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Dienstag, 23. April 2019

Was für eine Woche!

Urlaub, gerade auch mit pupertären Teenies, kann ja durchaus manchmal anstrengend sein. Unsere fünf Tage in Berlin waren aber sehr entspannt.

Die beiden Mädels waren überaus pflegeleicht, jammerten und nörgelten nicht, liessen selbst fünf Stunden Sightseeing zu Fuss über sich ergehen, und sogar die Handys waren fast nie zu sehen. Fast ein Wunder! :-) Dafür waren beide happy, dass sie ihre Kleider für den Abschlussball gefunden haben, was für Rosalie eine Herausforderung war, die dafür mehr als einen ganzen Shoppingtag opfern muss und damit gar keine Gelegenheit hatte, mal etwas für sich selbst zu suchen. Ich konnte "flüchten", in dem ich den Donnerstag bei meinem Papa verbracht habe, der sich auch riesig freute, mich zu sehen und einmal mehr deutlich gemacht hat, wie gern er uns noch ein letztes Mal besuchen möchte ...

Auch meinen Sohn mit Freundin haben wir getroffen, und stets und überall haben wir gut, preiswert und viel gegessen. Dazu perfektes Urlaubswetter, alles hat super geklappt, was wir geplant hatten - was will man mehr!

Der Frühling empfing uns dann auch zu Hause mit herrlichem Sonnenschein, sodass die ganze Woche pure Erholung war. Nun habe ich viel Energie getankt, die ich heute Morgen um halb zehn dann gut gebrauchen kann:

Mein Vorstellungsgespräch steht an! Ein wenig aufgeregt bin ich dann doch, denn schliesslich könnte dieser Wechsel meiner beruflichen Karriere einen ziemlichen Schub verleihen. Zu verlieren habe ich nichts, also dann ...

Dienstag, 16. April 2019

Berlin, Berlin, wir fliegen nach Berlin!

Heute ist es wieder soweit: Stippvisite in Berlin. Mit dem Zug nach Zürich, und von dort mit dem Flugzeug nach Berlin-Tegel. Meine "alte Strecke", die ich aus dem Effeff kenne. Seit der Zeit damals ist Fliegen für mich wie Busfahren geworden.

Gebucht haben wir erneut im selben Hotel wie immer, und die Tische sind in den selben Restaurants reserviert, denn wozu Experimente machen, wenn man weiss, wo es gut ist.

Der einzige Unterschied: Rosalies Tochter wird uns dieses Mal begleiten, und dazu noch deren Freundin. Die Mädels haben es natürlich vor allem aufs Shoppen abgesehen. Ich werde einen Tag für einen Besuch bei meinem Vater nutzen. Und mit meinem Sohn sind wir auch wieder zum Essen verabredet. Auch das Wetter wird herrlich, sodass wir uns auf ein paar schöne und stressfreie Tage in meiner alten Heimat freuen.

Also bis bald, nach den Feiertagen wird es dann im Büro spannend, und ich hoffe, der Termin um 9:30 Uhr am nächsten Dienstag wird ein Erfolg.

Donnerstag, 11. April 2019

Sentimental

Während meiner Kindheit habe ich in einem der bekanntesten Chöre des Landes gesungen. Neben diversen (TV-)Auftritten hatten wir fast jeden Donnerstag auch zwei bis drei Stunden am Nachmittag Rundfunk-Produktionen im Studio.

Viele Aufnahmen aus dieser Zeit finden sich auf alten Schallplatten. Oder auch auf Spo*ify. Mit der Installation von smarten Lautsprechern daheim bietet sich dieser Dienst an, um zu Hause per Sprachbefehl und überall im Haus Musik zu hören.

Das geht am besten, wenn man zuvor Playlists aus seinen Lieblingssongs erstellt hat. Um dies zu tun, muss man fleissig im Angebot stöbern. Und dabei bin ich auch auf diverse dieser Lieder aus alter Zeit gestossen. Im Einzelfall lässt sich nicht sagen, ob ich nun gerade bei der einen oder anderen Aufnahme dabei war, da die Lieder immer mal wieder neu produziert wurden. Aber allein das Anhören und Mitsingen der Musik lässt die alten Bilder und Gefühle aus dieser längst vergangenen Zeit wieder zum Vorschein kommen.

Und dann ist alles wieder da: der Probenraum in der Schule, die Chorleiter, Mitschüler, Busfahrten zum Aufnahmestudio, Auftritte im Fernsehen ...

Es ist spannend, was so ein Schlüsselreiz auslösen kann. Und ich lächle dann und denke gern an die alten Zeiten zurück. Es sind überwiegend schöne Erinnerungen und ich bin froh, dass mich meine Eltern damals an diese Spezialschule geschickt haben, die meine Entwicklung intensiv prägte.

Dienstag, 9. April 2019

Es läuft aus dem Ruder

So eine Aussage aus der Feder des eigenen Anwaltes ist kein gutes Zeichen. Und in der Tat sieht es momentan so aus, als ginge alles mit voller Wucht gegen den Baum und der Anwalt wisse nicht mehr weiter.

Das Scheidungsverfahren bei Rosalie zieht sich nun bereits seit 2014 in die Länge und aktuell ist man noch keinen Schritt näher an einer Lösung als zu Beginn des Verfahrens. Im Gegenteil. Rosalie hatte über ein Jahr lang Beweise gesammelt, um dem Richter zu zeigen, in welch unglaublichem Umfang der Ex bei der Buchhaltung geschummelt und private Gelder als berufliche Ausgaben verschleiert und abgezweigt hat. Hunderte von Stunden gingen drauf, um dies alles anhand von Abrechnungen und Belegen darzulegen. Die Summe, die dabei herausgekommen ist, mag ich hier gar nicht nennen - sie ist gewaltig und schwindelerregend, selbst für Schweizer Verhältnisse.

Am Ende der Analyse standen mehr als zehn Aktenordner, voll mit Beweisen (wohl gemerkt Beweise samt Belegen, keine blossen Vermutungen), die dem Gericht zur Verfügung gestellt wurden. Der meinte dann arrogant, er sei "nicht gewillt", diese Belege zu prüfen und wolle einen Gutachter einsetzen (den natürlich Rosalie bevorschussen müsse). Darüber haben wir uns bereits sehr geärgert: Der Richter hat keine Lust, Akten zu lesen, und lässt Rosalie dafür kräftig zahlen?

Doch nicht nur die unnötigen Kosten waren ärgerlich, auch der Auftrag an den Gutachter. Der sollte nämlich plötzlich nur noch den Wert der Firma feststellen, und das, ohne die Beweise von Rosalie ausgehändigt zu bekommen. Eine Ermahnung dazu vom Anwalt igonierte er einfach und gab den Auftrag genau so heraus.

Nun, 10000 Franken später, kommt ein Schreiben vom Gutachter. Er bräuchte einen weiteren Vorschuss (!) mit mehr als doppelt so viel Geld. Es gäbe Indizien für unsaubere Abrechnungen, aber für eine genauere Prüfung reiche der Vorschuss längst nicht aus. Mit anderen Worten: Der Gutachter fängt nun wieder von vorn an mit der Arbeit, die Rosalie längst getan hat! Erneut gab es einen bösen Brief vom Anwalt, und erneut fegte der Richter das Argument hinweg. Der Gutachter soll also allen Ernstes wieder eine Tabelle mit auffälligen Transaktionen machen, die es ja bereits von Rosalie erstellt hat. Der Richter hält es aber nicht für nötig, ihm die Beweise auszuhändigen - dabei soll er doch gerade diese prüfen! Was für eine arrogante Frechheit ist das eigentlich?

Und es kommt noch besser: Der Gutachter hat sich mehr als acht Stunden lang persönlich und per Mail mit dem Ex und dessen Anwalt ausgetauscht. Man mag sich das vorstellen: Ein Mann, der nie mit Fakten, sondern nur mit Emotionen argumentiert und jeden Tag der Welt und selbst seinen Kindern vorjammert, wie schlecht es ihm doch geht (er verdient jeden Monat netto das Dreifache von meinem Gehalt!), erklärt dem Gutachter ganz sicher offen und ehrlich, wie er seine Frau systematisch hintergangen hat. Und der Gutachter darf dann die Beweise der Gegenseite nicht einmal sehen oder gar bewerten, sondern muss sich mühsam in dem Berg von Ordnern selbst auf die Suche machen. Und ein Gespräch mit Rosalie verbietet der Richter ebenso kategorisch.

Und nun soll mir mal jemand erklären, wie unter diesen Umständen eine objektive Stellungnahme dabei herauskommen soll??  Das KANN nicht zu einem gerechten Urteil führen, denn selbstverständlich hat der Ex die betreffenden Buchungen gut versteckt und natürlich auch aberwitzige "Erklärungen" dafür, die aber einer eingehenden Prüfung dann nicht standhalten, wenn man die ganze Wahrheit, nämlich z. B. auch sein Privatkonto, anschaut. Aber davon hat der Gutachter keinen Schimmer - weil er die Beweise nicht sehen darf.

Man könnte meinen, der Richter sei gekauft. Davon gehe ich höflicherweise mal nicht aus, aber ganz sicher hat er keine der Akten gelesen und weiss überhaupt nicht, was in den Beweisordnern enthalten ist. Leiden muss  darunter vor allem Rosalie, die langsam den Glauben an die Gerechtigkeit und das Rechtssystem in der Schweiz verliert. Man ist dem Handeln des Richters fast wehrlos ausgesetzt, und das macht wütend, wenn man sieht, wie ignorant er mit Menschen und Schicksalen umgeht.

Rosalie hat ihrer Kanzlei am Wochenende nochmals einen langen Brief mit Argumenten und Fragen geschickt. Nun warten wir, welche Reaktion von dort kommt. Aufzugeben ist keine Alternative, denn dann müsste sie auf alles verzichten, da der Ex das verprasste Vermögen komplett für sich beansprucht und damit unsere (finanzielle) Zukunft auf der Kippe stünde ...

Dienstag, 12. März 2019

Ich bin drin!

Heute Morgen hörte ich im Radio, dass das WWW schon stolze dreissig Jahre alt geworden ist. Während sich die heutige Jugend ein Leben ohne Internet gar nicht mehr vorstellen kann, war es für unsere Generation tatsächlich Neuland.

Das erste Modem mit 56K, das man nur nutzen konnte, wenn gerade niemand telefonieren wollte, die ersten Versuche, irgendwas im Netz zu finden, der erste Messenger (ICQ) ... Hach, das waren Zeiten.

Sehr schnell habe ich das Netz auch zu schätzen gelernt. Als mein Sohn 12 Wochen zu früh auf die Welt kam, war es die erste und schnellste Quelle, um sich über das Thema Frühgeburt zu informieren. Es gab zwar 1997 erst wenige Seiten dazu, aber immerhin konnte man zu jeder Tageszeit darauf zugreifen. Und da wir tagsüber beim Kind waren, wurde das Internet zu einer wichtigen Quelle für Informationen und auch schon Austausch mit anderen Eltern, wenn auch sehr langsam und mühevoll.

Und heute geht ohne das Netz nichts mehr, die Geschwindigkeit ist gefühlt Lichtjahre schneller als zu Beginn. Schön, dass es das WWW gibt, sonst hätte ich wohl auch Rosalie niemals kennen gelernt!

Freitag, 8. März 2019

Mir graut

Vor einigen Wochen habe ich schon mal meine Bedenken geäussert, als ich erfuhr, dass mein Papa sich ein nagelneues Auto bestellt hat - mit fast 79 Jahren.

Nun hat er mir gestern ein Bild geschickt von dem neuen Wagen. Und ich bin ein weiteres Mal erschrocken. Wenn ich mir vorstelle, wie er mit seinem Rollator und unsicheren Schrittes zum Auto läuft, mit Mühe und Not und viel Geduld einsteigt, während seine Frau den Rollator im Auto verstaut, und dann mit diesem Geschoss wegfährt - das kann man nur für einen schlechten Scherz halten ...

Jede Menge neuer Technik, ein riesiges Display, das wunderbar ablenkt, ein Frontspoiler fast bis zum Boden. Wie lange geht das gut, bis der erste Schaden entsteht??

Hier in der Schweiz muss man im Alter alle zwei Jahren die Fahrtüchtigkeit unter Beweis stellen. Ich finde das absolut richtig, auch wenn es mich damit auch eines Tages erwischen wird. Aber man gefährdet sich halt nicht nur selbst, sondern stellt auch ein erhöhtes Risiko für seine Umwelt dar. Und das kann man selbst nun mal nicht objektiv einschätzen. Mein Opa fuhr damals mit 85 nur noch auf der Mittellinie, bis er nach einem Fast-Unfall endlich den Führerschein zurück gab. Mein Papa hat erst vor ein paar Wochen eine Beule in das alte Auto gefahren, weil er einen Pfeiler übersah. Was kommt als nächstes, weil er vielleicht gerade auf das tolle Display geschaut hat??

Und hier ist das gute Stück, das nächsten Mittwoch auf die Strasse entlassen wird (zum Teil noch mit Folie abgeklebt):






Mittwoch, 20. Februar 2019

Wo komme ich her?

Während unseres Besuchs bei meinem Vater am Samstag fragte er plötzlich, ob wir ein paar Bilder anschauen möchten. Natürlich wollten wir, es waren nämlich Bilder aus seiner Vergangenheit, die ich bisher noch nie gesehen hatte.

Es kamen Fotos zum Vorschein aus seiner Kindheit und Jugend, Bilder seiner Eltern, Grosseltern und der Geschwister. Zum ersten Mal erzählte er auch Einiges aus der Zeit nach Kriegsende, und ich hörte zum ersten Mal, dass er eine Schwester hatte, die in den letzten Kriegstagen tragisch durch einen Granatsplitter ums Leben kam.

Dabei fiel mir auf, wie wenig ich eigentlich aus dem Leben meiner Eltern weiss. Und mein Vater hat ganz viele alte Bilder schon entsorgt, weil er der Meinung war, dass sich die sowieso niemand mehr anschauen würde ...

Die gezeigten Bilder haben wir mitgenommen, dazu noch ein paar Informationen zu Namen und Daten meines Stammbaumes. Mein Papa ist der Letzte der fünf Geschwister, der noch lebt, wenn er nicht mehr da ist, gehen auch viele Erinnerungen mit ihm verloren. Geschichten aus der Zeit nach dem Krieg, Spaziergänge mit seinem Bruder vorbei an brennenden Ruinen in Berlin, Vertreibung durch die Russen, die erste Banane seines Lebens und viele andere kleine Anekdoten.

Es waren schwere Zeiten damals und die Kindheit war alles andere als unbeschwert. Manchmal wünschte man sich, die heutige Generation hätte etwas mehr Respekt vor dem, was inzwischen alltäglich ist, und würde nicht vieles als selbstverständlich hinnehmen und leichtfertig aufs Spiel setzen.

Ich fand es spannend, die Bilder anzuschauen und meinem Papa zuzuhören. Manche Erinnerung mag mit der Zeit verblasst oder verfälscht sein, und vielleicht gibt es Einiges, was er verdrängt oder vergessen hat. Immerhin habe ich zu einigen Fotos jetzt auch einen Hintergrund, und irgendwann wird es das Einzige sein, was bleibt.

Montag, 18. Februar 2019

Frühlingsgefühle

Wir sind zurück von unserem kleinen Abstecher nach Berlin. Schön war's. Viel Zeit zum Shoppen hatten wir diesmal nicht, aber das war auch nicht unser Ziel.

Dafür haben wir wie immer super gut und günstig in unseren Lieblings-Restaurants gegessen. Ausserdem trafen wir meinen Sohn mit Freundin, per Zufall eine Mitschülerin von mir, die ich seit 44 Jahren kenne, und mit der wir dann an einem Vormittag zusammen Kaffee getrunken haben, und der Samstag gehörte meinem Papa.

Natürlich hat er sich riesig gefreut, uns zu sehen. Gleichzeitig war es endlich wieder etwas Abwechslung in seinem tristen Alltag. Daran ist er leider zum Teil selbst schuld. Er läuft schlecht, hat Angst, hinzufallen, daher läuft er noch weniger, und damit wird seine Muskulatur immer weiter geschwächt. Und dann läuft er folglich noch schlechter ...

Und so wirkte er ziemlich niedergeschlagen. Ihm fällt die Decke auf den Kopf. Er ist halt bequem und erwartet, dass seine Beschwerden von selbst oder durch Tabletten nachlassen. Das wird natürlich nicht passieren. Wir konnten ihn dann zumindest überreden, bei wunderschönem Sonnenschein eine kleine Runde mit seinem Rollator zu drehen. Danach war er völlig erschöpft. Aber eigentlich müsste er das jeden Tag machen, und nicht nur, wenn er zum Arzt muss.

Und sein grosser Wunsch ist es, uns noch einmal besuchen zu kommen. Diesen Wunsch möchte ich ihm gern erfüllen, wenn es irgendwie geht. Wenn feststeht, wann wir den runden Geburtstag von Rosalie feiern werden, schauen wir mal, ob wir eine Reise für ihn organisieren können. Es wird sicher sehr anstrengend werden für ihn, aber ich denke, das wird er auf sich nehmen, um sich diesen Wunsch zu erfüllen. Und wir werden alles versuchen, damit das auch klappt.

Wieder daheim, hatten wir gestern noch einen wunderschönen und sonnigen Sonntag. Es war richtig frühlingshaft und man hatte das Gefühl, die Natur atmet auf. Vor allem unser roter Kater Bernie hat sich gefreut, dass wir wieder zu Hause sind, und folgte uns im Garten auf Schritt und Tritt:



Rosalie begann die Gartensaison mit der Schere und ich habe mich ein wenig mit unserem neuesten Gast im Garten beschäftigt. Seit einer Woche flitzt ein offenbar junger, ausgehungerter Kater ums Haus, war schon zwei Mal drinnen und hat sich den Schuppen als neues Zuhause ausgesucht. Sobald er uns hört, kommt er angerannt und frisst gierig. Da er nicht kastriert ist und wir nicht wissen, wohin er gehört, versuchen wir, ihn draussen zu lassen, zumal er schon im Haus markiert hat, und das geht natürlich gar nicht ... Wir haben jetzt eine Fundmeldung im Internet hinterlassen und schauen mal, ob sich jemand meldet. Falls nicht, müssen wir weiterschauen. Drei Kater im Haus wären keine gute Mischung.

Und das ist der lustige Geselle. Ist er nicht putzig mit den weissen Pfötchen?

Montag, 11. Februar 2019

Heile Welt

Wir sind derzeit dabei, unsere Urlaubspläne abzuklopfen. Ausserdem drängelt der Ex und möchte wissen, ob Rosalie seinem Vorschlag zustimmt: Kinder im Frühling bei uns und im Herbst bei ihm. Nun hatten wir ja eigentlich geplant, im Oktober mit beiden Kindern vielleicht, eventuell, nach Florida ...

Während die Tochter sofort Zustimmung signalisierte, war der Sohn unentschlossen. Da wir nun eine Entscheidung brauchten, haben wir gestern mit Beiden gesprochen. Die Tochter war weiterhin Feuer und Flamme, aber Sohnemann hat keine Lust auf Familienurlaub. Das eigentlich Interessante dabei war aber die Begründung ...

Seit Rosalies Ex eine neue Freundin hat, haben wir immer das Gefühl, sie sei ein Statussymbol für ihn und er stellt sie überall auffällig zur Schau. Als das Verhältnis zu Rosalie noch besser war, sind wir mal an einem Fest bei ihm gewesen. Damals kannten sich die Beiden rund ein halbes Jahr. Was uns sehr irritierte, waren die Fotos, die während der Party in Dauerschleife auf dem TV zu sehen waren: Vorwiegend (Zungen-)Kuss-Selfies der Beiden. Wie bei Teenagern! Und auch das Verhalten des Pärchens wirkte wie ein überzeichnetes Zur-Schau-Stellen des neuen Lebens und der Glückseligkeit. Rosalie fiel ausserdem auf, dass der Ex in Gegenwart seiner Neuen eine Rolle zu spielen schien und gar nicht er selbst war und ständig auf dem Sprung, ihr alles recht zu machen.

Nun sind das natürlich sehr subjektive Beobachtungen aus einer ganz speziellen Sichtweise. Aber genau diese Feststellungen bestätigte uns gestern ganz ungefragt Rosalies Sohn. Man war ja im vorletzten Jahr gemeinsam auf Hawaii: der Ex mit seinen beiden Kindern, die neue Freundin mit ihrer Tochter (alles grosszügigerweise vom Ex bezahlt ...). Und es war offenbar alles sooo (gespielt) harmonisch, das so tolle neue Leben wurde in jeder Sekunde betont, die neue Super-Familie gepriesen, es gab eine WA-Gruppe "Family-Team", dazu die Hektik von sieben Flügen in drei Wochen, Jetlag, täglich jede Menge Aktivitäten ... Das war dem Sohnemann offenbar zu viel.

Er mag darum keinen Familienurlaub mehr, hat aber betont, dass das nichts mit uns zu tun habe, sondern er einfach für sich sein möchte. Das müssen wir natürlich akzeptieren, stellt uns aber vor Probleme. Wir hatten angedacht, in unseren Lieblingshotel zwei Zimmer zu buchen, eines für die Kinder und eines für uns. Wenn nur die Tochter mitkommt, ist das blöd, und ein Zimmer zu dritt wäre auch keine Lösung, denn der Urlaub ist der Moment, in dem wir auch mal wirklich Zeit für uns haben (wollen) ...

Davon abgesehen ist völlig offen, wie viel Geld die Scheidung noch verschlingen wird. Es mag daher ratsam sein, kleine Brötchen zu backen und die schönen Pläne auf ein anderes Jahr zu verschieben. Das wäre zwar bitter, aber rational vielleicht eine sinnvolle Entscheidung.


Freitag, 8. Februar 2019

Katzen-Sorgen

So schön, wie es ist, Haustiere zu haben, aber wenn sie krank werden, dann leidet man genauso wie bei einem Familienmitglied. Das war für mich in der Vergangenheit auch mit ein Grund, lieber keine Tiere daheim zu haben.

Das sehe ich heute anders, aber trotzdem werden unsere "Miezen" natürlich auch mal krank. Der Wildfang, der seit ein paar Monaten fast täglich bei uns vorbeikommt und inzwischen auch gern mal ein paar Stunden im Haus schläft, war am Montag das letzte Mal da. Rosalie bemerkte heftige Verletzungen am Kopf und am Hals, vermutlich von einem Kampf. Das Tier schlief rund vier Stunden auf der Bank, dann ging es wieder. Seitdem haben wir die Katze nun nicht mehr gesehen, und es ist gut möglich, dass sie nicht mehr lebt. Gesund sah das Kätzchen schon lange nicht mehr aus, und vielleicht ist es nun erlöst von seinem traurigen Leben. Womöglich werden wir es nie erfahren.

Und auch Henrys Freundin macht uns Sorgen. Es begann vor zwei Tagen, als ich sah, dass sie sich bei uns im Schlafzimmer hinhockte. Dort lag noch eine Hose von mir, und nachdem die Katze wieder weg war, fand ich eine kleine feuchte Stelle auf dem Stoff. Sie nutzt nun auch das Katzenklo im Erdgeschoss, das eigentlich gar keine Funktion mehr hatte, ziemlich oft, scheinbar auch für kleine Mengen Urin. Es scheint daher, als ob sie Probleme mit den Nieren oder der Blase hat.

Wenn das nicht besser wird, müssen wir unsere Bemühungen, den oder die Halter ausfindig zu machen, wohl doch verstärken, damit der Katzendame geholfen werden kann. Im schlimmsten Fall bringen wir sie halt selbst zum Tierarzt.

Kaum ist beim Ex mal eine Woche Ruhe, melden sich neue Sorgen. Das Leben gibt irgendwie keine Ruhe.

Montag, 4. Februar 2019

Niedere Instinkte?

Der Ex und sein Anwalt lassen ja keine Woche aus, in der ihnen nicht irgend ein Unsinn einfällt. Diesmal haben sie dem Richter (der ja bald weg ist) einen bösen Brief geschrieben mit der Aufforderung, doch schnell einen neuen Termin zu finden, zumal die böse Rosalie schon drei Mal die Hauptverhandlung verschoben hätte.

An diesem Schreiben ist mal wieder alles gelogen - und damit verdienen Anwälte ja bekanntlich gern ihr Geld. Aber es ist einfach nur peinlich, was da zusammen geschrieben wird. Und auch einem minderbemittelten Anwalt sollte doch klar sein, dass sich ein Richter nicht drängen lässt, schon gar nicht mit solchem Quatsch (ein Blick in die Akten reicht, um zu sehen, dass diese Unterstellungen aus dem Reich der Märchen stammen). Und was sollte der jetzt auch entscheiden, wenn er doch klar und deutlich  mitteilte, dass er das Verfahren seinem Nachfolger ab März überlässt? Aber schön, mit dem Schreiben kann der Anwalt seinem Klienten wieder locker 150 Franken in Rechnung stellen - für nichts.

Apropos nichts: Der Ex hatte Mitte Januar per Mail angekündigt, dass er am 25. zumindest zwei der drei ausstehenden Monatszahlungen für den Unterhalt überweisen wird. Passiert ist - ihr ahnt es - nichts. Bleibt nur die Frage, ob er es von Anfang an nur heisse Luft war, ob er beim Richter zu der nun abgesagten Verhandlung einen guten Eindruck machen wollte oder ob er jetzt eingeschnappt ist, weil er noch immer nicht geschieden ist?

Vergessen tut er dabei immer, dass nur ein Fünftel der Alimente für seine Ex ist, der Rest steht den Kindern zu. Er behauptet aber gern und überall, Rosalie würde damit jetzt in Saus und Braus leben. Das ist einfach lächerlich, dämlich und zeigt seinen Egoismus und Geiz.

Rosalie hat also nun zum zweiten Mal eine Betreibung (=Zwangsvollstreckung) einleiten müssen, denn auch bei uns fällt das Geld nun mal nicht vom Himmel und wir sind darauf angewiesen. Was allerdings besonders dämlich ist: Der Ex sollte ja wissen, dass er um die Zahlung nicht herumkommt, lediglich ein wenig Zeit gewinnt, denn das ganze Verfahren hatten wir ja schon mal im letzten Jahr. Und Rosalie hat einen Gerichtstitel, gegen den er sich nicht wehren kann. Und er wird nun erneut nicht nur die Alimente selbst, sondern dazu noch Zinsen, Gerichtskosten und eine happige Entschädigung an Rosalie zahlen "dürfen". Und wofür? Nur aus infantilem Trotz?

Wann wacht der Mann endlich mal auf?

Montag, 28. Januar 2019

Wut und Tränen

Das vermutete Wut-Mail vom Ex kam dann doch noch. Und es liess einen mal wieder sprachlos zurück. Rosalies Anwalt attestiert ihrem Ex ja schon lange eine Krankheit, und wenn man dieses Mail wieder gelesen hat, denkt man sofort an eine narzisstische Persönlichkeitsstörung.

Was wir in diversen Mails bereits feststellen mussten, bewahreitete sich auch diesmal: Fakten werden einfach ausgeblendet oder so verdreht, dass sie in sein Weltbild von der bösen Ex und dem ach so armen Mann passen. Das geht soweit, dass Sätze auf Papier einfach ignoriert werden. Wenn da in einem nur siebenzeiligen Schreiben steht, dass der Richter versetzt wird und DESHALB der Termin annulliert werde, dann nimmt der Ex diesen Halbsatz und macht daraus, dass der Termin wegen Rosalie annulliert wurde. Wir haben daraufhin noch zwei Mal per Mail versucht, ihm klar zu machen, dass da doch etwas ganz Anderes auf dem Papier stehe und ob er denn nur den einen Halbsatz gelesen habe. Aber der Mann geht überhaupt nicht darauf ein, sondern behauptet einfach weiter, der Richter wäre ja bereit gewesen, nur Rosalie nicht.

Was soll man darauf noch sagen? Ein Fall für den Psychiater? Aber seine ganze Argumentation über die Jahre beruht immer nur auf Emotionen, das macht die Angelegenheit sooo mühsam. Man muss ihn jedes Mal mit Zahlen festnageln, bis er gar nicht mehr weg kommt. Dann ist Ruhe und es kommt nichts mehr. Aber das kostet sooo viel Kraft. Und es ist der Grund, warum es keine Einigung gibt. Man schüttelt den Kopf, meint, er müsse doch die Zahlen, die da schwarz auf weiss stehen, auch lesen können. Aber es geht offenbar nicht. Er bewegt sich keinen Millimeter.

Leider spannt er nun auch die Kinder zunehmend für seine Zwecke ein. Nicht nur, dass in jedem Mail steht, Rosalie solle doch - der Kinder wegen - endlich einwilligen. Nein, er zeigt ihnen auch noch seine Mails an sie (aber natürlich nicht ihre Antworten). Was das mit ihnen macht, haben wir am Wochenende leidvoll aus ihrem Mund erfahren müssen: Der arme Papa sei ja schwer krank (ganz plötzlich seit der Trennung ...) und könne nicht Fussball spielen oder Rad fahren - daher "muss" er Golf spielen (als Begründung, warum er für diesen irre teuren Sport so viel Geld ausgibt). Seine neue Freundin muss er finanziell so stark unterstützen, weil es viel zu anstrengend für sie sei, 100% zu arbeiten. Seine Ex aber, die zwei minderjährige Kinder hat, will er per Gericht dazu verdonnern, 100% zu arbeiten, damit er weniger zahlen muss! Er wirft Rosalie vor (und erzählt das natürlich so den Kindern), sie wolle ihm die Kinder wegnehmen. Richtig ist, dass es lediglich darum geht, die rechtliche Obhut zu 100% in ihre Hände zu legen, damit das Theater aufhört, wer was für die Kinder kaufen soll. An der Aufenthaltsregelung soll sich aber, und auch das steht schwarz auf weiss in einem Papier, absolut nichts ändern (und nur das ist ja für die Kinder wichtig). Das erfahren die Kids natürlich nicht.

Und so geht das immer weiter. Keine Fakten, nur Emotionen, und damit wickelt er die Kinder wunderbar um den Finger.

Bislang hat Rosalie nur im Ausnahmefall über all das mit den Kindern gesprochen, um sie nicht damit zu belasten. Nun zeigt sich immer deutlicher, dass der Papa mit dieser emotionalen und einseitigen Darstellung Rosalie massiv schadet. Er begründet diese Frechheit damit, dass sie ja fast erwachsen seien und das alles erfahren könnten. Um die Kinder nicht zu verlieren, muss Rosalie daher nun auch Ihre Seite darstellen, was aber extrem schwierig ist, da die Beiden schon viel zu lange das Gejammer vom todkranken und schwer geschädigten Papa anhören mussten. Deshalb habe ich Rosalie geraten, den Kindern das letzte Schreiben vom Gericht ohne Kommentar zu zeigen und sie ganz einfach zu fragen, wie sie den Inhalt verstehen und aus welchem Grund denn nun die Verhandlung ausfallen muss - und damit die Lüge des ach so armen Papas bloss zu stellen. Bei der Tochter führte das erst zu dem üblichen: "Ja, aber ..." und letztlich zu Tränen, beim Sohn steht das Gespräch noch aus.

Es ist eine ganz miese Masche, die Kinder mit dieser einseitigen Darstellung zu missbrauchen, und dann noch unter dem Deckmäntelchen, sie seien alt genug und würden das verstehen. Wir haben diesen Faktor lange unterschätzt, um die Kinder zu schützen. Das wird nun nicht mehr möglich sein.


Montag, 31. Dezember 2018

Das war 2018

Am letzten Tag im Jahr muss ich diesmal arbeiten. In diesem Punkt war ich bisher verwöhnt - das letzte Mal ist mehr mal 25 Jahre her, dass ich Silvester nicht frei hatte. Aber einen halben Tag werde ich schon überstehen, zumal ich nicht davon ausgehe, dass hier heute die Hölle los bricht.

Die zwei Urlaubswochen waren sehr willkommen, ich hab mich gut erholt, und die Feiertage haben wir in aller Ruhe begangen. So stelle ich mir das vor, und im Vergleich zu früheren Jahren, als ich noch verheiratet war, ist es eine Wohltat. Dieser Besuchs-Stress, das ständige Essen und Trinken ... Das brauche ich alles nicht mehr.

Und wie war es nun, das abgelaufene Jahr? Durchwachsen. Insgesamt hatten Rosalie und ich endlich wieder etwas mehr Freizeit als im Jahr zuvor, an dem fast alle Wochenenden und auch viele weitere Abende mit Scheidungs-Schreibkram ausgefüllt waren. In diesem Jahr waren wir wieder etwas öfter im Garten und haben auch mal ein paar gemütliche Film-Abende vor dem Fernseher verbracht. Aber emotional war es gerade in Sachen Scheidung weiterhin eine Achterbahnfahrt, Ende nicht in Sicht. Gerade noch kurz vor Weihnachten hat der Ex wieder ein paar Mails abgesondert, die einen fast sprachlos machen vor Ignoranz und Starrsinn. Wenn sich da nichts ändert, wird es noch viele Monate dauern bis zu irgend einem Ende.

Ich bin froh, dass es meinem Vater unverändert "gut" geht. In Gänsefüsschen deshalb, weil seine Vitalwerte für sein Alter zwar super sind. Aber durch seine MS ist er schon sehr eingeschränkt, und das ist so schade. Ob es im nächsten Jahr noch einmal für einen Besuch in der Schweiz langt, ist daher sehr ungewiss.

Das Positive in diesem Jahr war zweifellos die Beziehung zu meinem Sohn. Die lag zuletzt doch ziemlich im Argen. Aber das haben wir jetzt hinter uns gelassen und uns im zweiten Halbjahr schon zwei Mal in Berlin getroffen. Es waren sehr schöne Abende, und ich hoffe, dass ich ihn im nächsten Jahr vielleicht mal überreden kann, uns hier zu besuchen.

Beruflich hat sich auch Einiges zum Guten gewendet. Zufrieden bin ich zwar nicht, aber das Schlimmste - nämlich das schlechte Team - ist überstanden. Beide Kollegen sind weg, und mit dem "Ersatz" kann ich allemal ganz gut leben. Der zweite Kollege, der eigentlich am 21. seinen letzten Tag gehabt hätte, hat wohl die ganze letzte Woche davor unentschuldigt gefehlt. Es hätte nicht dieses Beweises bedurft, um klar zu stellen, dass man auf diesen Typen verzichten kann, aber nun ist er wirklich weg.

Ich wünsche mir für das neue Jahr in erster Linie ein ruhigeres Privatleben, damit Rosalie endlich den Mist der letzten Jahre hinter sich lassen und damit abschliessen kann. Dieser Dauerstress ist ungesund und schlägt sich auch auf alles Andere nieder. Es wäre so schön, wenn das ein Ende hätte.

Die berufliche Zukunft ist etwas ungewiss. Reorg, Entlassungen - alles ist möglich. Ich sehe die Gefahr bei mir gering und hoffe eher darauf, mich einbringen und verbessern zu können. Aber das steht alles in den Sternen.

Apropos - das Horoskop für 2019 sieht düster aus für Zwillinge. Also gehe ich mal lieber davon aus, dass das sowieso alles Quatsch ist, was da geschrieben steht. ;-)

Und nun: Einen guten Rutsch und ein gutes, neues Jahr!


Montag, 10. Dezember 2018

Motivation, bitte!

Das war ein schönes langes Wochenende in Berlin! Gut, das Wetter war zum Fürchten, aber ansonsten hatten wir eine gute Zeit:

Am Mittwochabend das Treffen mit meinem Sohn und Freundin. Wir haben viel gegessen, geredet, gelacht. Und dabei das gute Gefühl, dass die Freundin meinem Sohn gut tut. Sie ist die abeklärtere, erwachsenere von Beiden, und gemeinsam ergänzen sie sich sehr gut. Ich fand es auch süss zu hören, dass sie sich darüber unterhalten haben, wie viele Kinder sie bekommen wollen und ob es Jungs oder Mädchen werden sollen. Das kann natürlich ruhig noch warten, aber es ist schön zu sehen, dass sie sich Gedanken machen über die Zukunft. Immerhin sind sie auch schon zwei Jahre zusammen.

Am Donnerstag war erst mal Shopping angesagt und am Abend dann die Komödie. Meine Erwartungen waren gross, so ganz erfüllt wurden sie nicht. Ja, es gab komische Momente, und die Thematik (älterer Mann sucht sich sehr junge Frau) ist sicherlich ein interessantes Feld. Aber zuweilen wirkte das Stück etwas bemühend und zäh. Mir fehlte die Spritzigkeit, teilweise sehnte ich mich nach einer Pointe. Beeindruckend war die Leistung von Jochen Busse aber allemal. Mit 77 Jahren so viel Text zu lernen und zwei Stunden lang fast ununterbrochen zu stehen - das muss man erst mal schaffen!

Freitag war Papatag. Ihm kullerten die Tränen, als wir ankamen. Er hat sich, genau wie wir, riesig über das Wiedersehen gefreut. Als wir am Abend nach viel Essen und zwei Flaschen Rotwein aufbrachen, war der Gedanke wieder da, wie oft wir uns wohl noch verabschieden werden können ...

Samstag nochmals Shopping (Schatzi brauchte Schuhe ...). Da es in Strömen regnete, haben wir draussen auch nichts verpasst.

Während der Tage hatten wir per Webcam und App immer ein Auge auf unsere Fellnasen daheim. Die süssen Kätzchen sind uns schon sehr ans Herz gewachsen. Henry hat ja einen Freifahrtschein, aber Bernie ist darauf angewiesen, dass ihn jemand hinein lässt. Das klappte leider erst am Samstagabend, als die Ferienbetreuung und er gerade zur selben Zeit dort waren. Anschliessend verliess Bernie fast 24 Stunden lang das Haus nicht mehr und schlief und schlief ... Es scheint, als würde er ansonsten immer draussen sein und sein altes Zuhause kaum noch aufsuchen. Wie schon beim letzten Urlaub wirkt er bei unserer Ankunft sehr erschöpft.

Gestern Nachmittag kehrten wir pünktlich zurück. Der erste Blick ging in den Garten. Henry kam uns sofort laut mauzend entgegen. Ob das nun Freude oder Vorwurf sein sollte, ist schwer zu sagen. Bernie sah ich in 200 m Entfernung auf dem Feld. Als ich ihn rief, kam er ebenfalls angerannt. Und dann war grosses Kuscheln angesagt. Erst mit Bernie im Bett, dann mit Henry auf dem Schoss, während Bernie schon wieder vor mir sass und auf eine Verlängerung wartete.

Das ging die halbe Nacht so weiter ... Um 2 Uhr hörte ich ein lautes Jammern auf dem Flur: Henry wollte geknuddelt werden. Er sprang im Bad auf den Waschtisch, legte seine Vorderpfoten auf meine Schultern und drückte seinen Kopf an meinen - wie ein Hund. Ich nahm ihn eine Weile auf den Schoss und kraulte seinen Bauch. Kaum wieder im Bett, sprang Bernie auf mich drauf. Dann war es schon nach 3 Uhr. Gegen 4 Uhr döste ich wieder ein, bevor Henry um halb sechs erneut Sehnsucht hatte, bis mein Wecker klingelte. Gääähn.

Das wird ein langer Tag bis zum Feierabend. Und dann noch vier Mal ins Büro, bevor die Weihnachtsferien beginnen. Ich bin in der glücklichen Lage, noch zwei Wochen frei nehmen zu können, sodass ich nur an Silvester noch mal im alten Jahr ran muss. Das lässt allerdings die Motivation gerade ziemlich in den Keller rutschen. Was fängt man noch an im alten Jahr, das gerade mal noch vier Tage hat? Eigentlich nichts, oder? Verstecken im Gelände und warten, dass die Zeit vergeht? Mal schauen, ob mir das gelingt ...


Dienstag, 4. Dezember 2018

Schönes Wochenende!

Morgen machen wir uns auf den Weg nach Berlin. Zum ersten Mal seit zwei Jahren wird es wieder ein besonders langer Weg sein, da wir erst ab Zürich fliegen können anstatt ab Bern. Etwas Nostalgie schwingt aber auch mit, denn das war ja bis Oktober 2016 meine wöchentliche Standard-Route beim Pendeln zwischen Berlin und Bern. Ein Weg, den ich im Schlaf kenne. Und ich bin froh, dass diese Pendelei nicht mehr nötig ist. :-)

In Berlin werden wir unser übliches "Programm" absolvieren: die Lieblings-Restaurants, die Lieblings-Malls, Besuch bei meinem Papa und ein Treffen mit meinem Sohn und seiner Freundin. Darüber hinaus wird es ein weiteres Highlight geben. Wir gehen ins Theater, genauer in eine Komödie. Ich bin zufällig durch einen Newsletter darauf aufmerksam geworden, habe Karten gekauft und die Flüge entsprechend gebucht, damit wir die Vorstellung nicht verpassen, denn die Namen Jochen Busse und Hugo Egon Balder stehen für guten Humor und einen gelungenen Abend.

Die Katzenbetreuung ist auch organisiert, damit unsere armen Miezen versorgt sind während der vier Tage. Da sie unsere lange Abwesenheit im Oktober gut verkraftet haben, hoffe ich, dass diese kurze Zeit auch ohne Probleme vorüber geht. Immerhin haben wir inzwischen teilweise vier Katzen im Haus. Aber die müssen nun draussen bleiben, bis wir wieder daheim sind. Nur unser Henry hat ja einen "Schlüssel" am Hals, und Bernie darf natürlich auch ins Haus, falls er sich gerade blicken lässt, wenn die Katzenbetreuung morgens und abends nach dem Rechten sieht.

Also - wir sind dann mal weg und lesen uns nächste Woche.


Freitag, 30. November 2018

Wer kann dazu schon "nein" sagen

Als meine Allergie besser wurde und wir Henry zu uns holten, galt als strikte Regel, dass das Schlafzimmer tabu ist, damit ich zumindest einen Rückzugsort im Haus habe, an dem ich mich "erholen" kann.

Irgendwann haben wir die Regel aufgegeben, da meine Symptome immer weniger wurden und wir es nicht mehr ertragen haben, dass der arme Kater in der Nacht nicht bei uns sein konnte. Fortan schlief er eigentlich jede Nacht in unserem Zimmer.

Das änderte sich dann, nachdem er raus durfte, genau wie sein Biorhythmus. Er wurde nun nachtaktiv und irgendwann kam er in der Nacht gar nicht mehr zu uns.

Seit nun Bernie bei uns eingezogen ist, haben wir einen neuen Schlafgast im Bett. Fast jede Nacht verbringt er bei uns, manchmal unauffällig am Fussende, manchmal auch eher präsent ... Aber kann man bei diesem Anblick das arme Tier verjagen?

Irgendwie sind ja alle Tiere (und auch Menschen) sehr niedlich, wenn sie schlafen. Henry und auch die weiteren "Gäste" sind da keine Ausnahme ...





Schönes Wochenende!


Mittwoch, 7. November 2018

Alters-Starrsinn?

Ich hatte es schon eine Weile befürchtet, nun ist es Gewissheit: Mein Vater hat sich mit seinen 78 Jahren tatsächlich noch einmal einen Neuwagen gekauft.

Ich hab nicht mitgezählt, wie viele Autos er in den letzten 30 Jahren schon erworben hat. Aber meine Hoffnung war, dass er seinen jetzigen Wagen noch so lange fährt, bis es aus gesundheitlichen Gründen sowieso nicht mehr möglich ist. Sein aktueller VW ist zwar acht Jahre alt, hat aber lediglich 23000 km auf der Uhr und ist tiptop in Form.

Ja, mein Papa ist ein leidenschaftlicher Autofahrer, und ja, es ist gut und schön, wenn er dadurch noch mobil ist. Aber musste es jetzt wieder ein teurer Neuwagen sein, noch dazu mit einem Haufen Schnickschnack, mit dem er sowieso nicht klar kommen wird? PC und Handy kann er auch nur bedienen, wenn ich ihm alles ein paar Mal erklärt habe. Und so ein neues Auto ist heutzutage nicht viel anders ...

Wenn man meinen Vater im Schneckentempo mit Rollator zum Auto laufen sieht, kann man sich ohnehin kaum vorstellen, wie das mit dem Fahren funktionieren soll; ich gehe aber davon aus, dass das noch besser klappt als das Laufen. Neulich hat er sich aber schon einen Reifen platt gefahren, weil er gegen einen Bordstein gefahren ist, und am Radkasten sind Schrammen, die er sich nicht erklären kann.

Es ist ja schön, wenn sie einmal pro Woche ihren Einkauf erledigen können oder einmal im Jahr an die Ostsee fahren. Dazu kommt im Sommer vielleicht noch einmal im Monat ein Ausflug in ein Lokal vor der Stadtgrenze. Das war es dann aber auch. Bei dem Abschreiber, den man bei einem neuen Auto hat, sobald man den Hof verlässt, muss man sich wirklich fragen, ob es das wert ist.

Ich gehe davon aus, dass ihn der Kauf nicht arm macht, aber verstehen tue ich es trotzdem nicht. Und was mir noch mehr Sorgen macht: Verpasst er am Ende den Zeitpunkt, an dem er lieber nicht mehr fahren sollte? Und was, wenn er andere Verkehrsteilnehmer gefährdet? Wie bringt man ihm diesen durchaus grossen Einschnitt in die eigene Mobilität bei? Durch seine Schwerbeschädigung hat er Anspruch auf kostenlose Fahrdienste, die ihn zu Arztterminen oder auch privaten Besuchen bringen. Es liesse sich dann also Einiges kompensieren und organisieren. Aber natürlich ist das etwas Anderes, als wenn das eigene Auto vor der Tür steht. Das ist mir alles klar, und doch muss es irgenwann sein. Mit dem wieder neuen Auto jetzt wird dieser Moment wohl in weite Ferne rücken, sofern nicht andere "Ereignisse", die ich mir lieber nicht vorstellen möchte, dazwischen kommen.


Mittwoch, 29. August 2018

Der arme Mann

Während bei Rosalie der Scheidungskrieg noch voll im Gange ist, konnte ich mich bereits vor Jahren nach relativ kurzer Zeit von meiner Gattin gerichtlich trennen. Ihren Neuen kenne ich auch, wir waren schon bekannt, als ich noch mit meiner damaligen Frau zusammen war (da lief aber noch nichts zwischen ihnen, soweit ich das beurteilen kann).

Nun haben die Beiden am letzten Wochenende geheiratet. Offiziell wusste ich davon nichts, aber es spricht sich halt rum, und das neue Profilbild meiner Ex auf WA war verräterisch ... Verstehen tue ich das höchstens aus finanziellen Erwägungen heraus - man möchte sich fürs Alter absichern. Aber ob sie wirklich aus Liebe geheiratet haben? Ich kann mich an eine Begegnung erinnern, in der der jetzige Gatte sich in einem Gespräch mit mir über die selben Macken geärgert hat, die mich damals bei ihr zur Weissglut getrieben haben.

Und das möchte er nun ein Leben lang weiterhin ertragen? Ist das Masochismus? Oder irgendeine Torschlusspanik?

Wie auch immer, ich wünsche dem Brautpaar, dass sie die richtige Entscheidung getroffen haben und bis an ihr Lebensende glücklich miteinander sein werden. Ich war nach meinem Auszug damals froh, als recht schnell klar war, dass die Beiden sich näher kommen würden und damit der Groll ihrerseits über unsere Trennung auch verflogen ist. Das Einzige, was mich noch interessieren würde, wäre die Antwort auf die Frage, welchen Namen sie jetzt angenommen hat. Ihr Mädchenname ist furchtbar, und sein Nachname wie Meier und Müller eher Sammelbegriff. Und unseren gemeinsamen Nachnamen wird sie ja wohl weder behalten haben können noch wollen ...

Dienstag, 14. August 2018

Berlin, Berlin

Heute Vormittag muss ich mich noch einmal für ein paar Stunden in hübsche blaue OP-Kluft werfen und hoffe, dass ich mit meinem Projekt wieder ein gutes Stück weiter komme, und danach ist endlich eine Woche Urlaub.

Morgen Mittag geht es in meine Geburtsstadt: Sechs Tage Shoppen, Familie treffen, gutes Essen, Relaxen. Wir freuen uns sehr auf die Auszeit und planen auch, einen Tagesausflug an die Ostsee zu machen. Das Wetter soll schön bleiben, und ich vermisse die frische Meeresluft.

Ausserdem werden wir endlich auch meinen Sohn mal wieder sehen. Zuletzt war unser Verhältnis recht angespannt, aber ich hatte die Hoffnung, dass eine kleine Pause helfen könnte. Danach sieht es jetzt aus, und so werden wir uns zu viert zum Essen treffen.

Also - bis bald, wir stürzen uns dann morgen Nachmittag ins Grossstadtgetümmel der Hauptstadt.


Dienstag, 17. Juli 2018

The Affair

Kennt jemand den kleinen Ort Montauk? Er liegt an der Ostspitze von Long Island in New York. Dort spielt die Serie "The Affair", mittlerweile in der vierten Staffel.

Ich bin eigentlich vor rund einem halben Jahr nur zufällig darauf gestossen, weil ich ein Fan von Maura Tierney bin, die in den 90er Jahren bei "Emergency Room" mitspielte, der einzigen Krankenhaus-Serie, die ich jemals gesehen habe. Die Ankündigung klang interessant, und so hatten Rosalie und ich begonnen, die Staffeln eins bis drei zu schauen.

Es geht, wie der Name schon sagt, um ein Thema, das sich so oder ähnlich millionenfach auf der Welt wiederholt: Familienvater trifft nach rund 17 Jahren Ehe auf eine ebenfalls verheiratete Frau, kurz darauf zerbrechen beide Ehen und alle vier Erwachsenen und die Kinder wollen oder müssen ein neues Leben beginnen.

Natürlich wird das Ganze dramaturgisch überhöht und angereichert, um die Menschen am TV zu halten, aber im Grunde kennt wohl fast jeder die eine oder andere Situation, die in dieser Serie zu sehen ist. Vielleicht auch deshalb hat sie uns in den bisher rund 33 Stunden Spielzeit gefesselt. Nicht unbedingt immer ganz leichte Kost und nichts zum Lachen und Entspannen. Aber wenn man selbst gescheiterte Ehen hinter sich hat, kann man sich gut in die Protagonisten hinein versetzen und so ganz nebenbei auch die eigene Geschichte noch einmal ein wenig aufarbeiten.

Das in der Serie gezeigte Restaurant "Lobster Roll" gibt es tatsächlich, und als Fans der Serie wollen wir gern mal dorthin und am Originalschauplatz etwas essen. Leider ist Montauk nur nach langer Autofahrt zu erreichen und passt damit nicht in die Planung unseres Florida-Trips im Oktober. Aber ganz bestimmt schaffen wir es ein anderes Mal, um dort zu sitzen, wo zuvor schon Maura Tierney gesessen hat. :-)