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Montag, 27. November 2017

Kryptorchismus

Das wird hier langsam ein Katzenblog. :)

Kleine Kinder, kleine Sorgen ... Das gilt (natürlich) auch für Katzen. Hat jemand schon mal den Begriff "Kryptorchismus" gehört? Unter dem deutschen Wort "Hodenhochstand" ist diese Diagnose wohl besser bekannt. Und weil bei uns momentan irgendwie nichts ohne Komplikationen abläuft, wird auch der Kater davon leider nicht verschont.

Während der Kastration (ja, leider während und nicht davor, wie man eigentlich von einer guten Tierärztin erwarten dürfte) wurde bemerkt, dass nur ein Hoden im Sack angekommen ist. Genau wie beim Menschen wandern die nämlich erst nach der Geburt nach aussen. Oder eben nicht ... Und es reicht halt auch nicht, nur einen Hoden zu entfernen, da die "bösen" Hormone auch vom zweiten Hoden produziert werden und zudem das Tumorrisiko enorm steigt, wenn der nicht entfernt ist.

Oftmals liegt der vermisste Hoden dann in der Leiste, manchmal aber auch im Bauchraum. Klar, unser Kater macht es kompliziert und für die Entfernung muss nun der ganze Bauch aufgeschnitten werden. Ein enormer Eingriff für so eine "Kleinigkeit", die den putzigen Kerl nicht nur belasten wird, sondern natürlich auch entsprechend teuer werden dürfte.

Leider frisst er momentan auch noch sehr schlecht, sodass sich die Katzeneltern schon Sorgen machen. Er ist halt ein Familienmitglied. Ich hab mir den Mittwoch frei genommen, um ihn zur OP bringen und dann am Nachmittag wieder abholen zu können. Was tut man nicht alles für so ein süsses Tigerchen. :))

Dabei bin ich immer noch fasziniert, dass mein Körper inzwischen so gut wie gar nicht mehr reagiert. Gestern Abend lag der Kater eine halbe Stunde lang direkt an meinem Kopf, als ich ins Bett ging (hin und wieder darf er jetzt mal ins Schlafzimmer ...). Und es macht mir überhaupt nichts aus! Noch vor einem halben Jahr wäre die Nacht für mich gelaufen gewesen mit Juckreiz, Husten und Niesen. Doch jetzt: nichts! Und das alles ohne Chemie, aufwändiger Hypersensibilisierung usw. Wenn man so etwas erlebt, fragt man sich, was uns die konservative Medizin und Pharmalobby noch so alles für Märchen erzählt, um ihre Medikamente unters Volk zu bringen ...


Dienstag, 14. November 2017

Ruhe wäre jetzt schön ...

Da sind wir wieder, nach dem Eingriff bei Rosalie sollte jetzt eigentlich Zeit sein, um sich auszuruhen. Irgendwie will das Leben aber nicht nachlassen, uns zu prüfen ...

Eigentlich verlief alles nach Plan, wenn man mal von dem Hotel in Lübeck absieht, dass arg in die Jahre gekommen und ganz und gar nicht gemütlich war. Und, ach ja, war schon mal jemand in einem Restaurant, in dem man nur noch per Tablet mit der Küche kommuniziert? Sehr speziell, und eigentlich nach meinem Geschmack eher etwas für einen Fast-Food-Laden als ein Vier-Sterne-Hotel.

Am Sonntagmittag begannen dann die "Zeichen". Erst klappte der Check-In am Flughafen nicht. Rosalies Mann schrieb schon wieder sinnlose Mails wegen der Scheidung, das Wetter bei der Ankunft in der Schweiz glich einer Sintflut, beim Beladen des Autos fiel mir die defekte Heckklappe auf den Kopf und hinterliess eine blutende Platzwunde, und auf dem Weg nach Hause eröffneten uns die Kinder am Telefon, dass daheim Wasser und Heizung nicht funktionieren würden. Was für ein Tag.

Eigentlich hätten wir sofort umkehren und in Lübeck bleiben sollen. :) Immerhin konnte ich die Probleme am Haus beheben und Rosalie versorgte meine Kopfwunde. Aber die Sorgen liessen auch gestern nicht nach. Gegen 19 Uhr erhielt ich die Nachricht, dass mein Papa mit Verdacht auf Thrombose in die Rettungsstelle gefahren sei. Dort musste er bis nach 1 Uhr warten, bis man ihm mitteilte, dass er über Nacht da bleiben müsse zur Abklärung. Was bitte dauert bei so einem Verdacht fünf Stunden??

Gerade habe ich ihm im Krankenhaus geschrieben und er meinte, es seien noch keine Untersuchungen gemacht worden! Das ist zwar eigentlich kaum vorstellbar, aber beim deutschen  Gesundheitswesen wundert mich langsam gar nichts mehr.

Jetzt sitze ich hier und warte auf neue Nachrichten ... Statt Ruhe und Pflege von Rosalie nun also wieder neue Sorgen. Es hört nicht auf.

Donnerstag, 28. September 2017

Allergie adé!?

Zu meinem gestrigen Post hat Sylana gefragt, was denn aus meiner Allergie geworden ist. Die Frage ist berechtigt, denn vor ein paar Monaten wäre schon die Idee, eine Katze im Haus haben zu können, eigentlich absurd gewesen ...

Ich hole dazu ein wenig aus. Vor mehr als dreissig Jahren lebte ich eine Zeit lang mit einer (schwarzen) Katze zusammen. Probleme mit Allergien hatte ich in dieser Zeit überhaupt keine. Deswegen zögerte ich auch nicht, als meine künftige Frau ein paar Jahre später auf die Idee kam, wir könnten uns doch auch eine Katze zulegen. Doch kaum war sie ein paar Tage bei uns, machten sich Symptome wie bei einer Erkältung bemerkbar - verstopfte Nase, tränende Augen, Husten. Als diese Anzeichen auch nach zwei Wochen nicht verschwanden, überlegten wir, wann diese "Erkältung" begonnen hatte. Und da der Zusammenhang offensichtlich war, begab ich mich zum Allergologen. Der stellte dann eine extrem starke Reaktion auf das Protein "Fel d 1", also eine so genannte Katzenhaarallergie fest. Wir mussten das Tier sofort wieder abgeben.

Damit war das Thema Katze für mich lange erledigt. Bei jedem Besuch in einer Wohnung mit Katze musste ich nach zwei bis drei Stunden gehen oder vorher eine Tablette nehmen, um nicht mit tränenden Augen und allergischem Husten den Abend verbringen zu müssen.

Nun wohnen wir in einem grossen Haus mit grossem Garten mitten auf dem Land. Um uns herum sind immer wieder Katzen unterwegs, und ich schrieb ja hier schon mal vom Besuch einer jungen Katze an einem Samstag in unserem Haus. Damals verbrachte ich rund acht Stunden allein mit ihr, die Reaktion folgte dann erst anschliessend, dafür aber heftig. Es sah also weiterhin danach aus, dass ich stark allergisch reagieren würde.

Da sowohl Rosalie als auch ihre Kinder (und auch ich) sich trotz allem eine Katze wünschten, habe ich immer wieder überlegt, was ich tun könnte. Ganz akut wurde der Wunsch, als wir zufällig von einem Wurf schwarzer Hauskätzchen erfuhren und auch noch die süssen Bilder dazu sahen. Also machte ich mich im Internet auf die Suche nach alternativen Therapien, mit denen man womöglich die Allergie loswerden könnte. Fernab der konservativen Medizin liest man da vor allem immer wieder von einer Darmreinigung und dem Neuaufbau der Darmflora. Manchmal auch von Bio-Resonanztherapie. Und, das klang für mich am spannendsten, von einer Therapie mit Schwarzkümmelöl. Die soll, einfach gesagt, dafür sorgen, dass die körpereigenen Prostaglandine wieder im Gleichgewicht sind.

Es gab Berichte, die fast wie ein Märchen klangen. Ein Esslöffel Öl am Tag, und nach ein paar Wochen wären die Allergien so gut wie weg. Nun ja, schaden konnte es kaum, also warum nicht mal probieren?

Die erste Hürde bestand darin, das Öl überhaupt zu kaufen. Wir haben schliesslich einen Laden in der Nähe gefunden, der das Öl zu schwindelerregenden Preisen anbietet. Aber wer nicht wagt ... Also haben wir 100 ml für 25 Franken mitgenommen und ich begann, morgens und abends einen Teelöffel zu trinken. Das Zeug (was nichts mit Kümmel zu tun hat, auch wenn es im Namen steckt) schmeckt etwas scharf und sehr würzig. Man gewöhnt sich dran.

Nach etwa zwei Wochen regelmässiger Einnahme wagten wir den ersten Besuch bei der Katzenfamilie. Ich war sehr mutig und nahm ein Bad in der Menge. Die Reaktion liess nicht lange auf sich warten und war wie üblich: Tränen in den Augen, Nase zu, Husten.

Nun gut, zwei Wochen sind ja auch wenig. Ich nahm fleissig weiter das Öl, und zwei Wochen später besuchten wir die jungen Katzen erneut. Das Ergebnis war nicht viel anders als beim ersten Mal. Ein wenig ernüchtert waren wir dann schon, aber ich wollte nicht aufgeben.

Ich nahm das Öl mit in den Urlaub und schluckte es ohne Pause weiter. In Deutschland kauften wir noch weitere Flaschen, die sind dort günstiger als in der Schweiz. Es vergingen noch rund drei Wochen und der Termin rückte näher, an dem die jungen Katzen vergeben werden sollten. Wir setzten uns eine Frist für einen letzten Versuch, denn wir mussten uns entscheiden, da es weitere Bewerber für die Katzen gab.

Also fuhren wir mit einem mulmigen Gefühl zu den schwarzen Tigern. Rund 30 Minuten waren wir dort, und ich schonte meinen Körper nicht. Als wir uns verabschiedeten, baten wir um einen Tag Bedenkzeit für unsere Entscheidung. Wir warteten und warteten, und es passierte .... nichts! Es war kaum zu glauben. Am nächsten Tag sagten wir freudestrahlend zu!

Ganz überzeugt war ich trotzdem nicht. Was, wenn die Reaktionen später doch zurück kämen? Mit etwas Skepsis sah ich dem Tag der Übergabe entgegen. Wir hatten uns mit allem, was man für den Start braucht, eingedeckt, und dann begann das Abenteuer. Da unser Hause gross ist und wir das junge Katerchen nicht überfordern wollten (und auch zur Sicherheit für meine Allergie natürlich), wollten wir den Radius zunächst auf das Erdgeschoss beschränken.

Ängstlich war der Kater überhaupt nicht und begann sofort, sein neues Zuhause zu inspizieren. Keine Ecke, die nicht untersucht wurde. Das Sofa mussten wir einpacken, denn der Stoff hatte es seinen Krallen besonders angetan ... Und ich? Am ersten Tag merkte ich noch gar nichts. Aber am zweiten Tag begannen meine Augen leicht zu jucken und zu tränen, und die Nase ging immer wieder zu.

Ich hatte den Eindruck, dass es von Tag zu Tag etwas schlimmer wurde. Was tun? Wir bestellten Allerpet für die Katze und rieben sie damit ein. Wir kauften einen Luftreiniger, der 99% der Allergene aus der Luft filtern soll. Jede Woche reinigten wir intensiv alle Kissen und Polster sowie den Fussboden. Ich nahm weiterhin das Öl, zusätzlich aber auch Antihistaminika. Die machen ja leider müde, aber ich hatte Sorge, dass es noch schlimmer werden könnte mit der Allergie.

Nach etwa zwei Wochen nahmen die oben genannten Symptome ab, aber dafür begann der Husten. Zum Teil waren die Anfälle gar nicht lustig. Zäher Schleim bildete sich, und ich hatte ziemliche Probleme damit. Und so fing ich wieder an, im Netz zu suchen, was man tun könnte gegen diesen Husten. Zum Einen fand ich Prospan, ein rein pflanzliches Mittel, das den Husten lösen soll, und zum Anderen entdeckte ich ein pflanzliches Allergiemittel mit dem als Wundermittel genannten Indischen Lungenkraut.

Die erste Erleichterung brachte das Absetzen des Antihistaminikums mit sich, denn ich war nicht mehr so müde. Über die Wirkung des Lungekrauts kann ich nicht all zu viel sagen, mag sein, dass es die akuten Symptome lindert, aber sicher bin ich mir da nicht. Das Abhusten fiel mit Prospan etwas leichter, aber der zähe Schleim selbst, vor allem am Morgen, blieb zunächst. Meine Liebste meinte, ich müsse irgendwann zum Arzt, wenn das nicht besser würde.

Doch es wurde und wird besser. Inzwischen, fast zwei Monate nach dem Einzug des Katers, nehme ich nur noch das Öl, aber keinerlei Medikamente mehr. Der Husten ist so gut wie verschwunden. Hin und wieder habe ich mal einen Niesanfall, auch wenn ich weitab der Katze im Büro bin. Und selten sind die Augen mal leicht gerötet. Aber mehr passiert nicht. Ganz oft denke ich nicht einmal mehr an die Allergie, wenn der Kater auf mir liegt. Deswegen läuft der Luftreiniger nur noch auf Sparflamme und nun darf die Katze auch in die obere Etage. Lediglich das Schlafzimmer bleibt tabu. Ich wasche mir natürlich immer die Hände, nachdem ich die Katze berührt habe, und vor der Nacht wasche ich mir die Haare. Für den Kontakt mit der Katze habe ich derzeit noch besondere Shirts und Hosen, die ich zu Hause anlege und die nicht mit ins Schlafzimmer kommen.

Ob diese spürbare Verbesserung nun an den oben genannten Therapien liegt oder der Körper sich schlichtweg daran gewöhnt und quasi nachgegeben hat, weiss ich nicht. Interessant ist vielleicht, dass wir vor etwa vier Wochen beim Tierarzt waren, und da spürte ich nach kurzer Zeit sofort wieder die üblichen Anzeichen. Eine sehr hohe Konzentration von Allergenen verschiedener Tiere ist dann wohl doch (noch?) zu viel für den Körper. Aber solange er auf unseren Panther nicht mehr oder nur minimal reagiert, soll mir das egal sein.

Ich bin sehr froh und habe es nicht bereut, dass wir uns für unser Katerchen entschieden haben.



Dienstag, 26. September 2017

Zipperlein

Gestern musste ich einen freien Tag einlegen. Ich hätte in diesem Fall aber gern darauf verzichtet.

Vermutlich habe ich es am Samstag etwas übertrieben. Wider besseren Wissens hab ich meine Schwachstelle, den Rücken, zu sehr belastet. Am Vormittag über eine Stunde Laubsaugen auf der Terrasse und am Nachmittag mehrere Stunden auf einer harten Holzbank ohne Lehne - das war wohl, trotz reichlich Wein und diversen zugeprosteten "Gesundheit"-Wünschen, zu viel für meine LWS. Prompt hat sie sich im Laufe des Sonntags "beschwert". Zum Abend wurden die Schmerzen so stark, dass ich trotz Tablette nachts kein Auge zumachen konnte.

Obwohl ich äussert ungern im Büro fehle, ging es diesmal nicht anders: Nach einer durchwachten Nacht habe ich meinen Chef gestern Morgen informieren müssen, dass ich im Bett bleiben würde.

Und der Tag hat mir gut getan. Ausgestattet mit Schmerzmitteln, Wärme und der Pflege von Rosalie, die montags auch zu Hause ist, ging es mir im Verlauf des Tages immer besser. Und so konnte ich heute wieder ins Büro fahren.

Meine Kollegen hatten natürlich ein gefundenes Fressen: Die üblichen Gebrechen, wenn man alt wird ... Wenn es hinten weh tut, sollte man vorn aufhören usw.

Die Schadenfreude sei ihnen gegönnt. :) Ich bin froh, dass ich fast wieder schmerzfrei bin. Es heisst zwar, dass man tot sei, wenn man irgendwann morgens erwache und mal keine Schmerzen habe, aber bis ich dieses Alter erreicht habe, dauert es hoffentlich noch etwas.

Freitag, 25. August 2017

Mit 66 Jahren

Gestern schrieb mir mein Papa, dass er schon seinen Sommerurlaub für nächstes Jahr gebucht habe: zwei Wochen Hotel an der Ostsee. Frei nach dem Motto: "Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub" brauchte es offenbar ein neues Ziel, auf das man sich freuen kann, selbst wenn es zehn Monate entfernt ist.

Als er mir das so mitteilte, fragte ich mich, wie wohl mein Leben sein wird, wenn ich nicht mehr arbeiten muss. Womit wird der Tag dann ausgefüllt sein? Ist man fit genug, um Haus und Garten noch geniessen zu können? Besteht das Leben dann nur noch aus Arztbesuchen, Medikamenten zu sechs verschiedenen Zeiten am Tag und dem Warten auf die nächste Reise in ein paar Monaten? Und wie stark kann man das selbst beeinflussen?

Mein Papa wohnt seit 49 Jahren in einer winzigen 2,5-Zimmer-Wohnung auf 56 m², ohne Balkon. Das Leben spielt sich also in sehr engen Bahnen ab, aus dem Weg kann man sich da nicht gehen. Seit Jahren läuft er sehr schlecht, sodass Spaziergänge oder Ausflüge mit Fussmärschen nicht in Frage kommen. Noch schlimmer wird es werden, wenn er eines Tages nicht mehr Auto fahren kann. An diesen Moment mag ich gar nicht denken, wobei zu fürchten ist, dass er diesen Moment verpasst und viel zu spät aufhört zu fahren ...

Und so verbringen die Beiden, wenn keine Arzttermine anstehen, den Tag daheim im kleinen Wohnzimmer auf der Couch, während der Fernseher ohne Pause läuft. Immerhin: Sie haben beide ein Smartphone und ein Notebook, sodass sie sich auch mit etwas mehr als Schlagersendungen und Gerichtsshows beschäftigen.

Zum Glück ging es meinem Vater in den ersten Jahren der Rente noch etwas besser, sodass er noch ein wenig von der Welt sehen konnte. Jetzt ist er 77, und man merkt ihm das Alter inzwischen auch körperlich an. Seine letzte Kreuzfahrt in diesem Jahr hat er noch einmal genossen, aber auch zugegeben, dass ihm das alles zu viel und zu anstrengend wird und er so eine grosse Reise nicht mehr machen wolle.

Wenn man dies alles miterlebt, nimmt man sich vor, es später anders, besser zu machen. Ob das was wird? Natürlich spielt die Gesundheit eine grosse Rolle, und auf die hat man nur sehr begrenzten Einfluss. Aber geistig fit zu bleiben sollte man sich in jedem Fall vornehmen - interessiert bleiben am Leben, an der Welt, an Veränderungen. Ideen und Träume haben Rosalie und ich für die "Zeit danach" jede Menge. Ich bin gespannt, was davon Wirklichkeit werden wird.

Mittwoch, 28. Juni 2017

Noch ein Katzenpost

Caterina hat im Kommentar gestern das Stichwort gegeben. Nun ja, auf die Gefahr hin, dass dies hier ein Katzenblog wird, hier noch ein Post dazu. 😃

Wir waren am Samstag unterwegs, um uns junge Kätzchen anzuschauen, natürlich auch mit der Absicht zu testen, wie es mir dabei ergehen würde. Es war die volle "Dröhnung": vier junge Kätzchen, dazu die Katzenmutter. Ich hab mich nicht geschont und mir eines der Jungtiere gegriffen. Es dauerte nur rund 20 Minuten, bis ich anfing zu niesen, weitere 20 Minuten, bis die Augen anfingen zu jucken. Kein wirklich guter Test, aber die Bedindungen waren natürlich extrem ...

Doch sagt selbst - bei diesem Gesicht muss man doch schwach werden, oder? Wir geben daher noch nicht auf. Ich lese viele positive Erfahrungsberichte mit den unterschiedlichsten Therapie-Ansätzen, manche fernab der konservativen Medizin. Auf der anderen Seite warnen Allergologen, dass man seinem Körper so einen Stress auf keinen Fall zumuten solle. Auch das ist sicher nicht von der Hand zu weisen.

Wir werden am kommenden Wochenende noch einmal vorbei fahren und die Kätzchen besuchen. Diesmal nehme ich vorher ein Medikament und schaue mal, wie es mir damit geht. Das wäre zwar keine Dauerlösung, aber für eine Übergangszeit vielleicht eine Möglichkeit, um mit den Symptomen klar zu kommen. Doch es bliebe offen, ob sich wirklich Erfolge einstellen, wie es in vielen Fällen beschrieben wurde. Und falls nicht? Das wäre ein trauriges Ende des Experimentes. Vermutlich hätten wir zwar einen Abnehmer für das Tier im "Notfall", aber wer möchte schon ein neues Familien-Mitglied wieder abgeben?

Nun werde ich es mal mit Schwarzkümmel versuchen. Molekular-Biologen und auch Homöopathen gehen davon aus, dass die Ursache für die eigentliche Erkrankung des Körpers, deren Symptom eine Allergie ist, ein nicht richtig funktionierender Fettstoffwechsel ist. Der Schwarzkümmel ist nicht nur ein Universal-Heilmittel, er enthält u. a. auch viele ungesättigte Fettsäuren, die den Fettstoffwechsel wieder in Gang bringen können. Leider ist das Öl in der Schweiz um ein Vielfaches teurer als in Deutschland, aber was tut man nicht alles für die Gesundheit. :) Und wenn es mir gut bekommt, können wir es dann im Juli aus Berlin importieren.

Also dann - auf die Gesundheit!

Montag, 12. Juni 2017

Plagegeist

Es war ein wunderschönes Sommer-Wochenende mit blauem Himmel und viel Sonne, Wärme, gemütlichem Nachmittag auf der Terrasse ...

Nur mein Rücken nervt! Dabei ist mir gestern bewusst geworden, dass ich mich nun schon 15 Jahre mit den Schmerzen herumschlage, die zwar zum Glück nicht dauerhaft da sind, aber doch leider immer wieder kommen. Rezidivierend, wie der Mediziner so lapidar sagt.

Viel wurde herum gedoktert, vermutet, diagnostiziert, aber geholfen hat schlussendlich nichts. Ich lebe mit den Schmerzen. Wenn es zu schlimm wird, nehme ich Diclo, das Alleilmittel gegen solche Beschwerden, und ansonsten bemühe ich mich, "gefährliche" Bewegungsabläufe zu meiden, um die Schmerzen nicht zu provozieren. Auch zwei Rehamassnahmen brachten nur temporäre Verbesserungen.

Immerhin - nun bin ich in der Schweiz, und vielleicht sollte ich noch einen Anlauf nehmen, um die Ursache mal ernsthaft und nicht nur als Kassenpatient untersuchen zu lassen. Vielleicht liesse sich die Lebensqualität nach Abklärung und entsprechender Behandlung noch ein wenig steigern.

Bis dahin muss ich mich damit abfinden, immer Tabletten für den Ernstfall dabei haben zu müssen, kein Bowling mehr spielen zu können und Aktionen wir Harken, Staubsaugen oder auch längere Shopping-Touren, bei denen ich lange stehen muss, nur sehr dosiert und mit längeren Pausen durchführen zu können.

Is eben nüscht, wenn man alt wird ... ;)

Dienstag, 23. Mai 2017

Vorsicht, Gefahr!

Wenn man in einem Krankenhaus arbeitet, ist man zwangsläufig einer grösseren Gefahr, krank zu werden, ausgesetzt, als in vielen anderen Berufen. Ärgerlich wird es aber, wenn dies durch Unachtsamkeit der Angestellten geschieht.

Ich rede dabei nicht von Schwächen in der Hygiene, die es leider - aus verschiedenen Gründen - auch immer wieder gibt.

In diesem Fall war es schlicht und ergreifend eine Falschinformation, die mich einem unnötigen Risiko ausgesetzt hat. Es ging darum, dass ich auf der Notfallstation ein Notebook überprüfen musste. An der Tür stand allerdings ein Warnschild "Isolation, Tröpcheninfektion". Also habe ich die Tür geschlossen gelassen und wollte meinen Test verschieben. Aber die zuständige Schwester am Tresen meinte, ich könne ruhig hineingehen, die Patientin sei bereits seit zwei Stunden nicht mehr da.

Also haben mein Kollege und ich die Tür geöffnet - und wir standen mittendrin im Behandlungsraum mit Patientin und deren Partner mit Mundschutz. Also hurtig wieder raus da und die Tür geschlossen!

Die Schwester hat sich dann vielmals entschuldigt. Na toll. Mein Kollege hat gleich noch mit der Ärztin gesprochen, die ihm versichert hat, dass die Gefahr in diesem Fall gering sei und wir uns keine Sorgen machen müssten. Es gehe nur um eine Gastroenteritis ...

Nun ja, ich hoffe, ich liege dann nicht auch bald dort auf der Isolations-Station.

Donnerstag, 18. Mai 2017

Sensibles (Tabu-) Thema

Warum komme ich überhaupt jetzt darauf? Der Mann einer Freundin von Rosalie, etwa in meinem Alter, mit zwei Kindern, hat mit einer deutlich jüngeren neuen Partnerin nochmals ein Kind bekommen ...

Als ich vor zehn Jahren gegangen bin, war für mich von Anfang an Eines klar: Ich bin 41, und ein weiteres Kind kommt für mich daher auf keinen Fall in Frage. Und das war auch nicht verhandelbar!

Nun sind die Konsequenzen aber so eine Sache. Mal ganz abgesehen von ansteckenden Krankheiten ist man entweder gezwungen, sich mit Gummis auszustatten, oder man vertraut darauf, dass die Frau sich darum kümmert, dass nichts "passiert".

Ehrlich gesagt, behagt mir keine der Möglichkeiten. Ich finde es - sofern die Ansteckungsgefahr geklärt ist - einfach abtörnend, erst eine Verpackung aufreissen zu müssen, bevor man sich ganz nah sein kann. Und sich auf die Frau zu verlassen, hat ebenfalls seine Tücken.

Was bleibt also, wenn der Kinderwunsch abgehakt ist, und was ist am Sichersten, wenn man nicht alles der Frau überlassen will? Genau: eine Vasektomie!

Ich habe lange darüber nachgedacht, mich belesen, überlegt. Auch wenn es heisst, dass dieser Eingriff rückgängig gemacht werden kann, ist es doch eigentlich ein definitives Ende der Zeugungsfähigkeit.

Und was ist mit der Potenz? Fühlt es sich danach anders an, ist irgend etwas nicht mehr so wie früher? Auch für diese Fragen gibt es einige seriöse Portale von Fachleuten, auf denen ich viel gelesen habe.

Aber es dauerte noch ein paar Jahre, bis ich soweit war, diesen Eingriff zu wagen. Auslöser war meine Liebste. Mit ihr wollte ich mir um Verhütung keine Sorgen machen müssen, keine Tage zählen oder Temperaturen messen oder Gummis mit und ohne Noppen oder mit Geschmack testen.

Also habe ich mich zu einem Beratungstermin beim Urologen angemeldet. Er hat mir genau erklärt, was gemacht wird, welche Folgen es hat und was das für mich bedeutet. All das wusste ich schon, aber es war gut, das noch einmal zu hören.

Für alle, die nicht genau wissen, was da genau passiert: Es erfolgt auf beiden Seiten des Hodensacks ein kleiner Schnitt, die Samenleiter werden durchtrennt und verödet, und das Ganze wird wieder zugenäht. Dauert nur wenige Minuten. Kosten: 450 Euro (wie viele Kondome bekommt man dafür?). Nach dem Eingriff (unter Vollnarkose) sollte man vier Wochen auf Sex verzichten, damit die Nähte gut heilen. Und abschliessend muss man eine Spermaprobe abgeben, damit sicher gestellt werden kann, dass der Eingriff erfolgreich war und sich keine Spermien mehr im Sekret befinden.

Nun denn - ich hab es getan. Als ich wieder wach wurde, war unten rum alles dick eingepackt und sah ziemlich traurig aus. :) Aber die Schmerzen hielten sich in Grenzen und die Wunden heilten recht schnell. Das Merkwürdigste war die Abgabe des Spermas nach einem Monat in der Praxis und das Ziehen der Nähte durch die Schwester ... Das Ergebnis war übrigens ok, ich bin seitdem "steril".

Und wie ist es nun? Von den Nähten ist nichts mehr zu sehen und zu spüren, und der Sex ist absolut genauso wie vorher (bestätigt auch Rosalie). Alles funktioniert wie zuvor, fühlt sich an wie früher und sieht genauso aus. Mit einem Satz: Alles unverändert!

Ich kann daher jedem Mann nur zuraten, sich diesen Schritt zu überlegen. Besonders, wenn die Partnerin Probleme mit der Pille oder anderen Methoden hat und man sicher ist, keine Kinder mehr bekommen zu wollen, gibt es nichts Besseres! Und ich kann versichern, dass es der Männlichkeit absolut keinen Abbruch tut, man kann trotzdem der supertolle Hengst im Bett sein. Es ist einfach sehr entspannend, wenn man sich als Paar wegen der Verhütung keine Sorgen mehr machen muss. Warum soll man das immer der Frau überlassen?


Mittwoch, 3. Mai 2017

Es geht mir gut!

Gestern kam mir auf dem Weg zur Kaffeemaschine wieder eine Gruppe dunkel gekleideter Menschen mit verweinten Augen entgegen. Durch meine Arbeit im Spital, und insbesondere in unmittelbarer Nähe zum Intensiv-Bereich, begegne ich ständig Angst, Trauer und Verlust. Wenn ich Menschen auf dem Weg zum "Raum der Stille" gehen sehe, werden die eigenen Probleme und Gebrechen plötzlich ganz klein.

Rückenschmerzen? Ach was, Kinderkram! Scheidungskrieg? Lächerlich. Hey, ich bin am Leben, geniesse es, jeden Tag meine Liebste, die Sonne und die Alpen sehen zu können und nicht als Patient zu meinem Arbeitsplatz gebracht zu werden. Es geht mir gut!

Ganz kurz flammt sie in solchen Momenten manchmal auf, die Angst vor dem Tod, und die Fragen nach dem "Danach" stellen sich ganz automatisch. Dabei ist es doch eigentlich, ganz nüchtern betrachtet, gar kein Problem: In dem Moment, wo mein Herz nicht mehr schlagen will, ist alles vorbei - ich muss nicht mehr darüber nachdenken, dass ich nicht mehr da bin. Ich spüre keinen Schmerz, keinen Verlust.

Ob ich nun einfach weg sein werde, in einem anderen Leben wieder zurück komme oder ein gemütliches Dasein im Himmel führen kann, weiss ich nicht. Aber dass ich Schmerz zurücklassen werde bei denen, die mir nahe standen, ist bitter. Ihnen wird jeden Tag bewusst werden, dass ich nicht mehr bei ihnen bin. Ich kann nur hoffen, dass ich diesen Menschen vorher nicht noch zur Last falle.

Freitag, 28. April 2017

Erste Erfahrungen mit Ärzten in der Schweiz

Auf meinem alten Blog habe ich hin und wieder über meine Erlebnisse während eines Arztbesuchs in Berlin berichtet. Als Pflichtversicherter kam ich mir immer mal wieder vor wie ein notwendiges Übel, das innerhalb weniger Sekunden eine Diagnose und ein Rezept erhielt, um möglichst schnell wieder draussen zu sein. Teilweise wurde ich nicht einmal untersucht, es reichte, wenn ich meine Symptome schilderte und am besten gleich die Therapie selbst vorschlug.

Nun habe ich erste Erfahrungen mit Ärzten in der Schweiz gesammelt - und bisher sind sie sehr positiv. Man nimmt sich Zeit, hört zu, erklärt, untersucht und ich spüre so etwas wie Empathie. Ein sehr angenehmes Gefühl, erwartet man doch gerade von medizinischem Fachpersonal ein gewisse Anteilnahme.

Ja, sicher, die Kehrseite der Medaille soll auch nicht verschwiegen werden: Ich bezahle teuer dafür, die Rechnungen werden demnächst ins Haus flattern und mir - da es das erste Mal ist - feuchte Augen bereiten. Gesundheit in der Schweiz ist extrem kostspielig, das muss auch gesagt werden. Aber ich finde es schade, dass ich in Deutschland nicht zumindest die Wahl habe, mir diesen Luxus zu leisten, solange ich nicht extrem gut verdiene oder selbständig bin. Wenn ich zum Beispiel an mein Rückenleiden denke, hätte ich gern mehr investiert, wenn es dazu geführt hätte, dass meine Beschwerden wirklich mal analysiert worden wären, anstatt eine Diagnose zu stellen, sobald ich durch die Tür trete, die dann auch noch völlig falsch ist.

Und, nicht zu vergessen, hat mir der Scharlatan von Arzt Wochen später schriftlich mit einem Anwalt gedroht, nur weil ich meine Erfahrungen ganz sachlich und ohne jegliche Beleidigung auf G**gle mit einem Stern bewertet habe (wie inzwischen ganz viele weitere verärgerte Patienten mit exakt der selben Feststellung - ob die wohl auch alle so ein Schreiben erhalten werden?). Da dies seinerzeit kurz vor meinem Umzug war und ich keine Lust auf einen Rechtsstreit hatte, habe ich meine Rezension dann gelöscht.

Wegen meiner blöden Ohrentzündung muss ich heute nun ein weiteres Mal zum Arzt, diesmal zu einem HNO. Ich bin gespannt, ob sich die positiven Erfahrungen fortsetzen. :)

Schönes Wochenende!

Montag, 24. April 2017

Arbeitserprobung

Ich bin ja nicht sehr oft krank, aber wenn, dann haut es mich in letzter Zeit meist gleich richtig aus den Latschen. So auch dieses Mal. Ein Infekt ohne Schnupfen, dafür mit lästigem, pausenlosen Reizhusten, dazu dann auch noch die Ohrenentzündung ... Ich hab gut eine Woche fast dauerhaft flach gelegen.

Seit Freitag bemühe ich mich, den Kreislauf und mich wieder in Schwung zu bringen, aber das fällt irgendwie schwer. Mir wird immer noch schwindelig, jede Treppe ist eine kleine Herausforderung, mein linkes Ohr ist fast "taub" und ich höre nur ein Pfeifen und Rauschen.

Ob das normal ist bei einer Mittelohrentzündung, weiss ich nicht. Vielleicht brauche ich noch etwas Geduld. Und ob es überhaupt klug war, schon arbeiten zu gehen, wird sich auch zeigen. Am Donnerstag hab ich ohnehin einen Arzttermin, spätestens dann kann ich meine Wehwehchen noch einmal ansprechen.

Und bis dahin werde ich mich gut beobachten, weiter mein Antibiotikum schlucken und hoffen, dass ich wieder zu Kräften komme. Immerhin war das Wochenende sehr schön, auch wenn ein grosser Teil der Zeit mal wieder für Rosalies Scheidung drauf ging. Aber wir haben das herrliche Wetter zumindest zwischendurch im Garten ein wenig geniessen können, bevor ab Mittwoch der Winter zurück kommt.

Also dann: Willkommen zurück, Alltag!

Freitag, 7. April 2017

Die Jugend von heute

In Vorbereitung eines Urlaubs mit Kindern stellt sich zunehmend die Frage, ob es denn am Zielort um Himmels Willen auch WLAN gibt. Und wir Erwachsenen fragen uns dann: Ist das normal?

Früher nahm man seinen Walkman oder einen portablen CD-Player und ein paar Bücher mit auf die Reise und war glücklich. Heute interessieren Bücher kaum noch und selbst ein Handy mit Spielen ist öde und langweilig. Nein, WLAN muss schon sein, damit man auch auswärts chatten und (auch auf dem Notebook) Videos schauen kann und überhaupt mit der Welt verbunden ist.

Ist das nun der Lauf der Dinge? Haben die Kinder heute einfach nur andere Prioritäten, weil es auch andere Möglichkeiten gibt und das ganz normal ist, oder wird es Zeit, die Kids auch mal offline zu schalten und auf Entzug zu setzen?

Ich kann mir eine Woche ohne Internet wunderbar vorstellen. Bei Rosalie als Newsjunkie ist das schon etwas schwieriger, bei den Kindern fast unvorstellbar. Man kann sie auch kaum noch für das Schöne ausserhalb des Displays begeistern - traumhafte Landschaften, tolles Meer, herrliches Wetter, ein gemütlicher Spaziergang. All das ist sekundär geworden und lässt sie höchstens noch für ein paar Momente aufblicken.

Sicherlich ist bei dem Video-Konsum viel dummes Zeug, aber es lässt sich auch nicht leugnen, dass es die Kinder nicht nur dumm macht oder bleiben lässt. So sind z. B. die Englisch-Kenntnisse deutlich besser geworden, und dank riesiger Mediatheken im Netz kann man bei entsprechendem Interesse so manchen interessanten wissenschaftlichen Bericht finden.

Daher wäre es sicherlich falsch, die Sucht nach Displays gänzlich zu verdammen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch die SZ in diesem Artikel. Ich mache mir nur Sorgen, dass der Ausgleich zu kurz kommt. Frische Luft, Bewegung, Natur, Abenteuer, all das, was in unserer Generation noch gelebt wurde, findet heute nur noch virtuell statt. Was macht das mit den Kindern, und wie kann es gelingen, sie weg zu locken, ohne dass es nur Theater, lange Gesichter und "Krieg" zu Hause oder im Urlaub gibt?

Sonntag, 26. Februar 2017

Belastungsgrenze

Wenn man über Monate (oder sind es mittlerweile doch eher schon Jahre?) emotional und physisch an der Belastungsgrenze ist, beginnt man, sich irgendwann Sorgen zu machen über die eigene Gesundheit. Schlaflosigkeit, Nervosität, Mattigkeit sind Symptome, die man nicht ignorieren kann und sollte.

Doch wenn so viel auf dem Spiel steht, verdrängt man solche Indizien, versucht, stark zu bleiben und einfach weiter zu machen, so gut es geht. Und immer, wenn man denkt, es könnte nicht schlimmer werden, kommt noch ein neuer Schock, eine neue Demütigung, eine negative Nachricht hinzu.

Wie lange hält man das durch? Ist es am Ende nur ein Hauch, der das Fass zum Überlaufen bringt, ein scheinbar kleines Ereignis, dass den eigenen Körper veranlasst, ein deutliche Alarmsignal auszusenden? Und wie mag das aussehen, erkennen wir es rechtzeitig?

Rosalies Kinder wollten gern bis Sonntag bei uns bleiben, bevor sie mit ihrem Papa in die Berge fahren. Wir wussten schon vorher, dass ihm das nicht passt, weil er allein ist und daher gern schon mit den Kindern - ohne Absprache und obwohl es Rosalies Wochenende ist - am Freitag mit ihnen losfahren wollte.

Als die Kinder am Mittwoch wie üblich zum Papa wechselten, haben wir schon gewettet, ob sein übliches Gejammer und der Hundeblick die Kinder zum wiederholten Male dazu bringen würde, ihre Meinung zu ändern und dem armen Papa zuliebe auf die Mama zu verzichten. Wir haben diese Nummer zwischen den Kindern und ihm selbst schon einmal live per Video miterleben dürfen. Ein Theater, wie man es einem erwachsenen Mann kaum zutrauen würde.

Freitag am Morgen kam dann auch prompt die Nachricht, dass er die Kinder schon am Samstag abholen würde, und nicht erst Sonntag, wie eigentlich mal von den Kindern gewünscht war. Wieder einmal hat er sich gegen die Kinder und Rosalie durchgesetzt und deren Gutmütigkeit ausgenutzt.

Meine Liebste war sehr aufgewühlt und verärgert, was ich gut verstehen konnte. Sie wollte an dem Freitagvormittag ins Büro, um vor dem Urlaub noch etwas zu erledigen. Doch dann teilte sie mir am Mittag per Audio mit, dass sie sich schlecht fühle und nach Hause fahren würde.

Auf halbem Weg zwischen Büro und Zuhause schrieb sie mir erneut, dass sie nicht ganz sicher wäre, ob die Symptome nicht auch Anzeichen für einen leichten Infarkt sein könnten. Ich hab ihr daraufhin zugeredet, sofort ins Spital zu fahren und das abklären zu lassen.

Dann verging die Zeit ohne eine Nachricht. So langsam wurde ich im Büro unruhig. Es könnte einfach nur ein Migräne-Anfall oder eine psychosomatische Störung sein, was bei den starken Emotionen sicherlich nicht verwunderlich gewesen wäre. Es könnte aber eben auch ... Zum Glück wusste ich, dass sie in guten Händen ist, sollte Hilfe wirklich notwendig sein. Aber ich setzte mir eine Frist von zwei Stunden, dann wollte ich meine Arbeit abbrechen und nach dem Rechten sehen.

Genau nach zwei Stunden meldete sich Rosalie endlich. Es sei soweit alles in Ordnung. Mir fiel ein Stein vom Herzen.

Auch wenn der "Vorfall" nun offenbar wirklich "nur" psychosomatisch bedingt war - der Körper verlangt irgendwann seine Auszeit, und wir müssen aufpassen, dass wir rechtzeitig die Notbremse ziehen. Gesundheit ist durch nichts zu ersetzen und lässt sich nicht kaufen.

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Ans Bett gefesselt

Diese ärgerliche Erkältung hat mich nun schon eine halbe Woche lang fest im Griff, und anstatt gestern mit meinem Team lecker zu essen, lag ich den ganzen Tag im Bett. Toll.

Aber ich fand es sehr nett, dass mir die Kollegen Bilder von der Feier geschickt und auf mich angestossen haben. So eine Art der Rückmeldung ist doch viel besser als jedes Feedback-Gespräch mit dem Chef.

Nun liege ich also einen weiteren Tag lang im Bett, schaue draussen auf den unendlich andauernden Nebel und hoffe, dass ich bis zu den Feiertagen wieder fit bin. Auch wenn wir nur an einem Tag Trubel im Haus haben, möchte ich natürlich schon mit meiner Liebsten gemütlich bei Kerzenschein und Wein sitzen und die Atmosphäre zum ersten Mal so ganz und gar geniessen, wissend, dass kein Countdown läuft, der mich nach Berlin zurück ruft.

Also, ihr nervigen Erreger, ihr habt es Euch lange genug in meinem Körper gemütlich gemacht und mich geärgert. Jetzt ist mal Schluss damit!

Dienstag, 6. Dezember 2016

Dünne Luft

Am letzten Sonntag bin ich, während meine Liebste mit den Kindern beim Backen war, auf dem Sofa gegen 18:30 Uhr eingeschlafen. Etwas, was mir früher nie passiert ist, noch dazu, wo der Tag absolut entspannt und ohne Anstrengung war. Auch gestern im Büro fielen mir gegen 15 Uhr fast die Augen zu. Woran liegt das? Ist es tatsächlich die veränderte Luft? Immerhin bin ich hier rund 500 Meter höher als in Berlin. Kann es sein, dass sich der Körper darauf einstellen muss, oder ist das Unsinn bei dem geringen Unterschied? Ich kann mich erinnern, dass ich früher während des Urlaubs im Harz auf rund 600 Meter auch oft müde war, doch dort war man den ganzen Tag an der frischen Winterluft unterwegs.

Gestern hab ich hier im Blog von unserer Gemeindeversammlung berichtet. Am nächsten Tag die Überraschung - kaum ist man mal bei so einer Veranstaltung dabei, gibt es prompt im Regionalteil der Tageszeitung ein Bild davon. Zum Glück hatte ich da die Augen offen! :)

Noch eine schöne Überraschung heute Morgen im Büro: Unser Chef hat jedem ein Säckchen mit Süssigkeiten zum Samichlaus auf den Tisch gestellt. Da ich auch von meiner Liebsten schon Leckereien bekommen habe, fällt das Mittagessen diesmal wohl aus! :D

Dienstag, 20. September 2016

Aderlass

Heute Morgen bin ich fällig! Das letzte Mal ist so lange her, dass ich keine Erinnerung mehr daran habe, vermutlich mindestens 10 Jahre. Nach so langer Zeit ist es wohl mal wieder gut, ein  Blutbild machen zu lassen. Ärzte selbst kommen ja nicht auf die Idee, obwohl nicht mal die Krankenkasse diese Vorsorge vollumfänglich zahlt. Also lasse ich das jetzt in Eigeninitiative machen und hoffe, dass ich genau so gesund bin, wie ich mich fühle.

Zur Belohnung für meinen Mut (es ist nicht schlimm und ich hab keine Angst davor, aber ich kann nicht hinschauen) werde ich dann heute einen kurzen Arbeitstag mit nur sechs Stunden einschieben. Ich bin dann auch bestimmt ganz schwach, wenn literweise Blut abgezapt wurde! :D

Im Oktober folgt dann noch der Hautarzt, dann habe ich bis auf den Augenarzt mal wieder eine Generaluntersuchung hinter mir und bin gut gerüstet für den Start in der Schweiz!

Rosalie geht gerade in die Offensive bei ihrer Scheidung und schreibt heute Morgen nach Enttäuschung über die Lethargie ihres Anwalts dem Gericht selbst einen Brief. In der Hoffnung, dass wir damit etwas bewirken können, dürft Ihr gern mal wieder Daumen drücken. Das scheint langsam leider zur Dauereinrichtung zu werden ...