen herum laufen oder irgendwo im Haus schlafen. Dadurch ist es recht ruhig geworden. Die ganzen Umstände haben uns ziemlich mitgenommen ...

Für Abwechslung sorgt derzeit der Kater ganz links in der zweiten Reihe aus diesem Post. Er ist eigentlich schon seit längerer Zeit immer mal vorbei gekommen, aber seit ca. zwei Wochen ist er nur noch bei uns, schläft im Heizungskeller (offenes Fenster) oder im Garten und sitzt ansonsten den lieben langen Tag vor der Terrassentür. Inzwischen hat er auch die Klappe entdeckt und kommt dann gern mal rein, bettelt und geht schliesslich wieder raus. Wir haben nun im Internet eine Fundmeldung erstellt und Plakate draussen aufgehängt, da ihn ja eigentlich jemand vermissen sollte (zumal er ein Halsband trägt und damit offensichtlich ein Zuhause hat). Aber es meldet sich niemand. Schon komisch, oder? Und warum kommen immer wieder "solche" Tiere zu uns?

Vermutlich ist es einfach sooo schön bei und mit uns. :-)



Mittwoch, 4. September 2019

Patient entlassen

Seit gestern Morgen ist mein Papa wieder zu Hause. Vom Krankenhaus ist er sehr enttäuscht - erst, seit er zugezahlt hat, wurde die Betreuung inkl. des Essens spürbar besser. Das hat ihn sehr geärgert, was ich gut verstehen kann.

Abgesehen davon hat man ihn wohl medizinisch gut versorgt. Die grossen Wunden an Händen und Füssen sind deutlich besser geworden. Nun muss er zu Hause die Behandlungen mit Bädern und Salben sorgfältig fortsetzen, was aber nur dank meiner noch fitten Stiefmutter überhaupt allein möglich ist.

Die gute Nachricht: Durch den Aufenthalt in der Klinik hat er nun einen kompletten Checkup bekommen, und die Ergebnisse sind sehr beruhigend. Seine Venen sind ok, Herz und alle anderen inneren Organe völlig unauffällig. Das ist mal eine gute Nachricht.

Natürlich kann in seinem Alter (79) immer mal etwas passieren, aber derzeit ist wohl die Gefahr, dass er durch einen Sturz verletzt wird, grösser als ein mögliches Problem mit der körperlichen Verfassung. Das freut mich sehr und ich hoffe, dass er mir noch einige Jahre erhalten bleibt.

Donnerstag, 29. August 2019

Endlich tut sich was

Nach der wochenlangen Odyssee bei verschiedenen Ärzten, die mal dies, mal das versucht haben, scheint mein Papa nun im Krankenhaus endlich eine umfassende Diagnose und Therapie zu erhalten. Nach seiner Aussage sind Füsse und Finger nach drei Tagen schon sichtbar besser geworden. Der Haken dabei: Er bekommt dreimal täglich Cortison-Infusionen. Ein Teufelszeug.

Er hat mir jedenfalls am Telefon versichert und ist froh, dass man momentan alle möglichen Untersuchungen mit ihm macht - endlich! So wird auch eine mögliche Veneninsuffizienz geprüft, etwas, dass ich schon von mehreren Experten als mögliche Ursache für die Symptome gehört habe und das bisher noch nie Thema war bei den niedergelassenen Ärzten.

Aufregung gab es dann gestern auch, als er - mal wieder - hingefallen ist. Diesmal war er zumindest gleich in guten Händen und wurde nach dem Sturz direkt in die Notaufnahme gebracht. Es ist aber zum Glück nichts passiert.

Leider kann er auf der Klinik nur maximal zehn Tage bleiben. Ich hoffe, das reicht aus, um zumindest die richtigen Ansätze zu finden und die schlimmsten Beschwerden zu lindern. Wichtig wird dann sein, dass es auch nach der Entlassung mit der Therapie weiter geht. Das wird vermutlich wieder eine Herausforderung ...

Freitag, 23. August 2019

Späte Einsicht

Nun also doch - mein Papa wird am Montag ins Krankenhaus gehen! Gestern hatte er eine Termin in der dortigen Sprechstunde, und die Ärztin hat offenbar Eindruck hinterlassen und die dramatische Situation so dargestellt, dass mein Vater gar nicht anders konnte, als der Einweisung zuzustimmen.

Mich ärgert aber, dass sich nun erneut die letzte Behandlung als falsch darstellt. Die verschriebene Jodsalbe, die ja die angeblichen Bakterien abtöten sollte, wäre falsch, da sie die Haut austrockne. Fünf Ärzte, fünf Meinungen - wie kann das sein?

Nun soll es also Schuppenflechte sein. Wie auch immer - wenn er dann erst mal stationär ist, wird man sich hoffentlich der Sache annehmen und meinen Vater so behandeln, dass es ihm hinterher besser geht. Ich kann nur noch den Kopf schütteln über so viel Unprofessionalität. Haben die Ärzte heute keine Lust mehr, kein Interesse oder keine Fachkenntnis? Ist mein Vater mit 79 Jahren zu alt, um sich noch sorgfältig um ihn zu kümmern? Fussbäder ja/nein, Jodsalbe ja/nein, diabetischer Fuss ja/nein ... Das ist doch nicht zu glauben.

Da Katzenbilder ja beruhigen sollen, füge ich mal noch zwei an, die Rosalie gestern im Garten geschossen hat. Sind die Fellnasen nicht herzallerliebst? Schönes Wochenende!

Montag, 19. August 2019

Ein schwieriger Fall

So, da bin ich wieder, jetzt könnte ich eine Woche Urlaub gut gebrauchen! Ach so, ich hatte gerade zwei Wochen frei ...

Nun ja, gestern Mittag war ich fix und fertig und hab erst einmal eine Stunde geschlafen. Da waren wir gerade aus Zürich zurück, wo wir meinen Vater am Flughafen abgesetzt hatten. Die letzten Tage waren wahnsinnig anstrengend. Nicht nur, dass meine Eltern natürlich "unterhalten" werden wollten, es galt ja auch noch, das nachgeholte Geburstagsfest für Rosalie vorzubereiten, zu dem wir 24 Personen erwarteten.

Und so wurde das Ganze zu einem Spagat zwischen Gastfreundlichkeit und hektischer Betriebsamkeit. Dazu noch ein Papa, der sich zeitweise in Selbstmitleid suhlte, was zwar aufgrund seines allgemeinen Zustandes zum Teil verständlich ist, aber weder ihm noch seinem Umfeld in irgendeiner Weise hilft. Schon vor drei Jahren, bei seinem letzten Besuch hier, jammerte er wie ein Kind, wenn ich ihn mit dem Rollstuhl durch den Flughafen schob. Dass er das drei Jahre später immer noch nicht akzeptiert hatte und genauso reagierte wie damals, fand ich erschreckend, zumal vor allem seine Frau darunter im Alltag täglich zu leiden hat. Und leider tut er wenig bis gar nichts selbst dafür, um es ihr etwas leichter zu machen. Im Gegenteil - er erwartet, dass sie springt, wenn er zur Toilette muss oder ein Brötchen geschmiert haben möchte. Und er lehnt alles ab, was vor allem ihr das Leben erleichtern würde. So zum Beispiel den Umbau des Bades, damit er statt einer Wanne eine Dusche bekommt und damit die Körperpflege deutlich erleichtert werden würde. Wie kann man nur so dickköpfig sein? Von einem Umzug in einer altersgerechte Wohnung reden wir schon gar nicht mehr, auch wenn er an manchen Tagen sein Zuhause kaum noch verlassen kann, weil die eine Treppe ein fast unüberwindbares Hindernis darstellt.

Aber zurück zu unserem Fest. Das war nämlich wirklich schön. Wir hatten schlussendlich noch Glück mit dem Wetter, denn es war warm und trocken. Alle, die Rosalie eingeladen hatte, waren da, und auch meine Eltern haben sich wunderbar unterhalten. So hatte auch mein Vater letztlich ein paar schöne Tage, auch wenn er bereits am Samstagmorgen voller Panik den Koffer wieder packen liess und ständig überlegen musste, was er denn nun am nächsten Tag anziehen soll und ob es in Berlin regnen wird oder nicht.

Als wir dann gestern Nachmittag aus Zürich zurück waren, fielen wir ins Bett und schliefen erst einmal, bevor wir die letzten "Hinterlassenschaften" des Festes beseitigten.

Während der Rest der Familie noch weiterschlafen durfte, hat mich um halb sechs heute Morgen der Alltag wieder eingeholt. Und nun bin ich gespannt, was im Büro los ist und ob es irgend etwas Neues zur Reorg gibt.

Montag, 12. August 2019

Die "Achilles-Ferse"

Kurzes Ferien-Update, während es draußen regnet und eher nach Herbst als nach Sommer aussieht ...

Papa war am letzten Dienstag im Diabetes-Zentrum. Ergebnis: Ratlosigkeit! Er solle doch zu einem Spezialisten, am besten direkt in die Charitè. Wie bitte? Ihr könnt Euch vorstellen, dass mein Vater nach dieser Aussage völlig am Boden war.

Er hat also wieder beim Hautarzt angerufen. Dort wollte man ihn mit einer Schmerzsprechstunde abspeisen, aber er hat so lange gedrängelt, bis er eine Audienz beim Arzt persönlich bekam. Dort war er am Donnerstag. Der ist nun der Meinung, es seien Bakterien am Werk und hat ihm eine Jodsalbe verordnet. Ob das nun der Weisheit letzter Schluss ist, kann ich nicht beurteilen, nach Aussage meiner Stiefmutter sieht es inzwischen wohl "etwas besser" aus. Ob das nur eine Beruhigung ist oder tatsächlich so ist - wer weiss.

Immerhin ist Papa fest entschlossen, am Donnerstag nach Zürich zu fliegen. Vermutlich muss ich ihm vorher noch 20x erklären, wo er hin muss in Tegel und was zu beachten ist, aber er ist schon dermaßen aufgeregt, dass ich das gern wiederhole und hoffe, dass er hier dann drei schöne Tage verleben kann. Vermutlich ja zum letzten Mal ...

So, ich chille dann mal wieder und schaue, wie der Regen fällt. :-) Bis bald!