Posts mit dem Label Arbeit werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Arbeit werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 18. September 2018

Die lieben Kollegen (42) - Zu dumm zum Betrügen

Das Knie scheint genesen zu sein - vermutlich. Oder war es etwa doch nur ein Fake?

Der tolle Kollege hatte sich schon vor einiger Zeit für den gestrigen Montag provisorisch einen freien Tag reserviert. Da am letzten Donnerstag einige offene Fragen für ihn aufgelaufen waren und nicht klar war, ob und wann er denn nun wieder im Dienst erscheinen würde, fragte ich meinen Chef per Mail an und bat ihn zu klären, wann der Kollege wieder im Dienst sein wird. An meinem freien Freitag schrieb mein Chef zurück, dass er "ganz fest" davon ausgehe, dass der Kollege am Montag im Büro wäre und der eingetragene Tag natürlich hinfällig sei.

Tja, ich kenne den Kollegen wohl besser und es trat ein, was ich vermutet hatte: Gestern Morgen kam ein Mail, dass er noch krank sei und dann erst ab Dienstag wieder zur Arbeit käme. Was für ein Zufall, dass die Krankheit genau mit den freien Tagen überein stimmt! Dummerweise hat er diesmal, anders als sonst, seinen eingetragenen freien Tag nicht heimlich gelöscht - entweder hat er es vergessen oder gar nicht mehr gewusst, dass er den Tag schon eingetragen hatte. Wie auch immer: Diese Dummheit könnte nun vielleicht endlich mal Folgen haben. Mein Chef war gestern Vormittag zum Gespräch beim HR, genau wegen dieses erneuten Vorfalls. Leider wurden die genau identischen Ereignisse in letzter Zeit bisher nie dokumentiert, aber dieses erneute (geplante) Fehlen gestern ist wohl mehr als eindeutig Betrug.

Also mal ehrlich - wenn man schon beschei*en will, dann sollte man es wenigstens halbwegs clever anstellen. Aber das, was sich der Typ hier leistet, ist weder clever noch frech - es ist einfach strohdumm. In der Privatwirtschaft wäre er für dieses Verhalten jetzt auf der Strasse. Was nun hier passieren wird, bleibt abzuwarten. Ich bin schon froh, dass mein Chef das Verhalten nun wohl auch mal durchschaut hat. Alles Weitere liegt in seiner Hand.

Jetzt warten wir mal ab, ob er nun tatsächlich heute erscheint und immer noch den sterbenden Schwan spielt und durchs Büro humpelt (man erinnere sich: Angefangen hat es vor zwei Wochen diesmal damit, dass er schlecht geschlafen hatte, dann wanderte der Grund plötzlich ins Knie ...) oder wieder kerngesund ist. Ernst nehmen kann man ihn so oder so nicht mehr.

Dienstag, 11. September 2018

Die lieben Kollegen (41) - Das Knie!

Es ist wirklich erstaunlich, wie kaputt ein 25jähriger offenbar sein kann (oder wie fantasievoll). Wir hatten schon einen entzündeten Finger und einen schmerzenden Zeh, die jedes Mal zwei Wochen "Urlaub" verursacht haben.

Die Ereignisse diesmal: Montag vor einer Woche - schlecht geschlafen. Am Montagabend gesund gemeldet, Dienstag früh wieder krank. Mittwoch früh krank. Dann hatte er Donnerstag und Freitag freie Tage eingetragen, und immerhin Freitagnachmittag dem Chef mitgeteilt, dass er übrigens krank wäre. Gestern nun bat er meinen Chef um ein Gespräch - um ihm mitzuteilen, dass er Schmerzen im Knie hätte. Dazu humpelte er herzerweichend durch das Büro. Offenbar hat er am Nachmittag einen Arzt gefunden, der ihn nun bis Mittwoch krank geschrieben hat. Zu dumm nur, dass ich schon zuvor am Morgen ein Gespräch mitgehört habe, in dem er einer Kollegin sagte, er sei die ganze Woche krank und würde sich dann nächste Woche melden. Erstaunlich, dass er offenbar mehr über seine Krankheit weiss als der behandelnde Arzt!

Nein, es ist einfach nur noch lächerlich und peinlich, wie der Kerl seinen Chef und das ganze Team verar***t. Ich hab es letzte Woche ja schon geschrieben: Im Grunde fällt es kaum auf, ob er da ist. Von mir aus sollen sie den Typen rausschmeissen und uns mehr Geld zahlen, dann machen wir die drei Handgriffe am Tag auch noch mit!

Zur Erbauung dann lieber noch als Nachtrag zu gestern ein Bild vom roten Kater, wie er gerade seine Pfote zum High Five hebt ...

Donnerstag, 6. September 2018

Die lieben Kollegen (40) - Sonderurlaub

Es war leider nicht das erste Mal und wird wohl auch nicht das letzte Mal gewesen sein: Mein Kollege trägt freie Tage im Kalender ein und ist dann krank. Auch diesmal war die Begründung wieder sehr überzeugend: Er habe schlecht geschlafen.

Das war am Montag. Als ich das hörte, war mir sonnenklar, dass wir ihn diese Woche nicht mehr sehen würden, zumal er für heute, also Donnerstag, und Freitag nochmals freie Tage eingetragen hatte. Am Dienstagmorgen kam dann also ein Mail, dass er wieder zu Hause bleiben würde. Gestern, Mittwoch, hätte er einen halben Tag erscheinen müssen, weil er mit seinen 90% nachmittags frei hat. Ich fragte also am Morgen meinen Chef, ob er etwas gehört hätte. Er antwortete, dass er nichts wüsste, aber schon davon ausginge, dass er erscheint. Ich meinte, dass ich das kaum glaube und eher davon ausginge, dass er den Rest der Woche wohl auch zu Hause bleiben würde. Kaum fünf Minuten später kam die Bestätigung per Mail und der wütende Ruf meines Chefs von nebenan:"Du hast gewonnen!"

Wir wissen nun nicht, ob er heute und morgen krank ist oder seine freinen Tage nimmt. Der Chef ist immerhin sauer und will in jedem Fall nächste Woche einen Krankenschein verlangen, was natürlich sein gutes Recht ist. Der tolle Kollege ist wohl in der Vergangenheit schon mehrere Male angezählt worden, sowohl vom HR als auch vom Chef. Danach lief es dann jeweils eine Weile besser. In diesem Jahr ist er bereits wieder Spitzenreiter bei den Kranktagen und Minusstunden.

Tja, und nun ist ihm auch noch seine Verlobte abhanden gekommen. Angeblich hat ER sie verlassen, aber wer soll sich mit so einem grossen Kind abgeben, das sich noch damit rühmt, regelmässig in den Puff zu gehen? Das ist doch eher abstossend ... Aber nun ist er ja wieder Single und kann sich ungeniert und ohne Alibi ins Nachtleben stürzen. Und ob er nun im Büro ist oder nicht, fällt auch kaum noch auf.

Vielleicht wird sich in den nächsten Monaten/Jahren etwas ändern. Gestern gab es eine Info-Veranstaltung zu strukturellen Anpassungen im Krankenhaus. In erster Linie wird es wohl meinem Chef-Chef an den Kragen gehen, aber auch Funktionen und Teams könnten sich ändern. Vielleicht wird das meine Chance, und vielleicht tut sich dann auch was im Team. Es bleibt jedenfalls spannend.

Apropos: Gestern erhielten wir daheim Post. Daher lautet die Überschrift des Posts morgen: Zu früh gefreut ...

Montag, 3. September 2018

Die lieben Kollegen (39) - Töffli-Tour

Am Freitag hatten wir unseren Teamausflug von der Firma. Eigentlich war es mein freier Tag, aber den habe ich in diesem Fall gern geopfert. Schon deswegen, weil meine Anreise nicht so weit war und ich in zehn Minuten am Treffpunkt sein konnte.

Geplant war eine Fahrt mit "Töfflis", was nichts Anderes als Mofas sind. Mit 30 Sachen und viel Krach der "Keksfräsen" um den See - sehr lustig, erst recht mit einer so grossen "Meute". Ich empfing mein Team am Bahnhof. Dort wartete schon ein "Töffli-Bube" mit den Fahrzeugen, erklärte kurz, worauf es ankommt, übergab uns noch Helme, und dann ging es los. Ich muss zugeben, dass ich noch nie auf so einem Teil sass, aber nach kurzer Testphase (Gas geben, bremsen, zum Glück mit Automatik-Getriebe) bin ich gut zurecht gekommen und wir knatterten mit den Zweitaktern los.

Das Wetter war bescheiden, aber immerhin hörte es auf zu regnen, als wir die Motoren anliessen. Ich hatte angeboten, einen Abstecher zu unserem Haus zu machen, da es fast auf dem Weg lag. Und so kamen 12 Töfflis und zwei E-Bikes (zwei Kollegen haben keinen Führerschein) kurz nach dem Mittag vor unserem Haus an. Rosalie hat alles gefilmt und es war wirklich lustig zu sehen, wie die Töfflis wie an einer Perlenschnur angerauscht kamen und quietschend anhielten.

Es gab einen kleinen Imbiss auf unserer Terrasse und alle schwärmten von dem tollen Gebäude und unserem Paradies. Wie Recht sie haben. :-)

Nach etwa einer Stunde schwangen wir uns wieder auf die Gefährte und setzten unsere Fahrt fort. Teilweise mussten wir über Hauptstrassen, das war weniger gemütlich und teilweise sogar gefährlich. Aber nach knapp vier Stunden hatten wir alle sicher das Ziel erreicht.

Es ging dann weiter zu einer Weinprobe und anschliessend noch zu einem feinen Abendessen. Während das Team sich am späten Abend in den Zug setzte, wurde ich von Rosalie abgeholt und kam ziemlich müde zu Hause an.

Die Stimmung war gut im Team, aber heute Morgen dann mal wieder die Ernüchterung: Meine beiden Kollegen haben am Freitag vergessen, die Vorbereitungen für die heutigen Eintritte zu erledigen, und der eine Kollege ist schon wieder krank - er habe schlecht geschlafen letzte Nacht. Nun fällt es sogar meinem Chef mal auf, wie oft der Kerl fehlt. Da der andere Kollege auch nicht daran dachte, mal etwas früher zu kommen, sass ich mit dem ganzen Kram eine Stunde lang allein hier. Mein Frust war dann nicht zu überhören, als der junge Mann endlich in der Tür stand.

Das mit dem TEAM funktioniert also nach wie vor nicht wirklich gut, daran ändert auch ein lustiger Ausflug nichts.

Mittwoch, 8. August 2018

Die lieben Kollegen (38) - Chef oder nicht Chef?

Oft verraten sogenannte Freudsche Versprecher mehr als lange Reden oder Mails ...

Einmal im Monat findet bei uns ein grosses Teammeeting statt, an dem alle Bereiche teilnehmen. Der Chef-Chef hat die Leitung und führt durch die Agenda. Diesmal wurde unter anderem eine neue HR-Kollegin vorgestellt und anschliessend wurden wir gebeten, uns alle kurz vorzustellen, damit die Mitarbeiterin zumindest mal Gesichter und Namen gesehen und gehört hat.

Mittendrin in der Runde sass mein Chef. Als er an der Reihe war, stellte er sich vor mit den Worten:" Ja, mein Name ist .... Ich bin hier der IT-Leiter, eigentlich."

Ich glaube, ausser mir hat es niemand so richtig wahr genommen, aber ich hätte fast los gelacht und spontan gefragt: " Und uneigentlich?" Aber letztlich trifft es genau den Kern: Er möchte so gern Chef sein, hat aber weder das Format noch die Sozialkompetenz. Er ist ein grosser Junge und wäre als Teamplayer sicherlich besser aufgehoben. Seine Art und Weise, in anderer Runde über seinen Chef herzuziehen, um dann in dessen Gegenwart wie ein Schuljunge seinen Text aufzusagen, kann ich nicht ernst nehmen. Und über das Thema "Führung" habe ich mich ja schon oft genug geäussert.

Immerhin hat mir mein "eigentlicher Chef" die vielen freien Tage genehmigt, die in den nächsten Wochen und Monaten anstehen, und mehr muss er in der Regel für mich auch nicht tun. Das Problem mit den Arbeitszeiten der Team-Kollegen habe ich für ihn gelöst, das zumindest funktioniert jetzt für den Moment. Ich bin stolz auf mich. :-)


Freitag, 27. Juli 2018

Die lieben Kollegen (37) - Krise

Ich hab in meinem Arbeitsleben mehrmals die Situation erlebt, ungeplant in Positionen zu geraten, in denen ich diverse Funktionen und Aufgaben hatte, für die ich gar nicht eingestellt und auch nicht danach bezahlt wurde. Oft dauerte es Jahre, bis sich das ausglich, manchmal gelang es nie.

Was will mich das Leben lernen lassen? Derzeit entwickelt es sich wieder in die selbe Richtung. Nicht nur, dass meine Team-Mitglieder immer öfter mich fragen, was und wie sie was tun sollen, auch in dem aktuellen Projekt werde ich gerade in eine Lage gebracht, die mit meinen Aufgaben lt. Arbeitsvertrag nur bedingt zu tun hat.

Verlief die erste Etappe des Projekt-Abschlusses besser als gedacht, bricht bei der zweiten Etappe nun alles zusammen. Gestern bat mich daher die Klinikmanagerin, die Lage bei der Führungsetage zu eskalieren. Eigentlich Aufgabe eines Chefs, der aber bekanntlich durch Abwesenheit glänzt und keinen Stellvertreter hat. Also hab ich mich hingesetzt und den Bereichsleiter angerufen. Später dann noch Mails an die Chefetage geschrieben, die Lage geschildert, die Klinik beruhigt, Termine gemacht. Montagvormittag Krisensitzung mit den Chefs - und mir.

Und dann muss ich mir heute Morgen noch anhören, dass mein "Team" nicht mal in der Lage ist, bis 17 Uhr im Büro zu sein, obwohl das unsere vorgegebenen Bürozeiten sind. Soll ich das nun auch noch selbst regeln? Nein, darum kann sich der Chef kümmern. Eigentlich. Ich höre ihn schon sagen: "Das müsst Ihr unter Euch ausmachen ...."

Mittwoch, 25. Juli 2018

Die lieben Kollegen (36) - Zahnfleisch

Irgendwie scheint das mit der Arbeitsverteilung nicht so ganz genau zu funkionieren. Während ich gestern für mein Projekt mehr als zehn Stunden im Büro verbracht habe, war mein Teamkollege gerade mal acht Stunden - und damit eine Stunde weniger als sein Soll - im Haus. Immerhin hat er vor dem Mittag mal kurz bei mir angerufen, um zu fragen, ob er etwas helfen oder Mittag machen könnte.

Ich hab dankend abgelehnt, denn im Grunde konnte er mir nicht helfen, und selbst wenn, hätte ich dabei kein gutes Gefühl. Das kann eigentlich nur schief gehen.

Und so habe ich den Teil gestern allein durchgezogen. Bis zum Mittag lief es recht gut. Aber dann kam ein Anruf mit dem Hinweis, dass ein wichtiges Programm für die Ärzte nicht funktionieren würde. Obwohl am Testgerät alles bestens lief, war auf den nun installierten PC nichts zu machen.

Dann begann die Hektik. Trotz zahlreicher Anrufe und Versuche, das Problem zu lösen, kam ich nicht mehr weiter. Selbst der Verantwortliche für die Software im Hause wusste keinen Rat. Mir blieb also nichts weiter übrig, als einige der ersetzten Computer zurück zu bauen.

Nun herrscht ein ziemliches Durcheinander, aber zumindest können alle arbeiten. Der Einzige, der jetzt offenbar im ganzen Spital helfen könnte, ist - natürlich - im Urlaub. Es ist zum Verzweifeln. Aber ich konnte nichts mehr tun und bin dann nach zehn Stunden und 15 Minuten nach Hause gegangen.

Zum Abreagieren habe ich daheim die Motorsense genommen und die Grünfläche neben dem Haus attackiert. Das hat gut getan ...

Danach war ich fix und fertig, aber erleichtert, zumal ich zusammen mit Rosalie, die gerade eintraf, das Ergebnis bewundern konnte. Am Teich bin ich dann mit etwas Alkohol zur Ruhe gekommen.

Heute geht es nun gleich weiter mit den nächsten Vorbereitungen, es könnte wieder ein langer Tag werden.

Montag, 23. Juli 2018

Gartenidylle

Nach einem wunderschönen Ausflug ins Emmental am Freitag haben wir am Wochenende die eigenen vier "Wände" zum Erholen genutzt. Es gibt kaum etwas Schöneres, als in absoluter Ruhe im Garten oder am Teich zu sitzen, ein Glas Wein zu trinken und einfach zu sein.



Gut, wir mussten ein wenig um die vorhandenen Sitzplätze kämpfen, denn der Kater war zunächst schneller, sodass einer von mit einem grossen Stein Vorlieb nehmen musste. Schliesslich kann man den armen Kater nicht wegjagen. ;-)

Die Erholung war aber nötig, denn die letzte Woche hat mir beruflich ziemlich zugesetzt, und das wird wohl in den nächsten Tagen nicht besser werden. Aber immer eines nach dem anderen. Und der nächste Urlaub kommt bestimmt ...

Die lieben Kollegen (35) - Das Projekt geht weiter

Heute startet das zweite Drittel vom Projektabschluss. Nach den Erfahrungen vom letzten Donnerstag hoffe ich, dass es auch diesmal ohne grössere Schwierigkeiten ablaufen wird. Die Tücken der IT hat man jedoch nie so ganz im Griff und muss mit allem rechnen.

Zumindest ist der dritte Kollege im Team, der jetzt zwei Wochen krank war, seit gestern wieder aufgetaucht. Er wollte nicht so richtig damit rausrücken, was er denn nun hatte. Eigentlich hätte er wohl dann auch direkt nach der Krankheit Urlaub gehabt, den er aber nun noch nicht nimmt, aus "persönlichen Gründen". Keine Ahnung, was sich daheim bei ihm für Dramen abspielen mögen. Mich interessiert nur, dass er wieder im Dienst ist und sich damit heute um die Routine-Aufgaben kümmern und damit den Neuen unterstützen kann. Wenn alles an mir hängen bleibt, wäre das etwas viel für eine Person.

Die dritte und letzte Stufe der Umsetzung des Projektes ist noch völlig offen. Das Problem: Ich hab nur noch eine Woche Zeit. Leider fehlen sämtliche Entscheidungsträger, da im Urlaub, und ich bin im Dilemma: Selber entscheiden auf die Gefahr hin, einen Shitstorm zu ernten? Aussitzen und auf die Anderen schieben mit dem Ergebnis, dass ich dann vier Mal mehr Arbeit mit dem Projektabschluss haben werde und noch Wochen damit beschäftigt bin?

Ich tendiere zur ersten Variante, aber die hat halt auch ihre Tücken: Als Termin käme realistisch gesehen fast nur noch der nächste Dienstag in Frage. Danach folgt dann aber ein Feiertag und ich hab anschliessend zwei freie Tage. Wenn es irgendwelche Probleme nach dem Rollout gäbe und ich bin nicht da, bricht hier eine Sturmflut los. Was dann?

Donnerstag, 19. Juli 2018

Die lieben Kollegen (34) - Anspannung

Nein, ich meine nicht die Frage, ob der Kollege heute wieder kommt oder seinen Urlaub seine Krankheit noch einmal verlängert.

Heute startet mein Projekt in die erste von drei entscheidenden Phasen, und obwohl ich ein gutes Gefühl habe, ist nicht genau vorhersehbar, was passieren wird, da ich nicht auf alle Teile des Prozesses einen Einfluss habe.

Ich musste den ganzen "Mist" vor rund einem Vierteljahr vom scheidenden Kollegen übernehmen, nachdem der zuvor so gut wie nichts gemacht hat. Daher fehlten mir fast zwei Monate, die ich auch nur zum Teil aufholen konnte, um das Projekt fristgerecht abschliessen zu können. Nun, gegen Ende, wird es daher etwas hektisch, und heute wird sich zeigen, ob ich alles bedacht oder in der Eile doch etwas übersehen habe.

Wenn ich mich nicht mehr melde, wurde ich einen Kopf kürzer gemacht. ;-)

Montag, 16. Juli 2018

Die lieben Kollegen (33) - Chef spielen

Weg ist er, der Chef, für zwei Wochen im Urlaub. Und sein Pseudo-Stellvertreter und Busenfreund genauso. Darum werde nun ich als Ansprechpartner für die IT herhalten müssen.

Das Telefon ist auf mich umgestellt, ein paar Aufgaben an mich delegiert, das geht alles, wenn es um den eigenen Urlaub geht. Aber ansonsten bloss keine Kompetenzen abgeben. Ich verstehe dieses Gehabe immer noch nicht, aber ich habe aufgegeben, darüber nachzudenken.

Stattdessen werde ich sehen, dass der Laden hier läuft und es keine Klagen gibt. Entscheidungskompetenz habe ich ohnehin nicht, wenn es etwas zu entscheiden gibt, muss das liegen bleiben. Ich werde mich bei meinem Gehalt sicherlich nicht aus dem Fenster lehnen.

Der Kollege in meinem Team hat die letzte Woche mal wieder frei gemacht wegen Krankheit gefehlt, wobei niemand weiss, was er hatte, und der Chef am Freitag noch meinte: "Hoffentlich hat er einen Krankenschein, sonst gibt es den nächsten Ärger!" Wundervoll, wenn man solche Kollegen in einem so kleinen Team mit durchfüttern muss. Ob er heute kommt, ist ungewiss, er meldet sich ansonsten irgendwann per Mail. Erstaunlich, dass er das letzte Woche jeden Tag gegen 7:30 Uhr geschafft hat, wo es ihm doch so schlecht ging.

Schauen wir also mal, was die nächsten Wochen bringen. Es sind ja Ferien, daher erwarte ich keinen grossen Stress. Ausserdem bin ich mit meinen Projektaufgaben eigentlich genug ausgelastet und kann auf neue Katastrophen gut und gern verzichten. Es sei denn, Murphy's Law schlägt unbarmherzig zu ...

Dienstag, 26. Juni 2018

Die lieben Kollegen (32) - Chef müsste man sein!

Ich hab schon ein paar Mal von den teilweise "ungewohnten" Eigenheiten meines Chefs gesprochen. Gestern hat er mich einmal mehr etwas überrascht ...

Am kommenden Mittwoch findet das letzte und entscheidende Gruppenspiel für "Die Mannschaft" statt. Chef ist ein grosser Fussballfan und gemeinsam mit seinem Kollegen und Busenfreund besuchen sie vor allem auch immer wieder mal Spiele in England.

Nun sprach ich ihn darauf an, dass der Anpfiff des morgigen Spiels der Deutschen ja denkbar ungünstig sei für die berufstätige Bevölkerung. Seine spontane Antwort: "Da hab ich schon einen Terminblocker im Kalender - um halb vier bin ich weg!"

Schön für ihn, und ich? Bin ich vielleicht auch Deutscher und hätte das Spiel gern daheim auf der Couch gesehen? Kein Gedanke daran, und nach Hause kann ich nicht, dann wäre das Büro nämlich unbesetzt (bis auf den Neuen, der aber noch nicht allein bleiben kann).

Zum Glück ist unsere technische Büroausstattung für solche Fälle ziemlich genial - der zweite Monitor auf dem Schreibtisch und ein unbegrenzter Internetzugang machen es möglich, das Spiel auch im Büro zu sehen, ohne den Blick auf die Arbeit zu verlieren. Und wird es so spannend wie befürchtet, werde ich mich "rächen" und das gesamte Spiel im Büro anschauen.

Ist dann halt eine weitere Überstunde (von inzwischen rund 75) aber mir sowas von egal. Verheizen lasse ich mich hier nicht mehr.

Freitag, 15. Juni 2018

Die lieben Kollegen (31) - Zwischenbilanz

Genau zwei Wochen ist der Neue jetzt hier. Und ich bin froh, dass es im Wesentlichen so gekommen ist, wie ich es erhofft hatte.

Er ist offen und kommunikativ, lernbegierig, mutig, wenn es darum geht, etwas Unbekanntes zu erforschen, und vor allem, was meine grosse Hoffnung war: Er reisst den dritten Kollegen mit. Ich hatte erst ein wenig Sorge, weil die Beiden ständig zusammen rauchen gehen, aber das schadet offenbar nicht. Die Stimmung und auch die Kommunikation untereinander, die zuletzt fast eingeschlafen war, funktionieren wieder viel besser. Der vom Chef verordnete tägliche Termin für das Teammeeting kann damit entfallen.

Ach ja, der Chef. Er hat nun die nächste Aufgabe des ehemaligen Kollegen an sich gerissen - die Pflege unserer Intranetseiten. Eigentlich absolut keine Chef-Aufgabe, aber auch das möchte er künftig selbst machen. Was geht da ab? Entweder traut er es niemandem zu, was ja wohl Unsinn wäre. Oder er hat Langeweile (wobei er auch gut im Jammern ist, wie viel er zu tun habe). Oder er möchte Macht ansammeln, damit bloss niemand an seinem Stuhl sägen kann. Das scheint mir die wahrscheinlichste Erklärung zu sein.

Soll er, ich hab es nicht nötig, mich zu profilieren, und alles was er macht, muss ich nicht verantworten. Im Zweifel kann man sich immer schön auf den Chef berufen ...

Schönes Wochenende!

Mittwoch, 6. Juni 2018

Die lieben Kollegen (30) - Der CIO

Meine Ex-Frau erzählte mal von einer Begegnung, als ein Vorstandsmitglied in einer Sitzung über einen Angestellten sagte: "Wie heisst der Mann? Mit dem wische ich den Fussboden auf!"

An diese Geschichte fühlte ich mich gestern Morgen erinnert, als nach der vierten Terminverschiebung gestern um 8 Uhr endlich die Vorstellung meines Teams beim neuen CIO stattfand. Das ganze Team war versammelt, und Punkt 8 Uhr erschien der Herr. Knapp 20 Minuten stellte mein Chef unseren Bereich vor. Während der Zeit sass der Typ mit verschränkten Armen auf seinem Stuhl und kippelte gelangweilt hin und her.

Da der Vortrag meines Chefs mit drei Fragen schloss, setzte der CIO an der Stelle an. Irgendwas wäre available, sustainable, brauche einen ROI. Und er hätte die vielen scheiss fucking Projekte alle erst mal gestoppt. In diesem Ton ging es weiter, bis er Punkt 8:30 Uhr aufstand und sich verabschiedete. Das Team hatte nur Statistenfunktion, und während seiner scheiss fucking Ausführungen schaute er auch nur starr meinen Chef an. Obwohl ich genau neben ihm sass, würdigte er mich nicht eines Blickes.

Ich bin froh, dass ich mit diesem scheiss arroganten fucking CIO vermutlich nie wieder was zu tun haben werde, denn Menschen interessieren den Mann absolut nicht. Wer im Weg steht, wird beseitigt. Diese scheiss fucking Mitarbeiter stören sowieso nur.

Jetzt habe ich diese Gossen-Wörter bei weitem nicht so oft gebraucht, wie ich sie gestern in den dreissig Minuten gehört habe. Ihr habt jetzt vielleicht eine Vorstellung, wie das dort abgelaufen ist. Und was mich erschreckt hat: Die meisten meiner jungen Kollegen fanden das cool! Für mich war das nur menschenverachtend und unglaublich arrogant, wenn einige der Kernaussagen auch sicherlich richtig waren. Wenn sich so ein Typ dann noch darüber beklagt, dass er am Telefon und in Mails aufgrund seiner Entscheidungen Wörter gehört hat, die er bisher noch gar nicht kannte, dann sollte er sich vielleicht mal an das alte Sprichwort erinnern, dass es so aus dem Wald schallt, wie man hineinruft ...

Freitag, 1. Juni 2018

Die lieben Kollegen (29) - Der Neue

Heute kommt er, um 8:30 Uhr nehme ich ihn am Haupteingang in Empfang: der Neue. Jung, erst 24, dynamisch, motiviert (hoffe ich). Immerhin hat er mir schon gestern Abend auf XING eine Einladung geschickt ... Wenn er immer so flink ist, kann das durchaus was werden. :-)

Da ich während der Einarbeitung sein Pate sein werde, habe ich eine gwisse Chance, ihn in "meine Richtung" zu lenken und dafür zu sorgen, dass er tatsächlich eine Bereicherung für das Team darstellen wird. Er hat zwar wohl schon rund drei Jahre in einem anderen Krankenhaus gearbeitet, aber was genau er dort gemacht hat und warum er da weg wollte (oder sollte?), weiss ich natürlich nicht.

Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, was in ihm steckt. Schlechter kann es nicht werden, also bin ich optimistisch, dass unser Team profitieren wird und der Ärger der letzten Monate bald der Vergangenheit angehören wird. Nach dem ersten Schritt mit dem neuen Arbeitsplatz wäre das ein weiterer Fortschritt.

Die Sonne lacht, ich hab gute Laune - beste Voraussetzungen für einen guten Tag und ein schönes Wochenende.

Donnerstag, 24. Mai 2018

Die lieben Kollegen (28) - Schöne Aussichten

Das Büro, in dem ich arbeite, genügt nur minimalsten Ansprüchen: sechs Personen auf rund 25 m2, einfachste Bürostühle, keine höhenverstellbaren Tische, einfache Trennwände zwischen den Schreibtischen, die täglich drohen, beim leisesten Hauch umzufallen.

Und in diesem gemütlichen Büro hatte ich den schlechtesten Platz genau in der Mitte. Als nun klar war, dass ein Kollege uns verlassen wird, habe ich sofort den zweiten Kollegen gefragt, ob er nicht umziehen wolle auf den leer werdenden Platz. Ich war mir sicher, dass er nicht ablehnen würde, schliesslich sitzt er damit in der hintersten Ecke, wo ihm niemand auf die Bildschirme sehen kann. Mein Ziel war es aber, seinen hellen Platz am Fenster zu bekommen.

Das hat funktioniert! Gestern haben wir also einen Ringtausch gemacht, der Neue wird meinen Platz einnehmen (müssen), und ich sitze endlich da, wo ich schon immer arbeiten wollte. Und ich muss sagen, ich bin begeistert! Es ist erstaunlich, was ein schöner, heller Platz, der nicht direkt auf dem Präsentierteller liegt, ausmacht. Und ich hab auch das Gefühl, dass die Stimmung ingesamt im Büro besser geworden ist.

Nun wird es spannend zu beobachten sein, wie sich das entwickelt, wenn am nächsten Freitag der Neue kommt. Ich werde ihn den kompletten ersten Tag begleiten, weil (ganz toll organisiert) auch vom HR niemand da sein wird, sodass ich die administrativen Dinge auch mit ihm erledigen muss (macht man als ITler ja sowieso ständig ...). Aber egal, wer weiss, wofür es gut ist, wenn ich der erste Mensch bin, mit dem er so viel zu tun hat. Vielleicht lohnt der Aufwand und zahlt sich langfristig fürs Team aus.

Heute wartet noch ein langer Arbeitstag mit vielen Terminen auf mich, aber dann ist schon wieder Wochenende! Was für ein Lotterleben. :)

Dienstag, 22. Mai 2018

Das ist anders

Seit rund 1,5 Jahren bin ich jetzt hier im Spital tätig, und was mir von Anfang an auffiel, war der ganz andere Umgang(-ston) untereinander. War ich aus dem ÖV in Berlin eine sachliche, nüchterne und sehr stark an Hierarchien angelehnte Kommunikation gewohnt, war schon mein erster Eindruck hier, dass es einen sehr offenen, fast freundschaftlichen Umgang miteinander gibt.

Ob das nun am Gesundheitswesen und/oder am Land (oder Berlin) liegt, kann ich nicht so recht beurteilen, weil mir der Vergleich fehlt, aber angenehm ist es auf jeden Fall. Wenn ich nur schon daran zurückdenke, wie wichtig sich damals einige Menschen anhand ihres "Ranges" genommen haben. Furchtbar. Gut, es gibt hier auch einige wenige Ärzte in Führungspositionen, die sich wie Götter fühlen, aber das ist wirklich die Ausnahme. Ansonsten weiss man nie, ob einem ein leitender Oberarzt oder Assistenzarzt gegenübersteht. Selbst der Klinikchef spricht einen mit Vornamen an. Diese Lockerheit ist wohltuend. Verwirrt hat mich dabei anfangs auch, dass man in Mails dann oft mit:"Lieber ..." angeschrieben wird. Damit habe ich mich etwas schwer getan, schliesslich kannte ich das daheim nur von mehr oder weniger vertrauten Personen. Inzwischen kommt mir das aber recht locker in die Tastatur

Neulich hatte ich eine weitere, fast schon typische Begegnung im Hause. Es gibt eine "Frau in Weiss", der ich fast täglich, manchmal sogar mehrfach auf dem Flur begegne. Wie das im Spital üblich ist, grüsst man sich auch unbekannterweise. Wir grinsten inzwischen schon, weil wir uns tatsächlich ungewohnt oft über den Weg liefen. So auch an diesem Tag: Zum ersten Mal trafen wir uns am Aufzug, zwei Stunden später auf dem Flur. Plötzlich streckte sie mir die Hand entgegen und meinte: "Also ich bin J. So oft wie Dich treffe ich hier niemanden im ganzen Spital!" Ich war überrascht, nannte auch meinen Vornamen, wir wünschten uns einen schönen Tag und gingen weiter.

Später im Büro schaute ich dann mal, wen ich da gerade begrüsst hatte: Eine Oberärztin aus einer anderen Klinik (übrigens auch eine Deutsche). Dienstlich haben wir überhaupt nichts miteinander zu tun. Um so sympathischer fand ich die Situation. Und es arbeitet sich halt viel besser, wenn man auf den Fluren nicht ständig irgendwelchen verkalkten, grummelnden, in sich gekehrten Angestellten oder Beamten über den Weg läuft, sondern sich irgendwie einem (riesigen) sympathischen Team zugehörig fühlt, in dem jeder den Anderen achtet.

Freitag, 18. Mai 2018

Die lieben Kollegen (27) - Tag 1

Weg ist er! Endlich. Ich konnte mich nicht mal direkt verabschieden, weil er lange im Haus unterwegs war und nicht ins Büro zurück kam, bis ich Feierabend gemacht habe. Traurig bin ich nun nicht gerade ... Ein paar "Leichen" sind am letzten Tag auch noch zum Vorschein gekommen, und in einem zufälligen Gespräch mit Mitarbeiterinnen des Spitals war auch nichts Gutes über ihn zu hören. Was soll's - nun ist er nicht mehr da, und damit wird sich hier hoffentlich Einiges in nächster Zeit ändern.

Eine Änderung wird es sofort geben: Ich hab meinem Kollegen den frei gewordenen Arbeitsplatz in der dunklen Ecke schmackhaft gemacht, und er hat sofort angebissen. Die Intention ist klar: Er ist dort völlig unbeobachtet und kann noch weniger arbeiten. Mein Ziel war es aber, seinen Platz am Fenster zu bekommen und endlich nicht mehr mitten im Raum sitzen zu müssen. Das habe ich damit nun geschafft und werde in den nächsten Tagen in Ruhe umziehen.

Heute Morgen wirkt der Raum viel luftiger und hat weniger schlechte Energie. Ein gutes Gefühl. Ich hab gleich angefangen, das Lager noch etwas zu entrümpeln, um alles Alte raus zu bekommen. Es geht mir jetzt besser!

Also, starten wir das nächste Kapitel. Und zunächst noch ins lange Wochenende. Schöne Pfingsten!


Dienstag, 15. Mai 2018

Die lieben Kollegen (26) - Ich nicht!

Womit fange ich an? Also ... Der "Chef" erhielt vor genau einer Woche hier einen Anruf, dass sein Vater verstorben ist. Auch wenn es wohl absehbar war, kam die plötzliche Nachricht dann doch überraschend und ist natürlich traurig. Er machte sich sofort auf den Weg Richtung Ostsee. So weit, so gut.

Dass er nun gleich einen ganzen Monat frei nimmt, überraschte mich dann aber doch. Wie geht das, und warum? Vor allem vor dem Hintergrund, dass zwei Kollegen das Team verlassen und ein neuer anfängt und es zumindest offiziell keinen Chef-Vertreter gibt. Wir sind also führungslos, kein Einarbeitungsplan für den Neuen, keine Entscheidungsgewalt. Gut, inoffiziell scheint sein Busen-, Bier- und Fussballfreund seine Geschäfte bis zu einem gewissen Mass weiter zu führen, aber das ist irgendwie geheim oder irgend ein Kasperletheater.

Fakt ist, dass ich eine Entscheidung brauche, die ich nicht selbst treffen kann, weil damit eine weitreichende Verantwortung einher geht. Nun habe ich daher dem Chef-Chef geschrieben und mich eindeutig positioniert: Ich kann und werde dieser Verantwortung in meiner Position nicht übernehmen. Antwort? Keine ... Das ist ein verdammter Saustall hier. Konsequenz: Höre ich nichts, bleibt die Anfrage liegen und das Rollout kann nicht stattfinden. Ist mir wirklich egal.

Nicht egal ist mir die Einführung des Neuen. Wie gesagt, auch hier keinerlei Plan oder Vorbereitung, weil der Chef fort ist. Nun ist es mir allerdings persönlich wichtig, dass der neue Kollege hier merkt, wo es lang geht, darum habe ich mich wohl oder übel etwas vorgedrängelt und werde nun die Einführung übernehmen. Eigentlich nicht meine Gehaltsklasse, könnte sich aber zumindest im Team langfristig auszahlen. Viel schlechter kann es allerdings ohnehin nicht werden. Nachdem ich einige Aufgaben des scheidenden Kollegen übernommen habe, sehe ich immer deutlicher, was das für eine Pfeife war: viel heisse Luft und Überheblichkeit, aber keinerlei Substanz. Er hinterlässt überall Chaos und Pendenzen. Nicht zuletzt auf seinem Schreibtisch. Gestern war jemand vom HR hier und fragte, ob sie den guten Mann darauf ansprechen solle, dass er seinen Schreibtisch noch aufzuräumen habe. Aus dem "Team" kam gleich Protest und die Aussage, dass er das gaaaanz sicher an seinem letzten Tag machen wird. Wollen wir mal wetten, was alles liegen bleiben wird? Der Typ ist einfach dumm. Er hat sogar vergessen, dass er 90% arbeitet. Damit hat er sich verrechnet. Nun ist nicht genug Zeit übrig und er muss zwei Tage unbezahlten Urlaub nehmen, weil er seine Flüge ins Kosovo schon gebucht hatte.

Ohne Worte ...

Dienstag, 8. Mai 2018

Ein Tag zum Wegwerfen

Mehrere solcher Tage wie gestern, und man könnte sich direkt einweisen lassen. Der Arbeitstag war schon eine Katastrophe. Dem unteren Management Entscheidungen schmackhaft machen zu müssen, hinter denen man selbst nicht steht, ist immer eine schöne Aufgabe. Und den ganzen Tag von Büro zu Büro zu hüpfen, weil jeder was von einem will oder etwas nicht funktioniert, mag zwar fürs Ego gut sein, aber am Ende hat  man von den eigentlich wichtigen Dingen nichts geschafft. Und wenn man dann zwischendurch mal ins Büro zurück kommt und auf einen schmatzenden, Video schauenden Kollegen trifft, fragt man sich, was falsch läuft ...

Eigentlich wäre dann das Zuhause der Ort, an dem man sich erholt und den Tag in Ruhe ausklingen lässt. Wenn, ja wenn da nicht die verschiedenen Gerichtsverfahren wären. Post vom Scheidungsrichter, der "nicht gewillt" ist, sich die Beweise von Rosalie anzusehen und deswegen einen Gutachter beauftragen will, für den sie einen fünfstelligen Betrag vorschiessen soll. Post von ihrem Anwalt, der das ähnlich sieht und völlig empathielos um Überweisung bittet, damit das Verfahren fortgesetzt wird (ansonsten würden die Beweise halt nicht berücksichtigt werden ...?!). Und das alles bei ausstehenden Alimenten im ebenfalls fünfstelligen Bereich. Wer soll das alles bezahlen? Und wofür? Post vom Ex, der ohne Anschreiben eine Liste schickt mit Posten, an denen sich Rosalie gefälligst zu beteiligen habe, unter anderem seine Kehrichtgebühren oder ein neuer Tischtennis-Tisch. Dem Mann ist irgendwie scheinbar was auf den Kopf gefallen.

Und, nicht zu vergessen, Post vom Bau-Anwalt mit einer Stellungnahme und der Bitte um Antwort zum Baugesuch gegenüber. Da stehen vom gegnerischen Anwalt so lustige Sachen drin, wie: "Es gebe kein Gesetz, das vorschreibe, dass ein Spielplatz gerade (also waagerecht) sein müsse." Interessant, oder? auf dem geplanten "Spielplatz" könnte man nicht mal einen Ball ablegen, da der unweigerlich Richtung Strasse rollen würde. Das sei aber alles völlig in Ordnung und rechtens.

Was ist hier los mit der Justiz? Oder sind wir paranoid?