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Montag, 26. Juni 2017

Abgeschnitten von der Welt

Als wir uns vor rund drei Jahren entschieden, das Haus in diesem Dorf zu kaufen, war uns bewusst, dass die Lage wunderschön ist, die Infrastruktur jedoch zu wünschen übrig lässt. Es gibt nicht ein einziges Geschäft im Ort, und lediglich morgens, mittags und abends fahren insgesamt neun Busse (beide Richtungen zusammen gezählt). Und das auch nur montags bis freitags ...

Man ist also auf sein Auto angewiesen. Nun ja, das Fahrrad wäre vielleicht noch eine Alternative für bestimmte Ziele, aber es ist schon recht hügelig und man sollte etwas trainiert sein und ein gutes Velo haben, um ohne Herzinfarkt zum nächsten Dorf zu kommen. :)

Doch nun haben wir zufällig erfahren, dass es ab Dezember gar keinen öffentlichen Nahverkehr im Dorf mehr geben soll. Damit wären wir also komplett von der Aussenwelt abgeschnitten, und alle die (wenigen), die den Bus für die Fahrt zur Arbeit nutzen, müssen dann auch noch aufs Auto umsteigen.

Für uns könnte es vor allem zum Problem werden, wenn wir die Kinder nach dem Unterricht nicht von der Schule abholen können und sie eigentlich den Bus nehmen müssten. Wie das künftig funktionieren soll (es sind ja auch andere Kinder betroffen), ist noch völlig offen.

Schön, dass es immer wieder neue Probleme zu lösen gilt. Dabei haben wir eigentlich schon genug am Hals ...

Freitag, 16. Juni 2017

David und Goliath

Ich bin nicht so genau informiert, welche Vorschriften es in Deutschland gibt, wenn irgendwo neue Bauprojekte geplant werden. In der Schweiz läuft es so ab, dass mit der Einreichung eines Baugesuchs bei der Gemeinde dort, wo das neue Gebäude erbaut werden soll, Profile aufgestellt werden müssen, die den genauen Massen des künftigen Objektes entsprechen. Somit kann man sich auch optisch vor Ort ein gewisses Bild dessen machen, was einen erwartet.

Als Einwohner hat man nach Veröffentlichung im Amtsblatt dann in der Regel zwei Wochen Zeit, um die Pläne einzusehen und Einsprache zu erheben. Werden solche Anträge fristgerecht abgegeben, ist das Verfahren dann erst einmal gestoppt. Die Argumente werden den Behörden vorgelegt, die dann ihrerseits Gutachten erstellen, die positiv oder negativ sein können. Bei negativen Gutachten erhält der Bauher die Gelegenheit, die Mängel nachzubessern, bei positiven Gutachten wird der Einsprechende informiert und kann dann entscheiden, seine Einsprache weiter zu ziehen oder zurück zu nehmen.

Nun haben wir (leider) gegenüber unseres "Häuschens" gleich vier solcher Bau- oder besser Spekulations-Projekte, die darauf warten, das gesamte Dorf zu verschandeln. Gegen alle vier haben wir Einsprache erhoben und damit das Verfahren schon mal um viele Monate verzögern können. Allerdings haben wir auch viele Stunden investiert, um diese Schreiben mit Fakten, sachlichen Fragen und Argumenten zu untermauern. Das Verrückte dabei ist, dass uns während der Recherchen Dinge aufgefallen sind, die eine Fach-Behörde eigentlich innerhalb von Sekunden hätte erkennen müssen. Und trotzdem sind alle Projekte gut geheissen worden.

Da stellt man sich irgendwann die Frage, woran das liegen mag? Kein Interesse, keine Ahnung oder ist gar Geld geflossen? Ich weiss nicht, was schlimmer ist, aber es macht uns fassungslos. Gerade kam wieder ein Dossier mit diversen positiven Gutachten, obwohl weiterhin in den Plänen grundlegende Verstösse gegen Vorschriften zu erkennen sind. Und wieder haben wir sämtliche Gutachten auseinander genommen und die Argumente darin widerlegt.

Nun soll auch noch still und heimlich ein riesiger alter, geschützter Baum einfach so gefällt werden dürfen, ohne dass es eine Begründung dazu vom Bauherrn geben würde. Was ist da nur los in den Amtsstuben ...

Zum Glück stehen wir nicht allein da mit unserem Bemühen. Wenigstens zwei weitere Familien kämpfen gegen die Behörden und versuchen, das fast Unvermeidbare doch noch zu verhindern. Ein paar Monate dürften wir nun wieder gewonnen haben, aber ausgestanden ist es noch lange nicht. Die nächste Runde kommt bestimmt ...

Donnerstag, 15. Juni 2017

Home-Office

Nun hat mich der Alltag wieder, aber die letzten 48 Stunden gingen ziemlich durcheinander ...

Wie im letzten Post angekündigt, sollte am Dienstag - mit einem Tag Verspätung - das Seminar starten. Es wurde allerdings zu dem befürchteten Desaster. Nach zwei Stunden funktionierte die Testumgebung des Dozenten noch immer nicht, und als es dann endlich mit dem Stoff los ging, hatte der gute Mann absolut keinen Plan, wie und vor allem was genau er uns denn zeigen soll. Gegen halb zwölf beschlossen wir daher einstimmig, das Seminar abzubrechen. Ein unglaublicher Vorfall und ein Armutszeugnis für die beauftragte Firma. Es wurde besprochen, dass wir keinen Rappen zahlen für diesen Reinfall.

Nun war es also Mittag und ich hätte gern noch ein wenig was getestet. Aber im Büro habe ich dazu ohnehin weder Zeit noch Ruhe. Also habe ich mit meinem Chef gesprochen und ihn gefragt, ob er einverstanden sei, wenn ich am Nachmittag mit meinem Notebook Home-Office machen würde. Er hatte nichts dagegen, also fuhr ich heim.

Wer diesen Luxus selbst geniessen kann, wird wissen, wovon ich spreche, wenn ich behaupte, dass ein Arbeitstag daheim etwas Tolles ist: Man hat seine Ruhe, kann jederzeit mal schnell in die eigene Küche und sich bedienen, eine Pause auf der Terrasse im Garten machen und ist immer in der eigenen, vertrauten und privaten Umgebung. Trotz oder gerade wegen dieser Vorzüge war ich unglaublich produktiv und habe eine Menge geschafft. Und zum Feierabend ist man immer gleich daheim und steht nirgends um Stau. Das ist genial!

Bei einer Vollzeitbeschäftigung wäre ein Tag Heimarbeit pro Woche wirklich eine feine Sache. Das kann ich nur leider derzeit im Büro nicht durchsetzen. Dafür habe ich aber halt jeden zweiten Freitag frei, und man kann eben nicht alles haben. :)

Gestern Morgen hat dann leider mein dienstliches Notebook den Geist aufgegeben, damit war ich zwei Stunden lang im Büro arbeitsunfähig. Das Gute war, dass ich dadurch ein neues Gerät erhalten habe. :-) Allerdings blieb auch Einiges an Arbeit liegen. Aber Rosalie hat zurzeit auch sehr viel zu tun und ist oft spät zu Hause, da muss ich nicht auf die Uhr schauen, um pünktlich Feierabend zu machen. Ausserdem ist mittwochs im Dorf Training des Schützenvereins, und daher knallt es von 17:30 Uhr bis 20 Uhr ohne Pause. Wenn ich nicht gerade selber Krach machen und Rasen mähen will, ist das ziemlich lästig!

Es ist derzeit unglaublich schwül hier in der Region. Eigentlich möchte man gar nichts anziehen, aber das würde wohl doch ein wenig unangenehm auffallen. :-) Und da ich mich absolut nicht überwinden kann, in kurzen Hosen ins Büro zu gehen, muss ich hier halt schwitzen ...

Dienstag, 13. Juni 2017

Deutsche Gründlichkeit?

Gestern hätte bei mir auf Arbeit ein zweitägiges IT-Seminar beginnen sollen. Ich war zu früh und als erster Teilnehmer da und wurde vom Dozenten erst begrüsst und dann gleich angesprochen, ob ich denn vielleicht auch am Mittwoch Zeit hätte. Es würde ihm nicht gut gehen und er wolle das Seminar gern verschieben. Im Notfall könne er vielleicht zwei bis drei Stunden durchhalten, aber länger sicherlich nicht, ausserdem müsse er sicher immer wieder zur Toilette ...

Mir war es egal, mehrere Kollegen hatten allerdings schon andere Pläne für den Ausweichtag. Was nun? Der gute Mann (aus Deutschland kommend, keinen Dialekt verstehend) meinte, das wäre jetzt schwierig. Allerdings sei das Seminar ohnehin so ausgelegt, dass man es ganz ruhig angehen lassen könne und den Stoff vermutlich auch an einem Tag schaffen würde. Er, der Dozent, hätte sich eigentlich gedacht, dass wir am zweiten Tag mittags Schluss machen, dann auf seine Kosten noch schön essen gehen, danach vielleicht noch woanders ein Eis essen und dann Feierabend machen. Wie, was? Meinte der das ernst? Betretenes Schweigen im Raum ... Wir hatten doch zwei Tage eingeplant und eigentlich lt. Kursplan ein volles Programm!?

Aber nein, meinte der Dozent, er habe eine ganz andere Agenda als wir und da stünde nicht viel drauf! Nun war das Chaos komplett. Weder die Tage des Seminars noch die Inhalte waren noch klar. Nur das Mittagessen war fest eingeplant!

Inzwischen war mit all den Diskussionen mehr als eine Stunde vergangen (in der kein Toilettengang erforderlich war), und wir entschieden uns missmutig, die Runde aufzulösen, damit die Verwaltung sich um die Formalitäten kümmern konnte. Ein Kollege stellte aber noch die wahnwitzige Frage, auf welchem System denn die Schulung stattfinden würde. Daraufhin meinte der Experte, er hätte entsprechende Server in der Firma, die wir nutzen könnten.

Alle Alarmglocken schrillten. Server auswärts? Aus unserem Netz? Niemals! Der superschlaue Dozent blickte ungläubig drein, schnappte sich mein Notebook, um es gleich mal zu versuchen und festzustellen, dass wir leider Recht hatten. "Kein Problem", meinte er, es gäbe noch einen anderen Weg. Nur leider fiel ihm für diesen Weg weder die korrekte URL ein noch das Passwort für seinen Mailaccount, um danach zu suchen.

Wir haben also auch diesen Versuch abgebrochen, ich hab mir mein Notebook geschnappt und bin zurück ins Büro gelaufen. Heute früh um 8 Uhr starten wir einen neuen Versuch, falls der gute Mann aus Thüringen wieder fit ist, die URL zu seinem Server weiss und genug Ahnung hat, um die Themen, die uns eigentlich interessieren, auch innerhalb eines Tages rüber zu bringen.

Ich hab noch nie in meinem Leben eine so dilettantische Seminar-Vorbereitung erlebt und bin gespannt, ob wir den Tag durchhalten oder entnervt flüchten werden ...

Freitag, 2. Juni 2017

Zangengeburt

Es wäre irgendwie zu einfach, wenn mal etwas ohne Widerstände und Pannen funktionieren würde.

Gestern sollte unser neuer Kühlschrank geliefert werden. Mit dem Händler war vereinbart, dass der Lieferant am Nachmittag erscheinen sollte. Dafür kamen am Vortag gleich 2 SMS mit unterschiedlichen Zeiten: 12-15 Uhr 13-15 Uhr. Nun gut, beides nicht gerade "Nachmittag", aber Rosalie wollte sich entsprechend einrichten und früh Feierabend machen.

Um 11:01 klingelte zu Hause das Festnetz (ich werde per Mail informiert). Ich vermutete, dass die Lieferfirma sich anmelden wollte. Dann schrieb mir Rosalie, dass sie eine SMS erhalten hätte mit der Ankunftszeit des Monteurs zwischen 11:10 und 11:40 Uhr - da war sie natürlich noch im Büro. Sie rief daraufhin die Hotline an und konnte den Monteur erreichen. Der meinte, das würde alles gar nicht gehen, sie seien nur zu zweit und würden das schwere Ding nicht nach oben tragen, ausserdem sei ja niemand vor Ort gewesen.

Meine Liebste wies darauf hin, dass das alles nicht ihr Problem sei, schliesslich war alles richtig im Auftrag vermerkt, auch die Lieferzeit! Dann brach das Gespräch ab.

Kurz danach rief wieder die Firma an und entschuldigte sich mit der Frage, wann denn nun geliefert werden könne. Rosalie bestätigte, dass sie, wie vereinbart, ab 13 Uhr anwesend sein werde. Es verging aber eine halbe Stunde, und es kam - niemand. Meine Liebste musste wieder die kostenpflichtige Nummer anrufen. Die Dame von der Hotline versuchte, den Fahrer zu erreichen, aber vergeblich. Sie hinterliess eine Nachricht und meinte, man würde wieder anrufen.

Ich hatte mir eine Frist bis 15 Uhr gesetzt, dann wollte ich persönlich in den Laden fahren und den Filialleiter verlangen. Dazu kam es aber zum Glück nicht. Um 14:46 kam die nächste SMS, dass das Gerät in der nächsten halben Stunde ankommen würde. So war es dann auch. Diesmal kamen gleich drei Leute mit drei Autos, in einem davon war das neue Kühlgerät.

Also das alte die Treppe hinunter und das neue hinauf ... Leider nicht, denn trotz Demontage der Lampe im Flur steckte der Karton des neuen Kühlschranks auf der Treppe fest. Oh man. Mit Schieben, Drücken und viel Kraft brachten es die drei dann schliesslich doch noch in den ersten Stock.

Und nun steht es da, das neue Schmuckstück, vor der Wand, die mein Schatz aus diesem Anlass auch gleich noch neu gestrichen hat. Schick sieht es aus, und wir hoffen, dass es uns nun lange Freude macht, anstatt nur zu brummen und Energie zu verschwenden.

Dienstag, 23. Mai 2017

Vorsicht, Gefahr!

Wenn man in einem Krankenhaus arbeitet, ist man zwangsläufig einer grösseren Gefahr, krank zu werden, ausgesetzt, als in vielen anderen Berufen. Ärgerlich wird es aber, wenn dies durch Unachtsamkeit der Angestellten geschieht.

Ich rede dabei nicht von Schwächen in der Hygiene, die es leider - aus verschiedenen Gründen - auch immer wieder gibt.

In diesem Fall war es schlicht und ergreifend eine Falschinformation, die mich einem unnötigen Risiko ausgesetzt hat. Es ging darum, dass ich auf der Notfallstation ein Notebook überprüfen musste. An der Tür stand allerdings ein Warnschild "Isolation, Tröpcheninfektion". Also habe ich die Tür geschlossen gelassen und wollte meinen Test verschieben. Aber die zuständige Schwester am Tresen meinte, ich könne ruhig hineingehen, die Patientin sei bereits seit zwei Stunden nicht mehr da.

Also haben mein Kollege und ich die Tür geöffnet - und wir standen mittendrin im Behandlungsraum mit Patientin und deren Partner mit Mundschutz. Also hurtig wieder raus da und die Tür geschlossen!

Die Schwester hat sich dann vielmals entschuldigt. Na toll. Mein Kollege hat gleich noch mit der Ärztin gesprochen, die ihm versichert hat, dass die Gefahr in diesem Fall gering sei und wir uns keine Sorgen machen müssten. Es gehe nur um eine Gastroenteritis ...

Nun ja, ich hoffe, ich liege dann nicht auch bald dort auf der Isolations-Station.

Samstag, 13. Mai 2017

It's a long way to ...

In diesem Fall nicht Tipperary. Ich möchte nur zu einem Schweizer Dokument gelangen: einem Führerausweis. Den muss man innerhalb von zwölf Monaten nach Einreise erwerben, da der eigene dann offiziell ungültig wird.

Nun ist das aber gar nicht so einfach, wie man meinen könnte. Man benötigt nämlich ein Attest vom Arzt, zumindest dann, wenn man sich die in Deutschland übliche Genehmigung C mit eintragen lassen möchte. Auf die möchte ich nicht verzichten, wer weiss, wofür ich sie noch brauchen könnte.

Woher nun bekommt man so ein Attest? Ich hab zuerst meinen neuen Hausarzt angerufen, und die Schwester meinte, das sei kein Problem. War es aber leider doch, denn mein Arzt darf dieses Dokument, wie sich im persönlichen Gespräch und nach einem Anruf beim Amt herausstellte, nicht ausstellen. Dafür gibt es eine besondere Liste mit Spezialisten, und nur diese dürfen meine Tauglichkeit nach einigen Untersuchungen bestätigen, darunter Hörtest, Sehtest, Untersuchung des Allgemeinbefindens (ungewöhnliche Einstiche inklusive).

Diese Tests habe ich nun gestern bestanden! Der "Spezialist" wusste allerdings auch nicht genau, ob ich nun zusätzlich noch zu einem Optiker muss, was auf dem eigentlichen Umtauschformular gefordert ist. Er hat mir jetzt trotzdem auf allen Papieren bestätigt, dass ich noch keinen Blindenhund benötige.

Damit habe ich nun alle Unterschriften beisammen. Als Nächstes muss ich meinen Ausweis mit Passbild und sämtlichen Formularen beim Amt für Strassenverkehr abgeben und erhalte dann einen neuen Ausweis. Der bisherige wird an den Heimatort gesendet und dort - für alle Fälle - aufbewahrt. Wie schon für den Arztbesuch (Termine nur vormittags!) werde ich auch dafür wieder einen freien Tag benötigen - was für ein Aufwand!

Am Ende kostet das Ganze natürlich auch Einiges. Etwa 250 Euro muss ich für Atteste und den Ausweis ausgeben. Ein teures Unterfangen, gegen das ich mich nicht wehren kann. Verdienen tun die Ärzte (allein 150 Franken gestern für eine einfache Untersuchung von 15 Minuten) und der Kanton also gut daran - einen Sinn erkenne ich in diesem notwendigen Übel leider nicht.

Immerhin habe ich dann am Ende ein schickes Plastikkärtchen mit Schweizer Kreuz! Im Gegensatz zu dem hässlichen Papierlappen, genannt Ausländerausweis, kann und muss ich das bei mir tragen und bin damit von Einheimischen nicht zu unterscheiden (solange ich nichts sagen muss ...). :))


Montag, 8. Mai 2017

Die Idylle muss warten

Eigentlich wollte ich heute, nach dem Kommentar von Ayse, einen Post über die Idylle (und die Klischees) der Schweiz schreiben. Aber das miese Wetter da draussen und der Ärger gesten haben mich nicht in Stimmung bringen können.

Ärger? Ja, allerdings nicht direkt bei uns daheim. Es ging, wie meistens in den letzten Wochen, um Ärger mit dem Ex. Die Kommunikation zwischen Rosalie und ihm ist in letzter Zeit dermassen gestört, dass selbst Kleinigkeiten schon zu Problemen führen. Und gestern ist ihr Noch-Ehemann, nur, weil er drei Mails nicht richtig gelesen hat, am Telefon derartig laut und ausfällig geworden, dass man Angst haben musste, er könnte ohnmächtig werden.

Auch wenn meine Liebste sehr sachlich und ruhig reagierte, hat uns das Beide nicht kalt gelassen, weil es mal wieder gezeigt hat, wie verbohrt die Gegenseite ist, oder, wie Rosalies Anwalt schrieb, "begriffsstutzig". Selbst einfachste Sachverhalte werden ohne jegliche Selbst-Reflexion sofort als Angriff und Kritik interpretiert, wohl auch deshalb, weil er mit seinen Vermutungen, falschen Anschuldigungen und Forderungen bisher vor Gericht immer verloren hat.

Dass dies einem Mann, der es gewohnt war, daheim alles bestimmen und durchsetzen zu können und keinen Widerspruch zu hören, nicht gefällt, merkt man nun sehr deutlich. Rosalie hat sich in den letzten Jahren emanzipiert, ist selbstbewusst und weiss inzwischen sehr genau, wie ihre Rechte aussehen und was ihr zusteht. Damit wird sich auch ihr künftiger Ex abfinden müssen, ob ihm das passt oder nicht.

Dienstag, 2. Mai 2017

Eine Baustelle weniger

Letzte Woche kam die ersehnte Bestätigung: Eine der grossen "Baustellen" bei Rosalie ist geschlossen. Endlich!

Es war kein voller Erfolg und wir haben in Anbetracht der Anstrengungen (auch finanziell), die wir in den letzten Monaten erbringen mussten, nicht alles erreicht, was wir uns gewünscht hätten, aber zumindest ein dickes Trostpflaster ist dabei heraus gesprungen und die Gewissheit, dass die Arbeit, der Ärger und das eingesetzte Geld nicht umsonst und die von uns aufgeführten Mängel im Haus keinesfalls an den Haaren herbei gezogen waren. Offenbar haben die Verkäufer nun doch kalte Füsse bekommen und waren darauf bedacht, den Schaden für sich so gering wie möglich zu halten. Und wir haben uns auf den Deal eingelassen, da eine Verhandlung vor Gericht immer auch ein Risiko darstellt, erst recht in unserer Situation. Also haben wir lieber den (recht grossen) Spatz in der Hand behalten ...

Damit sind die Probleme im Haus natürlich nicht beseitigt, aber es gibt uns etwas Spielraum, um über mögliche Lösungen nachzudenken. Auf der anderen Seite verschafft es uns ein wenig Luft im Rosenkrieg meiner Liebsten, der in vollem Gange ist. Und hier ist noch kein Ende in Sicht und es wird noch diverse Nachtschichten brauchen, um die Fakten so deutlich zu machen, dass der Richter ein gerechtes Urteil fällen muss, anstatt sich von den Nebelkerzen des Noch-Gatten verwirren zu lassen, der das Vermögen weiterhin fleissig beiseite schafft.

Montag, 1. Mai 2017

Apathie

Seit rund einem halben Jahr ist nun die von Rosalie und mir gestaltete neue Homepage der nicht mehr existenten Gemeinde online. Wir haben sowohl dort allgemein als auch ganz gezielt per Mail die Personen, die z. B. Immobilien für Feiern im Ort zur Verfügung stellen, gebeten, uns Texte und Fotos zu senden, damit wir ihre Angebote kostenlos vorstellen können.

Gekommen ist bis heute nicht eine einzige Antwort. Das kann nur zwei Gründe haben: Entweder haben die Leute absolut null Interesse an ihrem/unseren Dorf und es ist ihnen schei**egal, was um sie herum geschieht, oder sie haben aufgrund der Seil- und Machenschaften im Dorf Angst, sich zu äussern. Kann man sich vielleicht als Aussenstehender kaum vorstellen, ist aber bereits in anderen Zusammenhängen in der Vergangenheit unter der Hand hier so gesagt worden.

Nun ja, es war ein Versuch, etwas für das Dorf tun zu können. Offenbar ist dieser Testballon geplatzt. Es gibt schlicht niemanden, der sich engagieren möchte, nicht ein mal mit einer siimplen Mail. Diese Erkenntnis ist nicht neu, ich kenne das aus meiner früheren ehrenamtlichen Tätigkeit nur zu gut. Alle wollen Leistungen in Anspruch nehmen, und natürlich am besten kostenlos, aber beteiligen möchte sich niemand. Das geht dann so weit, dass man am Ende selbst keine Lust mehr hat und aufgibt. So war es bei mir vor zwei Jahren auch, nachdem ich mit einem Zweiten über 15 Jahre lang viel Zeit und auch Geld investiert hatte, um etwas für Andere zu tun.

Schade, dass es so etwas wie eine Gemeinschaft, in der man auch gemeinsam etwas erreichen kann, ohne nur auf den persönlichen Vorteil aus zu sein, immer seltener gibt. Das ist wohl der Lauf der Dinge.

P. S. In der Schweiz ist übrigens heute kein Feiertag. Ich muss also arbeiten. Man kann eben nicht alles haben. :)

Freitag, 28. April 2017

Erste Erfahrungen mit Ärzten in der Schweiz

Auf meinem alten Blog habe ich hin und wieder über meine Erlebnisse während eines Arztbesuchs in Berlin berichtet. Als Pflichtversicherter kam ich mir immer mal wieder vor wie ein notwendiges Übel, das innerhalb weniger Sekunden eine Diagnose und ein Rezept erhielt, um möglichst schnell wieder draussen zu sein. Teilweise wurde ich nicht einmal untersucht, es reichte, wenn ich meine Symptome schilderte und am besten gleich die Therapie selbst vorschlug.

Nun habe ich erste Erfahrungen mit Ärzten in der Schweiz gesammelt - und bisher sind sie sehr positiv. Man nimmt sich Zeit, hört zu, erklärt, untersucht und ich spüre so etwas wie Empathie. Ein sehr angenehmes Gefühl, erwartet man doch gerade von medizinischem Fachpersonal ein gewisse Anteilnahme.

Ja, sicher, die Kehrseite der Medaille soll auch nicht verschwiegen werden: Ich bezahle teuer dafür, die Rechnungen werden demnächst ins Haus flattern und mir - da es das erste Mal ist - feuchte Augen bereiten. Gesundheit in der Schweiz ist extrem kostspielig, das muss auch gesagt werden. Aber ich finde es schade, dass ich in Deutschland nicht zumindest die Wahl habe, mir diesen Luxus zu leisten, solange ich nicht extrem gut verdiene oder selbständig bin. Wenn ich zum Beispiel an mein Rückenleiden denke, hätte ich gern mehr investiert, wenn es dazu geführt hätte, dass meine Beschwerden wirklich mal analysiert worden wären, anstatt eine Diagnose zu stellen, sobald ich durch die Tür trete, die dann auch noch völlig falsch ist.

Und, nicht zu vergessen, hat mir der Scharlatan von Arzt Wochen später schriftlich mit einem Anwalt gedroht, nur weil ich meine Erfahrungen ganz sachlich und ohne jegliche Beleidigung auf G**gle mit einem Stern bewertet habe (wie inzwischen ganz viele weitere verärgerte Patienten mit exakt der selben Feststellung - ob die wohl auch alle so ein Schreiben erhalten werden?). Da dies seinerzeit kurz vor meinem Umzug war und ich keine Lust auf einen Rechtsstreit hatte, habe ich meine Rezension dann gelöscht.

Wegen meiner blöden Ohrentzündung muss ich heute nun ein weiteres Mal zum Arzt, diesmal zu einem HNO. Ich bin gespannt, ob sich die positiven Erfahrungen fortsetzen. :)

Schönes Wochenende!

Montag, 24. April 2017

Arbeitserprobung

Ich bin ja nicht sehr oft krank, aber wenn, dann haut es mich in letzter Zeit meist gleich richtig aus den Latschen. So auch dieses Mal. Ein Infekt ohne Schnupfen, dafür mit lästigem, pausenlosen Reizhusten, dazu dann auch noch die Ohrenentzündung ... Ich hab gut eine Woche fast dauerhaft flach gelegen.

Seit Freitag bemühe ich mich, den Kreislauf und mich wieder in Schwung zu bringen, aber das fällt irgendwie schwer. Mir wird immer noch schwindelig, jede Treppe ist eine kleine Herausforderung, mein linkes Ohr ist fast "taub" und ich höre nur ein Pfeifen und Rauschen.

Ob das normal ist bei einer Mittelohrentzündung, weiss ich nicht. Vielleicht brauche ich noch etwas Geduld. Und ob es überhaupt klug war, schon arbeiten zu gehen, wird sich auch zeigen. Am Donnerstag hab ich ohnehin einen Arzttermin, spätestens dann kann ich meine Wehwehchen noch einmal ansprechen.

Und bis dahin werde ich mich gut beobachten, weiter mein Antibiotikum schlucken und hoffen, dass ich wieder zu Kräften komme. Immerhin war das Wochenende sehr schön, auch wenn ein grosser Teil der Zeit mal wieder für Rosalies Scheidung drauf ging. Aber wir haben das herrliche Wetter zumindest zwischendurch im Garten ein wenig geniessen können, bevor ab Mittwoch der Winter zurück kommt.

Also dann: Willkommen zurück, Alltag!

Donnerstag, 20. April 2017

Außer Gefecht

Eine Kleinigkeit hatte ich bei meinem Urlaubspost noch vergessen.

Als wir am Donnerstag vom Strand zurück kamen, war mir furchtbar kalt und ich kroch trotz 24 Grad Wärme ins Bett, aus dem ich den ganzen Abend nicht mehr heraus kam. Nur dank IBU hielt ich den Freitag und Samstag noch ganz gut durch, danach verbrachte ich die restlichen Tage mit trockenem Reizhusten und starken Kopfschmerzen im Bett. An Schlafen war selbst nachts kaum zu denken, weil mein hoher Puls und der ständige Hustenreiz mich erfolgreich davon abhielten (und Rosalie zum großen Teil leider auch).

In der Nacht zum Mittwoch kamen nun auch noch Ohrenschmerzen dazu. Ein Schmerz, der mir aus der Kindheit nur zu bekannt ist: Mittelohrentzündung. Wieder war ich die halbe Nacht wach, meine Liebste kümmerte sich liebevoll und versuchte, mit allerlei Mitteln die Schmerzen in den Griff zu bekommen. Irgenwann nach drei Uhr sind wir eingeschlafen und am Morgen dann endlich zum Arzt gegangen.

Der bestätigte meine Diagnose, und nun nehme ich Antibiotika und bleibe im Bett. Ansonsten könne man halt nicht viel machen bei einem Infekt. Also warte ich und hoffe. Da Rosalie auch frei hat, bin ich aber bestens versorgt, auch wenn sie die Zeit eigentlich hauptsächlich für ihre Kinder haben wollte. Aber in meinem Zustand muss ich auch ab und zu bemuttert werden ... ;-) Allerdings bin ich letzte Nacht ins Wohnzimmer umgezogen, damit zumindest mein Schatz schlafen kann, denn der Husten nervt weiterhin ohne Erbarmen.

Sobald es mir besser geht, gibt es dann auch wieder mehr zu lesen.

Donnerstag, 6. April 2017

Schwein gehabt!

Vier Wochen voller schlafloser Nächte liegen hinter mir, seit ich dieses Post schrieb. ;) Nun ist der Bescheid zugestellt worden, und wie erhofft bin ich mit der mildesten Strafe davon gekommen ...

Im Grunde gibt es "milde" Strafen in der Schweiz gar nicht, aber es ist die geringste Busse, die im Stadtverkehr möglich ist. Wie man sieht, bin ich nach Abzug der Toleranz rasante zwei Kilometer pro Stunde zu schnell gewesen und muss daher 40 Franken, rund 36 Euro, zahlen. Wäre ich nur weitere 4 km/h schneller gewesen, müsste ich schon 120 Franken berappen, daher habe ich wirklich Glück gehabt, dass ich rechtzeitig wieder vom Gas gegangen bin. Und das mir, wo ich sonst immer penibel darauf bedacht bin, nicht zu schnell zu fahren, weil mich auf diese Art verschwendetes Geld extrem ärgert.

Immerhin kenne ich den stationären Blitzer an dieser Ampel nun und weiss, dass er nicht nur bei ROT blitzt, sondern auch "Raser" fotografiert. Das wird mir garantiert nicht wieder passieren. Und deshalb "freue" ich mich, in den Kreis der Geld-Spender für die Stadt aufgenommen worden zu sein. :-D

Beim Ex von Rosalie purzeln monatlich gern mal drei oder vier solcher Spendenaufrufe in den Briefkasten. So gesehen bin ich also wirklich ein braver Auslandsdeutscher.

Mittwoch, 5. April 2017

Die Kunst des Aufzugfahrens

Es ist sicherlich im Grunde nichts, worüber man sich aufregen sollte, denn das Leben ist schon anstrengend genug. Trotzdem passiert es meist genau dann, wenn man es eilig hat, dass jemand, der die Funktion der Rufknöpfe für den Aufzug nicht verstanden hat, einen selbst in seiner Fahrt nach unten oder oben schamlos ausbremst.

Da gibt es diejenigen, die grundsätzlich beide Knöpfe, als auf- und abwärts drücken, wohl in der Hoffnung, dass dann schneller ein Fahrkorb anhält. Dann gibt es Menschen, die meinen, wenn der Aufzug unten steht und nach OBEN kommen soll, obwohl man selbst hinunter möchte, müsse man den Aufwärts-Knopf betätigen. Die sind dann extrem verwundert, wenn der Aufzug, obwohl sie auf Ergeschoss drücken, trotzdem ins 6. OG fährt.

Liebe Leute, ist das wirklich sooo schwer??

Lustig wird es allerdings bei den modernen Aufzügen mit Display im Wartebereich. Hier drückt man den Button für die Etage, in die man fahren möchte, und die Software weist einem dann einen bestimmten Aufzug zu. Das klappt meist recht gut, aber in meiner alten Firma erschien dann schon gern mal der Hinweis:
"Zurzeit sind keine Aufzüge verfügbar, bitten versuchen Sie es später noch einmal."

Tja, da hat man die Wahl, Überstunden zu machen oder das Treppenhaus zu benutzen, um den Feierabend beginnen zu können ...


Donnerstag, 30. März 2017

Wie lange noch?

Je länger dieser Scheidungskampf bei Rosalie dauert, desto mehr bewundere ich sie für ihre Ausdauer. Das wurde mir gestern erst wieder bewusst, als sie von dem aktuellen Schriftwechsel zwischen den beiden Parteien berichtete. Ich war zu diesem Zeitpunkt im Büro und merkte sofort, wie mein Puls in die Höhe ging, samt Adrenalinausstoss und Schweissausbruch. Und das schon als nicht direkt Beteiligter!

Wenn man mit offensichtlichen Lügen konfrontiert wird, die im Freundeskreis verbreitet werden, wenn man um jeden Rappen kämpfen muss, der einem eigentlich per Gesetz und Beschluss zusteht, und zeitgleich der Gatte das Geld mit beiden Händen ausgibt, und wenn dann noch die Kinder in die Schusslinie geraten - das kostet unheimlich viel Kraft. Rosalie ist gefordert, immer wieder nach Argumenten zu suchen, ohne allzu emotional zu werden, obwohl sie innerlich kocht, immer wieder daran zu glauben, dass die Gerechtigkeit siegen wird, und sich immer wieder zu motivieren, überhaupt weiter für ihr gutes Recht zu kämpfen ...

Ich helfe, so gut ich kann, erwarte sie mit einem Glas Wein schon auf dem Parkplatz vor dem Haus, versuche, ihr Mut zu machen, Argumente zu sammeln und sie darin zu bestärken, dass sie keinesfalls die Böse in diesem "Spiel" ist, wie es der künftige Ex so gern darstellt.

Anstatt die letzten Sonnenstrahlen des Frühlingstages zu geniessen, sass meine Liebste nach Feierabend noch bis halb elf in der Küche am Tisch und schrieb ihre Antworten auf die Frechheiten des Noch-Gatten. Solange er nicht an einer fairen Lösung interessiert ist, wird das wohl noch Monate so weitergehen ...


Mittwoch, 29. März 2017

Die lieben Kollegen (7)

Ich hab mich hier schon öfter über Zusammenarbeit und Verlässlichkeit im Team ausgelassen. Das aktuelle Beispiel dieser Woche zeigt mal wieder, dass der Ärger meines Chef leider nur zu berechtigt ist.

Mein junger Kollege hatte sich den Montagvormittag frei genommen, weil er etwas Privates erledigen wollte. Allerdings war er um 12 Uhr noch immer nicht da. Kurz darauf kam ein Mail, es würde sich bei ihm alles verzögern und er könne frühestens 14 Uhr im Büro sein. Doch das würde sich ja kaum lohnen, da er um 16 Uhr schon wieder los müsse. Also hat mein Chef ihm spontan den ganzen Tag frei gegeben.

Gestern Morgen kam um 8 Uhr ein Mail, er wäre krank. Er (ein Tamile!) hätte das indische Essen am Vorabend nicht vertragen ... Ohne Worte, das ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Mein Chef wäre fast explodiert, als er die Nachricht las. Damit war ich also den zweiten Tag allein im Team.

Und da er mittwochs sowieso immer frei hat, weil er ab Mittag zur Schule geht, fehlt er nun drei Tage am Stück. All seine offenen Aufgaben bleiben an mir hängen, und da er nie etwas dokumentiert, habe ich keine Ahnung, wie der aktuelle Stand ist, und kann mich bei jedem Fall erst einmal durchfragen.

SO macht TEAM-Arbeit wirklich keinen Spass.

Dienstag, 28. März 2017

Ich bin wieder komplett

Nach mehr als einem Monat und insgesamt sechs Besuchen im Shop des Providers habe ich nun endlich mein Handy zurück! Das Wichtigste: es funktioniert!

Etwas skeptisch bin ich trotzdem. Mein Telefon war jetzt zum dritten Mal wegen des selben Fehlers zur Reparatur eingeschickt worden, und eigentlich hatte man mir zugesagt, dass ich diesmal definitiv ein neues Gerät erhalten würde. Diese Aussage war allerdings - wie so viele in den letzten Wochen - falsch.

Der Mitarbeiter vor Ort hat mir gestern erklärt, dass Samsung sehr streng ist, wenn es um den Austausch des kompletten Gerätes geht. Stattdessen wird so lange herum repariert, bis das Handy irgendwie dann doch wieder funktioniert. In meinem Fall wurden dafür so gut wie alle Einzelteile ersetzt - selbst das Display und der Home-Button wurden ausgetauscht. Somit habe ich im Grunde ein ganz neues Gerät, zusammengesetzt von Hand aus diversen Einzelteilen. Wie sich das rechnen soll, wenn man noch die in der Schweiz besonder teure Arbeitszeit berücksichtigt, kann ich mir nicht erklären.

Meine Sorge ist nur, dass die Qualität des Gesamtpakets, wie die Wasserdichtigkeit, gelitten haben könnte. Aber zumindest tritt der ursprüngliche Fehler nicht mehr auf und ich habe wieder ein "gesundes" Smartphone (ausserdem wird es jetzt sommerlich, da brauche ich keinen Handwärmer mehr). Nach über einem Monat und drei Reparaturen. Das ist ja mal eine Leistung!


Dienstag, 21. März 2017

Wie bitte? Oder: Der Kunde ist immer der Dumme (2)

Kennt Ihr noch aus alter Zeit die Sendung "Wie bitte?", die viele Jahre auf RTL lief? Sie zeigte auf satirische Weise Fälle, bei denen Kunden über den Tisch gezogen oder vera*scht wurden. Man war hin- und hergerissen zwischen Lachen und Weinen, wenn man solche Szenen sah. Service-Wüste Deutschland in Reinkultur!

Genau so einen Fall erlebe ich gerade mit meinem Handy, allerdings in der Schweiz. Bereits hier habe ich ja berichtet, was mir letzte Woche widerfahren ist. Gestern Vormittag kam nun das SMS, dass die Reparatur (also der zweite Versuch) durchgeführt sei und ich das Handy abholen könne.

Ich war schon skeptisch, als ich mich auf den Weg machte ... Vor Ort im Laden unterliess ich diesmal den Fehler, das Leih-Handy zurück zu setzen, bevor ich mein eigenes in den Händen hielt. Zu Recht, wie sich heraus stellte! Der Berater brachte das Gerät und gleich zu Anfang schalteten wir es einfach nur ein. Bereits nach 15 Sekunden war mir alles klar. :( Ich bat also den Angestellten, das Handy doch mal zu berühren und mir zu sagen, ob DAS normal sei. Das konnte er natürlich nicht bestätigen.

Angeblich sei diesmal das komplette Innenleben ausgestauscht worden. Wenn das stimmen sollte, frage ich mich, ob das ein Serienfehler ist oder welche Komponente denn noch schuld an der Erhitzung sein könnte. In den letzten Wochen wurde ich schon fast schizophren, weil ich mich ständig fragte, ob das vielleicht doch normal sei mit der starken Erwärmung. Aber wenn der Sohn von Rosalie eine Stunde lang auf dem gleichartigen Gerät spielt und dabei so gut wie nichts merkt, kann es wohl kaum richtig sein, dass ich nach dem Aufruf einer Webseite ein Heizgerät in den Händen halte ...

Die entscheidende Frage war nun: Was jetzt? Der arme Kundenberater meinte, es gebe zwei Möglichkeiten. Entweder er würde es noch ein weiteres Mal einschicken mit dem Hinweis, was genau schon alles gemacht worden sei, oder ich solle doch wegen eines Austauschs direkt mit Samsung Kontakt aufnehmen, weil man als Provider da nichts tun könne.

Ich fand diese Aussage etwas eigenartig, aber brav, wie ich bin, nahm ich mein kaputtes und das Leih-Handy und ging wieder zurück ins Büro. Dann rief ich Samsung an. Die kurze und knappe Antwort der Hotline: Ich könne das Gerät ja gern einsenden, aber wenn es um einen Austausch gehe, wäre doch immer der Händler zuständig und nicht der Hersteller!

Das sass. Ich musste mich kurz sammeln, dann rief ich die Hotline meines Providers an. Ich schilderte den Fall, und dort war man mit mir einer Meinung, dass doch gefälligst der Shop sich zu kümmern habe und man mir ein neues Handy geben müsse (zumindest im Sinne des Kunden, denn genau wie in Deutschland sind drei Reparaturversuche im Rahmen der Gewährleistung zulässig).

Also wieder zurück zum Shop. Zum insgesamt vierten Mal. Diesmal fragte ich direkt nach einem Vorgesetzten. Der Chef sei erst morgen wieder da, sagte man mir. Aber ich liess mich nicht abwimmeln und ging zu dem Berater, mit dem ich schon eine Stunde zuvor gesprochen hatte. Der "zauberte" dann doch noch eine Stellvertreterin aus dem Hut, die er gern fragen würde.

Okay. Ich wartete. Und wartete. Dann kam er zurück, an seinem Blick konnte ich nicht ablesen, welche Lösung er mir anbieten würde. Als er dann anfing, von einer weiteren Reparatur zu reden, beschleunigte sich schon mein Puls. Aber die Idee war, dass dies nur ein Proforma-Auftrag sein solle und man vor Ort einen Totalschaden bescheinigen würde. Und im Anschluss daran würde ich direkt ein neues Gerät erhalten. Heureka!

Da das ganze Prozedere eine Weile dauern würde, schlug man mir vor, doch nach Feierabend vorbei zu kommen, um das nagelneue Gerät abzuholen. Gesagt, getan.

Kurz vor Feierabend klingelte mein Leih-Handy, der Shop wollte mich erreichen. Leider konnte ich das Gespräch nicht annehmen, da ich beschäftigt war, und zurückrufen konnte man die Nummer nicht. Also trabte ich nach Dienstschluss wieder in den Laden, nun schon wieder mit einem mulmigen Gefühl.

"Mein" Berater kam auf mich zu und meinte gleich, wir müssten einen anderen Weg gehen ... Man könne leider das Telefon doch nicht direkt tauschen, denn drei Reparaturen sehe das Gesetz vor, und die müssten von der Zentrale durchgeführt werden. Man hätte aber mit dem Repair-Center vereinbart, dass das Gerät unmittelbar ausgetauscht werden solle und keine weitere Reparatur durchgeführt werden würde.

Abgesehen davon, dass ich das erst glaube, wenn es soweit ist, bedeutet das nun also wieder zwei Wochen Wartezeit, bis das (vielleicht neue) Gerät angekommen ist. Unglaublich, was man sich dem Kunden gegenüber erlaubt, und eigentlich sollte es einen dazu bringen, den Anbieter zu wechseln. Nur leider ist es vermutlich überall das Selbe ...

Ich war also gestern drei Mal umsonst in diesem Laden und warte nun wieder zwei Wochen mit meinem Ersatzhandy darauf, ein funktionierendes eigenes Telefon zu bekommen, für das ich mal viel Geld bezahlt habe.

To be continued ...

Freitag, 17. März 2017

Trübe Aussichten

Was ist los bei den Meteorologen da "oben"? Warum produzieren die immer so ein Mistwetter am Wochenende? Die ganze Woche über, wenn man im Büro sitzen muss, ist es schön, und kaum kündigt sich der Samstag an, kommt der Regen:



Ich finde das nicht in Ordnung! Abgesehen davon - es gibt Theorien, die besagen, dass wir tatsächlich selbst schuld sind an den gefühlt immer schlechten Aussichten fürs Wochenende. Andere Artikel widerlegen das dann aber auch gleich wieder:

http://www.spektrum.de/news/wird-das-wetter-immer-am-wochenende-schlecht/1257407
https://www.welt.de/wissenschaft/article1138014/An-Wochenenden-ist-das-Wetter-schlechter.htm

Wie dem auch sei, an diesem Wochenende wird es keine Gelegenheit zum Angrillen geben, jedenfalls nicht hier. Zuvor haben wir trotzdem noch einen schönen Tag, denn Rosalie und ich fahren nachher gemütlich mit dem Zug Richtung Zürich, werden uns auf der Giardina inspirieren lassen und ein paar schöne Stunden in wundervoll gestalteten Gärten verbringen.

Der Frühling kann kommen!